Sebart Angel50

PeterKa

User
Der Rumpf hat nun die große Werkbank verlassen und wird auf meiner kleinen Arbeitsplatte fertiggestellt.

DSC_0024.jpg

DSC_0025.jpg

Es wird der Bereich der Flächensteckung eingepasst und verleimt. Der große Metallklotz ist ein sogenanntes Endmaß, das ich zum Einmessen der Genauigkeit meiner Fräse benötige und welches heute angekommen ist. Beim Ausrichten der Seitenwand ist es eine große Hilfe, denn es ist schwer und gerade.

Im Keller richte ich gerade die Fräse für die Motorhaube ein. Das ist doofer aus es zunächst aussehen mag, denn ich muß ein gute Absaugung anbauen. Das MDF staubt sonst die Bude dermaßen ein, daß sie noch Wochen später ziemlich bä ist. Ich werde auch davon ein paar Bilder machen.

PeterKa
 

PeterKa

User
Es war schon ein schöner Moment als ich endlich die Flächen ansetzen konnte und alles spaltfrei ineinanderpasste. Und deshalb die Angeberfreuphotos ;)

DSC_0026.jpg

DSC_0027.jpg

Es ist immer noch ein gutes Stück weg, aber ein Ende ist bereits zu sehen.

PeterKa
 

PeterKa

User
Leider hatte das Geschäft mit der Motorhaube nicht geklappt. Ein lieber Mitleser hatte mir eine angeboten. Die vermeintliche Motorhaube hat sich dann als Kabinenhaube entpuppt, die ich bereits erworben habe. Also es hilft nix, ich muß mir eine herstellen.

Nun ist das ja so eine Sache: Urmodell lackieren polieren wachsen, abformen. Form reparieren weil beim Laminieren gepfuscht und so weiter... Es ist auch bei mir eine recht ungeliebte Tätigkeit, und sehr langwierig.

Deshalb hatte ich mal einen anderen Weg versucht, der tatsächlich zum Erfolg geführt hat. Daher hier ein bißchen "Making of" aus der Giftküche im Keller.

DSC_0028.jpg

Das ist der fertige Rohling aus 19mm MDF Platten. Diese werden bei mir mit PU Kleber verklebt und mit allen mir zur Verfügung stehenden Zwingen brutal verpresst. Wenn das ordentlich gemacht wird, ist später in der Form nicht ansatzweise eine Klebenaht zu sehen.

Ein Werkzeug, das ich mir im Winter für den Möbelbau angefertigt habe ist die Oberfräse mit einigem Schicki Micki. Der Skandal: Die Fräse kostet 25€. Das ist wirklich unfassbar.

Mit der Hilfe der Fräse habe ich 2 Nuten in die Klötze gefräst, um sie auf dem Spanntisch sauber befestigen zu können.

DSC_0029.jpg

So sitzt das. Man beachte die überaus professinelle Staubabsaugung :rolleyes:

Und soviel ist nach 10 Minuten herausgefräst:

DSC_0030.jpg

Tja 2 Stunden Schruppen und 2 Stunden Schlichten pro Hälfte. Es braucht etwas langen Atem dafür.

PeterKa
 

PeterKa

User
So der erste Durchgang ist geschafft.

DSC_0031.jpg

Die Fransen kommen wohl vom dem stumpfen Fräser. Da MDF die Fräser aber schnell verschleisst, will ich für diesen Fräsgang keinen neuen spendieren.

Der Schlichtgang muß noch etwas warten, da ich dafür einen überlangen Fräser benötige (wie der Schruppfräser) sonst komme ich nicht überall hin ohne die Wände zu touchieren. Also 2 Tage wirds wohl dauern bevor es weiter geht, Derweile kann sich der Staub etwas absetzen ;)

PeterKs
 

PeterKa

User
Die Fräse ist auf einer billigen Oberfräse aufgebaut. Die kleinen Dinger haben 700 Watt, Drehzahleinstellung und nennen sich Kantenfräser. Da ist allerhand Krams dabei, um sie an Kanten zu führen, aber das alles taugt nix. Ich habe nur die Spindel behalten und den Rest entsorgt.

Die erste und zugleich schwierigste Aufgabe besteht darin, eine Linearführung für den Motor zu basteln, um ihn präzise auf und ab fahren zu können. Das habe ich mir gedruckt und Linearführungen von 3D Druckern verwendet, die kosten fast nix.

Dann wird das Ganze in einen Kasten gepackt, und ein Anschlag mit Absaugung angebaut, der in T-Nuten geführt wird.

Die Möglichhkeiten damit sind immens. Nuten fräsen, Kanten begradigen oder abrunden, Kreise fräsen, Kopierfräsen, ach das Teil ist einfach nützlich. Die Fräser gibt es im Set, haben Hartmetallschneiden und sind unverwüstlich.

Insgesamt musste ich ca 60€ dafür aufwenden. Wenn Du wirklich Interess hast, kann ich ja ein paar Photos machen.

PeterKa
 

bendh

User
das mit den Fotos wäre nett. Wo hast du diese Oberfräse gekauft?
Sollen wir besser wo anders weiter machen, ich möchte deinen Bericht über den Wiederaufbau nicht noch mehr stören.
 

PeterKa

User
Die Wiederherstellung der Außenhaut ist naturgemäß eine zeitraubende und auch durchaus kitzlige Aufgabe.

DSC_0040.jpg

Das erste der großen Seitenteile sitzt. Alles was ich an Pressmitteln besitze und den Rumpf nicht zerquetschen würde kam zum Einsatz.

Besondere Sorgfalt erfordert der Übergang von dem alten, teilweise gesplittertem Holz zur neuen Beplankung aus 1,5mm Balsa.

DSC_0041.jpg

Aber das alles ist Modellbaueralltag und geht routiniert von der Hand.

PeterKa
 

PeterKa

User
Die Motorhaube macht Fortschritte, nachdem ich mir einen neuen Schlichtfräser gegönnt habe.

DSC_0043.jpg

Die Fräsbahnen sind zwar noch zu erkennen, aber insgesamt ist die Oberfläche schon sehr gut. Allerdings auch noch weich. Daher wird jetzt Harz aufgepinselt. Diesmal habe auf den Rat eines Mitlesers gehört und das Harz unverdünnt aufgetragen und dann gefönt. Ich habe so mehr als die doppelte Menge an Harz aufbringen können als mit der Spiritusmethode.

DSC_0045.jpg

Das trocknet jetzt 24 Stunden. Die Fräse wird nicht angefasst. Dann stelle ich auf Z 2 Hunderstel zu und fahre den Schlichtgang noch einmal, diesmal um 45 Grad gedreht.

Das mit der letzten Zustellung habe ich selbst erfummelt. Die Leute, von denen ich das Verfahren vor Jahren abgeschaut hatte haben mich hinsichtlich der Preisgabe solcher Details abblitzen lassen: Betriebsgeheimnis. Flutschepiepen, jetzt weiss es jeder ;)

Die Form ist dann fertig und wird nur noch gewachst und mit Trennlack behandelt. Schneller gehts eigentlich nicht mehr, es sei denn man investiert in sehr teuren Hartschaum.

Der Rumpf ist auch bald fertig beplankt. Es geht voran.

PeterKa
 

PeterKa

User
Langsam schließen sich die Löcher.

DSC_0047.jpg

An den vielen Tapestreifen kann man erkennen, daß die Aufbringung der unteren runden Beplankung kein Zuckerschlecken ist. Ich habe wohl den Strack nicht gut genug getroffen, so daß das Holz sphärisch gekrümmt ist und sich höchst widerwillig anlegt. Na ja nun ist es drauf. Mit etwas Leichtspachtel nachhelfen und gut ist.

PeterKa
 

PeterKa

User
Nach den unerfreulichen Diskussionen in einem Nachbarthread habe ich nun wieder was schönes in der Hand.

DSC_0049.jpg

Dies Formhälfte ist fertig, einschließlich der Paßlöcher.

Bei meinen Werkzeugmachern bei YouTube, also da wo ich drehen und fräsen lerne, ist einer dabei der immer wenn etwas schiefgelaufen sagt: Mr. Boco hat mir einen Besuch in der Werkstatt gemacht. Nun ja ich hatte auch zwei Besuche von dem Clown Boco.. Der Halteschlitz ist sagen wir mal, etwas unglücklich positioniert gewesen, und die Passbohrungen waren beim ersten Gang etwas verschoben. Nix schlimmes, aber doof.

Die Form wird nur noch gewachst, das wars.

Trotzdem. Es war das letzte Mal daß ich eine Form aus MDF gefräst habe. Der Staub der sich entwickelt inst nicht zu bändigen. Schlimmer noch, er reizt meine Haut so stark, daß ich richtig leiden muß. Ich möchte also von dem bestechend einfachen Verfahren ab.

Die fehlende Hälfte werde ich wohl noch durchstehen.

PeterKa
 
Nimm beim nächsten Mal direkt Plexiglas. Der Dreck hällt sich in Grenzen und man kann quasi sofort laminieren, wenn man sich direkt eine Form fräst. Wenn man ordentlich geschlichtet hat, dann benötigt die Form nur noch eine gute Politur und anschließend das übliche Wachsen. Oberflächen sind wirklich super und Plexiglas ist halt sehr preiswert ;)


Sebastian
 

PeterKa

User
Hmm, ich will das gerne mal versuchen. Nun ist die Haube riesig, da kommt ein ziemlicher Klotz bei rum. Ob das dann immer noch preiswert ist weiß ich nicht wirklich. Fakt ist allerdings, daß ich auf die Alternative Plastik setzen muß. Ich hab mal ein mittelgroßes Teil aus POM gefräst, nicht sehr billig, aber auch super Oberfläche.

Aber egal, diese Haube ist im Kasten.

DSC_0050.jpg

Auch der Rumpf ist fertig beplankt und kann geschliffen (und leider auch gespachtelt) werden.

Und dann habe ich noch zwei kleine Freunde in der Motorhaube...........

DSC_0051.jpg

Dies muß ich ausspachteln. Ich werde dafür die braune Knete verwenden, aus dem die Modellbauer 1:1 Automodelle formen. Dies ist in kaltem Zustand relativ hart und schleifbar. Mit dem Fön kann man sie erweichen und mit Rakel oder ähnlichen Hilfsmitteln planziehen und glätten. Ich habe davon ein paar Scheiben. Mal sehen wie gut das hier an den Formen funktioniert.

Um die kleinen Riefen in der Form muß ich mich nicht kümmern, diese verschwinden weitgehend beim Wachsen. Und wenn die Oberfläche nicht so glatt ist wie bei den Orchideen... Ich muß die fertige Haube eh schleifen und lackieren, also ist es Wurst.

PeterKa
 

PeterKa

User
Da sich dieser Thread mit Reparaturen, auf gut Deutsch der möglichst unauffälligen Beseitungung von allerlei Arten Pfusches, beschäftigt... Hier die Reparatur der gepfuschten Motorhaubenform.

Das ist die Knete mit der ich das mache. Habe mir mal eine Warenprobe schicken lassen und war sehr begeistert. Man braucht es nicht oft, aber es ist gut es zu haben und teuer ist es auch nicht.

DSC_0054.jpg

Ich erwärme die in meinem 3D-Drucker, da kann ich die Temperatur feinfühlig einstellen, hier etwa 55 Grad. Dann knetet man das konventionell in der Hand und drückt es in die Wunde.

DSC_0052.jpg

Dann etwas abkühlen lassen und schon kann man mit einer scharfen Klinge modellieren.

DSC_0053.jpg

Die Chose lasse ich dann eine Tag in Ruhe, danach kann man bei Bedarf mit feinem Schleifpapier noch weiter glätten, was hier aber nicht nötig ist.

Die Knete wird nicht ganz hart, ist aber doch ziemlich fest und übersteht Wachsen und Laminieren.

Pfusch kaum noch zu sehen ;)

PeterKa

PS: Habe mich mal über Plaxiglas informiert. Für meinen Geschmack ist es jedoch relativ teuer. Unter 100€ komme ich nicht an das Material für diese Haube. Und 10 cm dickes Material habe ich auch keines gesehen, man müsste auch hier stückeln. Es muß noch andere Alternativen (oder Bezugsquellen) geben.
 

PeterKa

User
Hier das Bild einer anderen Haubenform, die ich gerade zum Laminieren einer dritten Motorhaube vorbereite.

DSC_0056.jpg

Sie steht noch gut zu, das Reinigen ist allerdings aufwändiger als bei GFK oder Silikonformen.

PeterKa
 

bendh

User
nur so ein Gedanke:
Wäre es möglich die Form grob mit 3-D Druck zu erstellen und sie dann noch einmal fein zu überfräsen?
 

PeterKa

User
Ich gabe ja schon viele Formen mit 3D Druck erstellt. Zu,indest PLA und PETG eignen sich nicht zum Fräsen. Von den Problemen eine gedruckte Form exakt in der Fräse auszurichten möchte ich gar nicht erst reden. Aber nötig ist das eh nicht. Sauber gedruckt, ordentlich verklebt genügt normales Primern und Schleifen.

Aber den Drucker, der so ein Monstrum druckt habe ich nicht. Und die Druckzeit wird gigantisch sein (50 Stunden geschätzt pro Hälfte). Die Sache mit dem MDF ist schon mit Abstand das schnellste Verfahren. Die Formen sind inzwischen gewachst und warten auf das Laminieren.

PeterKa
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten