Seitenleitwerk schräg statt Motorsturz bei breiten Motorhauben

kioto

User
Hallo,
Ich baue aktuell eine M35 mit 2300mm Spannweite nach dem Plan von Schmalzgruber. Im Plan wird 3 Grad Seitenzug angegeben, was bei der breiten Haube mit 200mm Durchmesser nicht so schön aussieht. Im Plan einer Trojan T28. ebenfalls mit breiter Haube, wird das Seitenruder 1 Grad nach links eingebaut, um auf den Seitenzug verzichten zu können.
Da dies auch nicht so toll aussieht, kam mir die Idee, das Seitenleitwerk leicht unsymmetrisch zu profilieren, also auf der linken Seite ein paar Prozent aufzudicken. Weiß jemand, ob so etwas schon mal versucht wurde?
Kann natürlich in die Hose gehen, ich bin da unsicher, auch ist die notwendige Asymmetrie schwer abzuschätzen.
Bin für jeden Tipp dankbar.
Gruß Werner
 
Hallo,
die Haube wird ja gerade aufgesetzt und nur auf der Firewall wird der Motor etwas versetzt angeschraubt, das trotzdem noch die Propellerwelle mittig in der Haube sitzt.
Die Haube muss sogar gerade sitzen, sonst wäre der Rumpf ja aerodynamisch nicht gerade.
Die paar Grad schief rausstehende Welle sieht man auch nicht sofort.

Und das Seitenruder so zu verstellen funktioniert ja nicht, da man den Winkel für Geradeausflug vorher ja nicht weiß und müßte es nach Trimmflügen jedesmal neu ausrichten /verkleben.
 

Ungustl

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Das einfachsten ist es einfach einen Mischer Gas auf Seite zu programieren. Das kannman dann im Fluge perfekt einstellen, am besten bei senkrechten vollgas Steigflügen.
 
Aber sagt man nicht, das ein Modell mechanisch erstmal korrekt eingestellt sein sollte und man diese Mischer vermeiden sollte, denn je nach Gegenwind, Drehzahl und Geschwindigkeit, würde dieser Mischer doch nie gleich funktionieren.
Gerade auch beim Start wenn noch keine Strömung an den Rudern anliegt, zieht es das Modell mit diesen 3°Seitenzug ,gleich in die richtige Richtung, und biegt nicht hart nach links ab, wenn es ein Taildragger Fahrwerk hat.
Da es ja sogar diesen Wert von 3° Seitenzug sogar schon zum korrigieren gibt....
... 3° das sieht man ja von vorne kaum, und das haben sämtliche Flugzeuge so,außer es ist eine zweimotorige.
 
Ich fliege einen Bücker Jungmann auch statt Seitenzug mit einem Gas/Seite-Mischer. Das funktioniert perfekt, auch und gerade beim Start. Strömung am Leitwerk liegt doch durch den Propellerstrahl genügend an.
 

Eisvogel

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Hat nicht die manntragende Me-109 ein asymmetrisches Seitenleitwerk zur Kompensation des fehlenden Seitenzuges?
Wurden nicht die meisten 109er bei den Starts und Landungen zerstört?

Das Problem beim Modellflug wird das fliegen mit wechselnden Gasstellungen sein. Ist das Seitenruder auf Vollgas eingestellt, dann wird das Ding bei Halb- und Standgas nach rechts wegschieben.
Mit (richtigem) Seitenzug hat man das Problem nicht oder kaum.
 

Papa14

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... kam mir die Idee, das Seitenleitwerk leicht unsymmetrisch zu profilieren, also auf der linken Seite ein paar Prozent aufzudicken. Weiß jemand, ob so etwas schon mal versucht wurde?
Diese Methode dürfte in der manntragenden Fraktion Praxis sein, laut Hörensagen soll auch die ME 109 ein asymmetrisches SLW gehabt haben.

Bei Modellen würde ich auch davon ausgehen, dass die Nachteile überwiegen - ein Seitenzug aber ist seit Jahrzehnten gelebte Praxis und funktioniert gut.
 

steve

User
Aber sagt man nicht, das ein Modell mechanisch erstmal korrekt eingestellt sein sollte und man diese Mischer vermeiden sollte, denn je nach Gegenwind, Drehzahl und Geschwindigkeit, würde dieser Mischer doch nie gleich funktionieren.
Gerade auch beim Start wenn noch keine Strömung an den Rudern anliegt, zieht es das Modell mit diesen 3°Seitenzug ,gleich in die richtige Richtung, und biegt nicht hart nach links ab, wenn es ein Taildragger Fahrwerk hat.
Da es ja sogar diesen Wert von 3° Seitenzug sogar schon zum korrigieren gibt....
... 3° das sieht man ja von vorne kaum, und das haben sämtliche Flugzeuge so,außer es ist eine zweimotorige.

Hallo,
bei den Mischern bietet es sich an, mit der zeitlichen Verzögerung zu arbeiten. Bei den schnellen Modellen trimme ich z.B. bei voller Leistung Tiefe dazu. Beim Gasgeben wird die Tiefentrimmung aber langsam reingefahren. Würde sie sofort reinfahren, fehlt dem Modell die Fahrt und es nimmt beim Gasgeben die Nase nach unten. Wenn ich ohne zeitliche Verzögerung das Gas rausnehme, steigt das Modell bis es die Fahrt abgebaut hat. Mit der zeitlichen Verzögerung fliegt es gerade weiter. Konzeptbedingt sind diese Effekte bei Modellen mit einer großen Differenz zwischen der Geschwindigkeit im Schnellflug und im Langsamflug größer als bei Modellen, die mit Motor nur marginal schneller fliegen. Ein deutlicher Leistungsüberschuss und geringes Leistungsgewicht vergrößern diesen Effekt ebenfalls und dann sollte der Prop zur Fluggeschwindigkeit passen - langsame Modelle mit Props die eine z.B. zu hohe Steigung haben, produzieren Momente ohne Ende und man ist nur mit dem Trimmen beschäftigt.
Wenn ich allerdings immer mit dem gleichen Modell fliege, trimmt man sowas irgendwann automatisch - da wird dann ohne nachzudenken beim Gasrausnehmen eine Zeitlang nachgedrückt.
So kann man auch beim Seitenzug vorgehen.
Ich sehe es aber auch so, dass gerade bei einem Modell wie der M35 ein paar Grundeinstellungen mechanisch gesetzt werden sollten, bzw. sichergestellt sein sollte, dass die Grundwerte zumindest neutral sind. Die Feinheiten kann man dann mischen. Bei den Grundwerten würde ich mich aber immer zurückhaltend verhalten. So richtig heftige feste Seitenzugwerte führen z.B. auch im Kurvenflug zu Eigenheiten, an die man sich gewöhnen muss.

VG
 
Zuletzt bearbeitet:

kioto

User
Hallo,
Vielen Dank für die interessanten Beiträge. Nächste Woche ist das Leitwerk dran, bis dahin muss ich mich entscheiden.
Gruß Werner
 

kioto

User
Hallo Andi, so was ist nicht mein Ding, was ich baue, soll sauber fliegen und tuts meistens auch.
 
Hallo Andi, so was ist nicht mein Ding, was ich baue, soll sauber fliegen und tuts meistens auch.

So sollte es ja auch sein, hab auch nur eines meiner ganzen Modellreihe mit so was ausgerüstet. (Die AL37 )
Manchmal hat man aber keine Wahl, wenn das Teil gar nicht ohne Komplettoperation vernünftig zum Fliegen zu kriegen ist.

Gruß Andi
 

justme

User
Warum kommt eigentlich das Seitenleitwerk in den Fokus um einen Motorseitenzug zu ersetzen? Ist es nicht zielgerichteter, wenn eine entsprechende Kompensation über die Querruder ausgesteuert wird?
 
... 3° Seitenzug einstellen, 2-3 Unterlegscheiben und nen Testflug machen.
Der Kreisel hält ja auch nicht die ganze Zeit den Kurs, nur bei kurzen Drehrichtungsveränderung,und lässt dann wieder nach...
Oder man fliegt die ganze Zeit im 3D lock Mode.
 

x78587

User
Diese Methode dürfte in der manntragenden Fraktion Praxis sein, laut Hörensagen soll auch die ME 109 ein asymmetrisches SLW gehabt haben.

das ist nicht nur Hörensagen, neben dem SLW ist auch der Leitwerktäger (Rumpfteil unter der Höhenflosse) asymmetrisch. Bei einigen spanischen Lizenzfertigungen, gab es das auch Spiegelbildlich, die waren in Verbindung mit dem "Links"-drehenden Hispano-Suiza V12 bestimmt.
Bei der P-51 hat man das anders gelöst, dort sitzt die Seitenflosse 1° schräg zur Rumpfachse.
 

PeKa

User
Ist auch bei einigen Cessna (manntragend) so. Seitenleitwerk sitzt schräg zur Rumpfachse. Letztenendes ist es egal wie man es löst.
Die Fixe Version hat ja auch den Nachteil das sie nur für einen Fluzustand richtig ist. Meistens für Vollgas
 
Na, ja, nicht ganz.

...Letztenendes ist es egal wie man es löst...

Hallo Peter,
Der Motorseitenzug hat den großen Vorteil, dass seine Wirkung immer proportional zur abgegeben Motorleistung ist.
Beim schrägen SLW ist die Wirkung proportional zur Fluggeschwindigkeit.
Das ist nicht dasselbe.

Gruß Andreas

p.s.
bei italienischen WW2 Kampfflugzeugen ist übrigens immer eine Tragfläche ein paar cm länger als die andere.
Das hilft bei Scalefesselfliegern...:)
 
Zuletzt bearbeitet:

Asmodix

User
War das nicht auch bei dem Robbe Do It so? Der hatte doch auch auf einer Seite ein paar cm mehr Spannweite.,

LG, Martin
 
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