Servo- Empfängerstromversorgung selbstgestrickt

FlyHein

Vereinsmitglied
Hallo Gemeinde

Bei größeren Modellen scheint ein erhebliches Problem darin zu bestehen, daß die "Hochstrom"-Servos über die Empfängersteckerleiste mit Spannung und Strom versorgt werden. Bei entsprechender Belastung bricht die Akkuspannung ein, die Folge ist ein unkontrollierte Ausfall des Empfängers.
Die Industrie bietet für viel Geld sogenannte "Servo-Extender", "Weichen mit Servostromversorgung" etc. an.

Früher haben wir unsere Fahrtenregler etc. selber gelötet, können wir eine externe Servostromversorgung nicht mehr selber herstellen?

Ich bin kein Elektroniker, deshalb stelle ich mir das Ding sehr einfach aufgebaut vor. Auf einer Lochrasterplatine werden die Servos mittels Steckerleiste mit Spannung versorgt, das Servosignal wird ebenfalls mit kürztmöglichen Leitungen vom Empfänger auf die externe Steckerleiste gebracht. Der Empfänger wird dann von einem separaten Akku mit Strom versorgt.

Was ist gegen dieses Konzept einzuwenden? Hat so etwas schon jemand realisiert?
 
Hi Sicherheitsinteressierter :)

da habe ich aber viel für Dich zu lesen:

- Steigerung der Flugsicherheit mittels Verbesserungen im Flugmodell,
ein Stufenplan bis zum verwirklichten und erprobten voll redundant ausfallsicherem
PPM-2-Empfängersystem:
http://members.aon.at/flug.fiala/sicher.html

Viel Vergnügen!

[ 28. Dezember 2004, 17:52: Beitrag editiert von: Arno Wetzel ]
 

leinel

Vereinsmitglied
hi,
die gewuenschten funktionalitaeten sind meiner meinung nach einzeln zu betrachten.

a) einbrechen der spannung. aus meiner sicht kein thema des von dir angesprochenen zu bauenende oder kaufenden geraetes. sondern du musst halt akkus nehmen, die die von dir gemachten vorgaben erfuellen. das muss zusammenpassen.
aber was ein thema ist aus meiner sicht: das einleiten der stromversorgung in den empfaenger (und von dort in die servos) ueber einen JR-stecker (oder eben entsprechende andere fabrikate). ein JR stecker wird so fuer 3A gut sein, nicht aber fuer 15A. da bricht dir die spannung am stecker zusammen. das ist kaese.

-> abhilfe durch pures loeten. alle plusse und alle minusse der der servos zusammenfassen und direkt (ueber einen "schalter") an den akku. zum schalter spaeter.
der empfaenger kriegt auch eine extra leitung mit plus und minus an den akku, muss ebenfalls geloetet werden.

wie man das genau ausfuehrt: da gibt es viele moeglichkeiten, von "fliegend" ueber "kaestchen bauen" usw.

b) der "schalter". wir haben dazu zwei mal zwei mechanische goldkontakt-trenner (jeder fuer 10A gut) eingebaut (klinkenbuchsen mit schaltzungen aus dem audiobereich). das wiegt ca. 10g, auschalten erfolgt durch einstecken zweier klinkenstecker, fliegen durch herausziehen der klinkenstecker. hab ich schon mal hier beschrieben. bisher sehr zufriedenstellend im betrieb.

c) verwenden von 2 akkus. redundanz, sicherheit. ich schenk mir die diskussion, ob sinnvoll oder nicht. es gibt unterschiedliche meinungen.
wenn mans tut: eine entsprechend leistungsfaehige schottky-diode bei z.b. konrad kaufen, entsprechend verloeten, fertsch.
laden der akkus "in reihe", da sie bei verwendung einer schottky-diode gleichmaewssig entladen werden. (voraussetzung: gleiche akku-packs!)

d) monitoring. je nach verwendeter anzahl von akkus 1 oder 2 LED-monitore. jeden akku einzeln monitoren!

e) mehr funktionen braushts meiner meinung nach nicht.

das ist dann schon eine sehr brauchbare loseung. kosten 10euro (schottky, die loetarbeiten, nicht die rc-teile).

oder -man kauft einfach ein DPSI. das macht alles beschriebene in professioneller qualitaet und ausfuehrung und noch ein bischen mehr. :D nunja, kostet halt bischen was.. :D

alle am markt zu kaufenden geraete beeinhalten mehrere funktionalitaeten. zu achten ist darauf, ob am ende trotz aller werbetechnischen verbraemung nicht doch der strom ueber EINEN JR-stecker eingeleitet wird. man muss klar auseinanderhalten, was man eigentlich will.

[ich sags immer wieder - alles nur meine unmassgebliche meinung. :) ]

gruss rainer
 

k_wimmer

User
Hallo Rainer,

Wie leitest Du denn den Strom in den Empfänger und in die Servos wenn nicht über einen JR-Stecker??
Bislang kenne ich nur einen Empfänger der hier eine andere Möglichkeit zur Verfügung stellt.
 

leinel

Vereinsmitglied
@kai: es gibt viele moeglichkeiten. die primitivste: an allen servo-JR-steckern die roten kabel durchtrennen, zusammendroeseln, verloeeten, isolieren und mit akkuplus direkt verbinden (sagen wir mit dem 3.5" goldstecker als "schalter" dazwischen), dito alle schwarzen, ebenfalls mit 3.5" goldbanane. beide 3.5 koennte man ausser zum trennen dann auch zu laden nehmen.

den servo-JR-stecker mit dem verbliebenen gelben steuerdraht in den empfaenger. ein rot-schwarzes kabel mit JR-stecker nehmen, in einen nicht gebrauchten empfaenger-kanal oder "batt" des empfaengers stecken und rot und schwarz dieses kabels mit dem selben akku verbinden. alles.

das ganze ergibt aber meist kabelsalat. keine schoene loesung. besser goldsteckerleiste kaufen und ein kaestchen o.ae. bauen.
dann muss man auch die stecker nicht alle abschneiden und so. das kann man natuerlich eleganter machen. wollte oben nur das prinzip beschreiben.

somit fliessen ueber die JR-stecker nur noch 50mA fuer dem empfaenger. die servos werden ohne umweg ueben den empfaenger direkt vom akku versorgt. der gewuenschte effekt.

gruss rainer
 

plinse

User
Moin,

ich sehe es ähnlich wie Rainer.

Man muß wissen, was man an Funktionen haben will und man muß seine Lötfähigkeiten einschätzen können. Wenn man mehr klebt als zu löten, kann man es gleich vergessen und sollte nur fertige Komponenten mit Steckern dran kaufen.

Wenn man aber löten kann und sich über den grundsätzlichen Schaltplan klar ist, spricht da nichts dagegen, sowas selbst aufzubauen. In einem Empfänger haben wir nichts anderes als eine durchgehende Leiterbahn für + wie auch - . Das ganze außerhalb aufgebaut, mit ausreichend Leiterquerschnitt und das Hauptproblem ist erschlagen, mehr als ein richtiges Powerservo sollte man nicht über einen Servostecker anschließen, wenn dahinter nur noch ausreichend dimensionierte Steckungen/Schalter/Leiterquerschnitte kommen, ist das wichtigste schon erledigt.

Ob man einen Akku anschließt oder 2 über Schottkydiode, sei jedem selbst überlassen, wenn man seine Akkus gut pflegt, reicht meiner Meinung nach einer, wenn man sie mit Füßen tritt, reichen manchmal nicht mal 2, denn man muß auch merken, wenn einer abbaut/kaputt geht!! Aber auch dazu brauche ich keine modellseitige High Tech sondern ein gescheites Ladegerät reicht auch und das sollte man ohnehin haben.

Meine Meinung ist die: Je weniger Gedanken ich mir machen möchte, desto eher lande ich bei gekaufter High Tech nach dem Motto: "Der Entwickler wird schon wissen was er tut und darauf vertrau ich jetzt."
Ich glaube aber, daß der Modellbauer, der seine Komponenten gut wartet, eine höhere Betriebssicherheit garantieren kann, als ein Depp, der einfach nur auf "nur das beste gekauft" vertraut, denn eine gescheite Verlegung der Kabel wird beispielsweise nur durch die Verwendung teurer Komponenten nicht garantiert.
 

k_wimmer

User
Hallo Rainer,

genau das, was Du sagst kann man bei ACT für die ACT-Scanner Empfänger und für die Futaba PCM-Empfänger käuflich erwerben. Hier ist dann zusätzlich noch eine Akkuweiche integriert.
Die Empfängerakkus werden dann über 2 MPX-Stecker an das Kästchen (Duo-Batt) angeschlossen.

Aber bei den ganz kräftigen Digi-Servos sehe ich den JR-Futzelstecker auch schon als Engstelle, aber leider haben sich die MPX-Servostecker nicht auf dem Markt durchsetzen können.

@plinse:
Im Grunde gebe ich Dir recht mit Deinem letzten Absatz, aber wenn man gute Hochwertkomponenten kauft, und diese dann auch noch gut wartet, kann man auch davon ausgehen, dass die Klamotten ordentlich funktionieren.

Denn auch High-Tech Hardware entbindet Niemanden von der Verantwortung seine Sachen ordentlich aufzubauen und immer in technisch einwandfreiem Zustand zu halten!

[ 03. April 2003, 15:52: Beitrag editiert von: k_wimmer ]
 
Hi Kai, ;)

Das Stecker-Schwertkontaktesystem von MPX war in seinen Übergangswiderständen sicher optimal. Was MPX zum Unterschied von allen anderen Systemen leider unterlassen hat und die Grundursache der Marktverdrängung sein könnte:
Die Stecker-Kraftübertragung und Abziehverhinderung erfolgte ausschließlich durch die Schwertkontakte, da keine ineinander nestenden/einrastenden Stecker-Kunststoffaußenteile vorhanden waren. Alle Zuggbelastungen in jedem denkbaren Winkel gingen NUR auf die unverriegelten, NUR Reibungs-gebremsten Kontaktverbindungen.
Webra/Simprop/Graupner und Nachfolger waren da schlauer. Viel schlauer!

Re not neces.
Deine Mail gelesen: Ja, ja, schluchtz! :eek:
Gruß, Rudy
 
von Rudy : Webra/Simprop/Graupner und Nachfolger waren da schlauer. Viel schlauer!
Wie denn Rudy, haben diese Lölisteckerchen (die ich zugegeben mittlerweile immer häufiger verwende) etwa nur ansatzweise eine Rutschsicherung eingebaut. Ich jedenfalls hab noch nie so etwas gesehen. Im Gegenteil, es kann sogar vorkommen, dass ein einzelner Stift nach hinten rutscht und man merkt es nicht. Also für mich ist es ganz klar. Hier wurde das Bessere (MPX, Microprop, Simprop) vom Lausigen (rechts überholt und zum Standard hochgespart.

Gut, schlucken wir diese Kröte, es gibt ja nun wirklich noch Schlimmeres auf dieser Welt als suboptimale Stecker in unseren fliegenden Kisten.

Gruss

Kurt
 
Hast recht Kurt! ;)

Ich habe mit "schlauer" nur die rastenden Gehäuse samt ihrer Kurzschlussverhinderung, im Gegensatz zu den offenen Steckkontakten - besonders wenn sich die Verbindung nicht ganz dicht zusammengepresst war, gemeint.

Aber, ich habe mit EINIGEN vergossenen Steckverbindungen, ohne die verschiebbaren Widerhaken-Steckerstiftchen auch Probleme gehabt.
Erst im Flug durch plötzlichen Servoausfall erkennbar. Durch geteilte Servos Quer und Höhe, und Ausfall etwa in Servomitte war das Modell rettbar. Im Steckerverguss waren die Drähtchen mangels :( ausreichender Kontaktfläche nämlich abgebrannt :mad: . Aber dafür die Stift vergoldet. :D

Bei den Widerhaken-Stiften, sieht man das Problem zB an den Querrudersteckern wenigstens. Und wenn man einen Lötkolben und Reservestecker plus Schrumpfschlauch mithat, ist das eine Reparatur von ein paar Minuten.

Gruß, R.
 

k_wimmer

User
Hallo Rudy,

also mal ehrlich: Nimmst Du etwa immer Deine Werkstatt mit zum Fliegen?
Also ich gehe zum Fliegen auf den Platz und nicht zum Basteln!
Am Querruder (und an allen anderen "Auf dem Platz Stecken" Verbindungen)setze ich immer die grünen MPX-Stecker ein!
Und bei allem Respekt: Die JR-Servostecker sind einfach SCH...!
 

Gerhard_G

Vereinsmitglied
nochmals Hallo, irgendjemand hat mich rausgeworfen.
Eine ganz einfache Möglichkeit für Leute die löten können:
Einfach den Empfänger mit mehreren Zuleitungen versorgen, die Plus- und Minuspole sind bei allen Empfängern, die ich kenne, an alle Servoausgänge und an den Akkueingang parallel geführt. Man kann den Akku also an beliebige Servoausgänge anschließen.
Im Detail mache ich das so: Vom Akku zum Schalter mit mindestens 0,75 qmm Querschnitt gehen. Am Schalter nur den positiven Pol über parallel geschaltete Kontakte führen. Vom Schalter zum Empfänger 2 bis 4 Servokabel führen und auf die freien Empfägerausgänge verteilen oder über selbst gelötete V-Kabel auch gleich zum Servo führen.
Alle Minusleitungen miteinander verlöten.
Das verteilt zum Einen den Strom auf mehrere Stecker, zum Anderen werden die Leiterbahnen im Empfänger nur noch mit einem Bruchteil des Servostromes belastet.
Am Schalter kann dann akkuseitig auch gleich ein zusätzlliches Kabel zum Laden angelötet werden.

Grüße
Gerhard
 

k_wimmer

User
Hallo Gerhard,

Du beschreibst das Prinzip meines Lieblingsschalterkabels (Safety-Switch 10A von ACT). Früher habe ich mir so ein Kabel selbst gebaut, aber mittlerweile kann man so was ja zum Glück kaufen.
Ich habe übrigens auch schon mal ein Anschlusskabel mit MPX-Stecker und 1,5mm2 Kabel direkt auf die Leiterbahnen im Empf. angelötet.
Funktioniert auch hervorragend, ist aber leider nur was für geübte Löter!
 
Hallo Kai,

Sch....., ja, ja! Hmmmm..., oder doch nicht?

Seltsamerweise höre ich bei "Widerhaken-Steckerstiften" von viel mehr Steckerproblemen als ich und meine Kollegen am Platz selbst habe.

Grund vermutlich: Diverse (Verlängerungs- etc.)Hersteller haben unterschiedliche Toleranzen. GEZIELTE AUSWAHL NOTWENDIG!

Ich stecke allerdings die Kabel nach der Igel-Methode zusammen: Seeeehr vorsichtig :D .

EINEN Vorteil :) haben sie allerdings schon, wenn man den Fachleuten glauben darf: Keine Lötungs-Spätfolgen, egal welcher Ursache.
UND wie schon erwähnt, die leichte, zwangsweise(!) Kontrollierbarkeit bei jedem Zusammenstecken!

Hier eine absolut gültige Qualitätsgewichtung vorzunehmen fällt schon deswegen schwer, weil die Geschicklichkeit und Sorgfalt des Zusammensteckenden :rolleyes: ein wichtiger Teil des Systems ist. :p

Morgendliche Grüße, R.

[ 04. April 2003, 07:44: Beitrag editiert von: Rudy F. ]
 

FlyHein

Vereinsmitglied
Hallo Gemeinde

Schön das sich diese Diskussion entwickelt, allerdings gibts Diskussionen zu Steckersystemen schon an anderen Stellen. Meiner Signatur ist mein bevorzugtes System zu entnehmen!

Die Lösung von Rudy F. gefällt mir bisher am besten, auch wenn ich nur einen Empfänger einsetzen würde. Dieses System ist eigentlich mit einfachen Mitteln von jedem lötfähigen Modellbauer zu realisieren.
@Rudy F: Vielleicht kannst du den Schaltplan als Bild hier mal einstellen?

Auch das ACT-System gefällt mir sehr gut, ist leider aber bisher nur für die ACT-Scanner Empfänger und für die Futaba PCM-Empfänger käuflich zu erwerben. Gäbe es dieses für die klassische MPX-Steckerleiste würde ich sicher mehr als eins erwerben.
Zur Zeit ist für MPXler also Eigeninitiative angesagt.

[ 04. April 2003, 10:56: Beitrag editiert von: FlyHein ]
 

FlyHein

Vereinsmitglied
Hallo F.

ich meine diesen Schaltplan:

1049456172.jpg


Hab ich was von "unveröffentlicht" geschrieben?
 
Okay, passt schon. :)

War ein sprachliches Missverständnis meinerseits, da der Link zur Schwiegersohnseite hier auf Page1, zweites Posting, wo auch noch die Photos und ein stück weiter unten die Materialliste enthalten sind von mir als stattgehabte Veröffentlichung angesehen wurde.
Huch, klingt das geschwollen. ;)

Hinweis: Auf dem Inhaltsverzeichnis gleich "Grundlagen des Doppelempfängersystems" anklicken. Für die, die der Rest nicht interessiert.

mfg, r.

[ 04. April 2003, 13:55: Beitrag editiert von: Rudy F. ]
 
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