Servos für einen Segler: Auswahlkriterien?

Hie, da ich noch nicht viel Erfahrung habe folgende Frage,

wie Waehle ich Servos aus fur einen Segler, da ich gerade einige selber baue groessen von 1m bis 3m
gibt es da irgendwelche Richtllinien, woher weiss ich wie stark diese sein muessen, bzw schwer

danke
 

onki

User
Hallo,

die gängiste Richtlinie ist überlicherweise der zur Verfügung stehende Bauraum (Servodicke) und natürlich das Budget;).

Es gibt Menschen die 20 Euro Servos in großen Modellen einsetzen und keinerlei Probleme damit haben, andere bauen 150 Euro Servos in Schaumwaffeln.

Ich persönlich unterscheide in 3 Kategorien:

-Flächenservos (für Querruder, Wölb-/Lande- Störklappe). Mein Standard KST X10 bzw. X15 sofern die Bauhöhe reicht.
-Stellservos (für Schleppkupplung, Fahrwerk oder Radbremse). Hier braucht man nur pure Kraft. Lagerspiel etc. ist zweitrangig. Hier nutze ich HK 15298B oder Hitec D-645.
-Ruderservos (für Höhen- oder Seitenruder). Hier sollte das Getriebespiel recht klein sein (speziell beim HR). Huier nutze ich für HR das KST X15 und bei SR das Hitec D-645.

Es ist ratsam sich auf einige Servotypen einzuschießen, dann hat man im Schadensfall möglicherweise schnell Reserve aus Eigenbeständen verfügbar.

Allgemein sind heutzutage Servos in RC-Modellen i.d.R. absolut überdimensioniert. Von daher hat man recht viele Freiheitsgrade.

Gruß
Onki
 
Wenn Du einen Bausatz hast, dann sind da oft Empfehlungen drin. Denen kann man in der Regel vertrauen, sind halt meist nicht die günstigsten Modelle.
Solltest Du aber ein kleinen Geldbeutel haben, oder Schwabe sein, dann nimm einfach die Daten der Empfehlung (Baugröße und Stellkraft) und such etwas vergleichbares - selbiges gilt natürlich auch wenn Du sonst wie einen anderen Servotyp bevorzugst.

Gruß D
 

VOBO

User
Leider fehlt sowas wie "Stiftung Warentest" für Modellbauzubehör.

Gruß Volker
 
"Warentest" hatte vor Jahrzehnten mal Fernsteuersender im Test. Da wurden überwiegend Anlagen mit 2 Servos vergleichen. Am schlechtesten schnitt "Microprop PILOT" ab, weil die Betriebsanleitung irgendwie bemängelt wurde (zu umfangreich??).

Die PILOT Anlage war übrigens der einzig ernsthafte RC-Sender im Test (ausbaufähig auf 7 Servos, nachrüstbar mit Mischer, FM-Modulation, wechselbarem HF-Modul usw.). Alles andere war AM-Spielzeugkram ohne Kreuzknüppel. Seitdem habe ich einen bleibenden Eindruck gewonnen, was solche Tests wert sind.

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Grobe Anhaltswerte nach Servogewicht:

1-m-Segler: 6g bis 9g Servos
2-m-Segler: 9g bis 16g Servos, Metallgetriebe
3-m-Segler: 25g bis Standardgröße, Metallgetriebe

Für Flächenservos ist die Bauhöhe meist das entscheidende Kriterium.

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Wenn man selber keine Erfahrung hat, dann lautet mein Rat: Einfach beim Fachhändler einkaufen und sich dort beraten lassen. Ich weiss, ich weiss; den Laden um die Ecke gibt es nicht mehr. Aber es gibt immer noch Fachhändler die etwas auf sich halten und richtig beraten. Per mail oder am Telefon. Wenn z.B. mir jemand konkret sein Modell beschreibt und erläutert, was er damit vor hat, dann verkaufe ich ihm Servos, die sicher ausreichend dimensioniert sind, aber weder zu schwer noch zu teuer sind. Und genau so macht es auch der Himmlische Höllein oder manch anderer empfehlenswerte Fachhändler.

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Merke: Wer sich beim Händler beraten lässt, und dann aber im Internet in China einkauft, der ist persönlich voll mitschuldig am Fachhändlersterben vor Ort.
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Hallo Alex ,

hast du schon ein konkretes Modell um das es geht oder ist die Frage allgemein ? Zu meiner Anfangszeit hat man alle Modelle ( Motormodelle bis ca 3 m / 100ccm ; Großsegler hatten damals so max 5m ) mit Servos bestückt die max 40-50 Ncm hatten ( stärkere gabs so um 1980 nicht :rolleyes: )

Hier ein interessanter Bericht : http://www.rc-network.de/magazin/artikel_05/art_05-013/art_013-01.html

.....

bevor ich jetzt auch anfange Dir ellenlange Formeln und Berechnungsmethoden vorzugeben will ich Dir mal angeben,
wie wir hier am Hang die Servogröße/Stärke bestimmen, und das seit zig Jahren, ohne daß jemals ein Servo wegen "Schwäche" versagt hätte:

Beispiel. das Querruder ist 50 cm lang und i.M. 3 cm breit.
Das ergibt eine Fläche von 50 x 3 = 150 cm²

Faustformel: 150 x 0,75 :100 = 1,125


Nimm ein Servo mit einer Stellkraft größer 1,125 kp/cm²,
z.B. mit 1,5 kp/cm² und Du liegst richtig.

Ich will jetzt hier garkeine Diskussion mit den Theoretikern und Formel-
päpsten vom Zaun brechen, deshalb werde ich auch nicht mehr antworten.

Du darfst mir glauben, daß das für jeden normalen Segler bis 4,00 m SPW
paßt, und zwar für jeden Amateurpiloten und im Alltagsgebrauch.
Für Extreme wie DS und dergleichen gelten sicher andere Gesetze, aber ich gehe mal davon aus, daß Du ein ganz normaler Hobbypilot bist.

Gruß


@ Jonas : Der Test muß so um 1980 gewesen sein , mein Vater meinte daraufhin ich sollte die Delta 2 von MPX nehmen ...
 
...genau, 1980 passt gut; Ende 1979 oder Anfang 80 ist die Microprop Pilot erschienen - die hatte ich von 1980 bis in die 90er Jahre voll ausgebaut im ernsthaften Flugbetrieb...

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Die Sache mit den angegebenen Stellkräften auf den Servos hat noch einen kleinen Haken: Sie stimmen nur selten, besonders im Niedrigpreissegment. Zudem ist meist das Haltemoment angegeben, das ist aber viel höher, als das wirklich mögliche aktive Drehmoment. Auch schon egal. Denn die tatsächlich auftretenden Ruderkräfte können nur sehr sehr wenige Menschen wirklich zahlenmäßig vorausbestimmen.
 

Papa14

User
Zu meiner Anfangszeit hat man alle Modelle ( Motormodelle bis ca 3 m / 100ccm ; Großsegler hatten damals so max 5m ) mit Servos bestückt die max 40-50 Ncm hatten ( stärkere gabs so um 1980 nicht :rolleyes: )
Das waren wohl eher so 15 - 18 Ncm, Servos mit mehr als 20 Ncm waren allesamt *Professional*. Ich habe hier noch einige Microprop Standard Servos liegen, die haben 58x23x38mm (LxBxH) und eben 18 Ncm (wenn ich mich recht erinnere). Im Vergleich dazu ist das "fette" DES 707 ein Winzling.

Und da liegt auch die Crux - die alten Servos waren zwar schwache Schnarchnasen, aber dafür sehr stabil gebaut. Die pure Kraft wird selten gebraucht - also dort, wo die Vollgasfestigkeit abgerufen wird (Ablasser aus 400m mit anschließendem Viereck Looping) oder bei den großen 3D Zappel-Philips mit 50% großen Rudern.

Fette Servos braucht man meistens, damit die Masse von den großen Rudern - allen voran Wölb- u. Landeklappen - das Servo bei der Landung nicht schreddert.

Für so kleine Segler, wie z.B. einen DLG (1,5m) oder RES Segler (2m) nehme ich gerne die 9,90€ Pico-8 vom Lindinger. Bei 3m wären Servos im Preisbereich von 10-25€ vollkommen OK. Wenn der 3m Segler ein flotter sein soll, dann eben bessere Servos verwenden.
 
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