SG Models "Nieuport 28" in 1:5

Naiv wie man manchmal so ist, dachte ich doch tatsächlich vor einiger Zeit, mit dem Bau soweit durch zu sein- weit gefehlt! Ich glaube tatsächlich, dass dieses Modell, trotz Ausbauteilen für einen E-Antrieb, eher für die Verbrenner Fraktion konstruiert wurde. Nicht das es an leistungsfähigen Antrieben mangelt, aber die Auslegung zum korrekten Einhalten der Schwerpunktlage, favorisiert eindeutig die Jungs mir den großen Motoren.

In Post #9 habe ich ja gezeigt, wie mein Antrieb und die von mir verwendeten Akkus aussehen. Einer dieser Akkus hat ca. 570Gramm, zwei davon sind jeweils in Reihe zu 8S geschaltet, macht also alleine für die Akkus bereits 1140 Gramm. Der Motor wiegt auch stattliche 585 Gramm, komplett mit Mitnehmer und Montageset. Ich ging also davon aus, dass wenn ich die Akkus auf ihrer Rutsche ganz nach vorne an den Motorspant schiebe, ich total locker meinen Schwerpunkt einhalten kann. Nix da! Beim Auswiegen war das Modell relativ schwanzlastig und ich hätte, um wenigstens in die Waagerechte zu kommen, 750 Gramm(!!) auf den Motorträger legen müssen. Vollkommen außerhalb meiner Vorstellung!

Was tun? Erstmal überlegen, tüfteln, verwerfen, eine Lösung finden und umsetzen. Die sieht bei mir folgendermaßen aus:
Als erstes habe ich die ja sowieso schon vorhandene, und in meinem Fall bereits herausgetrennte Öffnung im Motorspant, vergrößert. Und zwar anständig. Da das Material ziemlich stark ist an der Stelle, nahm ich die ganze Sache sportlich pragmatisch und erweiterte die Öffnung kurzerhand mit der Stichsäge. Hört sich rustikal an, hat aber super funktioniert😉
Dann habe ich mir aus Sperrholz einen Kasten gezimmert, in den die Akkus liegend nebeneinander hineinpassen. Dieses Konstrukt habe ich dann auf dem Motorträger soweit als möglich vorne verschraubt.
Zur Sicherung nach hinten, hatte ich zuerst die Lösung mit dem Original Akku/ Tankbrett im Kopf (und gebaut), das war allerdings wenig praktikabel, da ja schließlich die Akkukabel miteinander und diese dann mit dem Regler verbunden werden wollen. Kurz, es war ein rechtes Gefummel, nicht praxistauglich!
Lösung Nr.2 hat sich dann als richtiger Weg herausgestellt. Ich habe den Akkukasten mittels eines dementsprechend langen Sperrholzbrettchens so weit nach hinten verlängert, bis ich von dort aus die Akkus bequem nach vorne schieben konnte. Sie liegen jetzt auch erstmal geschickt an Ort und Stelle, um sämtliche Steckverbindungen anzuschließen. Am Rand dieser "Rutsche" habe ich dann noch auf jeder Seite eine 3x5mm Kieferleiste als Führung aufgeklebt. Das passt und funktioniert nun einwandfrei und meine Akkus liegen so weit als irgend möglich vorne, über dem Motor. Jetzt passt der Schwerpunkt perfekt, ohne jegliche zusätzliche Gewichtszugabe 😃👍
 

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Vor einigen Tagen kamen dann die von mir bestellten Luftschrauben und ich habe sogleich einmal einen Test mit einer davon durchgeführt.
Es ist eine "AeroStar" 20x10" und mit ihr hatte ich dann doch erheblich mehr Eingangsleistung als mir der zuvor verwendeten 19x8"!
Hier meine gemessenen Werte: (alle natürlich bei vollgeladenem Akku nach ca, 30 Sekunden)
Stromaufnahme: 71 Ampere, Leistung: 2200 Watt. Ich denke, damit kann ich gut leben. Im Flug gehen diese Werte ja sowieso noch zurück und ständig mit "Vollgas" durch die Gegend zu semmeln, ist noch bei keinem meiner Modelle je mein Ansinnen gewesen😀

Euch ein schönes Wochenende, Gruß,

Frank
 

kawepe

User
Hallo ihr Nieuport Bauer,

ich bin schon lange scharf auf eine schöne 28. Angefangen hat es mit einer Bauplanbeilage der FMT.
Sehr schön, was da von euch auf die Beine gestellt wird. Ich hoffe immer noch auf ein günstiges Angebot für eine Maxford/Seagull um zuzuschlagen.
Die Nieuport würde ich ja auch gerne mit einem Sternmotor bauen, dafür reicht die Hobbykasse aber definitv nicht.
Vielleicht schaffe ich es wenigstens mal die aus der FMT zu bauen, etwas hochskaliert...

Weiter so und immer schön mit Bildern :) , Karsten
 
Hallo Frank,

das von Dir geschilderte Schwerpunktproblem hatte ich ganz genau so bei meiner F6F- Hellcat von Pichler ( Spw 1.535 mm ) . Trotz Verlegung aller Servos soweit wie nur möglich nach vorne und Einsatz eines 6-S- Akkus anstelle des empfohlenen 4 S - Akkus war die massiv schwanzlastig ( aus meiner Sicht ein Konstruktionsfehler ! Pichler sagte dazu auf Nachfrage, das habe man noch nie gehört trotz Verkaufs von ca. 100 Modellen ). Kann man´s glauben ??

Die Lösung bestand dann darin, den Motorspant unter dem Motor massiv aufzusägen, so dass der Akku jetzt bis ganz vorne an die Motorhaube bzw. den Propeller heranragt. Der Motorspant ist auch hier glücklicherweise recht massiv , so dass ich mit wenigen Verstärkungen auskam. Jetzt passt der Schwerpunkt ohne Bleizugabe und das Modell fliegt - schnell wie auch langsam - letzteres wohl bedingt durch die 4 Landeklappen - wie auf Schienen und läßt sich " handzahm" landen.

Die wesentlichen Daten dazu : Motor Derkum AL 50-05, Regler Derkum Uranus D- Power 80 A , Prop APCE 14x7, Akku : 6S Red Power 25 C, 4.500 mA, 575 g mit XT-90 Stecker, EZFW vonE- flite ELFG 520 ,Gewicht flugfertig mit Akku : 3.990 g.


An alle Leser : mich wundert, dass es zu diesem Modell - ganz im Gegensatz zum fast gleichen Modell von Hangar 9 ( ohne Landeklappen ! ) so gut wie keinen Bericht bzw. Kommentar hier gibt. Oder habe ich hier etwas übersehen ?

Gruß

Fritz
 

Peter2

User
Hallo Frank !
Ich staune stets erneut über Deine Lösungen.
Saubere handwerkliche Arbeit 👍
Liebe Grüße und Dir weiterhin ganz viel Erfolg mit diesem klasse Modell !
Peter
 
Hallo Peter, vielen Dank für dein Lob, das freut mich🙂 Mal sehen, was noch wird. Ich bin jetzt soweit fertig. Noch ein paar Fotos vom Modell im Freien und dann könnte ich theoretisch an den Erstflug gehen🙄

Fritz: wir beide haben nun Vorbilder, die natürlich, bedingt durch ihre Motoren, recht kurze Nasen hatten. Trotzdem denke ich, wie du auch, dass die Hersteller ihre Modelle "hintenraus" manchmal einfach zu schwer auslegen. Ich hatte diese Probleme schon des Öfteren und es gelang mir meistens, wenn auch zum Teil mit erheblichem Aufwand, die Schwanzlastigkeit dergestalt zu kompensieren, dass kein zusätzliches Gewicht zum Ausgleich notwendig wurde.
Trotzdem wäre es zur Abwechslung schön, auch mal das Gegenteil zu erleben😉👍
 

Peter2

User
Hallo Frank !
Ich stimme Dir zu: Bei der von Dir gestalteten Airco DH2 von Maxford war's genauso.
Durch Verwendung von 4s4500mAh und den ganz nach vorne konnte auf Blei verzichtet werden.
Ich drücke Dir ganz fest beide Daumen zum Erstflug !
Liebe Grüße,
Peter
 
Die Nieuport würde ich ja auch gerne mit einem Sternmotor bauen, dafür reicht die Hobbykasse aber definitv nicht.

Hi Karsten ich habe in die Nieuport einen SaitoFg33 Stern eingebaut, aber ist total oversized denke ich.
Meine wiegt 6320gr und der Stern hat fast 8kg Schub mit einem 18x8 Oldtimerprop. Torquen wäre also problemlos möglich🤪
 
Hallo Sabrina,
schön auch hier von dir was zu hören.
Zu beziehen ist sie normalerweise von jedem Händler, der auch SEAGULL MODELLE hat ( MHM, Peters, Jaspers ).
Nur ob die Nieuport lieferbar ist - ? .

Ich hatte hier im Forum einen kleinen Baubericht ( 12.2020 ) eingestellt.
 

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postler

User
Hallo, ist definitiv lieferbar bei BigPlanes.nl
Habe heute Meine geliefert bekommen. War sauber, ordentlich und sicher verpackt!
Wird mit meinem vorhandene ZG26ei angetrieben werden...

Gruß Heinrich
 

kawepe

User
Danke,
die kannte ich noch nicht. Mal gucken, was das Sparschwein so sagt.
Gruß, Karsten
 

postler

User
Eine Frage mal an Jene, die ihre Nieuport schon fertig haben oder gar schon geflogen sind.
Ich habe schon mal die Bauanleitung durchgeblättert; beim Thema Verbrenner Einbau habe ich keine Angabe über Motorsturz und Seitenzug gefunden.
Ist der im Motorspant vom Rumpf schon eingestellt?
(sprich Motor *bei mir Zg26* glatt anschrauben)

Gruß Heinrich
 
Nachdem nun mein Modell schon seit einigen Wochen fertig zuhause herumsteht und bevor es zum Verkauf geht, hier die finalen Fotos vom Bau und vom fertigen Modell.
Ich hatte mir als Vorbild die Maschine von James Armand Meissner ausgesucht. Er war der einzige Pilot, der es zwei Mal geschafft hat, den Verlust der Bespannung am oberen Flügel seiner Nie 28 zu überleben. Er hatte auf der Oberseite des Unterflügels ein Poster der dritten Kriegsanleihe auftapeziert. Eddie Rickenbacker hatte dies ebenfalls, allerdings in voller Größe auf dem Oberflügel. Armands Poster hatte nur die halbe Größe.
 

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Im Vorfeld habe ich zuerst sämtliche Aufkleber, außer den Roundels, mittels eines Heißluft Föns entfernt. Danach kamen dann von mir selbst erstellte Aufkleber an deren Stelle. Das Armaturenbrett, auch wenn nicht unbedingt dem Vorbild entsprechend, habe ich noch mit einigen Instrumenten, einem Kartenausschnitt der Front- zeitgenössisch versteht sich- und einem Foto versehen. Das Foto zeigt meine Urgroßmutter mit ihrer Tochter, meiner späteren Großmutter, aufgenommen ca. 1912/ 13. Ich habe es in allen meinen WW-I Modellen als Glücksbringer😉
 

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Mir gefiel im übrigen die Sicherung der beiden Flächenhälften zueinander nicht so sehr. Ich habe daher zwei Sperrholzstreifen mit einem Kieferklotz für oben und zwei 4mm Schrauben für den unteren Flächenschlitz versehen. Einfach einstecken- fertig! Diese Methode wende ich schon seit Jahren bei meinen Doppeldeckern an. Mir war das Gefummel mit den serienmäßigen Teilen zu unbequem.
 

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So, und jetzt noch einige Fotos des fertigen Modells. Ich habe die Nieuport nach der Fertigstellung mittels Airbrush etwas gealtert und zusätzlich "Ölspuren" angebracht. Dazu benutze ich "Tamiya Smoke X-19". Es trocknet sehr gut und sieht danach tatsächlich aus wie Altöl.
Tatsächlich ist es an meiner Nieuport so, dass die Nummer 8, sowie das Liberty Bonds Poster, verglichen mit dem Original, auf der jeweils gegenüberliegenden Seite aufgebracht sind. Ich wollte einfach nur vermeiden, dass der dunklere Untergrund durch die hellen Farben durchscheint, darum habe ich mir diese Freiheit genommen. Außerdem hatte Armands Maschine eine Motorhaube in Alufarbe mit dicken roten Blitzen darauf- auch hier habe ich mir ein wenig künstlerische Freiheit gegönnt🙂
Das war es nun soweit, jetzt geht die Nieuport in den Verkauf.

Liebe Grüße,

Frank
 

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