SHK, Einstellung von EWD und Schwerpunkt

Hallo Segler Freunde, ich benötige eure Hilfe!
Ich habe die SHK von Aeronaut gebaut und elektrifiziert.
Gemäß Bauanleitung habe ich den Schwerpunkt auf 90 mm und die EWD auf 2Grad eingestellt.
Der Erstflug erfolgte im F-Schlepp.
Ohne zu steuern hing der Segler ständig unterhalb des Schleppers und nach dem Ausklinken ging er gleich in den Sturzflug. Mein Fazit: Das Teil ist zu Kopflastig..
Also sollte Schritt für Schritt Blei am Heck Abhilfe bringen. MittlerWeiler bin ich bei 80 Gramm angekommen und die Trimmung am Sender steht immer noch auf Vollanschlag beim Höhenruder. Das kann doch nicht sein. Die Flugeigenschaft bleibt unverändert.
Hab ich was Falsch gemacht?
Wäre dankbar für hilfreiche Ratschläge.
 
Zuletzt bearbeitet:

RWA

User
Hallo Rolli51,

meine aeronaut SHK, die mit Abachi Flügeln, auch elektrisch, flog ich anfangs mit Schwerpunkt 90mm und musste dafür 1,5-2mm nach Hoch vertrimmen, weil mich aber störte, dass die beiden Leitwerke so nicht exakt über den Anformungen am Rumpf standen, verlegte ich den Schwerpunkt zurück, etwa 94-95mm.

Geflogen ist sie aber schon mit Schwerpunkt 90mm und leicht nach oben vertrimmt tadellos.

Was wiegt denn Deine, welchen Höhenruderausschlag hat Deine? Meine SHK wiegt 4838g, der Höhenruderausschlag ist +/- 7mm.

Die im Plan angebene EWD ergibt sich nur aus dem Einstellwinkel des Flügels, die Leitwerke stehen parallel zur Rumpflängsachse, an meiner SHK ergibt das wenn die Leitwerke im Strak stehen eine EWD von etwa 1,5°, einstellbar ist da aber doch nichts.

Noch was zum Schwerpunkt, um den an meiner zurück zu verlegen musste ich nur 60g Blei aus der Nase vor dem Motorspant nehmen. Wenn du schon 80g am Leitwerk angebracht hast, heisst das du kompensierst damit etwas mehr als das Doppelte vorm Schwerpunkt, dein Schwerpunkt muss sich also bereits, wenn 60g=4-5mm sind, um mehr als einen Zentimeter bewegt haben.

Roland
 
SHK, Einstellung von EWD und Schwerpunkt

Hallo Roland,
meine Einstelldaten sind soweit identisch wie deine.
Das Gewicht beträgt jedoch 5.700 Gramm.
Der Höhenruder Ausschlag beträgt +/-10mm.
Um ein starkes Sinken mit hoher Geschwindigkeit zu unterbinden, muss ich das Höhenruder um weitere 5mm hoch trimmen! Das kann doch nicht sein.
Ich kann doch nicht noch mehr Trimmblei auf's Heck packen.
Ich bin ziemlich ratlos was ich sonst noch machen kann.
Gruß
Roland
 

RWA

User
Hallo Roland,

die 900g mehr als meine sollten sich nur als höhere Grundgeschwindigkeit bemerkbar machen.

Wie hast du den Heckkonus ausgerichtet? Sind die Anformungen auch wirklich parallel zur Rumpflängsachse?

Nicht das deine 5mm Hoch noch immer unter dem originalen Neutral stehen. Ich trieb beim Heckkonus ausrichten einen ziemlichen Aufwand mit Fäden am Rumpf entlang spannen usw. damit bei gewünschten 1,5° EWD die Leitwerke auch exakt über den Anformungen standen.

Hat dein Rumpf eine Flächenanformung? Weil ich glaube gelesen zu haben, das es von aeronaut auch SHKs ohne gab, wenn deine so eine ohne ist, dann könnte der Einstellwinkel der Flügel schon falsch sein. Im Plan ist die Längsachse als Bezugslinie eingezeichnet, kann man also leicht nachmessen.

Wenn du 10mm Ausschlag am Höhenruder hast, bleibt kein Ausschlag für Seitenruder übrig oder? Bei meiner sind nicht mehr als 10/10 mm möglich wenn die Antriebe innerhalb der Anformungen bleiben sollen. Deswegen habe ich nur 7/7 auf Höhe und 10/10 auf Seite, was aber, vor allem für Höhe, vollkommen ausreicht.

Roland

Was ich vergessen habe, der Flieger reagiert stark auf Einstellungen an den Leitwerken, ich habe da Anfangs rumprobiert, da reichte bereits eine kleine "Nichtparallelität" der Leitwerke zueinander in Neutralstellung aus, dass der bereits beim Flitschen kräftig seitwärts auswich.

Hier mal ein Bild der Neutralstellung der Leitwerke meiner SHK:

Neutralstellung.jpg
 
SHK

SHK

Hallo Roland,
zunächst möchte ich mich für die detaillierten Antworten von dir bedanken!
Meine SHK hat am Rumpf ebenfalls Flächenanformungen. Die Flächen selbst sind auch in Styro/Abachi(?) aufgebaut.
Im übrigen habe ich festgestellt, dass die Maschine sehr träge auf Seitenruderausschläge reagiert.
Deine Ausführung bezüglich der Ausrichtung des Heckkonus stimmt mich jedoch nachdenklich. Ich werde das noch einmal prüfen.
Bei mir war es so, dass der Heckkonus absolut schräg abgeschnitten war. Wenn ich den formschlüssig am Rumpf anbringen wollte, hatte dieser zur Rumpfachse eine starke seitlich Abweichung. Somit hatte ich auch kein Vertrauen mehr dazu, dass der Konus dann noch zur EWD passen sollte.
Also habe ich die Flächen am Rumpf angebracht und so ausgerichtet das die Fläche in der Waage war. Dann habe ich unabhängig vom Konus das Leitwerk montiert und mit der EWD Waage, für V-Leitwerke von Graupner, mit zunächst 1,5 Grad ausgerichtet. Die Lage des Konus habe ich dann dem Leitwerk angepasst.
Ich dachte, dass die Methode sicherer sei als sich auf einen nicht richtig passenden Konus zu verlassen.
Zu guter letzt ergab sich dann aber ein Spalt an der Oberseite zwischen Rumpf und Konus.
Das stimmt mich nach deiner Aussage bezüglich der Leitwerksausrichtung nachdenklich. Zumal die schrittweise Zugabe von Blei am Heck so gut wie keine Auswirkung auf das Flugverhalten hatte. Bei jedem Probeflug musste ich die Höhenrudertrimmung am Sender bis zum Anschlag auf Höhe trimmen um eine halbwegs neutrale Fluglage zu erreichen. Durch das Pendelruder ergibt erhöht sich dadurch automatisch die EWD zur Lage der Fläche.
mmhh
Gruß
Roland
 

RWA

User
Ich dachte, dass die Methode sicherer sei als sich auf einen nicht richtig passenden Konus zu verlassen.
Zu guter letzt ergab sich dann aber ein Spalt an der Oberseite zwischen Rumpf und Konus.

Dann peil doch mal über die Leitwerke ob die so stehen wie auf meinem Foto. Das ist die Neutralstellung für eine EWD von etwa 1,5° und einen Schwerpunkt bei 94-95mm, damit fliegt das Ding tadellos.

Auch die Ruderwirkung ist einwandfrei, auf Seite vermutlich wegen der nur 92° Öffnung besser als an allen meinen Besenstielfliegern mit V-Leitwerk, weil die alle weiter geöffnet sind.


Roland
 
SHK

SHK

Hallo Roland,
nun ja, soweit erkennbar sieht das bei mir auch so aus wie auf dem deinem Foto.
Das mit dem Faden habe ich noch nicht verstanden. Von welchen Positionen bist du da ausgegangen. Hast du nicht die Sehne der Tragfläche als Nulllinie angenommen?
Gruß
Roland
 

RWA

User
Ich folgte einfach strikt der Zeichnung, richtete die Leitwerke samt Heckkonus so genau wie ich konnte, wie dort dargestellt, parallel zur Längsachse aus.
Das ergab eine EWD von 1,5°.

Die EWD ermittle ich ganz simpel aber mit hoher Wiederholgenauigkeit mit messen und rechnen und nicht mit irgendeiner Waage, weil sich damit zu schnell Messfehler wegen Spiel oder Elastizitäten in den beteiligten Bauteilen einschleichen.

Mit dem Schwerpunkt bei 90mm musste ich nach Hoch vertrimmen, hatte damit eine EWD von 2° und die Leitwerke standen nicht im Strak, was zwar schon einwandfrei flog aber mir nicht gefiel, deshalb verlegte ich den Schwerpunkt zurück.

Irgendwo in diesem Procedere muss bei dir etwas grob schief gelaufen sein, sonst flöge dein Flieger wie meiner.

Probiers mal wie ich, verlass dich drauf, das aeronaut beim Formenbau die Flügelanformungen schon mit dem richtigen Einstellwinkel gemacht hat und richte die Leitwerke entlang der Längsachse aus.


Roland
 
SHK

SHK

Hallo Roland,
OK, ich werde mich noch einmal itensiv mit dem Thema beschäftigen und mich dabei an deinen Angaben orientierten. Es wird wahrscheinlich nicht so einfach etwas zu ändern, aber so wie es jetzt ist kommt auch nicht wirklich Freude beim Fliegen auf.
Das wird zwar etwas Zeit in Anspruch nehmen, aber ich werde dir auf diesem Weg das Ergebnis mitteilen.
Bis dahin und vielen Dank für deine Infos!
Gruß
Roland
 
Hallo Roland,
nachdem jetzt wieder ein Schlepppilot zur Verfügung stand, habe ich aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen folgendes ausprobiert.

Den Schwerpunkt habe ich auf 94mm und die EWD auf 3,5° (!) eingestellt. Das Abfluggewicht konnte ich durch den Einsatz eines kleineren, leichteren LiPos auf 5.500g reduzieren.

Die Windverhältnisse waren an dem Tag sehr schwach, so dass ich trotz der sehr hohen EWD noch leicht Höhe nachtrimmen musste. So und nur so ist die meine SHK fliegbar!!! Sie segelt wunderbar und kommt auch nicht mehr mit Mach III zur Landung rein.

Einen Abfangtest kann man sich sparen, es denn man möchte einen Looping fliegen J

Ursprünglich sollte meine SHK ja mit einem Startwagen gestartet werden, um unabhängig von einem Schlepper zu sein. Das funktioniert leider nicht. Denn wenn der Antrieb die erforderliche Zugkraft aufbringt, kann man wegen der hohen EWD gar nicht so viel Tiefenruder drücken wie erforderlich ist um das Modell in einem unkritischen Winkel abheben zu lassen. Also bleibt der Antrieb als „Absaufhilfe“ drin und ich warte weiter auf den Schlepper.

Langfristig werde ich mich aber nach einem anderen Großsegler umschauen.
Gruß
Roland
 

RWA

User
Hallo Roland,

3,5° EWD wären an meiner SHK knapp 5mm nach oben vertrimmt ( sin(2°)x141mm=4,92mm ),

von dieser Neutrallage blieben an meiner SHK nur 2mm Höhenruderausschlag übrig (Bei 1,5° EWD Höhe +/-7mm, Seite +/-10mm)

Sieht das bei Deiner tatsächlich so aus ? :
knapp 5mm vertrimmt.jpg



Roland
 

KaPe

User
Hallo Roland
Bin neu hier, aber ich würde dir empfehlen:
1.überprüfe mal den Öffnungswinkel von deinem V-Leitwerk. Ist der zu spitz, ist das wie ein zu kleines Höhenleitwerk und du kannst deine gazen Einstellungen vergessen.
2. Wenn der Winkel stimmt, übefprüfe mal die Steifigkeit von dem Leitwerk. Die schlechte Reaktionauch auf das Seitenruder deutet auf eine zu weiche Leitwerksflosse hin, kann die Durchbiegung, bor allem aber die Torsion betreffen.
 

RWA

User
Hallo KaPe, deine Idee mit der V-Stellung ist grundsätzlich nicht schlecht, nur hat aeronaut da vorgesorgt, die beiden Stäbe, die die Leitwerke führen, lassen sich beim Bauen nur im vorgebenen Winkel in das Mittelteil einstecken ebenso sind die Anformungen an Rumpf und Endstück passend dazu.
Im Bauplan ist das sehr anschaulich dargestellt, das kann man fast nicht falsch machen es sei denn mit Absicht.

Roland
 

KaPe

User
Überprüfen würde ich es trotzdem mal. Und dann bleibt noch die Steifigkeit im Leitwerk oder in der Anlenkung. Hast du die mal gechecked? Ist nicht ganz leicht zu sagen, was noch reicht und was nicht. Bei 5kg Gewicht sollte die Flosse ein halbes kilo o
hne zu murren abkönnen (grob geschätzt).
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten