Sig Acromaster

Wilf

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Erstflüge

Der Motor läuft zu fett, die Windrichtung passt auch nicht. Was soll's, er muss jetzt rauf!
Vorsichtig vom Starthaken herunter gezogen, ist der Akromaster losgespurtet wie ein Wilder. Ein Abheben ist nicht gelungen, sondern der Akromaster fräst mit hohem Heck einen Viertelkreis über den Schotter, bis der Motor abgewürgt ist.

Zum Glück habe ich nicht versucht, den Flieger hochzureißen: So lange sich die Tief-Leine im Karabiner verheddert hat, steht das Höhenruder auf dem unteren Anschlag und der Fesselflieger ist am Boden deutlich besser aufgehoben als in der Luft. Bei einem Handstart wäre das ein heftiger Bruch geworden.
Im Ergebnis waren nur die Propellerspitzen waren ein wenig abgenudelt, sonst nix. Kein Problem, die 9x6 CL-Latte ist für den Motor eigentlich eh' zu groß. Zu Hause wird nachgewuchtet, aber für's Erste geht das schon noch.

Was ich gleich gemacht habe, war das Aufziehen von Kraftstoffschlauch-Stücken über die Karabiner:

DSC00949 (2).JPG

Inzwischen hatte ich schon Routine mit dem gleichzeitigen Festhalten des Modells und dem Anspannen des Kabels zum Kerzenstecker. Bitter kalt war es eh'schon, da sollte es wenigstens der Motor warm haben und ich habe ihn diesmal ordentlich spitz eingestellt.
(Irgendwann hatte ich auch den Druckschlauch vom Tank abgezogen, den Stoppel am Entlüftungsrohr aber drauf gelassen, sodass der Fesselflugtank als Gleichdruck-Saugtank in Betrieb war.)

Also nachgetankt, neu angeworfen und ab geht die Post:

Start_det.jpg
Landung-det.jpg
Der erste Meter eines kurzen Fliegerlebens wäre geschafft.Ausschweben zur Landung
 

Wilf

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Résumè

Was lässt sich beim Stand von drei Flügen über den Akromaster mit verlängerter Spannweite, verlängertem Rumpf und zu schwerer Motorisierung sagen?
  • Lernkurve: Meine kümmerliche Routine beim Fesselfliegen habe ich in der Baupause wieder verloren. Schon der einfache Geradeausflug geht nicht mehr automatisch, sondern erfordert bewusste Steuerkorrekturen. Auch beim Ausschweben habe ich zu stark gezogen und war mit der Geschwindigkeit am Ende, obwohl noch 30 cm Luft unter den Flächen waren.
  • Ruderausschlag verringern: Erst durch die Berücksichtigung des Ratschlags von @Forbech im Asterix-Thema war kommodes Fliegen möglich. Der Ausschlag wurde durch Umsetzen des Gestänges am Ruderhorn auf das äußerste Bohrloch halbiert, ohne einen nennenswerten Verlust an Wendigkeit zu bemerken.
  • Gewicht im Randbogen: Der Akromaster braucht im Randbogen kein Gewicht, wenn die Masse des seitlich auskragenden Motors hoch genug ist (vgl. Foto vom Ausschweben).
  • Neuer Streckenrekord: Mit dem AP 15 lagen die gemittelten Umlaufzeiten noch bei 5 Sekunden. Mit der lt. Bauplan vorgesehen Leinenlänge von 52 Füßen bin ich jetzt über die Flugdauer konstant bei 3,9 Sekunden, entsprechend einer Geschwindigkeit von knapp unter 100 km/h.
    Es kommen schon noch längere Leinen dran, aber richtiges Kunstflugtraining schaffe ich bei solchen Fluggeschwindigkeiten nicht. Da geht alles viel zu schnell und der Boden ist gar zu nahe.
  • Solide Leinenspannung: Im Kraftflug liegt der Akromaster so in der Luft, dass man beide Räder hintereinander versetzt sieht. Auf der Gegenwind-Bahn sieht man das rechte Rad zur Gänze, bei Rückenwind ist der Leinenzug etwas stärker und man sieht das rechte Rad etwa zur Hälfte: Solange der Motor läuft, ist das Risiko gering, dass das Modell den Steuermann auf's Korn nimmt.
  • Die 65 cm³ Tankvolumen reichen für 7 Minuten Krafttflug, etwa 100 Runden und sind sicherlich ausreichend.
 
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Wilf

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Ok, neben meinen sonstigen Tippfehlern war der Accent Grave im Résumé jetzt falsch. Lässt sich nicht mehr ändern.
Ich bitte die Frankophilen, diesen orthografischen Fehler mit Fassung hinzunehmen. 😉
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Servus Wilfried!

Möchte jetzt nicht das ganze Resume "besprechen"......, die 30 cm passieren bei Modellen dieser Art den besten Kreispiloten....

.....was mir aber auffällt ist, dass die Außenfläche (zweites Bild) rein optisch sehr stark nach unten hängt.
Dies würde, wenn das der "derzeitiger Normalzustand" ist bedeuten, dass durch die - am Flügel immer senkrecht stehende - Auftriebskraft, ein Aussenblei nicht notwendig erschiene, weil ja durch die hängende Fläche die Gesamtauftriebskraft nach außen gerichtet ist und eine somit ein Vektor nach aussen "zieht".
Wenn das aber durch einen Flächenverzug so zustand kommt, dann bitte keinen Rückenflug, weil dann "bist du im Kreis gefährdet.."

Bei der Gelegenheit..... ist das beim Schotterbaron richtung Molln??
 

Wilf

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Servus Rudi,
... Wenn das aber durch einen Flächenverzug so zustand kommt, dann bitte keinen Rückenflug, weil dann "bist du im Kreis gefährdet.."
Immer diese Geschichten mit der krummen Fläche!!! 😲
Ja natürlich, das könnte sein. Morgen mach' ich einen Faserschmeichler- Rückenflug, weil ich mir das selber ansehen möchte. Auch die Schwerpunktvolage müsste sich im Rückenflug deutlich offenbaren.
Ob ich den Rudi breitschlagen kann, den Akromaster auszuprobieren, kann ich nicht sagen. Aber zumindest der Akromaster # 1/1 war seinem Urteil nach spießgerade gebaut (auch wenn der Akromaster verschleißbedingt gerade dabei war, das Höhenruder zu verlieren).

Bei der Gelegenheit..... ist das beim Schotterbaron richtung Molln??
Nö, der Bergbau ist einen Graben weiter und ein paar Nummern größer. Im Vergleich zum Ansauggeräusch unserer Öfen ist das Heulen eines Modellzweitakters ein linder Furz.
 

Wilf

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Im Rückenflug

Für den Erstflug vom Asterix 20 hatte ich auch den Akromaster mitgenommen und das wiesenweiche Fluggelände bot eine gute Gelegenheit, den Akromaster verkehrt herum zu fliegen.

Was am Rücken sofort auffällt, dass man mit dem Höhenruder kräftig gegenhalten muss, damit die Nase oben bleibt. Die Leinenlängen am Griff für bequemen Normalflug getrimmt, fliegt man am Rücken mit merkbar nach unten abgeknickter Hand.


Sonst ist alles easy. Die Schwerpunktvorlage und der geringe Höhenruderausschlag machen die aktuelle Version des Akromaster in meinen Augen anfängertauglicher, als es das Vorgängermodell war.
Der brav nach außen ziehende Motor liefert seinen Beitrag für stets gespannte Leinen.

An Wendigkeit hat der Akromaster deutlich eingebüßt. Aber für krasse Manöver gibt es Modelle, die das von vorneherein besser können. Seine Robustheit hat er trotzdem nicht verloren, wie ich zwischenzeitlich feststellen durfte:

DSC00955 (2).JPG
 

Wilf

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Flugbahndokumentation wie?

Weil der Akromaster momentan keine Überraschungen bereit hält, versuche mich an die richtige Motoreinstellung heranzutasten.

Schön wäre es, wenn ich dem Enya 19 so etwas wie ein 4-2-4 beibringen könnte. Dazu mache ich Messflüge mit unterschiedlichen Luftschrauben,
verschiedenen Düsennadeleinstellungen und erprobe verscheidene Tankeinstellungen (mit/ohne Druckanschluss, mit/ohne Uniflow).
Bei so vielen Variablen muss man den Zauber natürlich gut dokumentieren. Sonst weiß man am Ende des Tages nicht mehr, was man wann geändert hat und wie sich das ausgewirkt hart.

In der Regel lasse ich den Fotoapparat am Stativ als Filmkamera mitlaufen und erhalte so die Rundenzeiten am Anfang, in der Mitte und am Ende von jedem Messflug. Für diese Verwendung wird die Kamera ausserhalb der Flugbahn aufgestellt und die Fotos weiter unten sind auch von diesem Standpunkt aus aufgenommen.


Um ein paar Figuren zu erlernen, wäre eine Aufzeichnung der Flugbahn von Nutzen. Dazu müsste die Kamera beim Piloten stehen und nach Lee gerichtet sein.
Ich habe einmal probiert, wie eine Flugbahndoku aussehen könnte.

Der von mir eingeschlagene Weg ist ziemlich umständlich. Im Wesentlichen
  • lese ich den Film im MP4-Dateiformat in den Rechner ein und
  • isoliere im Fotoeditor einzelne Frames als JPG-Bild.
  • In Powerpoint werden die Bilder einzen nacheinander in ein- und dieselbe Folie eingefügt und die jeweilige Position des Akromaster mit der Powerpoint-Zeichenfunktion markiert.
  • Dadurch entsteht schrittweise in Powerpoint die Spur, die der Akromaster geflogen ist. Der Abstand von Punkt zu Punkt gibt auch einen Hinweis auf die jeweilige Fluggeschwindigkeit.
  • An Ende wird die PPTX-Datei über die Funktion "Speichern unter ..." als neues Bild im JPG-Format gespeichert.
Bei zB 30 Einzelbildern für drei Loopings hintereinander ist das ziemlich langwierig. Geht das auch einfacher?

Hier zB ein Außenlooping mit acht Einzelbildern (mit leicht zusammengekniffenen Arschbacken, weil das Tiefenruder war schon längst auf Anschlag):

Aussenloop1.jpg
Aussenloop2.jpg
Aussenloop3.jpg
 
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Hallo Wlfried !

Gesundes Neues !

Ich hab hier was für dich :


Da hat jemand mal eine Software geschrieben. Ich habe die auch schon mal probiert, mit gemischtem erfolg. Was sicher nicht hilft ist ein helles Modell vor dumklem Hintergrund.

Ansonsten : Wenn du Kunstflug mit 4-2-4 machen willst, solltest du dir langsam wirklich mal einen großen Flieger bauen :
Da passt dann auch ein Motor rein, der das von haus aus kann- (46er Supertiger oder so etwas - da kann dir Frank sicher einen empfehlen)

Bei so kleinen Modellen bringt 4-2-4 nicht so wirklich was, da die eh mt einer hohen Flächenbelastung fliegen und man eh eher alles braucht was der Motor hergibt. Die Rundenzeiten sind auch schneller, es bleibt also weniger Zeit für das Schalten.

Ich würd deshalb beim Akromaster eher zu einem Setup ohne 4-2-4 raten und nur zusehen, dass der Motor in allen lagen gleichmäßig läuft und duchzieht.
Wenn du dennoch 4-2-4 testen willst, würde ich mir an deiner Stelle einen RC-Vergaser besorgen, damt du auch etwas mit den Ansaugquerschnitten spielen kannst. Was ich auch machen würde ist ein Satz Hülsen, um den Auslassquerschnitt anzupassen. Die dann mit einem Schlauchstück an den Auslasstutzen des Schalldämpfers befestigen.
Das 4 Takten beim Zweitakter ist ja eigentlich eher ein Fehler in der Verbrennung. Du musst also irgendwie zusehen, dass du das Gemisch schlecht brennbar hältst, dass er in der Luft noch viertaktet, aber warm genug bleibt, um bei magerem Gemisch schnell in den Zweitakt zu kommen.

Da kann man zusätzlich zum Tank zB. Überfetten, Auslassquerschnitt ändern, Einlassquerschnitt ändern, Verdichtung ändern, Wärmewert der Kerze ändern.
Manche ändern auch die Brennraumform oder Steuerzeiten.. Würd ich aber bei dem Motor/Modell für zu viel Aufwand halten.
Die meisten F2B Piloten fliegen eher warme Kerzen und wenig Verdichtung. Dadurch ist auch der Druck für die Zündung geringer, also auch normalerweise etwas Instabiler auf äussere Einflüsse, was aber hier gewünscht ist. Sonst versucht man ja eher hohe Verdichtung zu fliegen, bringt Leistung und hat etwas mehr Reserven bei Spritpegelschwankungen und versch. Temperaturen.

Ich würde glaub ich als Start die Kopftemperatur beim jetzigen Zweitakt messen, warme Kerze einbauen, viertakten lassen und den Auspuff so weit zu machen, dass du wieder in die Region der Kopftemperatur beim Zweitakten kommst... Dann fliegen und schauen wie er sich verhält. Wenn er nach langen Zweitaktpassagen wegrennt mt der Verdichtung runter um weniger Leistung/Wärme zu haben. Da kann man dann vieele Flüge machen bis man einen Vernünftigen Kompromiß gefunden hat..


Viele Grüße,
Sebastian
 
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Wilf

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Servus Sebastian,

wui, das war schnell. Die Fülle an Informationen muss ich erst einmal setzen lassen. Weißt' eh, das dauert bei mir immer eine zeitlang ...

Ein gutes Neues Jahr wünsche ich Dir auch!
 

Wilf

User
Servus Sebastian,
Konntest du noch testen, oder bist du schon eingeschneit ?
Ja, klar, & ja.
Bin gerade am Kleben.

Beim Messen der Rückenflug-Umlaufzeit hatte ich unter Vollast in Runde neun einen kleinen Aufsetzer am Schotter. Die Tragflächen-Oberseite sieht aus, als wäre der Akromaster unter Flakbeschuss gekommen. Die Kabinenhaube blieb unauffindbar und beim Seitenruder hat es den Kohleholm herausgerissen. Sonst ist aber nichts passiert.

Ein Fesselflugmodell und seinen Motor sauber einzustellen ist gut und wichtig. Als Pilot hätte ich aber ein Tuning viel dringender nötig, weil die Konzentration nicht einmal für ein paar Runden Rückenflug reicht.
Aber genau dafür ist der Akromaster da und er macht seinen Job ganz prächtig.
 

f4bscale

User
Sch... Rückenflug.

Ich habe dazu gefühlt 15 Modelle gebraucht. Das iat zwar wenig tröstlich, aber du brauchst möglicherweise weniger.
Zwei Sprüche sind eventuell hilfreich:
"Auf dem Rücken musst du Drücken" Oder immer das verstärken, was das Modell gerade macht. "Nachhelfen"
Nicht jeder hat es mit Psychologie. Manchmal hilft es. Mir hat damals das "Nachhelfen " geholfen.

Viel Spass beim weiterüben.

Wolfram
 

Wilf

User
Servus Wolfram,

für einen Anfänger stellt sich das Problem, dass er die volle Ladung an Schwierigkeiten auf einmal abbekommt: Seien es Fragen des Baus und des Trimmens von Modellen, seien es Fragen der Motorisierung oder auch des Steuerns. Ein wenig zeigt sich das auch an diesem Akromaster-Thema, wo wirklich querbeet alle möglichen Aspekte zur Sprache kommen.
Ich bemühe mich leidlich, die Problemkreise auseinander zu flöhen und einzeln abzuarbeiten. Dabei möchte ich immer mindestens ein Modell flugklar haben.

Mit dem Tip von Sebastian aus Beitrag #308 (volle Kanne, ich liebe es!) macht der Enya 19 keine Faxen. Weil ich mich darauf verlasse, dass der Motor mittut, war der Weg für längere Rückenflug-Übungen frei.

Als Gedankenkrücke für den Rückenflug wurde mir geraten, diesen aus der liegenden Acht heraus zu entwickeln:
Nach dem Aufschwung geht es am Rücken weiter und der Rückenflug wird mit einem Aussenlooping abgeschlossen. Bei Unklarheiten, welcher Steuerbefehl gerade gefragt ist, heißt die Exit-Strategie immer: Aussenlooping.

Funktioniert meistens ...
 
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f4bscale

User
Die Methode mit der verlängerten Acht sehe auch ich als sehr günstig an. Ich stimme dir auch zu, dass sehr viele Faktoren auf den Erfolg Einfluss haben.

Hier im Forum sind in den Beiträgen immer wieder gute Erfahrungen versteckt. Das Problem dabei: Wie findet man diese?
Das ist leider ein Nachteil aller Foren.
Also, mach weiter mit deinem Erfahrungsbericht. Ich wünsche dir wenig Schäden beim weiteren Training.

Wolfram
 

Wilf

User
... hatte ich unter Vollast in Runde neun einen kleinen Aufsetzer am Schotter. ...

DSC01121 (2).JPG
DSC01157 (2).JPG
Flugklar wäre er der Akromaster schon noch gewesen, aber man muss es ja nicht übertreiben.Alles wieder heil. Sogar die Feder von der Düsennadel ist fast wieder gerade. Nur der Tank ist auf dem Foto noch nicht eingehängt.
Ich liebe das Fliegen auf Schnee!

Die Zahl der Flicken auf der Bespannung hat zugenommen. Mit Bügelfolie lässt sich das wunderbar machen:

DSC01160 (2).JPG
 

Wilf

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Master Airscrew Scimitar
... Die Schulze 7x5 sind sehr gut. Für den AP stellen sie aber schon eine große last dar. Fliegen macht der aber damit.
Hier noch ein Link zur Master Airscrew Quelle https://www.flight-depot.com/176-0-AN+724451-FD-Luftschrauben+fuer+Verbrennerantriebe+Scimitar+Prop.+7+215+5.html
Bei Flight-Depot werden keine MA-Luftschrauben mehr angeboten.

Dafür habe ich eine andere Quelle ergoogelt:
Die deutsche Übersetzung der Seite ist ein wenig kantig, aber man kommt zurecht.

Laut Internetseite haben sie einige Luftschrauben auf Lager.​
Bestellungen werden prompt angenommen.​
Das Bezahlen geht über PayPal ganz leicht.​
Ob das mit der Lieferung auch so klappt?​
 
Hallo Wilfried !
Schreib denen mal eine Mail, ich vermute, die haben einfach gerade den Shop auf ein anderes System umgestellt.
Kann mir nicht vorstellen, dass die innerhalb eines Monats alle Luftschrauben verkauft haben..

Viele Grüße,
Sebastian
 

Wilf

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Und jetzt viiiel laaangsamer ...

Im Beitrag #302 hatte ich noch geklagt, dass der Akromaster mit dem Enya 19 VI gar zu schnell sei (Umlaufzeit von 3,9 Sekunden) und ich geschwindigkeitsbedingt mit dem Figurenfliegen nicht zurecht käme.

Zum Glück gibt es neben der 9x6 auch noch andere Luftschrauben. Ein Mordsprügel von 10x3 hatte auf dem Prüfstand Bella Figura gemacht: 11.400 U/min, das passt gut in das Drehzahlband vom Enya 19VI. Die Strahlgeschwindigkeit (nennt man das so?) dieser Kombination liegt bei 50 km/h, schneller kann der Akromaster damit auf keinen Fall werden.

In der Luft hat er genau das auch gemacht: Mit gemächlichen Umlaufzeiten von 5,0 bis 5,1 Sekunden und selbst im Horizontalflug mit hoher Schnauze ist er wie eine reife Pflaume an den Steuerleinen gehangen. Die Wendigkeit hat noch weiter abgenommen. Ich vermute, dass die Fliehkraft für einen deutlichen Höhenruderausschlag schon zu gering war.
Im Rückenflug gab es kürzere Umlaufzeiten und der Akromaster war scheinbar schneller. Das wäre aber eine voreilige Schlussfolgerung. In Wirklichkeit war ich zu feige, im Rückenflug ebenso tief runter zu gehen wie im Vorwärtsflug und bin eine höhere, im Ergebnis kürzere Bahn geflogen.

Solange der Motor satt gezogen hat, war eine stehende Acht trotzdem machbar.

Gelegentlich war der Enya 19 aber auch ein wenig unpässlich, weil ihm die Treibstoff-Luftmischung gerade nicht geschmeckt hat. Dann ist die Drehzahl so weit abgefallen, dass ich den Akromaster nur mehr auf den Fingerspitzen balancierend in der Kreisbahn halten konnte. Mehrfach musste ich dabei mit laufendem Motor landen.

Festen Boden unter den Rädern hat der Enya 19 in zwei Fällen wieder Tritt gefasst und innerhalb eines Viertelkreises am Boden zur Vollgasdrehzahl zurück gefunden. Dadurch konnte ich wieder durchstarten und das Programm weiter fliegen.
Wenn ich dieses Manöver vor Zeugen vorführen sollte, dann würde ich das garantiert nicht schaffen. 😳
 

Wilf

User
Lessons learned - Leinen vor dem Start ausheben

Ein Detail zum Bodenstart, auf das ich beim gemeinsamen Fliegen hingewiesen wurde:
Nach dem Auslegen der Leinen kommen die Startvorbereitungen, bei der man das Fesselflugmodell mehr oder weniger bewegt. Durch diese Bewegungen können sich die Steuerleinen an verholzten Gräsern verhaken. Das Ergebnis ist unterschiedlich, je nachdem, ob sich beide Leinen verhaken, oder nur die Hoch- oder die Tief-Leine. In jedem Fall aber ist das Ergebnis final.​
Wenn der Motor irgendwann endlich einmal läuft, ist es bei hohem Gras angezeigt, nicht direkt zum Steuergriff zu laufen. Besser, man fasst auf den Weg hinaus die Steuerleinen an und hebt sie noch einmal hoch.​

Bei solchen Pistenbedingungen ist es ratsam, die Leinen vor dem Start noch einmal anzuheben:
MAH01243_Moment.jpg
 
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