Simprop Do 328 Impeller Variante Baubericht

Hallo allerseits,

ich will hier einen Baubericht zur Do 328 von Simprop erstellen. Ich habe vor circa 3 Jahren das Hobby Modellfliegen bzw. Flugmodelle bauen wieder neu entdeckt. Nachdem ich nun mein Studium beendet habe, habe ich ein bisschen Zeit um dieses Projekt zum Abschluss zu bringen. Ich selbst bin nicht der erfahrene Modellbauer, für Verbesserungsvorschläge bzw. Feedback bin ich also jederzeit offen. Auch Erfahrungen anderer Do 328 Besitzer sind willkommen.
Ich habe aber nun schon einiges repariert bzw. ARF Modelle fertiggestellt und möchte meine Erfahrungen nun mit Werkzeugen und Klebstoffen anderen zugänglich machen. Für dieses Modell habe ich mir ein schönes Design (Gab es in der Realität, bisher bei den Flugmodellen noch nicht verwirklicht) ausgesucht (leider kompliziert:cry:, )

Als erstes eine kurze Vorstellung von dem Modell.

Die Do 328 ist meiner Meinung nach ein sehr schöner Kleinjet für 30 -33 Passagiere. Mir gefällt besonders die Rumpfform. Das Modell von Simprop ist seit Mitte der 90 er Jahre auf dem Markt und die Impellervariante ist 1998 nachgeschoben worden. Die Maße sind 1311 mm Spannweite und 1203 mm Rumpflänge. Der Rumpf ist aus GFK gefertigt (Achtung: Bei einigen Rümpfen ist das Seitenleitwerk verzogen) und Tragflügel und Höhenleitwerk sind in Styro Abachi Bauweise gefertigt. Das Tragflügelprofil ist E 222 und das angegeben Gesamtgewicht (Prop-Variante) liegt bei 1650 g. Dieses Gewicht ist für die Impellerversion aber eine Traumvorstellung, weil die Impellergondeln (Aus stabilem ABS-Kunststoff,48g Stück (Prop- Gondel aus GFK, Beide zusammen 50g) Impeller mit Motoren (69 mm Mini Fan mit Het 3W (78g) ca. 132g ) + größerer Akku und Regler das Gewicht nach oben treiben. In der FMT gab es zu diesem Modell einen Test (1998 zu Bürstenzeiten mit NiMh-Akku) und deren leicht aufgebautes Modell landete bei 1831 g (bei ähnlichem Design, Bügelfolie und einer 3S Ausstattung geht es auch heute drunter). Auch mit 2kg Modellgewicht soll sie laut Internetrecherche noch gut fliegbar sein. Der Gewichtsrekord liegt bei 2,4 Kg. Hier hat es meiner Meinung nach einer mit der Motorisierung übertrieben (2 KW Gesamtleistung für die Propvariante), die Bodenstartfähigkeit (ohne Fahrwerk auf Gras) wird dann mit einer problematisch hohen Landegeschwindigkeit kombiniert. Auch der Gleitwinkel dieses Modells soll bemerkenswert sein.
So weit ich weiß, wird der Bausatz immer noch produziert. Auf jeden Fall erhält man hier und da noch Bausätze (um die 200 Euro pro Stück, der Preis ist also inflationsbereinigt gesunken:)) und Ersatzteile sind auch noch vorhanden (Höhenleitwerk in diesem Jahr nachbestellt, bei Simprop die Ersatzteilnummer erfragen, dann kann der Händler der Wahl dieses bestellen).

Bilder vom Rumpf kann ich jetzt noch nicht liefern, da dieser im Originalkarton im überfüllten Keller noch auf seine Verwendung harrt;). Auch die Gewichte der Bauteile werde ich noch nachreichen. Generell kann aber eine gute Bauteilequalität bescheinigt werden. Auf Ausnahmen hiervon werde ich noch im Rahmen des Berichts eingehen.


Um einen Eindruck von dem Modell zu geben, zuerst ein Bild des Bauplans.
Bauplanbilder.JPG

Fangen wir mit dem Fertigstellen der Tragfäche an. Diese ist in Stryo-Abachi Bauweise gefertigt und meiner Meinung nach fertig verschliffen. Ich habe zuerst die Bauanleitung befolgt und die Querruder aus der Tragfläche herausgetrennt. Nach Hinweisen von Vereinsmitgliedern habe ich aber nicht die vorgesehene Torsionsanlenkung eingebaut (Hohes Spiel, Drehpunkt der Klappe (oben) und Anlenkung (Mitte) stimmen nicht überein) sondern mich für den künftigen Einbau einer direkten Anlenkung mittels Gabelköpfe und Gewindestange 2mm entschieden.

Im nächsten Schritt habe ich die Tragfläche mit 50g Glasgewebe und Epoxidharz beschichtet und mich dabei weitgehend an die Anleitung " Modellbau: Tragflächenbeschichtung mit Glasgewebe" gehalten". Diese ist auf der Website von http://www.swiss-composite.ch/ unter Downloads/Anleitungen zu finden. Dieses war meine erste Glas/Epoxidharz Beschichtung.

Um loszulegen mit der Beschichtung, habe ich zuerst einmal das benötigte Werkzeug, Arbeitsmittel und Arbeitsschutzprodukte gekauft. Fast alles ist bei der Firma R&G erhältlich (Soll keine Schleichwerbung sein, natürlich kann alles auch bei anderen Anbietern gekauft werden. Ich bin aber mit dem schnellen Lieferservice besonders zufrieden).
Ich habe als Harz L und die Härter L und EPH 161 bestellt, ferner 5 x 20mm Laminierpinsel, viele Mischbecher, Rührhölzer, Nitril-Butyl-Kautschuk Handschuhe (angenehm zu tragen) (Latex und Vinyl sind nicht geeignet bei der Harzverarbeitung), und beim nächsten Mal gleich sofort den Nitro-Kombinationsspachtel (gibt es nicht im Baumarkt, wegen dem Toluol-Lösungsmittel Bestandteil wahrscheinlich).
Zum Schneiden des Gewebes habe ich ein Brett Buchenholz in passender Größe im Baumarkt beschafft und schon vorhanden war ein Rollmesser, für die Kombination Linkshänder und Glasgewebe schneiden ideal.

Beim Beschichten ist die Arbeitsplanung wichtig, damit es nicht zu suboptimalen Arbeitsergebnissen kommt. Zuerst habe ich als Wohnzimmerbastler alles mit Zeitungspapier ausgelegt. Auf eine Helling für die Fläche habe ich verzichtet und erst die eine Tragflächenhälfte (Ober und Unterseite) bearbeitet, und am nächsten Tag die andere (überlappend). Die Tragfläche habe ich zum Aushärten senkrecht gestellt (sonst Verzugsgefahr) und mit Hilfe von Büchern (teilweise mit Zeitung bedeckt) die Fläche in Position gehalten.

1: Zuschnitt:
Das 50g Glasgewebe habe ich auf meinem Schneidbrett vorsichtig ausgelegt (Die Fäden verziehen sich leicht) und die Tragfläche als Schneidschablone drübergelegt. Dann Freihand und mit genügend Übermaß mittels Rollmesser ausgeschnitten.
Rollmesser.JPG
Einschub: Die Tragfläche hatte schon vor dem eigentlichen Beschichten eine "Bauchbinde" aus 50 g Gewebe erhalten (Gestuft mit Härter L und Harz L, bis zu 3 Lagen, Zusätzlich wurde der originale Servoausschnitt wieder mit Styropor, Belizell Kleber und Balsaholz verschlossen, auch die Ausschnitte für die nicht verwendete Torsionsanlenkung waren schon verschlossen und verschliffen). Diesen Aufwand habe ich in Kauf genommen, da die höchste Belastung in der Tragflächenmitte auftritt (Befestigung) und bei einem Nutzer bei einer Landung (Impelleroption = Tiefhängende Gondel) die Tragfläche genau in der Mitte gebrochen war. Vorsorge ist meiner Meinung nach besser als Nachsorge.

Für die Beschichtung habe ich dann das Harz mit einer Feinwaage (100g Messbereich, 0,01 g Teilung, Kosten ca. 20 Euro) abgewogen (2 Mischbecher, eine für oben, den anderen für unten), das Gewebe auf die Oberseite der Fläche gelegt, den Härter EPH 161 (100 Teile Harz : 25 Teile Härter, Gewichtsbezogenes Verhältnis, beim Zumessen über Volumen (z.B. mit Spritzen) das volumetrische Mischverhältnis verwenden:)) nur zu einem Mischbecher hinzugefügt, ordentlich verrührt und mit dem Pinsel das unverdünnte Epoxidgemisch aufgetragen.In der Mitte habe ich begonnen und mich von dort zur Endleiste (Überstehend) und zur Nasenleiste (umgeschlagen) vorgearbeitet. Bei den Flügelenden waren für das Umlegen des Gewebes wenige Einsschnitte notwendig (Nagelschere). Generell passt sich das Gewebe gut Rundungen an, um Kanten (Endleiste, Querruderausschnitt) sollte es aber nicht gelegt werden. In diesem Fall hebt sich das Gewebe an der Kante von selbst ab. Die Quueruderschräge habe ich deswegen im Anschluss beschichtet.
Nach dem Beschichten der Oberseite habe ich mit Zeitungspapier überschüssiges Harz (kleine Harzseen) durch einfaches Drauflegen und wieder Abziehen des Papiers (ähnlich der Bewegung beim Abziehen eines Aufklebers) beseitigt. Hier und Da wird durch das Abziehen des Papiers auch das Gewebe von der Fläche wieder abgehoben. Mit dem Pinsel kann man die Falten einfach wieder glätten.
Diese Harzseen sind beim unverdünnten Beschichten nicht zu vermeiden, da durch das "dickflüssige" Harz der Auftrag mit mehr Material ausgeglichen werden muss. Durch den langsamen Härter (90 min Topfzeit) bleibt aber bei diesem Flügel viel Zeit dafür.
Nachdem die eine Hälfte der Oberseite behandelt ist, wird im anderen Mischbecher der Härter hinzugefügt, verrührt und der Pinsel gewechselt (Viel Küchenpapier, Abfalltüten und Spiritus (löst sehr gut Harz, wo es nicht sein soll) sollten immer in greifbarer Nähe sein). Nun wird die Unterseite behandelt (eine Hälfe der Fläche) und das Gewebe wieder um die Nasenleiste überlappend gelegt. Gleiche Methode also wie bei der Oberseite (Gewebe auflegen, Harz draufpinseln, zuletzt Zeitungspapier für das überschüssige Harz). Nach Beendigung dieses Teils wird die Tragfläche wie bereits erwähnt senkrecht gestellt (Nasenleiste oben, Endleiste unten, eventuell noch Falten suchen und wegpinseln).Nach 12 h Trockungszeit (noch klebrig, Handschuhe verwenden) wird das überstehende Material ann der Endleiste mit einer Nagelschere weggeschnitten und dann kann die andere Hälfte genauso beschichtet werden. Zuletzt habe ich dann die Querruderklappen und die Schrägen des Querruderschlitzes beschichtet.

Nach ausreichender Trocknung aller beschichteten Teile (2 Tage), habe ich dann die Fläche senkrecht gelagert getempert.Ich habe dafür einen Raum auf 50 Grad erhitzt (ohne offene Flamme:)) und diese Temperaur 10h gehalten. Diese Temperaurerhöhung verbessert die Eigenschaften des Harzes (Beseitigung der Sprödigkeit, Erhöhung der Temperaturstabilität) und wird bei dem verwendeten Härter EPH 161 empfohlen. Dies ist also der Preis für die lange Topfzeit und das Arbeiten ohne Verdünnungsmittel (Methanol oder ähnliches). Nach dem Tempern erfolgt ein kurzes Abschleifen des überstehenden Gewebes (Trockenschliff, Atemschutz empfohlen) und die Aufdoppelung an der Nasenleiste wird schon mal dünn geschliffen.

Jetzt folgt das Spachteln der Fläche. Die Gewebestruktur muss verschwinden und daür muss der Spachtel in die Vertiefungen hinieingedrückt werden. Als Spachtel habe ich den in Anleitung empfohlenenen einkomponentigen Ahrweitex Schnellspachtel von der Firma Jansen (in Ahrweiler ansässig, daher der Name?, über Amazon 125 g Tube besorgt, bei Obi nicht mehr im Programm) verwendet und die ganze Fläche mit einem dünnen Metall Japanspachtel (6cm breit) abgezogen. Für jeden Spachtelzug sollte frische Spachtelmasse aus der Metalltube aufgetragen werden. Dieser Spachtel lässt sich gut ziehen (eher Pastös als dickflüssig) und riecht ein bisschen nach alten Brötchen, weitaus weniger penetrant als die 2 K Polyester Spachtel (Styrol) oder Nitrospachtel (natürlich auch beim Ahrweitexspachtel trotzdem für Frischluftzufuhr sorgen ).
Ich verwende mittlerweile für die beiden letztgenannten bei der Anwendung ein Atemsschutzmaske zum Spritzlackieren (A2P2).

Nach dem Spachteln (Trocknungszeit sicherheitshalber 24 h) folgt der anstrengendste Teil der Beschichtung: Der Schleifmarathon (Nassschliff Badewanne, Terrasse oder Spülbecken). Bis zum Gewebe muss der Spachtel wieder runtergeschliffen werden, der Spachtel soll ja nur die Vertiefungen ausfüllen (Gewicht), damit es später keine Pinholes (Löcher) beim Lackieren gibt. Obwohl ich versucht habe nur wenig Spachtel zu verwenden, haben sich die nicht zu verhindernde Spachtelüberlappungen als besonders hartnäckig gegen einen schnellen Schleiferfolg gestellt. Diese Spachtelüberlappungen sind nach exzessivem Schleifen immer noch als "Zebraeffekt" sichtbar, aber nicht mehr fühlbar. Die lange Schleifzeit (über 20h) war auch bedingt durch das separate Schleifen der Überlappungen. Erst nach dem diese weitgehend ausgedünnt waren, habe ich mit dem Schleifklotz großflächig die Fläche geschliffen. Grund für meine vorsichtige Vorgehensweise war die Angst das Gewebe irgendwo durchzuschleifen:cry:. Dies ist dann auch ausgeblieben und mit Hilfe der Methode auch Teilerfolge zu feiern (Erstmal nur eine Seite und eine Häflte) habe ich es dann auch hinter mich gebracht. Im Anschluss hieß es dann auch die Übergange der "Bauchbinde" durch Schleifen zu beseitigen. Auch dieses war sehr zeitintensiv (Mit Körnung 280 nass Kante für Kante, mit dem "Finger drüber Fahren" als Messinstrument. Das Bisherige Ergebnis sieht folgendermaßen aus:

Tragläche Oberseite:
Fluegel_Oberseite.JPG
Tragfläche Unterseite:
Fluegel_Unterseite.JPG

Das Gewicht der Tragfläche liegt jetzt bei 284g mit Querruderklappen und eingeklebten Impellerhalterungen (26g zusätzlich) + Servoschachtverstärkung. Es wäre schön falls einer noch einen nicht gebauten Bausatz besitzt und die "nackte" Tragfläche für mich wiegen könnte. Leider kann ich meine Aufzeichnungen zum ursprünglichen Gewicht nicht wiederfinden.


Wie auf den Bildern zu sehen gibt es auch andere Spachtelflecken, dies ist nicht der Ahrweitex Spachtel sondern 2 K Polyester Feinspachtel (von Robbe, nicht der Leichtspachtel zwecks Porenfreiheit ) mit homoöpathischem Einsatz von Nitro-Kombinationsspachtel. Für diese Spachtelarbeiten ist der 2 K Spachtel besser als der Ahrweitexspachtel. Er ist elastischer und schwindet kaum.
Der 2 K Spachtel war für die Unterseite der Flügelenden nötig (Hubbel) und für eine Abflachung oberhalb des Kabelkanals (für die Motorenkabel). Die Abflachung ist wahrscheinlich beim Erweitern des Kabelkanals entstanden. Der vorgesehene Durchmesser war für 2 Motorkabel 1,5 mm^2 vorgesehen, mit 3 Kabeln (Brushless) passt es nicht mehr. Also wurde noch vor dem Beschichten ein Draht hindurchgeführt, dieser mittels Strom kurz zum Glühen gebracht und fertig war der größere Kanal. Dabei ist wohl ein bisschen zu viel Styropor weggeglüht worden und beim Beschichten fehlte der Gegendruck (Meine Hypothese). Mein Tipp: Die Glühmethode erst nach dem Beschichten durchführen und mit wenig Strom anfangen.

Hier noch ein paar Worte zum "2K Spachtel. Lange Zeit war es ein Geheimnis wie man ein Mischungsverhältnis von 2,5 (Härter (2-4 möglich) zu 100 (Spachtelmasse) möglichst genau einstellt. Zuviel Härter hieß noch weniger Topfzeit und mögliche Verfäbungen des Decklackes, zuwenig konnte ein Aushärten verhindern. Die Dosierung bringt auch eine Feinwaage an die Grenze und es ist auch nicht klar ob das Verhältnis für das Gewicht oder das Volumen galt.
Eine segensreiche Neuerung seht ihr auf folgendem Bild:
2K_Feinspachtel.JPG
Es gibt jetzt spährische ("halbkugelige" )Vertiefungen zum Dosieren, eine für den Spachtel (4cm^3) und eine kleine für den Härter. Diese werden bis oben hin mit dem Material gefüllt und dann wird der Härter mit einem kleinen Spatel zur Spachtelmasse hinzugefügt und verrührt. Bei Prestolith gibt es eine Anleitung dazu (Auf der Robbe Dose steht nichts dazu). Der verwendete Spachte lässt sich gut ziehen, , nur die Eigenschaft Porenfreiheit könnte besser sein. Es sind zwar weniger als beim Leichtspachtel, aber Poren sind trotzdem vorhanden. Mal mehr mal wenig, vielleicht mache ich ich auch irgendetwas falsch. Der Spachtel hat eine Verarbeitungszeit von 6-8 Minuten (Diese endet digital. Sobald er sich "aufrollt", sofort aufhören, falls die gespachtelte Fläche nicht zerstört werden soll), kann trocken und nass geschliffen werden (nach 30 Minuten) und ist auch für ABS-Kunststoff (Für die Impellergondeln notwendig'!) geeignet. Nach dem Gebrauch kann das Werkzeug mit Silikonentferner und Küchenpapier gereingt werden. Neben dem Metalldeckel sollte auch die Kunststoffkappe wieder aufgesetzt werden (Spatel-Loch mit Klebeband verschließen), damit die Styrol Ausdünstungen minimal sind.
Für die Beseitigung der Poren habe ich dann diese leicht aufgebohrt (1mm Bohrer) und mit 2 Gängen Nitro Kombinationsspachtel von Prestolith zugespachtelt. Der Nitrospachtel ist eher dünnflüssig und eignet sich für kleine Macken (Kratzer,Pinholes).Für größere Unebenheiten ist er durch die hohe Schwindung und schlechterer Haftung nicht zu empfehlen. Das Zeug ist auch nicht ungifttig (Inhalt entspricht "Lösemittel"-Lack) , das Sicherheitsdatenblatt verrät dieses. Als Alternative kann ich aber nicht den Revell Feinspachtel empfehlen, dieser lässt sich weder gut ziehen noch schleifen..

Eine mit Spachtel behandelte Stelle sieht dann so aus (Braungrün=Nitrospachtel=für aufgebohrte Pinholes).
Flügelende_Spachtel.JPG

So für heute reicht es erstmal und ab Mittwoch gibt es dann eine Fortsetzung:
Hier noch ein Bild vom nächsten Kapitel:
Gondel_Seite.JPG

Mit freundlichen Grüßen
Thomas
 
Impeller Halterung und Gondel

Impeller Halterung und Gondel

Hallo,

etwas verspätet, aber es geht weiter. Meine Do 328 soll mit folgendem Antriebssetup ausgestattet werden:

Impeller: 2x Mini Fan Pro
Motoren: 2 x Het 3 W (800 Watt Eingangsleistung (2x 400W), ca. 1,7 kg Schub für ~2kg Modellgewicht) (Fan mit Motor 132g)
Regler: 2 x YGE 60 Regler (BEC kann zusammen geschlossen werden), ohne Kühlung
Akku: Thunder Power 25 C 3800 mAh 4 S (360g), EC 5 Stecker (ca. 70 A Spitzenstrom)
Motorkabel: 3 x 1,5 mm^2, Regler unter der Fläche, Alle Kabel verlötet (außer zur Batterie:))
Den hohen Schub möchte ich für den Start haben, sonst reichen wahrscheinlich 1/4 der Nennleistung.

Hier ein Bild der Impellereinheiten, auf Wunsch sind die beiden auch auf möglichst gleichen Schub selektiert (Bezug Wemotec).

Mini_Fan_3W_vormontiert.JPG

Mini Fan_Rueckansicht.JPG



Für den Einbau der Impeller sind folgende Vorleistungen zu erbringen.

1. Einkleben der Impellerhalterung in die Styro-Abachi Fläche.

Bei den Impellergondeln ist von Simprop eine Anleitung hinzugefügt, welche den Einbau der Impeller beschreibt. Nach dem Anzeichnen (Kontrollieren!, hätte fast 5mm versetzt eine Ausschnitt angebracht) habe ich die Ausschnitte für die Sperrholzhalterung erstellt. Für die DO 328 ist auch die Oberseite der Beplankung zu entfernen, nach dem Einkleben wird der Überstand (1mm) dann mit dem Dremel entfernt (leicht Untermaß) und mit 2K Spachtel abgesperrt.
Die Halterungen wurden mit Laminierharz (Härter L) eingeklebt. Eine Verwendung einer Spritze mit 1,2mm war hier hilfreich. Um die Motorkabel nach dem Lackieren durch die Tragfläche ziehen zu können, muss auch die Öffnung für die Kabel
vergrößert werden.

Die Halterung ist von ordentlicher Qualität und passt auf Anhieb. Die Bohrungen sind auf das Mini Fan - Gehäuse abgestimmt. Meine Halterungen sind zusätzlich mit 50g Glasgewebe beschichtet. Dies ist aber nur für das Nassschleifen der Tragfläche geschehen.

Impellerhalter2.JPG

ImpellerhalterI.JPG

2. Bearbeitung der Impellergondeln

Gondel_vorne.JPG

Die Gondeln sind aus ABS und recht stabil ausgelegt (knapp 50g eine Gondel ). Zuerst müssen sie aus der Tiefziehform ausgeschnitten werden (2 Hälften + Einlauflippe). Ich verwende dafür ein Skapell (spitze Klinge), perforiere die Form entlang der eingeprägten Linien (ähnlich einer Spiralblockperforation von Papier) und schneide dann die Perforation (den Rest) durch. Diese Art des Raustrennen ist zwar langwierig, dafür aber fast narrensicher (keine Fehlschnitte). Nach einem kurzen Schliff der Kanten wurden die beiden Hälften dann verklebt. Die in der Simprop Anleitung vorgeschlagene Durchführung der Verklebung ist zwar im Grunde richtig, leider wird hier aber der falsche Kleber eingesetzt. Die Kombination Epoxidharz und ABS Kunststoff funktioniert nicht richtig, auch eine Vergrößerung der Klebestelle mit Glasgewebe stellt keine Abhilfe dar. Aus eigener Erfahrung (dank dieser Gondeln) weiß ich nun:

1. Belizell geht (PU Kleber), die Klebestelle bleibt flexibel (schlecht für Spachtel/Lackaufbau)
2. Canopy Glue von ZAP geht, ist aber nicht wasserfest (das ganze soll ja lackiert werden)
3. Dünnflüssiger Sekundenkleber (mit 1,2mm Kanüle und Klebefilm zum Positionieren der Hälften) geht sehr gut, kann auch mit Glasgewebestreifen (einlegen, mit Seku beträufeln) verstärkt werden. Für diesen Kleber habe ich mich dann entschieden.

Nach dem Kleben habe ich dann überschüssiges Material durch Schleifen entfernt (grob mit dem Dremel (Schleifaufsatz), dann Handschleifen). Um 90 Grad Kanten (Bsp. Düsenauslass) hinzubekommen, habe ich zum Anzeichnen einen Mini Schraubstock umfunktioniert.Mit einer ebenen Unterlage und Büchern zum Einstellen des Abstandes geht das ganz gut.

Anzeichnen_Gondel.JPG

Anschließend folgt das Spachteln der Klebenaht und von Fehlern in der Gondel (Einbuchtungen). Mit dem 2K Feinspachtel (s.o.) geht das ganz gut, für kleine Sachen und Pinholes im 2K habe ich den Nitro-Spachtel verwendet. Die (Oberflächen-) Qualität der Impellergondeln ist leider nur befriedigend.

Gondel_Spachtel.JPG

Als nächstes folgt der Servoeinbau und die Ruderanlenkung

Gruß Thomas

P.S. Kann mir denn keiner das Rohbaugewicht der Tragfläche nennen ?:cry: , Reichen die geringen Ausschläge für die Querruder (10mm nach oben, 6 mm nach unten, laut Anleitung)?
 

A.C.K.

User
Hallo Thomas,
die Ausschläge und Schwerpunkt kannst du getrost übernehmen. Passen fast perfekt. Warum machst du nicht die Gondeln neu und dem Original entsprechender. Diese ABS Gondeln sehen nicht wirklich gut aus, bei den ansonsten guten Proportionen des Jets. Meine wird irgendwann, wenn es die Zeit zulässt, neue Gondeln bekommen und eventl. ein Fahrwerk.
Gruß
Ulf
 
Hallo Ulf,

danke für deine Antwort. Ich kenne auch deine Homepage mit den Tipps zur Do 328. Ich habe auch schon über eine Alternative zu den Gondeln nachgedacht, für den Selbstbau fehlt mir aber die Erfahrung (Erstellen des Modells, ABS-Tiefziehen oder GFK Form, bin "Wohnzimmerbastler"). Falls du gleich mehrere bauen solltest, bin ich dein erster Kunde.

Für die Do 328 gibt es auch eine passende käufliche Option, die Gondel vom EDFmodel 313 RC airliner, siehe hier http://www.rcairliner.com/edf-airliners-xidc100068.html . Für die Simprop Do 328 wäre ein Durchmesser des Impellers von 50 mm scale.
Die Gondel (PETG Kunststoff) vom EDF Model hat einen 58 mm Impeller eingebaut. Der Motor ist ein umgewickelter Het 240, mit 310 Watt Leistung. Zwei Einheiten entwickeln dann "1100 g" Schub, an 3S 3300mAh Lipo (60A). Es gab die Triebwerke (Gondel, Motor, Impeller) früher offiziel für 200 $ pro Stück + Versand, Gewicht ca. 120 g (ohne Engine Pylon) (statt 180 g für die Mini Fan Variante, mit Engine Pylon (Trägerverkleidung). Für mich ist der Preis aber zu hoch (auch wenn er für eine Kleinserie sicherlich nicht zu hoch gegriffen ist).
Nach der ganzen Arbeit mit den Gondeln (misslungene Klebeversuche, beim Entkleben Gondel eingerissen, Spachtelexperimente) sage ich mir jetzt, die Gondel ist optisch nicht der Brüller, aber dafür habe ich viel Schub und kann den Impeller leicht ausbauen. Mit der investierten Zeit gefällt sie mir jetzt auch optisch besser:).

Gruß Thomas
 

A.C.K.

User
Guten Morgen Thomas,
keine Sorge, ich werde keine Formen für die Gondeln anfertigen. Wenn, dann werden sie ganz "klassisch" auf der Drehbank aus Styrodur "geschnitzt" ;). Achte vor allem, das du leicht baust. Durch die schmale und relativ dünne Fläche ist die Do 328 ein richtiger Gleiter. D.h. du brauchst auch nicht so viel Leistung. Bin damals mit den Race Motoren auch nur Halbgas geflogen. Falls du den Rumpf noch nicht bearbeitet hast, laminiere bitte einen Streifen 5cm Kohlefasergewebe längs von innen auf den Rumpfboden. Das Modell wird es dir bei jeder Landung danken.
Guten Rutsch
Ulf
 
Hi,
Bei Bedarf sollte ich noch nen originalen Satz Ersatzteilgondeln von Simprop irgendwo im Keller haben...

Grüße
Stefan
 
Frohes neuers Jahr euch allen,

bin noch mit der Abdeckung des Servoschachtes beschäftigt, Bilder und ein paar Worte zum Sevoeinbau bzw. zur Querruderanlenkung werden folgen. Den Rumpfboden habe ich nach Ulfs Tipp auch schon mit 160g Kohlefaser verstärkt. Noch ohne den Spanten lässt er sich im Mittelteil nun nicht mehr so leicht eindrücken. Um Gewicht zu sparen (90g) , kann ich natürlich den Mini Fan auch an 3 S betreiben (1,1 kg Schub). Die Entscheidung hängt dann vom Gesamtgewicht und vom vorgesehen Schwerpunkt ab (Der Akku stellt maßgeblich den Schwerpunkt ein: Zu leicht = Bleizugabe).
Habe aber auch zwei Fragen an euch.

Zum einen frage ich mich, ob die im Bauplan vorgegebene Höhenruderanlenkung mittels Bowdenzug gut funktioniert.

Und an Stefan gerichtet (Schneewittchen): Ich meine mich zu erinnern, dass du zwei Do 328 Baukästen besessen hast, einen davon noch ungebaut. Könntest du mir falls möglich bitte das Gewicht der (ungebauten) Tragfläche ermitteln.

Gruß Thomas
 
Werkzeug,Spanten GFK Wabe, Fan Einbau, Tragflächenschale

Werkzeug,Spanten GFK Wabe, Fan Einbau, Tragflächenschale

Als erstes möchte ich euch mein Lieblingswerkzeug für den Modellbau zeigen, man kann es aber auch für den Aufbau einer IKEA Küche verwenden:) . Im Gegensatz zum Handschleifen ist die Arbeitsgeschwindigkeit damit viel höher (Faktor 10)

Der Feinbohrschleifer:

Feinbohrmaschine.JPG

Die am häufigsten verwendeten Werkzeuge seht ihr in diesem Bild:

Schleifen_Fräsen.JPG

Von links nach rechts:

Die ersten 3 Schleifwerkzeuge, 4. Trennschleifer, 5.6. Fräser (Für Servoschacht: Feinarbeit) 7. Keramikfräser (Hartmetall,fräst GFK, Aramidwabe u.a. mit hoher Geschwindigkeit, ein Sicherheitsabstand (3mm) zur angepeilten Linie ist empfehlenswert)

Um ein bisschen Gewicht zu sparen habe ich zum Beispiel die Sperrholzspanten aus GFK -Aramidwabe (7,3 mm Dicke, 4,3mm ist zur Zeit leider nicht lieferbar) nachgefräst. Die Klebeflächen (offene Waben) habe ich dann mit Epoxidharz L mit Glassbubbles (0,21g Hohlglas, Mengenzugabe: bis eine pastöse, nicht ablaufendende Spachtelmasse entsteht) zugespachtelt. Zum Abschluss werde ich die Spanten noch in Dunkelgrau lackieren (UV Schutz für den Aramidanteil).

Spanten GFK Wabe.JPG

Gewichtsersparnis GFK Wabe zu Sperrholz: GFK Wabe : 550g pro qm, Sperrholz 1740g pro qm. Durch das Spachteln der Kleberänder, Lackierung und dem Verzicht die Aussparungen der Sperrholzteile zu übernehmen, ist die Gewichtsersparnis aber überschaubar. Lohnt sich also nicht immer, aber Kleinvieh macht ja auch Mist und lackiert sieht der Innenausbau auch schöner aus. Die Steifigkeit der Platten ist jedenfalls beachtlich hoch.

Bezugsquelle GFK Wabe: http://www.airfighter.eu/epages/15452660.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/15452660/Products/902190_11

Impellergondel Teil 2:

Gehäuse.JPG

Obwohl der Baukasten bzw. die Triebwerksgondeln speziell für den Minifan entwickelt wurden, gibt es einige Passungsschwierigkeiten in Eigenregie zu beseitigen. Laut Anleitung soll sowohl der Einlauf als auch der Auslass mit Klebeband abgedichtet werden, die Einlauflippe selbst soll auch mit Klebeband befestigt werden. Ich halte dies für optisch nicht akzeptabel und eingesaugtes Tesa vom Impeller verspricht auch keinen Spass. Für die Auslassseite habe ich die Düse 8 cm von Wemotec bestellt, und musste leider festellen, dass jene nicht passt. Dies liegt an dem stark verjüngenden Durchmesser der Triebwerksgondel (Mini Fan Innendurchmesser 69 mm). Bei einem horizontalen Spalt von 5 -10mm muss sich die Düse direkt am Ende vom Fangehäuse auf 64 mm verjüngen (strömungstechnisch nicht das Gelbe vom Ei).
Bild: Gondel Auslasseite (Gondel sitzt leich schief auf der Tragfläche, liegt an der Impellerhalterung),

Fan_Gehäuse.JPG

Aus diesem Grund lässt sich auch schwer ein Konus aus einer Folie einfügen. Ich werde nun mir eine Form für die Düse herstellen (aus Balsaholz Zylindern (1- 4 mm Dicke) + Glasgewebe) und dann eine Düse darauf laminieren (Harz grau eingefärbt). Sind 3 Lagen 50 g Glasgewebe für eine ca. 7 cm lange Düse ausreichend ?

Für die bestellten Düse konnte ich aber trotzdem eine Super Verwendung finden, nämlich die Lösung des Einlaufsproblems. Die Einlauflippe hat einen Durchmesser von 67 mm. Den Spalt überbrückt nun die zweckentfremdete Düse, falsch rum eingebaut und auf 25 mm gekürzt (Trennschleifer, 5 g Restgewicht) (mit Bund für den Anschluss für das Fangehäuse). Die Einlauflippe wird nun von der "Düse" gehalten (stramme Passung, aber mit Bewgungsspielraum) und in Rotorrichtung habe ich keine Kante:). Später werde ich beide Teile zusammenkleben (mit Harz vorkleben = Postionierung zum Gehäuse, dann Dünnflüssiger Seku mit 0,4 mm Kanüle aufgetragen), dann Spachteln (Kante Einlauflippe, optional) und zuletzt das gefügte Bauteil lackieren. Die Verbindung zum Fan Gehäuse erfolgt dann mittels Gewbeband, vor Einbau der Einheit in die Triebwerksgondel.

Hier die gekürzte Einlaufdüse:

Impellereinlauf.JPG

und hier eingebaut.


Lippe montiert.JPG

Hier ein Bild vom Rumpf, habe ihn mal aus dem Keller geholt.

Rumpf2.JPG

Auf dem Bild sind auch die Kohlefasergewebeverstärkungen ab Werk zu erahnen. (meines Wissens erst später in die Produktion eingefügt) Zwei Streifen auf jeder Seite verstärken nun das Seitenleitwerk (etwas wabbelig ist es aber immer noch) und unterhalb der Tragflächenauflage befinden sich auch zwei Streifen.
Insgesamt ist der Rumpf das Schmuckstück des Baukastens und gefällt mir optisch sehr gut. Nur die nicht eingefärbte Rumpfnaht und hier und da kleine Fehlstellen im Lack sind zu bemängeln.

Bild Rumpfunterseite mit CFK 160 g Leinwand Gewebe versteift. Im Mittelteil 16 cm breit, sonst 7 cm (Trapezeinschnürung). Für eine schönere Oberfläche habe ich auf das CFK noch Abreißgewebe 92 g laminiert und nach Aushärtung dann abgezogen.

Rumpf Carbon verstärkt.JPG

Noch eine Baustelle und eine Frage an Ulf:
Das Flächenmittelteil wird mit viel Übermaß (und einigen Lackmängeln) geliefert, ab Werk ist dann mit einem Stift eine Auschnittsmarkierung angebracht (leider nur 3 von 4 Begrenzungslinien). Ich habe das Teil nun bis zur Markierung gefräst (grob) bzw. geschliffen (fein).
Wie auf dem Bild zu erkennen ist, gibt es aber noch einiges an Übermaß (paar mm). Jetzt frage ich mich, wie ich diesen Missstand ökonomisch beseitige. Mein erster Ansatz wäre es die Markierung durch Parallelverschiebung in mm Schritten höher zu setzen (einzeichnen). Ulf, wie hast du denn das gelöst:confused:?
Tragflächenschale1.JPG

Gruß Thomas
 

WeMoTec

User
Ich wollte gerade schon anbieten die Düsen zurück zu nehmen, aber die haben ja noch ein Heim gefunden. :D
Was mir auffällt bei dem Impeller mit dem Versatz zur Gondel: Bitte beachten, daß die Befestigungslaschen am Impeller nicht mittig sind, sondern eine Seite der Laschen auf der Mittelachse liegt. Indofern kann es Sinn machen die Gehäuse mal 180° zu drehen.

Oliver
 

A.C.K.

User
Hallo Thomas,
vorn und hinten an der Fläche einen Hilfsspant angeklebt, der die Rumpfkontur minus der Stärke des Laminats des zu bearbeitenden Teils wiedergibt. Anschließend schrittweise anpassen (viiiiiel Geduld ;)).
Gruß
Ulf
 
Danke für eure Tipps, Oliver und Ulf. Eine Impellerlasche habe ich schon abgetrennt, damit der Mini Fan in die Gondel passt (ohne diese immer so aufweiten so müssen). Gut dass es nur mein Fan-Probegehäuse betraf.:)
Der Mittenebebenenversatz Gondel/ Fan ist mir vorher gar nicht aufgefallen.

Ich habe heute 15 Balsa- Kreisscheiben (Zylinder) ausgeschnitten, um daraus die Düsenform zum laminieren oder schrumpfen herzustellen. Vielleicht fertige ich die Düse aus transparentem Schrumpfschlauch (ist glaube ich PVC) statt aus GFK, und lackiere sie dann von außen mit Lexan Farbe (mit Vivak Kunstoff schonmal probiert, funktionierte gut).

Gruß Thomas
 
Hi,
Sorry für meine späte Antwort -bin eben erst aus dem Urlaub gekommen. Ich hatte mir die Jet vor vielen Jahren mal schenken lassen und fast fertig gebaut (bin damals am Einziehfahrwerk gescheitert). Die Prop hatte ich als beschädigtes Modell Second Hand gekauft. Mit den Gewichten kann ich also leider nicht dienen.

Grüße
Stefan
 
Bau der Düsen

Bau der Düsen

Hallo,

habe jetzt die Düsen gebaut und bin glücklich das sie gerade so passen. War doch mehr Arbeit, als ich gedacht hatte.

Da ich weder eine Drehbank noch einen Styropordrahtschneidebogen besitze , habe ich folgende Methode für die Form ersonnen. Wie bereits beschrieben habe ich so 20 Zylinderscheiben aus 4mm und 0,8mm Balsaholz mit dem Skalpell geschnitten. Die zu wählenden Durchmesser habe ich durch Ausmessen der Gondeldüse ermittelt (Messschieber, Materialdicken für Gondel, Laminat, Schrumpfschlauch nicht vergessen. ) Mit dem Zirkel habe ich dann viele Kreise auf die Balsaholzbretter gezeichnet, der Einstechpunkt des Zirkels wurde dann aufgebohrt, um die groben Zuschnitte dann in die Feinbohrmaschine einzuspannen und zu bearbeiten (Standbohrmaschine wäre natürlich besser). Die Scheiben wurden dann auf einem 3 mm Draht aufgefädelt und mit Epoxidharz L mit Härter EPH 161 miteinander verklebt.
Nach dem Aushärten wurde dann der Formrohling komplett geschliffen (Korn 100-240), mit 2 Lagen 50 g Glas beschichtet, gespachtetelt (2K Fein + Nitro) und wieder geschliffen (nass). Nachdem der Düsenrohling mit ein bisschen Luft in die Gondel passte (Gondel auf der Tragfläche, Fan Gehäuse montiert), wurde der Rohling mit Schrumpfschlauch überzogen und jener mit einem Haarföhn eingeschrumpft (Schrumpfschlauch 125 mm Flachmaß = 80 mm Durchmesser, Bezug Conrad). Die eingeschrumpfte Form wurde dann mit einem Trennmittel behandelt (R und G Trennspray) und dann konnte die Düse laminiert werden. Ich habe hierfür die Form wieder auf den 3 mm Draht gesteckt. Der Draht selbst war in einer ehemaligen Lebensmittel Kunststoffverpackung befestigt (Laminierwanne = saubere Hände). Ich habe für die Düse 3 Lagen 50 g Glas verwendet, am Düsenende ist noch ein zusätzlicher 2cm breiter Streifen Glasgewebe aufgewickelt. Für die Optik habe ich die fertige Harzmischung mit der Farbpaste Silbergrau (5 Gewichtsprozent) eingfärbt.
Nach dem Aushärten im Backofen bei 50 ° C (3h, 1 h 35 ° "Vorlauf") wurden dann die Gewbeüberstände mit einer Nagelschere abgeschnitten und die Düse zusammen mit dem Schrumpfschlauch (Überstand nicht vorher wegschneiden!) von der Form abgezogen. Als letztes kann dann der Schrumpfschlauch von der Düse getrennt werden.

Düse ohne Bund, Gehäuse geschrumpft mit Klebeband, Form
Düse_Gehüse_Form.JPG


Nach Feinschliff der Düse zur Impellerseite hin folgt die die Herstellung des Bundes. Das Mini Fan Gehäuse wurde dafür auf einer Seite eingeschrumpft und der überschüssige Schrumpfschlauch am Innenduchmesser des Impellers entfernt (die Vorderseite des Gehäuses nutzen, sonst steht der Stator im Weg). Um die Düse möglichst zentrisch zu befestigen, wurde dann Tamiya Abklebeband mit Überstand nach außen einmal rundherum innerhalb des Impellers angebracht. Das Abklebeband ist sehr flexibel und kann zum Justieren der Düse nach innen weggeklappt werden. Nach Trennspraybehandlung des Schrumpfschlauches habe ich für einen allmählichen Übergang zwischen Düse und Bund einen Kohleroving (12 K) am Anfang der Düse mit einlaminiert. Damit der Roving während des Laminierens an der richtigen Stelle bleibt , habe ich diesen punktweise mit Seku dünnflüssig provisorisch befestigt. Für den Bund habe ich dann 3 Streifen 50g Glasgewebe verwendet. Den Schlitz der Befestigungslasche und im Bereich der Motorkabeldurchführung habe ich zuletzt noch in einem dritten Arbeitsgang mit Kohlefasergewebe verstärkt.

Das Ergebnis sieht dann so aus:

Düse mit Klebeband von innen befestigt, Roving mit Seku geheftet
Düse geheftet_Roving.JPG

Düse fertig bzw. eingebaut
Düse fertig_Eingebaut.JPG

Detail Düse, Rückansicht
Düse_Rückansicht.JPG

Das Ergebnis ist nicht perfekt (Die 69mm Scheibe hat nicht ganz 69 mm gehabt, sondern 69,3-69,5mm), aber Übung macht ja den Meister. Gewicht liegt bei 8,3g pro Düse. Die Düse ist auch innen schön glatt (wie Lack), die kleinen Beulen der Form sind aber bei genauem hinschauen zu erkennen (wie Lack;).

Noch ein Hinweis zur Verkürzung der Harzaushärtung im Backofen. Meine Backofentemperaturregelung (An/Aus Regelung) ist etwas träge, deswegen können sich zu hohe Temperaturen einstellen (Führte zum Verlust des Höhenleitwerks). Ich stelle deswegen jetzt zusätzlich ein Zimmerthermometer mit rein, und schalte den Backofen nur kurz (30-60 Sekunden) ein. Im 10 Minutentakt wird dann anfangs die Temperatur geprüft und gegegebenfalls Wärme nachgeschoben. Wenn 50 ° erreicht sind, hält mein Backofen die Temperatur für fast eine halbe Stunde (ausgeschaltet, 53°-47°). Dickere Laminate oder Harzanhäufungen sind aber mit Vorsicht zu behandeln, da die Harzaushärtung selbst Wärme produziert und sich dann Temperaturen von 80 ° und mehr einstellen können. Auch mit einer Infrarotlampe habe ich die Harzaushärtung an schlecht zugänglichen Stellen schon beschleunigt, hier sollte aber der Abstand der Lampe mit Hilfe eines Oberflächenthermometers überprüft werden (Absorbtion abhängig vom Material, CfK-GfK). Wie bei der Ladung eines Lipos sollte man die Härtung mittels Backofen oder IF Lampe im Auge behalten.

An Stefan habe ich noch eine Frage: Danke für deine Antwort. Bist du denn jetzt eines deiner 2 Do 328 Modelle geflogen und falls ja: Wieviel wiegt sie und wie fliegt sie? Oder hast du beide Modelle wieder verkauft bzw. sie warten noch auf den Jungfernflug? Dein Propmodell hatte glaube ich einen missglückten Erstflug.


Gruß Thomas
 
Hi,
Wie Du geschrieben hast hatte die Prop einen missglückten Erstflug - die Spannung vom Bungee war zu schwach. Hatte dann einige Blätter vom 5 Blatt Prop und die Fläche geworfen. Seit dem wartet sie auf Reparatur im Keller.

Irgendwann mal habe ich hoffentlich wieder Zeit dafür...

Grüße Stefan
 
Update:

Update:

Hallo miteinander,

hier ein kleines Update, komme doch langsam aber stetig dem Ziel näher.

I. Der Servoeinbau für die Querruder ist nun abgeschlossen.

Vorgehen in Steno:

1. Servoschacht fräsen (bzw. Schleifen) bis kurz unter die obere Beplankung (Feinbohrmaschine). Ich habe die Sperrholz Servorahmen aus der Schweiz bestellt (Briefpost). Diese sind sehr leicht und passen exakt zum Servo, für die Querruder habe ich das Hitec 5065 MG gewählt.

Servohalter (50)65 MG.JPG

2. Auskleiden des Servonestes mit 120g/mm^2 Glasfasergewebe und Epoxidharz L. Probesitzen Servorahmen

3. Kanal für das Servokabel gebohrt (Stufenweise Durchmesser vergrößert auf 4mm, Mit starker Lichtquelle kann auch die Lage des Bohrers innerhalb der Tragfläche erkannt werden)

4. Ruderhorngrösse überlegt. Das Ziel den Servoweg voll zu nutzen (Spielverringerung, Servos schonen, max. Auflösung) ist gar nicht so einfach. Problem 1. : Berechnungsgrundlage? Habe mit Hebelverhältnis gerechnet (Servohorn, Ruderhorn) + Winkelausschlag (10 mm = 12,5°)). Die Ruderanlenkung entspricht aber einem Viergelenk, das Hebelverhältnis ist dementsprechend nicht konstant. Mit 21 mm Drehpunkthöhe Ruderhorn (= 30 mm zum Klappendrehpunkt) passt es für 10mm Servohornbohrung (Bohrung 7,5 mm klappt nicht, da das Gestänge dann mit dem Servohornfuß kollidiert) . Im Netz nach passenden Ruderhörner gefahndet. Nur bei wenigen findet man die Maße, meine Wahl musste dann noch angepasst werden (Bohrung oberhalb des Ruderdrehpunktes).

5. GFK Ruderhorn einkleben. Der Schlitz (mit kleinem Bohrer 1,5mm und Schlüsselfeile ausgearbeiet) für die Epoxyklebung geht bis zur oberen Beplankung.

6. Servodeckel aus 0,5mm GFK Platte hergestellt, die beiden Kanten für die Verschraubung sind mit 1mm Gfk Stückchen unterlegt (für die Senkung). Zum leichteren Anpassen habe ich aus 0,5mm Vivak (transparent) Deckeldummys gebaut.

7. Kleine Sperrholzleisten für die Verschraubung des Deckels angefertigt und mit Seku eineklebt.

Servonest_GFK_verstärkt.JPG

8. Als Gestänge verwende ich 1,7 mm verzinkte Stahlschubstangen mit gerolltem M2 Gewinde an einem Ende (Metallgabelkopf). Auf der Servohornseite erfolgt der Anschluss über eine Z-Kröpfung des Drahtes, die Abkröpfzange von Kavan leistet hier gute Dienste (leider ist diese etwas teuer). 1,5 mm Federstahldraht neigt nach Probe zum Einreißen, mit mind. 1 Löthülse gibt es auch keine Gewichtseinsparung (Steifigkeit ist auch nicht höher, eher niedriger)

Servo_ eingebaut_1.JPG


Servo_eingebaut_2.JPG


Servodeckel_montiert.JPG


II. Anpassung der Tragflächenschale: Um das Übermaß passend wegzuschleifen kann mithilfe eines flexiblen Linierbandes (z.B. TrimLine) die angezeichnete Linie Parallel verschoben werden. Entlang der Kante des Bandes kann dann ein Stift geführt werden. Bin jetzt bei x/10 mm Korrekturen angelangt.

III. Höhenleitwerk. Für den Drehpunkt des Pendelleitwerks muss zuerst ein Loch in das Seitenleitwerk gebohrt werden. In dem Bereich ist das Leitwerk ab Werk schon mit Holz unterfüttert. Mit 1,6 mm Bohrer habe ich begonnen und stufenweise aufgebohrt. Im Seitenleitwerk ist die Bohrung durch Vertiefungen angedeutet, für einen rechten Winkel Hl zu Sl muss aber nachgearbeitet werden. Das Höhenleitwerk musste auch stark nachgearbeitet werden, weil der Abschluss zum Seitenleitwerk nicht passte. Dabei fiel mir auch auf, dass das Seitenleitwerk nicht ganz symmetrisch ist. Also beide Leitwerkshälften mit Links/Oben bzw. Rechts/oben markiert und mit der Linierbandmethode (Band am Seitenleitwerk ausgerichtet) passenden Abschluss eingezeichnet und dann geschliffen (bis zu 3mm Abweichung). Mit 0,5 mm GFK Platte wird dann noch die Schnittfläche abgesperrt.

Beispiel mit GFK Schnittfläche absperren , hier Querruderklappe:

Klappe_GFK_Platte.JPG

Bilder Pendelleitwerk:

Pendelleitwerk.JPG

Lagerung in Messingrohr

Lagerung_Messinghülse.JPG



IV. Tragflächenbefestigung: Nach Bauplan vorgegangen, habe nur die Mitte des Rumpfes als Bezugspunkt für die Tragflächenverschraubung gewählt. Für das Gewinde habe ich auch nicht in Holz ein Gewinde geschnitten, sondern eine Gewindebuchse mit Bund (Material Stahl) mit Belizell eingeklebt. Um den Dübel richtig zu platzieren und die Tragfläche nicht verdreht einzubauen, habe ich den Abstand Flächenende bis Seitenleitwerk (ganz hinten,unten beim Rumpfübergang) mit dem Zollstock gemessen (86,5 cm links/rechts).


Flächenbefestigung.JPG


V. In Kürze kann endlich gefüllert werden und langsam habe ich Angst, dass die Kiste noch die 2kg Marke knackt.


Seitenansicht.JPG


Wie auf dem Bild zu sehen wiegt sie jetzt: 895 g (inklusive: Rumpf mit Höhenleitwerk, Spanten, Servos (Höhe Hitec 5085 MG, Quer 5065 MG) + Empfänger, Tragfläche beglast...)

Es kommen noch hinzu:
Triebwerksgondeln, zusammen mit Düse und Einlassmanschette: 126g
Minifan mit HET 3W Motor (2x) : 266g
2X Regler (YGE 60 geplant): 80g (geschätzt)
Motor/Akku/Servokabel: 70g (geschätzt)
Höhenruderanlenkung: 10 g (geschätzt)

macht 1447g Gewicht ohne Akku, Füller + Lack und Dekor.

Ich möchte das Modell selbst füllern, überlasse aber die Endlackierung Profis (auf Flugmodelle spezialisiert).
Für das Füllern der Tragfläche und der Gondeln habe ich 50g Füller vorgesehen (40qdm Fläche + ?qdm für die Gondeln).
Auf Anfrage für das geplante Design habe ich einen Gewichtszuwachs von ca. 100g für die Tragfläche und 100g für den Rumpf erhalten (Rumpf kann auch original weiß bleiben, so ist aber keine farbliche Einheit möglich und die Rumpfnaht wäre mit Lackierung des Rumpfes auch weg). Die Werte sind auf der sicheren Seite, es könnte also auch leichter werden.

Demzufolge sind wir dann bei 1,7 kg Gewicht ohne Akku, mit 3800 3S 25 C Thunder Power Lite (270g) bei 1,97 kg flugfertig (1,1 kg Schub), mit 4S dann 2,07kg (1,7kg Schub).
Die FMT Do lag bei 1831g, mit glaube ich 800g Schub (Speed 480 BB Race)
Hat einer von euch Messwerte zum Lackgewicht bei diesem Modell, bzw. gibt es eine Lack Faustformel (z.B. 1g pro qdm schwer lackiert, 0,5 g/qdm leicht lackiert). Für meine Partenavia 1,5m habe ich für den Rumpf 100 ml Lack (Oracolor, inklusive Härter und Verdünnung) mit der Airbrushpistole benötigt, deswegen kommt mir der geschätzte Gewichtszuwachs etwas hoch vor.

Meine Partenavia, auferstanden aus den Trümmerm eines Clubkamerades:

Foto0020.jpg


Gruß Thomas
 
Flügelfarbe und Rumpffarbe ?

Flügelfarbe und Rumpffarbe ?

Hallo allerseits,

angesichts der Gewichtszunahme durch die Lackierung, überlege ich mir den Rumpf in Originalfarbe zu belassen. Das Design für die Do habe ich jetzt ausgesucht.

Habe jetzt 3 Fragen:

1. Wie ist die Sichtbarkeit eines Silbernen Tragflügels (Oracover Silber) (Gondel Hellblau, Träger Weiß) im Vergleich zu weißer Farbe?

2. Ist der Originallack des Rumpfes Vergilbungsbeständig?

3. An Ulf gerichtet: Wie groß sollte der Spalt zwischen Rumpf und Flächenschale sein, damit der Flügel problemlos ein- und ausgebaut werden kann?

Gruß Thomas
 

WeMoTec

User
zu 2: Mein Modell ist jetzt ca. 10 Jahre alt, immer an Tageslicht gelagert. Der Rumpf ist minimal nachgedunkelt, aber weder vergilbt noch verschossen.

Oliver
 

WeMoTec

User
:rolleyes:

10 Jahre lang dem natürlichen Tageslicht zu den saisonal, tageszeitlich und witterungbedingt üblichen Zeiten ausgesetzt gewesen....

Au Mann! Das Modell liegt bei uns halt in der Ausstellung. Scheint auch stundenweise schonmal die SOnne ungehindert drauf.

Oliver
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten