So soll der GFK Rumpf aus der Form entstehen... bin ich da auf einem richtigen Weg?

Nachdem ich nun stolzer Besitzer einer Form für ein 2,80m Kunstflugmodell bin, soll im Sommer der erste Rumpf entstehen. Ich habe bisher schon recht viele Erfahrungen mit GFK/CFK. Ich baue Holme, Spinner, Beplankungen usw. Erfahrungen mit großen Formen habe ich aber noch keine.
Durch Bekannte und Auktionen stehen mir folgende (für mich preiswerte) Materialien zur Verfügung, die ich auch einsetzten möchte.
Glas 80g/m²
Kohlegewebe 160g/m²
Kohlerovings
Aramidwaben

Materialien für Vakuum, Pumpe, Folie Saugflies usw. ist vorhanden.

Mein Vorgänger hat beim Bau den in der Literatur beschriebenen Weg eingeschlagen. Außenlage, härten lassen, zweite Lage Glas Wabe einlegen, absaugen, dritte Lage Glas mit Übertragungsfolie auf die Wabe und wieder absaugen. Das funktioniert, aber der Aufwand ist ziemlich hoch.

Ich habe mir folgenden Weg vorgestellt und würde gerne von Euch Plasteexperten wissen ob es ein Irrweg oder eine mögliche Variante zum Bau wäre.
Mein Ansatz ist dabei sehr stark von „Don“ inspiriert was hier im Forum unter der Rubrik „Laminate aus Waben und Kohle“ diskutiert wurde. Den finde ich einfach gut und anschaulich. Ob es aber auf eine Form übertragbar ist?

1. Normales Harz (L285) mit schnellem Härter mit Tixotropiermittel versetzten und Form einstreichen.
2. Anhärten lassen und dann eine Lage 80g Glas einlegen und tränken (L285 mit langsamen Härter)
3. Anhärten lassen und dann eine Lage 160g Kohlegewebe 45 Grad einlegen und tränken.
4. Eine Lage 80g Glas passend auf einer Überträgerfolie tränken (Harz mit etwas Schaumtreibemittel versetzen.)
5. Kohlegewebe mit Harz (auch versetzt mit Schaumtreibemittel) einstreichen und zugeschnittene Aramidwaben in den Rumpf legen und sofort die Innenlage Glas mit der Folie auf die Wabe legen. Das Glasgewebe rundum ca. 20mm größer als der Wabenkern. Die Wabe soll nicht im kompletten Rumpf liegen, nur in den geraden- oder fast geraden Abschnitten (wie die ganz normalen Sandwicheinlagen aus Styrotapete wie ich sie bisher kenne. Die nicht mit Wabe bedeckten Teile mit einer Lage 80g Gewebe belegen.
6. Zum Schluss mit Vakuum alles verpressen.

Ich könnte so eine Rumpfhälfte in einem Arbeitsgang mit nur einmaligem Absaugen erstellen.
Könnte das so gehen?
Wann wird das Gewebe über dem Formenrand abgeschnitten? (Beim Vakuum würde es ja auf den Formenrand knicken.
Ist die Gewebedimensionierung richtig?

Ich weiß es sind ne Menge Fragen aber wo werden Sie geholfen wenn nicht hier?

Danke für eure Infos
Grüße
Ralph
 

Jaro

User
Hallo Ralph!

Herzlichen Glückwunsch zur neuen Form! :)
Ich habe vor ein paar Wochen selber einen etwas kleineren Rumpf mit Kohlefaser und Waben gebaut. (Einen Baubericht mit vielen Bildern findest du auf meiner Homepage www.j-ufer.de unter "Baubericht")

Was du vorhast wird EXTREM schwer und reicht von der Stabilität locker für manntragendes Ultraleicht!!! ;)
Als Feinschicht würde ich dir UP-Vorgelat empfehlen! Ist viel (!) leichter und du hast sofort eine polierbare Oberfläche.
Was den Laminataufbau angeht würde ich den „klassischen“ Weg deines Vorgängers gehen (so wie ich es auch gemacht habe). Ich stelle es mir fast unmöglich vor eine komplette Formhälfte in einem Arbeitsgang zu schaffen! Erst recht wenn man das Ganze zum ersten Mal versucht!
Lässt du die äußere Lage nicht komplett aushärten zeichnet sich die Wabenstruktur ab und die Oberfläche des Rumpfes wird sch...! Dagegen würde dein Laminataufbau (wie du ihn vorgeschlagen hast) zwar helfen, aber dann kannst du die Wabe weglassen, denn das ist so schon stabiler als es sein muss.
Der Rumpf, den ich gemacht habe ist etwa 1,70m lang und wohl deutlich kleiner als deiner. Wenn du statt der 80er Kohle 160er nimmst, aber dann genauso weitermachst (innen nur 49er Glas) sollte er stabil genug werden! Es gibt bei R&G einige PDFs zur Dimensionierung usw.: Einführung in die Leichtbauweise mir Aramid-Waben

Das überstehende Gewebe wird ganz zum Schluss abgeschnitten. Dass es durch das Vakuum auf den Formenrand gepresst wird macht nichts!

Was für Waben willst du denn nehmen? (Raumgewicht, Zelldurchmesser und Dicke?) Willst du den Rumpf in Sichtcarbon?

Viele Grüße
Jaro
 
hallo Jaro,
danke für die Infos. Na da werde ich im Sommer mal ganz "herkömmlich" anfangen.
Die Waben sind 3mm dick und haben eine längliche Form (vielleicht 3-4mm breit und ca. 6mm lang)

Grüße
Ralph
 

Jaro

User
Hallo Ralph!

Die Waben sind 3mm dick und haben eine längliche Form (vielleicht 3-4mm breit und ca. 6mm lang)
3mm Stärke ist i.O. Der Zelldurchmesser wird wohl 3,2mm sein. (Ist auch eigentlich Standart) Aber was meinst du mit 6mm lang?
Wichtig ist das Raumgewicht! 29kg/m³ lässt sich auch mit 3mm Stärke noch gut verformen, aber wenn sie schwerer sind kann man eigentlich nur noch ebene Platten davon machen!

Viele Grüße + gutes Gelingen!
Jaro
 

Jaro

User
Ahhhrg... :mad: Ich nochmal! Wer denken kann ist klar im Vorteil... :rolleyes:

Du hast bestimmt rechteckige "Waben"... Blöde Frage: "Was meinst du mit Lang"... Das müssten diese dunkelbraunen sein, oder? (Nicht so hell gelb wie die "normalen" sechseck Waben...)
Damit habe ich noch nicht gearbeitet, habe aber ein Stück hier liegen. Die lassen sich augenscheinlich sehr gut verformen.
Berichte mal, wenn du einen Rumpf damit gemacht hast! Würde mich auch interessieren, wie die sich verarbeiten lassen.

Gruß
Jaro
 
Hallo,
ja es sind genau diese etwas dunkleren Waben.
Wie gesagt, es wird noch etwas dauern aber wenn etwas wird dann stelle ich die Bilder rein.
Momentan ist fliegen vieeeeeellll wichtiger ich möchte nur rechtzeitig alle Materialien zusammen haben.

Grüße
ralph
 
hallo

@ralph
ich wollte fragen ob es mit deinem projekt schon weitergegangen ist.wenn ja, könntest du vielleicht einen link zu bildern oder sowas in der art setzen??

gruss markus
ps: woher bekommst du die waben??
 
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