Störungen über glatter Wasseroberfläche

Gast_1681

User gesperrt
Hallo,

ich hab, wie oben schon geschrieben, ein Problem. Ich fliege seit kurzem auch Wasserflugmodelle.
Elektrisch, mit nem Torcman 280, Jeti-Regler, Schulze alpha835, Futaba Fc18plus.
So, und jetzt kommts: bisher war immer irgendwie Wind, und damit Wellen. Nie Störungen oder so gehabt, der Empfänger hat auch nie was angezeigt. Gestern dann Windstille, spiegelglattes Wasser, und mitten über dem See zuckt es auf einmal. Der Schulze blinkte nach der Landung 5 mal, also doch schon heftig.
Jetzt meine Frage: kann das am glatten Wasser und der damit verbundenen besseren Reflektion liegen, oder muß ich nach anderen Ursachen suchen, und das ganze war nur ein Zufall? Hilft vieleicht ein Kanalwechsel?

Danke,
Kuni
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hallo Kuni,

Deine Beobachtung ist relativ einfach erklärbar. Ne glatte Wasseroberfläche wirkt für HF wie ein idealer Spiegel. Da bei dem bodenreflektierten Strahl im ungünstigsten Fall die Phase um 180° verdreht wird und der direkte und der bodenreflektierte Strahl bei einem Modell knapp über dem Wasser nur einen sehr geringen Gangunterschied aufweisen, interferieren beide Signale destruktiv, d.h. sie löschen sich beide nahezu aus. Dieser Effekt findet sich n der Literatur unter dem Begriff Zweistrahltheorie.

Abhilfe schafft hier nur ein empfindlicherer Empfänger oder eine andere Höhe der Senderantenne.

Gruß Kai
 
Kuni,
die Erfahrung kann ich nur bestätigen. Mein Wasserflugmodell hatte am Bodensee ab etwa 150m Entferung zum Ufer dank PCM zwar keine Störungen, aber heftige Aussetzer.

Wenn ich mal wegen Vögeln in der Landezone weiter außen laden musste, hatte ich anschließend immer heftige Probleme, den Flieger wieder in seinen Empfangsbereich zu bugsieren. Aber mit Sender über den Kopf halten habe ich es immer gut hinbekommen. Ich würde aufgrund dieser Erfahrungen Wasserflug niemals ohne PCM betreiben, weil zum Teil heftige Störungen hier unter bestimmten Randbedingungen (Landepiste ;) durch Vögel versperrt) unvermeidbar sind. Die Aussetzer draußen dauern manchmal einige Sekunden und es ist sehr beruhigend zu wissen, dass die Motoren dann nicht anlaufen können. Versuche mit senkrechten Stabantennen haben dabei nur bedingt geholfen, was nach Kais Erklärung ja auch logisch ist. Insofern ist es immer ein Problem.

Sehr interessieren würde mich, wie die Bootfahrer das Problem "lösen"!
Siggi
 

Gast_1681

User gesperrt
Hallo Hartmut,

also ich fahre auf dem selben See auch M-boot. Da habe ich allerdings noch nichts feststellen können, trotz Kohlerumpf und nur 35cm-Antenne. Aber da ist ja auch kein Motor dabei, nur die Winde. Vieleicht merkt man es auch nur nicht, weil das Boot unter Winddruck nicht so anfällig für kleine Ruderzucker ist.

Es gibt also außer Pcm kein Kraut dagegen? Schade, ich dachte, der Schulze würde reichen. Na ich werde trotzdem mal die Antenne mit nem Stahldraht ergänzen ( ich weiß, um den Betrag kürzen :D ), denn die richtigen Wackler hatte er immer, wenn er von mir weg flog. Aber nicht nur!
Erstaunlich ist nur, daß ich im Wasser nie Störungen hatte. Ob das daran liegt, daß die Antenne dan etwas im Wasser hängt?

Vielen Dank erstmal,
Kuni
 
Es gibt also außer Pcm kein Kraut dagegen?
Ne, auch PCM hat Probleme in Form von Aussetzern (hold oder Failsafe). Deswegen glaube ich, dass es grundsätzlich bei spiegelglattem See keine "Lösung" gibt. In jedem Fall treten auch bei PCM die Aussetzer in einer Entfernung auf, bei der man normalerweise noch gar nicht damit rechnet.

Bei Deinem Segelboot umgehst Du ja das Problem "spiegelglatter See": Bei Flaute segelt man nur soweit, wie die Strömung das zulässt! ;) Bei motorgetriebenen Booten/Yachten sollte zumindest gelegentlich ein Problem auftreten. Wäre natürlich witzig, wenn die Hecksee von so einer Yacht ausreichen würde, um das Problem "glatter See" zu eliminieren. :D

Für mich persönlich habe ich aufgrund dieser Probleme bei Glattwasser entschieden, dass PCM bei einem Wasserflugzeug die sicherste Lösung ist. Kein Zucken, kein Motoranschalten durch Störung möglich. Also schwimmt im schlimmsten Fall einfach das Flugmodell davon, was zwar schade ist, aber niemanden gefährdet. Deswegen verwende ich bei dem Flieger mit immerhin rund 4kg Fluggewicht nur PCM und um genau zu sein, den DS20mc von Graupner.
Siggi

PS: Ach Franz: Wenn schon, dann im wasservögeln! :D

[ 18. September 2003, 18:17: Beitrag editiert von: Hartmut Siegmann ]
 

Gast_1681

User gesperrt
Hallo Hartmut,

ja, für mich wird das wohl heißen, nur noch bei leichtem Wind fliegen. Grrrr, da muß ich jetzt doppelt so viel mitschleppen, den Flieger und das M-Boot!!!

Mich hatte das bloß mal interessiert, weil ein Kollege aus dem Klub an der selben Stelle seinen Wingo verloren hat. Schade drum.

Mein nächstes Modell wird jedenfalls etwas mehr Wind vertragen. Wird ne Catalina. :cool:

Tschüß,

Kuni
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten