Stützstoff Belegung für eine steife D-Box

Ich suche Erfahrungen oder Tips im Bezug auf den Bau einer möglichst steifen D Box.

An meinem neuen Nurflügel (F3F) möchte ich gerne eine möglichst steife D-Box bauen. Diese liegt innen zum grössten Teil vor dem Schwerpunkt und darf deshalb gerne etwas schwerer sein - aber alles in Grenzen, bitte.
Ich habe ein HM Kohle Gewebe (140g/dm2) das ich als Aussenlage verwenden will und die Frage ist nun wie der Rest des Aufbaus am besten gemacht werden soll, so dass die D Box möglichst steif und Crash resistent wird (Der NF hat keinen Rumpf). Klar, sollte man innen an der Wurzel mehr Gewebe verwenden, weil ja auch die Torsion spannweitenmässig verteilt ist. Meine Frage ist mehr, welchen Stützstoff in welcher Dicke macht Sinn? Und welche Rolle (Kohle oder Glas / HM oder HT) sollte man als Innenlage verwenden?

Ich hätte mir gedacht Kork (2mm) als Stützstoff zu nehmen und eine HT Kohle (90g/dm2) als Innenlage. Aber es gibt ja auch noch andere Stützstoffe, die ev. bessere Crash Festigkeiten ergbeben, z.B.: https://shop.hp-textiles.com/shop/de/3D-CORE--3mm-PET-Schaum-100Kg-m-.html
Damit habe ich aber keine Erfahrungen und ev. funktionieren die nicht in einem normalen Vakuum Verfahren und nur wenn man Infusion benützt.

Vielen Dank
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Die Dicke ist entscheidender als der Stoff. Daher wegen Crashresistenz Nase voll und dann 2mm. Das wäre mein Ansatz.
 

jduggen

User
Hartschale

Hartschale

Hallo Peter,

ich bin ja für meine Art des Fliegerbauens ein Fan von Hartschale. Baue aber bis auf den Dispar quasi nur verschleißintensive DS Flieger.

Bei den Spannweiten von 2,4 bis 2,7 m hat sich bewährt:

100 -140 g/m² Spread Tow außen, 90° oder 45°.... je nach benötigter Torsionssteifigkeit.
140-170 g/m² AFK Leinen
100 -140 g/m² Biax Gelege 45°.

Das baue ich per Infusion, geht aber mit normalen Laninat und Absaugen auch. Beim Dispar war es im Mittelteil sogar noch etwas mehr.... das ist aber schon fast des Guten zuviel.

Gerade für Deinen Rumpflosen Nuri der auf der D-Box landet... finde ich Kevlar anstelle Stützstoff besser. Beim Dispar hat sich das auch bestens bewährt, selbst der finale Einschlag am SteinSteilhang hielten sich die Schäden im Mittelteil noch in Grenzen.

Frohes Überlegen,

Jörg
 

steve

User
Hallo Peter,
ich habe auch einen Nurflügel ohne Rumpf in Schalenbauweise in Betrieb. Es handelt sich um dieses Modell:


horten.jpg2019-04-12 08.26.54.jpgIMG_1064.jpg

Es hat 1,8m Spannweite, wiegt 4,5 - 5kg wovon 1,5-2kg auf die Lipos entfallen.

Das Modell wurde bisher zweimal aufgebaut. Der Prototyp mit 160er cfk Gewebe entstand 2012 und dann kam 2019 ein aktuelles Modell mit 100er Spreadtow dazu. Sandwichmaterial jeweils 1,5mm Balsa und dann in der Box auch innen jeweils das cfk-Gewebe/Gelege. An der Spitze dann nochmal doppelt cfk. Die ersten 40cm der Halbspannweite kamen innen noch Schaumkerne in die Nase. Diese Kerne bekommen nochmal einen Überzug mit cfk und dienen eigentlich dazu, dass die Lipos die in Fläche untergebracht sind, bei einer harten Landung nicht nach vorne rutschen und die Schale aufdrücken. Diese Kerne geben der Spitze aber eine enorme Stabilität, wie ich bei einigen harten Landungen feststellen konnte.

Der Holmsteg wird durch einen 20mm dicken cfk-ummantelten Rohacelkern gestaltet. Der Klebespalt ist dabei sehr eng und knapp am quetschen.

In der Fläche geht von der Nasespitze noch eine Wurzelrippe etwa 10cm weit Richtung Schwänzchen. Diese Rippe ist aus 20mm Sperrholz und hat eigentlich die Funktion den Stift für die Flitsche aufzunehmen, bzw. das Röhrchen, im dem der Stift steckt. Diese Rippe gibt der Spitze nochmals sehr viel Stabilität.

DSCN1928.JPG

Der Zug liegt bei beim Start bei 20 - 25kg. Das Video in der Signatur zeigt den Start und die deutliche Abbremsung bei der Landung recht deutlich.

VG
 

steve

User
Hallo,
was ich mir für meinen Pfeil noch überlegt hatte, war ein gemischter Sandwich: An der Nase eine sehr hartes Material (z.B. Apachi), im mittleren Sektor (zwischen Holm und Klappensteg) dann Balsa und in den Klappen dann Depron.

Bei den Surfbrettern wird auch gerne der Sandwich im Trittbereich aus mehreren Schichten aufgebaut. Nach dem Glas kommt eine sehr harte aber dünne Sandwicheinlage, dann eine mittelharte aber keichtere und zuletzt noch etwas sehr leichtes aber dickeres. Gerne wurde außen Holz genommen und dann in der zweiten Schicht eine Wabe eingebracht. So nahm man den Gewichtsvorteil der Wabe mit und hatte doch eine trittfeste Oberfläche.

Kurz: Den Sandwich noch stärker abstufen.

VG
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

einen sehr guten Kompromiß zwischen Gewicht und Crashresitenz hatte mein Europhia2 von Weberschock, der hatte den Flügel komplett mit Styrodurmicroperlen mit Harz gefüllt. Mehrgewicht zum Sandwich mit 1,2mm Airex und 50er Innenlage bei 3m rund 200gr. Die habe ich Mal im Endanflug an einen Zaunträger aus Eisen /H-Profil gesetzt, konnte mit Harzunterspritzen und Tesa geföhnt wieder repariet werden. Die Beschädigung war sehr gut räumlich begrenzt und der Holm noch weit weg.

Hans
 
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