Styro Abachi Fläche verdreht!!!

Liebe Freunde des Forums,

Ich baue gerade eine ASW24 mit etwas über 3m Spannweite. Ich habe den Bausatz jetzt schon länger Zuhause, und habe leider erst jetzt festgestellt das die rechte Fläche ab QR - Anfang allmählich nach aussen um 2,5 - 3 Grad verdreht ist. Rekla beim Hersteller hat nichts gebracht, und ich will auch keinen Streit. Nun sind die alten Hasen von Euch gefragt: gibt es irgend eine Möglichkeit dieses Problem zu beheben? Ich scheue da keinen Aufwand, und bin auch handwerklich gut drauf. Allein nur anfeuchten und verdreht über längere Zeit fixieren bringt nichts, bzw. bleibt nicht dauerhaft. Ich denke da eher an Nasenleiste ab, verdrehen, fixieren und in diesem Zustand an der richtigen Stelle Nut fräsen um die Spañung raus zu bringen, und anschliessend hier Füllstück einkleben.
Ich freue mich über jeden Vorschlag von Euch.


In grosser Hoffnung, und vielen Dank schon jetzt.

Reinhold
 

Eisvogel

User
Hitze hilft (oft).

Leicht überspannen, fixieren und mit dem Bügeleisen etwas heißer als zum Folie aufbügeln die Ober und Unterseite bearbeiten. Noch besser wär der Heißluftfön, da ist es aber schwierig die Temperatur richtig zu erwischen: zu heiß, dann ist die Fläche hinüber, bzw. das Styro drinn geschrumpft.

Wichtig: lange genug abkühlen lassen, dann erst aus der Fixierung nehmen und ggf. das ganze nochmal.
 
Servus Eisvogel,

Danke für Deinen Vorschlag. Ist natürlich ein bisschen, no Risk no Fun😮. Aber ich glaube wenn man nicht zu lange auf einer Stelle verweilt, könnte das schon hinhauen. Ich dachte halt wenn ich die Nasenleiste zumindest ab mache, und dann im gegen-verdrehtem Zustand unten eine 2 mm Nut ca. 5mm hinterm Holm fräse, würde ich halt den Torsionskasten öffnen. Hast Du Deine Version schon mal durchgezogen, und mit welchem Erfolg?

Schöne Grüße,

Reinhold
 

Eisvogel

User
Ja klar hab ichs schon gemacht, sonst hätt ich geschrieben daß es nur eine Vermutung von mir ist.

Ich hab bei nen Segler Styro/Balsaflächen so nachträglich mit ner Schränkung versehen, hat wunderbar funktioniert und ist "standfest".

Wenn du die Nase abmachst, dann müsstest du die Ober und Unterseite mind. bis zum Holm (falls außen einer drin ist) vom Styro lösen und neu pressen. Dann hast du aber immer noch ca. 2/3tel der Fläche hinterm Holm die "zieht".
Bei der Hitzemethode wird der Kleber (vermutlich Epoxy) weich und erhärtet dann in der neuen Stellung. Die sicher vorhandene Spannung wird durch das überspannen kompensiert, wenn mans einigermaßen richtig erwischt.

Wennst daas neg glaabst, konnst mi ja noch Corona bsuacha, ich bin a a Niederbayer!
 
Servus Eisvogel,

Sorry, war ja ned bös gemeint wegen der Nachfrage, aber ich will auch kein Risiko eingehen weil ich ansonsten schon soviel Zeit in den Segler investiert habe. Aber Du hast mich überzeugt, und ich werde das sobald ich mal richtig Zeit dafür habe, durchziehen. Ist halt auch ein Hohlprofil ( Selig...), das ich nicht ganz verhunzen will. Besuchen ist immer gut, wo ungefähr bist Du denn? Ich bin so westliches Niederbayern, in der Hallertau.

Schöne Grüße, und nochmal Danke

Reinhold
 
Ich habe auch noch so eine verdrehte Fläche in der Pipeline. Meine Idee (aber noch nicht umgesetzt) ist: Hinterkante aufschneiden, Randbogen entfernen. An der Schnittkante 3mm-Stahldraht oder so als Gleitkante (für das Folgende) sicher mit CA befestigen. Am vorderen äusseren Tragflächenende ein kleines nach aussen stehendes Draht-Y befestigen. Und dann mit Styro-Schneidedraht den Styrokern sauber schlitzen. Anschliessend Styro mit UHU-Por oder PU-Kleber (Colani) in richtiger "Verdrehung" verkleben, Hilfsteile entfernen, Schlitze schliessen, Randbogen wieder ansetzen. Das müsste sogar gehen ohne neu folieren zu müssen.

Was meint Ihr dazu?

LG Bertram
 

S_a_S

User
Bei der Hitzemethode wird der Kleber (vermutlich Epoxy) weich und erhärtet dann in der neuen Stellung. Die sicher vorhandene Spannung wird durch das überspannen kompensiert, wenn mans einigermaßen richtig erwischt.

spannende Theorie, weil Polystyrol auch nur eine Tg (Glasübergangstemperatur, also da wo das Material zu fließen beginnt) von um die 100°C hat. Könnte auch sein, dass da die verklebten Kügelchen nachgeben und wieder fest werden.

Andererseits findet sich z.B. im R&G Datenblatt die Info von einem Tg Vorlauf von 30°C bezogen auf die Aushärtetemperatur - und mit entsprechenden Nachhärten / Tempern auch Gebrauchstemperaturen von 130°C erreicht werden können, also deutlich oberhalb der von Styro.

Wenn natürlich die Fläche kalt in der Presse lag, führt das erste Anwärmen zum Nachhärten - und wenn der erste Versuch nicht wirklich zielführend war, könnte das Nachbessern (wegen dann erhöhter Tg) schwieriger werden.

Grüße Stefan
 

gerwi

User
ich habe vor Jahren das bei einer 3m B4 (Rippin) so gemacht...Fön und Bügeleisen, "von Hand" verdreht und 5 min gehalten. Nach 3-4 "Anwendungen" war alles ok, dauerhaft (habe dann allerdings mit orastick/Klebefolie und wenig Wärme bespannt).

VG Gerwald
 
Ich Hatte das gleiche Problem mit einer vollbeplankten, beglasten und mit Oracover bespannten Fläche einer ASW 27 mit 3,7 m Spannweite. Spannen alleine half nur kurzfristig auch mit Bügeleisen und Heißluftfön hatte ich keinen Erfolg. Also Einspannvorrichtung gebaut, Sauna auf 100° C vorgeheizt :cool:, die Fläche in der Sauna verspannt und siehe da, von den 3° sind nur noch 0,2 °übriggeblieben. Allerdings hatte die Bespannung ein paar Blasen bekommen die ich aber wieder wegbügeln konnte .

Viele Grüße

Uwe
 
Servus Jungs,

Viele Dank an Euch alle für die Hilfestellung. Da ich momentan eh nicht dazu komme, ist es umso besser das ich so viele Vorschläge von Euch bekomme. Ich werde sobald ich dazu komme mit der harmlosesten Methode mal anfangen, und dann mal sehen ob sich da was tut. Bei der Bügeleisen-Methode müsste ich ja gleichzeitig überall sein um eine homgene Erwärmung zu erzielen. Das ist wahrscheinlich genauso schwierig wie mit dem Fön. Zudem wird es eine Gratwanderung werden, zwischen genügend Wärme/Wirkung, und Styro-Kern wegschmelzen. Vielleicht wäre die Fläche gegen-verdreht auf einer Helling und in eine auf geignete Temperatur gebrachte Behausung, egal welcher Art, schon die beste Lösung!? Ich bin halt nicht der Fan von auf und drauf los, und umso mehr freut mich Eure Beteiligung an meinem Problem. Das ist halt einfach Modellbau, und jeder neue Erfolg bringt Freude und Erfahrung beim schönsten Hobby der Welt.

Nochmal Danke, und wenn noch einer eine Idee hat, schreibt, schreibt,.....

Schöne Grüße,

Reinhold
 
Na gut Reinhold,

wenn weitere Wünsche gewollt sind, und Du Angst vor der Hitze hast, dann kannst Du auch kalt verdrehen. (Dein Ansatz mit "Nasenleiste ab" ist ja das selbe Prinzip, aber etwas komplexer, und braucht mehr Kosmetikarbeit danach).

Also:

-einen Längsschnitt auf der Unterseite des Flügels machen (Skalpell), in dem Bereich, wo die Verdrehung am schlimmsten ist; den Schnitt parallel zum Holm und in der Nähe des Holmes machen (falls vorhanden), ohne diesen zu verletzen; der Schnitt darf aber nicht auf dem Holm liegen, da sich die beiden Beplankungshälften zueinander verschieben müssen

-der Torsionskasten des Flügels ist nun geöffnet
-einspannen, mit etwa 1° Überdrehung
-den Schnitt mit Harz auffüllen
-fest werden lassen

Hat bei einigen meiner Flieger sehr gut funktioniert. Das weiß ich, weil ich manchmal die Schränkungen meiner Pfeilnuris damit anpasse, wenn ich wieder mal Mist gebastelt habe :D

Viel Erfolg,
Klaus.
 
Servus Klaus,

Vielen Dank für Deinen Vorschlag. Der bestätigt eigentlich mein geplantes Vorhaben, und ermutigt mich, falls mit Wärme nichts zu machen ist. Der aktuelle Stand ist das ich beim ersten Versuch folgenden Fehler gemacht habe. Ich habe die Fläche um vor allem die konkave Unterseite nicht zu überlasten, auf so weisses, mittelhartes Material gebettet, wie es gern bei der Verpackung von Fernsehern verwendet wird. Und das immer im Bereich wo ich die TF mit 6cm breiten Gummi / Gewebebändern über die Helling gespannt habe.
Zudem natürlich entsprechend gegenverdreht. Das Ganze habe ich dann für ca. 3Stunden in einen aus Karton gebauten Wärmetunnel gesteckt. In diesen ließ ich ich von einer Seite einen 2KW Heizstrahler reinblasen. Das andere Ende wurde mit einem Handtuch zugehangen, aber nicht ganz dicht. Die Temperatur habe ich mit einem Billig-Thermometer mit Aussenfühler überwacht. Ich bin da so auf 70 Grad gekommen. Nach ca. 3 Stunden Wärme und 5 Stunden abkühlen, dann ausgepannt und festgestellt das sich die Fläche gedreht hat, aber nicht dahin wo ich wollte. Fazit: das Unterbau-Material setzt sich zu stark, und die Fläche verzieht sich unkontrolliert!!!
2. Anlauf: Fläche auf 20mm Alu 4kant-Profilen aufgebaut, und entsprechend gegen den Verzug geschient. TF zudem leicht mit Wasser eingesprüht, und ab in den Wärmetunnel für 2 Stunden. Hab heute vorsichtig ausgespannt und muss sagen das es gar nicht schlecht aussieht. Ich werde berichten nachdem ich hoffentlich mein ersehntes Ergebnis erreicht habe.

Schöne Grüße,

Reinhold
 
Wie Klaus schon schrieb, genauso funktioniert es problemlos.

Ist ne Arbeit von einer Stunde.

Kostet nur etwas Überwindung, die Oberfläche der Tragfläche einzuschneiden.

Ich habe es mit einer Oszilierenden Säge gemacht, Höhenanschlag und auf Ober- und Unterseite.

Und dann wie bereits hier beschrieben.

Gutes Gelingen.
 

Anhänge

  • Flächenverwindung_Reparatur - 1.jpeg
    Flächenverwindung_Reparatur - 1.jpeg
    1,4 MB · Aufrufe: 332
Ein Schnitt hätte genügt!

Ein Schnitt hätte genügt!

Hallo Herbert,

also so viele Schnitte sind nicht nötig!
Ein Schnitt mit dem Skalpell hätte genügt, Arbeitszeit 5 Minuten. Das ergibt keinen Materialabtrag!

Den Schnitt hätte ich auf die Unterseite gesetzt, an die dickste Stelle des Profils, also in die Nähe des Holms. Und nur etwa 20% in Spannweitenrichtung.

Versteh Deine Gedanken zur Statik nicht so ganz.
Aber immerhin hast Du einen Lamettaflügel gebastelt.

Gruß
Klaus.
 
Lametta

Lametta

:)

Der "Lamettaflügel" fliegt so wie gezeigt seit 9 Jahren, ohne Probleme.

Ich hatte erst mit 2 Schnitten angefangen und tatsächlich Schnitt für Schnitt hinzugefügt, bis die Verdrehung spannungsfrei (!) raus war.

Die Biegung übernimmt ja weiterhin der Holm, ohne Lametta, die Torsion die "Lametta-Schale", die durch Mumpe wieder geschlossen wurde.


PS: Das Mehrgewicht zur anderen Fläche betrug 17 Gramm.
 
Na das war dann ein richtig reaktionärer Flügel damals. :D

Klar, die Schale ist der Torsionskasten, der Holm gegen Biegung.

Schön, dass die Fuhre grade läuft.

Gruß
Klaus.
 

Eisvogel

User
Ein Schnitt mit dem Skalpell hätte genügt, Arbeitszeit 5 Minuten. Das ergibt keinen Materialabtrag!

Ein Schnitt? wie soll das funzen?

Da wird doch das Profil extrem verändert, bzw vermurkst.
Wenn ich die Sachlage richtig verstehe, dann erhält man nur mit mehreren Schnitten und anschließenden schleifen und evtl. Spachteln das Profil einigermaßen.
Oder hab ich nen Denkfehler drin?

comp_P1060198.jpg
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten