Suche Informationen über alte Robbe Elektromotoren (Keller, Pro, Sports ...)

luju68

User
Hallo zusammen,

ich hab hier mal eine Frage, die nur rein informativ ist. Mich Interessiert die Geschichte der Elektromotoren von Robbe und deren Entwicklung. Einiges konnte oder habe ich schon in Erfahrung gebracht. Ich bin etwas Nostalgisch veranlagt und interessiere mich eben für die Entwicklung der Robbe Elektromotoren.

Die Keller – Motore sind klar und auch deren Entwicklung bei Keller bzw. dann später bei Robbe. Ich hab auch mal kurz mit Herrn Keller darüber sprechen können.

Was für mich Unklar ist, ist dann die spätere Entwicklung der Pro-Motore (300er, 500er und 700er Reihe) und vor allem dann die Entwicklung und Hersteller der Sports Motore.

Wer hat diese dann entwickelt bzw. gebaut? Weiß jemand auch, warum und wie es dazu kam?

Die Pro Motore waren ja im Vergleich zu den Keller (KE Silber-Reihe) sehr aufwendig (und auch teuer) produziert worden (sie hatten aber viele Elemente der alten Silber Reihe – vor allem die Anker der 300er und deren Bürstenhalter waren mit denen der 22er – 40er identisch – der Ankerdurchmesser war der gleiche, ebenso wie der der größeren 50er bis 100er und der 500er Pro Line Serie) Daher meine Annahme, dass sie auch von Herrn Heinz Keller stammten? Zumindest der geistige Vater?

Ich habe auch gelesen oder gehört, dass sie Silber Line von Herrn Keller wohl ihre Baumängel bzw. -fehler hatten (so hat angeblich Herr Keller die Magnete mit Aluminium verkeilt, die den Stromfluss unterbrechen oder gestört haben sollen … wie genau kann ich mir zwar nicht vorstellen – aber man liest ja viel … ) Gab es noch andere Fehler? Wurden diese bei den Pro-Line übernommen oder hat man sie dann geändert?

Die Sports waren ja dann eine ganz neue Entwicklung und ich habe schon darüber gelesen, dass sie wohl nicht so gut gelungen waren… Wer hat die Entwickelt bzw. gebaut? Sie waren wohl einfacher Konstruiert und auch gebaut und wurden auch etwas günstiger angeboten.

Sie haben ja dann die Silber-Line bzw. Pro-Line abgelöst. (Wenn auch nicht lange und sie sind ja dann auch sang und klanglos relativ schnell wieder verschwunden).

Wie gesagt sind meine Fragen nicht gerade elementar Wichtig und ja auch schon Vergangenheit – und lang überholt – wegen Brushless und Co.

Ich bin nur ein ganz großer Fan von diesen Motoren und daher hat es keinen wirklichen praktischen Nutzen … (ich finde sie einfach schön – vermutlich, weil ich damit aufgewachsen bin) und sehr interessiert, was die Entwicklung dieser Motore angeht Daher würde ich gerne mehr darüber erfahren …

Vielleicht kennt ja der eine oder andere die Geschichte und kann mir weiterhelfen. Vielleicht kenn ja auch einer jemanden, der bei Robbe gearbeitet hat und sich noch etwas näher auskennt …



Vielen Dank für etwaige Hinweise und viele Grüße



Stefan
 
Hallo Stefan,

Historie hast du ja schon fast alles zu erfahren. Der Rest wird wohl verschwiegen.
Zur technischen Seite empfehle ich dir das Buch, ja genau gedruckt, Antrieb nach Maß von Wilhelm Geck. Da wird aber auch nichts zu dem Geschäftsgebaren von Robbe stehen. Das ist wohl auch der Grund warum hier keiner antwortet. Gibt da auch so etwas wie Geschäftsgeheimnis.

Als weitere Quelle fällt mir nur noch Elektromodell ein. Eine Reihe aus dem Neckar Verlag. Da stand auch das eine oder andere zu den Motoren drinnen. Wirst du aber nur noch auf dem Gebrauchtmarkt finden.

Viel Spaß bei weiteren Recherchen
Bernd
 

luju68

User
Hallo Bernd,
Danke für die Antwort.
Robbe? gibts doch schon seit Jahren nicht mehr ... Daher wohl auch keine Geheimnisse mehr. Heinz Keller hat bei einem Telefongespräch vor Jahren einmal ein paar (negative) Worte darüber verloren (gelinde Gesagt war er etwas sauer... - aber das waren ja wohl mehrere, den Gerüchten zu Folge auch Schlüter ... - aber das gabs wohl auch bei Graupner)
Nein, das Geschäftsgebaren interessiert mich eher weniger - wie gesagt will ich nicht in Sachen wühlen, die schon lange auf dem Müll liegen. Mich interessiert eher die Technische Seite der Motoren und deren Entwicklung ... Vor allem, warum Robbe auf die Sports umgeschwenkt ist, die ja angeblich nicht so der Renner waren ...
Ich denke, die Pro Line war durchaus Konkurenzfähig zur gleichen Zeit erschienenen Ultra bzw. Plettenberg Reihe ... Auf jeden Fall waren es sehr ansprechende Motore - sehr aufwendig gebaut.
Stammten die auch von Keller persönlich?

Danke für den Tipp mit der Elektromodell - ich hab sie selbst bis in die 90er Jahre gesammelt - aber dann aufgehört, da nichts mehr neues bzw. relevantes drin stand - gibts die überhaupt noch?

Das Buch kenn ich - ich weiß gar nicht, ob ich es schon habe. Muß ich mal tief graben ... aber guter Tip.

Vielen Dank und Grüße

Stefan
 

GC

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Herr Keller hat mir vor Jahren erzählt, dass er alle Rechte an seinen Motoren an Robbe verkauft und sich für einen längeren Zeitraum verpflichtet hat, keine Elektro-Motore herzustellen. Ansonsten gäbe es nämlich Bürstenlose von ihm, die von den beiden bekannten großen deutschen Herstellern seiner Ansicht zu Wucherpreisen verkauft wurden, da sich ein brushless wesentlich günstiger herstellen lässt.

Im übrigen glaube ich, dass dieser Fred bei den Retro-Flugmodellen besser aufgehoben wäre, da dort viel know-how aus alten Zeiten vorhanden ist.
 

luju68

User
Hallo,
Danke. Ja, kann sein ... Könnte man den Fred bitte verschieben? Kann ich das selbst ...? Wenn ja, wie?
Viele Grüße
Stefan
 

Eisvogel

User
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Hallo,

Danke für den Tipp mit der Elektromodell - ich hab sie selbst bis in die 90er Jahre gesammelt - aber dann aufgehört, da nichts mehr neues bzw. relevantes drin stand - gibts die überhaupt noch?

Deswegen hab ich ja geschrieben, Gebrauchtmarkt!
Eventuell mal Ebay schauen. Ab und an werden da Sammlungen verkauft.

Ich hab die Elektromodell bis Anfang der 2000er besorgt. Bis dahin waren ab und an die Bürsten Robbe Motoren vertreten.
Dann ging es mit einem selbst gewickelten LRK in die Zukunft. Wobei ich nebenbei noch erfolgreich die Ultra 2000-7 Heli in einem Großmodell mit Getriebe betrieben habe. Weitere Versuche noch hochwertige Bürstenmotoren für die vorhandenen Getriebe zu besorgen scheiterten meist an extrem überteuerten Gebrauchtpreisen oder sie waren einfach nicht zu bekommen.

Grüße, Bernd
 

FamZim

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Hallo

Ein wenig Motorentwicklung :
Die ersten Hochleistungsmotore waren mit Cobaltsamarium Magneten bestückt.
Das ist ein brüchiges Material und ging beim runterfallen schon mal entzwei.
Das Magnetfeld in 2 Poligen Motoren ist sehr breit und so mußten mehrere gleichpolige Magnetstreifen nebeneinander eingebaut werden.
Die mögen das neben einander aber nicht.
So hat Herr Keller in ein dickwandiges Allurohr aussen Nuten eingefrässt und die Magnete in je eine Nute eingeklebt.
Das ging dann viel besser und war in Serie zu bewerkstelligen.
Diese Rohre wurden dann Aussen auf Maas gedreht,(die Magnete waren nicht Beschichtet wie die Neodyms heute) sondern offenporig sag Ich mal.
Dann kamen sie in den Rückschlussring und konnten dann Innen auf Maas gedreht werden.
Das Allu um sie herumm ist eigentlich nicht störend sondern hällt das Magnetfeld möglichst gleichmässig, was bei Großmaschinen aufwendig mit Kurzschlußwicklungen und Dämpferstäben durch den "Hammerkopf",und um Sie herum beruhigt wird, denn der Magnet ist meist ein Elektromagnet.
Der Drehbare Rückschluß ist meiner Meinung nach nur aus Gewichtsersparnis so gemacht worden, denn der Rückschluß war ohnehin überal dick genug.
Wenn man die Motore betrachtet fällt auf, das die geringste Motorlänge das eigentliche Magnetsystem ist, der Rest an Länge sind die Lagerschilde und Kolektorbereich, was beim BL Motor ja weg fällt, auch die Wicklung ist sehr Ausladent und benötigt Länge.
Die Anschlüsse am "Hakenkolektor" waren anfangs nur geklemmt und fürten manchmal (Wettbewerbe) zu unruhigem Lauf und wurden dann "nachgelötet".
Anfangs mit Weichlot was sich auch schon mal verabschiedete und auch durch Hartlot ersetzt wurde.
Wann genau dann die Neoys eingebaut wurden kann Ich aber nicht sagen, habe nur mit Herrn Keller Kontakt gehabt.

Gruß Aloys.
 

luju68

User
Hallo Aloys,
danke dir für die Ausführung und Erklärung. Das macht Sinn, wie du es beschreibst. Entschuldige, wenn ich mal nachfrage, aber warum hat das dann Plettenberg nicht in Alu gebettet, sondern die Magnete direkt nebeneinander in den Rückschlussring / Gehäuse geklebt? Soweit ich die Motore mal "untersucht" hab, sind die Magnete von den Ultras/Pletties nicht ausgedreht (innen) sondern "gerade", also ein "vieleck"
Soweit ich weiß, weniger Aufwand in der Herstellung - aber doch schlechter in der Leistung, da der Spalt zwischen Magnete und Wicklung größer ist ...
Sind Neodym Magnete besser / stärker als CoSa .. ?
Es gab einen Pletti (1800er) der explizip mit Nedoymmagnete beworben wurde ... War der dann besser?
Vielen Dank und entschuldige meine "dummen" Fragen ...
Stefan
 

FamZim

User
Hallo

Wie ich schon geschrieben habe waren die Co Sa s sehr brüchig aber die stärksten , und traten nur gegen Feritte an.
Wann auf Neos gewechselt wurde weiß Ich nicht, die sind ja nicht empfindlich und können anders "angepackt" werden.
Es gab da wohl mal "Unstimmigkeiten" mit Herrn Keller, der nach einem Besuch "Interessierter" mit Konkurenz zu Kämpfen hatte.
Ein Grund war wohl, das Kellermotore kaum Lieferbar waren, der Bedarf aber Explodierte.
Auch aus USA kammen dann Motore mit ? Neos ?.
Ich habe da noch "Astro 15" mit Feritten.
Peter Bauermann kam mit einem seiner Segler aus Balso auf den Auberg .
Da hatte er einen Astro 10 eingebaut, damit fing E Flug in Essenmülheim an.
Um Gewicht zu spaaren war ein Schalter mit dem H Ruder-Servo gekoppelt, das schaltete bei Vollausschlag ein oder aus.
Acku war ein 12 Zeller mit 0,5 Ah.
Gestartet mit Gummie und dann erst eingeschaltet wurde der erste Start gemacht.
Es war "Hammerwetter" und Ich habe sehr geschwitzt bis das Modell endlich wieder unten war.

Die heutigen Magnete sind meist Eckig, es gibt aber, wenn die Polzahl gering ist auch Segmentmagnete "ein Stück von einem Rohr wie bei den Feritten" so zusagen, da ist der Spalt dann kleiner machbar.
Die mögliche Leistung ist sehr vom Blechschnitt des Ankers abhängig.
Die Stegbreite in den Spulen ist das Problem. (Verhältniß Hammerkopfbreite zu Stegbreite).
Da muß das gesammte wirksame Feld durch, und mit Neos, wenn sie breit sind, sind diese schmalen Stege sehr schnell in der Sättigung, und noch mehr Magnete bringt dann relatief wenig.
Versuche mal 2 gleichpolige, also gleicher Pol nach oben, ganz nebeneinander zu drücken !!
Die Stege kann man beurteilen wenn die Wicklung raus ist, so hat der Plettie schon einen günstigeren (für das Feld) Blechschnitt wie die ersten Kellermotore.
Die Nuten waren auch nicht so gut zu füllen wie bei BL Motoren, nur ein rundes Loch, vom langen Weg (CU Wiederstand) zur anderen Seite, und das übereinader Wickeln über die vorigen Spulen mal abgesehen.
Dann kommt das Auswuchten da die letze Spulen immer grösser ist wie die unteren.
Alles viel mehr Technik als es beim BL anfällt.

Gruß Aloys.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
... Soweit ich weiß, weniger Aufwand in der Herstellung - aber doch schlechter in der Leistung, da der Spalt
zwischen Magnete und Wicklung größer ist ...
Sind Neodym Magnete besser / stärker als CoSa .. ?
Es gab einen Pletti (1800er) der explizip mit Nedoymmagnete beworben wurde ... War der dann besser?
Vielen Dank und entschuldige meine "dummen" Fragen ...

Es ging in erster Linie um die höhere Energiedichte. Doch wenn Du mehr wissen möchtest,
sind die Unterschiede dort gut zusamman gefasst (Tabellen ab Schluss): https://www.magnet-shop.net/lexikon/samarium-cobalt
 
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