Suche Scalemodell für Wiedereinsteiger

Dieter B

User
Hallo,

ich habe mit 16 Jahren mein letztes Holzmodell gebastelt (Graupner Filou, wer denn noch kennt, weiß dass ich nun schon etwas älter bin).

Nachdem ich nun nach vielen Jahren wieder zum Modellflug zurück gekehrt bin, und meine ersten Erfahrungen mit mehreren Schaumfliegern gesammelt habe, möchte ich mich gerne einmal an ein schönes kleines Segelflug-Modell heranwagen.

Die Suche nach Holzbau-Scalemodellen ergab zwar bisher wunderschöne Treffer (http://woodwings.de/, http://oldgliders.com/, http://www.schneider-modell.at/) doch sind diese Modelle erstens als Erstmodell sicher zur kompliziert und zweitens trotz eigenem Haus für mich derzeit viel zu groß.

Mein bester Hit ist derzeit der Bergfalke Mü13e von aero-naut.

Gibt es da noch weitere Modelle/Empfehlungen in dieser Klasse (Segelflug, auf jeden Fall unter 5kg)? Ideal wäre auch Elektroantrieb, da ich weder in der Nähe eines Hangs noch eines Vereins bin, wo Schlepp oder ähnliches zur Verfügung steht.

Oder denkt ihr, dass man als Einsteiger zuerst lieber einmal ein einfachers Modell (z.B. so etwas wie Just Friendly) in Angriff nehmen sollte?

Vielen Dank für Eure Tipps,

Dieter
 

tg1

User
Hallo Dieter,

wenn es Dir um den Platzbedarf für einen Scale-Segler geht: Was platzmäßig immer passen sollte, ist eine englische "Slingsby Type 45 Swallow" < https://en.wikipedia.org/wiki/Slingsby_Swallow >, z.B. als 90cm-Bausatz von West Wings (z.B. bei Pichler, Modellbau Peters) ... :-)

Aber im Ernst: da ich den "Graupner Filou" auch noch kenne (und ebenfalls als Jugendlicher gebaut habe), könnte es sein, dass wir beide ähnlich jung (geblieben) sind...

Daher erlaube ich mir (selber als Spätberufener/Wiedereinsteiger) folgende Rückfrage zur Sicherheit: Hast (auch) Du wirklich seit dem Filou all die Jahre weder etwas gebaut noch geflogen?

Falls ja, dann wäre mein aktueller Vorschlag:

a) für das reine (Wieder-)-Fliegen üben:

a1) Entweder einen der üblichen Schaumsegler (Multiplex Easyglider, Horizon Hobby Parkzone Radian, Hobbico Calypso, Hype Relax II, Lindinger/Planet Hobby Vinerva, ready2fly YoYo, Hype / Yuki ASW15, Graupner Rookie [S oder QR aber nicht den winzigen XS], Multiplex EasyStar II). Das sind i.d.R. ca.1,40-1,80m Spannweite und 650-900g Abfluggewicht.

a2) Oder wenn es auf jeden Fall Holz sein soll einen der üblichen aktuellen CNC-gefrästen/-gelaserten Holzbausätze eines (wieder)einsteigertauglichen Zweckseglers ungefähr derselben Größe und Gewichts, z.B. etwas von DeckerPlanes, Grüner-CNC, etc. wie es z.B. beim Höllein gibt (z.B. Libelle Evo2 mit 1,78m) oder auch den "Friendlito" von Schuster (2m statt 3m des JustFriendly). Weitere Anbieter z.B.: Modellbau Thiele, Fun-Modellbau und viele andere mehr sowie alle, die 2m-Wettbewerbssegler der Klasse F3B-RES anbieten. Manche gibt es auch mit E-Antrieb. Habe mir selber soeben den Bausatz eines "Red Eagle" von RBCKits gegönnt.

a3) Oder Du baust noch einmal einen Filou (nur den I.Generation), Dandy (nur den I.Generation), Amigo (I, II, III oder IV) oder Jolly -- alles m.E. auch (wieder-)-einsteigertaugliche Segler. Falls Du den Bauplan nicht mehr haben solltest, so gibt der Verlag vth (FMT) einige davon in der Reihe "Graupner Edition" wieder heraus. Den Dandy und Amigo-IV bietet Graupner selber sowohl als Baukasten (CNC-gefräst/-gelasert, nicht mehr gestanzt) als auch vorgefertigt (ARF) an. Und es finden sich immer wieder Quellen, wo ältere Modelle als Frästeilesätze zu haben sind.

5kg Full-Scale-Segler aus Holz finde auch ich wunderschön. (Und noch mehr mag ich persönlich diese, wenn dies Antiksegelflugmodelle sind.) Mein Vorschlag wäre: fang ruhig mit dem Bau schon (oder bald) an. Aber falls wirklich eine Riesenpause auch bei Dir beim Fliegen war (und Du auch damals noch nicht 5kg oder knapp drunter oder drüber geflogen sein solltest), dann fände ich persönlich es schade, so eine 5kg-Scale-Perle bei den ersten Flügen zuviel Risiko auszusetzen. Falls etwas schief gehen sollte, lassen sich ~1kg Schaum leichter+schneller (häufig vor Ort) reparieren [und es geht i.d.R. weniger kaputt] als bei 5kg Holz.

Ich hoffe, das hilft Dir irgendwie weiter.
Viele Grüße
Thorsten
 
Hallo Dieter,

ich würde jetzt mal behaupten, dass es keinen erheblichen Unterschied macht, ob du einen Zwecksegler oder etwas Vorbildähnliches baust. Sauber und gerade musst du beides hinbekommen, wenn es ordentlich fliegen soll. Und wenn du es dir handwerklich zutraust, bitte schön. Dann bau doch den Bergfalken. Ich denke, dass die Bausätze von Aeronaut soweit durchdacht und vollständig sind, dass das machbar ist. Elektrifizieren kannst du das Modell auch, auch wenn es Frevel ist. :cry:
Ob du damit nach Jahren die ersten Flugversuche machen sollst, würde ich auch nicht bejahen. Da findet sich bestimmt noch ein geeignetes Opfer, das kann ja gebraucht sein. Aber andererseits fliegt so ein Segler nun auch nicht so zickig, dass man damit nicht klarkommt. Und mit Propeller an der Nase hättest du nicht einmal das Problem des einmaligen Landeanflugs, bei dem es eben passen muss.
Wenn du auch bautechnisch etwas üben möchtest, könntest du locker so`ne Libelle oder sowas bauen und auch fliegen. Diese Modelle von Höllein sind meiner Ansicht nach in jeder Beziehung idiotensicher, wenn man nicht zwei linke Hände und Lust am Bauen hat. Dann kommt der Bergfalke hintendran. Die Nummer ist eh, dass du nach erfolgreichem Erstflug Lust auf weitere Holzmodelle haben wirst, weil die viel schöner sind, als diese elenden Dämmstoffmodelle...:cool:

Gruß Mirko
 

Dieter B

User
Hallo,

danke für alle bisherigen Tipps!

Hast (auch) Du wirklich seit dem Filou all die Jahre weder etwas gebaut noch geflogen?
Doch, ich habe vor einigen Jahren mit dem EasyStar (I) wieder begonnen, aber sogar mit diesem kaum Erfolgserlebnisse gehabt. Nun habe ich im heurigen Frühjahr wieder einen Versuch gestartet, und auch dank nun vorhandener Flugsimulatoren den "Durchbruch" geschafft.
Inzwischen habe ich mir auch noch einen Panda Sport/Funlider, einen Easy Glider und einen ParkmaterPro (da war ich wohl ein wenig verwirrt) zugelegt. Mit den Seglern komme ich schon halbwegs zurecht (mit dem 3D-Ding nicht einmal im Simulator), allerdings bin ich auch mit den Seglern noch nicht so Absturz-Sicher, dass ich mich über ein großes Holzmodell wagen würde (ich habe aber erfahrene Piloten als Helfer).

Elektrifizieren kannst du das Modell auch, auch wenn es Frevel ist.
Das sehe ich ja auch so, aber was sind für mich die Alternativen? Wenn es wirklich einmal größere Modelle werden, muss ich sowieso zu einem Klub, der halt leider recht weit entfernt ist. Dort gibt es dann auch Aufstiegshilfen. Derzeit sitze ich aber in der Ebene.

Vermutlich ist der Einstieg über ein kleineres Holzmodell wirklich besser (die großen sind aber sooo schööön :) ).

Ich freue mich auf jeden Fall über weitere Tipps und lasse mir mit der Entscheidung sicher noch ein wenig Zeit.
 
Auch wenn die ganzen Schaumverfechter es nicht hören wollen:
Bau dir mal eine Libelle von Höllein zusammen und fliege damit. Du wirst den ganzen Schaumkrämpel in die Ecke stellen und nie wieder herausholen, außer zum Entsorgen. So ein leichter Zweiachser fliegt eigenstabil und langsam, da kommt weder Panik noch Zeitdruck beim Steuern auf. Und landen kann so ein Modell auch ganz allein, ohne elektronische Krücken, ohne kaputt zu gehen. Damit hast du in jedem Falle ein ganz anderes Flugerlebnis. Dazu kommt noch, dass du das Modell selbst gebaut hast. Du wirst viel verantwortungsvoller und umsichtiger fliegen und du bekommst das eigenartige Grinsen auch nicht aus dem Gesicht... Versuchs einfach mal. So`n Bausatz plus der paar Komponenten kostet nicht die Welt, aber das Ergebnis ist nicht zu vergleichen mit so einer seelenlosen Schaumleiche. :D
Und wenn du wirklich sicher bist, kramst du halt den Bergfalken oder was auch immer hervor.

Liebe Schaumfeunde, vergebt mir meine Ketzerei, ich bin aber leider (ein Glück) bekennender Holzfan.

Gruß Mirko
 

Dieter B

User
Hallo,

nach den Tipps von oben verbringe ich eh schon zu viel Zeit auf den Seiten von Höllein ;)

Und genau mit dem Thema 2 Achser bin ich jetzt beschäftigt. Sicher ist der leichter zu fliegen, das weiß ich vom Umstieg von EasyStar zu 3-Achsern (sorry der Vergleich mit meinen Schaufliegern), aber im Hinblick auf was größeres, würde doch auch hier das Training mit mehr Achsen nicht schaden?

Der Mehr-Achser wäre dann wohl der Climaxx, alternativ dazu schau ich auch noch zum Just Friendly ...

Noch eine Verteidigung zu den Schaumfliegern. Ohne diese hätte ich vermutlich nicht weiter gemacht. Wenn ich daran denke, wie oft ich die am Anfang "ungespitzt" in den Boden befördert habe (und mit ein wenig warmen Wasser und Kleber wieder startbereit war), zweifle ich daran, dass ich hier mit Holzmodellen nicht alles hin geschmissen hätte.

Wohin mein Weg nun aber geht, dürfte klar sein :)

Und weil wir hier ja im Scale-Forum sind: Der oben erwähnte Sperber Junior gefällt mir natürlich besser als die "Zweckflieger". Aber ihr habt wohl recht, vermutlich sollte ich mit den "kleineren" beginnen, "mein" Bergfalke fliegt mir ja auch nicht davon ...
 

Dieter B

User
Will das hier noch abschließen.

Dank Eurer Tipps habe ich nun erst einmal einen Höllein Resolution (Elktro) bestellt und bin mit dem Bau schon fast fertig. Genau das richtige für mich, um die alte Bastelleidenschaft wieder zu erwecken.

Und weil es mir so gut gefällt und meine Frau noch nach einem Weihnachtsgeschenk Ausschau hielt, wurde ihr der Wunsch mit dem Bergfalken auch gleich erfüllt :D.
 

Papa14

User
Das sehe ich ja auch so, aber was sind für mich die Alternativen? Wenn es wirklich einmal größere Modelle werden, muss ich sowieso zu einem Klub, der halt leider recht weit entfernt ist. Dort gibt es dann auch Aufstiegshilfen. Derzeit sitze ich aber in der Ebene.

Vermutlich ist der Einstieg über ein kleineres Holzmodell wirklich besser (die großen sind aber sooo schööön :) ).
Hallo Dieter,

NÖ ist zwar groß, aber wenn du "Ebene" sagst, dann ist das eingeschränkt auf das Tullnerfeld oder Großraum Baden ;). In beiden Fällen sind Clubs nicht weit. Der Ö.Aeroclub hat eine eigene HP, dort findest du auch ein Verzeichnis aller Vereine.

Es gibt auch für einen Filou-Aufsteiger jede Menge Möglichkeiten, Spaß am Hobby zu haben - mehr als zu Filou-Zeiten. Die Schaumwaffel-Liga hast du ja schon beschnuppert, da gibt es auch anspruchsvollere E-Segler wie den Solius oder den Heron. Wenn du lieber in die Holzklasse einsteigen willst, dann sind die RES Segler (eigenes Unter-Forum!) einen Tipp wert. Die kann man auch mit der guten alten Hochstarteinrichtung auf Höhe bringen lassen. Das mach sogar ich auf meine alten Tage noch gerne. Irgendwo dazwischen siedelt sich die 2,5m Klasse mit E-Motor an, alles zusammen ohne Hightech, aber mit hohem Anspruch - ich denke, du willst dich ja erst an die Fliegerei herantasten.

Die Scale-Ecke kannst du dann noch immer besuchen. Sicher sind die Scales hübscher zum Ansehen, aber fliegen tun die Funktionsmodelle besser.

LG Peter
 

Dieter B

User
(Beginn des) Tullnerfeld ist richtig ;). Vereine und Wildflieger kenne ich auch in der Umgebung.
Hochstart habe ich schon angedacht, aber ich suche auch noch nach Hängen in der nahen Umgebung (geben tut es einige, aber die freien Flächen sind halt sehr begrenzt). Wenn ich aber einmal was größeres starte, muss ich wohl weiter fahren.

Du hast vor deiner Antwort vermutlich auch noch nicht meine Folgepostings gelesen. Der R.E.S.olution ist gerade in Arbeit (Holzbau ist schon fertig).
Und der Bergfalke in der Warteschleife :)
 

Dieter B

User
Wr. Neustadt liegt nicht am Berg, aber auch nicht im Tullnerfeld, und beides hat nichts mit Scale zu tun. Und was manche Flachländler als Berg bezeichnen, ist mir als gebürtigen Kärntner auch nicht klar :) .

Die regionale Diskussion entstand durch die Notwenigkeit eines Hangstarts oder eines Vereins zum Schlepp, da ja die meisten Scale Segler planmäßig keinen Motor besitzen. Begonnen hat es außerdem mit meiner Suche nach einem Scale Segler. Aufgrund zahlreicher Tipps hier ist es dann aber vorerst noch einmal ein Zwecksegler geworden.
 

Papa14

User
Also gut, nach der Aufzählung diverser Details kann man dich ja nicht mehr in die Filou-Ecke stellen :cool:. Also etwas mit mehr Anspruch ...

Hänge sind im Raum Tulln Mangelware, da gibt's einen in der Nähe von Sieghartskirchen und einen am Riederberg. Der eine glaub ich West, der andere Nord, also nicht sehr oft "befliegbar". Aber in jedem Fall nur für kleinere Segler geeignet.

Aber für E-Segler gibt es im Tullnerfeld genügend freie Flächen, man sollte nur um Erlaubnis fragen ... der Bauer könnte etwas dagegen haben, wenn du seine Strankalan zertrampelst :D. Und bitte nicht zu nahe an Langenlebarn fliegen, die BH-Fritzen sind auch relativ humorlos.

Der Bergfalke ist eh schon ein ordentlicher Brocken und zählt nicht mehr zu den kleinen Modellen. Elektrifizieren kann man den sicher auch gut - Mission completed

Ich weissage nur, dass dir das Wildfliegen damit nicht sooo viel Spaß machen wird. Am Hang setzt man so ein Spriesslwerk nur ein, wenn man großzügige Landeflächen hat und auch in der Ebene möchte man dafür eine halbwegs freie Fläche ohne Steine oder Gestrüpp haben. Ein bespanntes Holzmodell ist da nicht so widerstandfähig wie ein CFK oder Kevlar Rumpf. Das war auch für mich der Grund, letztendlich zu einem Club zu gehen, der Stress mit freien Flächen war mir einfach zu groß. Trotzdem würde ich gern das eine oder andere Mal mit dem RES Segler oder einem <3m E-Segler in der Pampa fliegen, weil am Vereinsgelände ist der Luftraum etwas zu überladen für die kleinen, langsamen Dingern. Also wenn du fündig geworden bist, dann melde dich ... ;)

LG Peter
 
Hübsch, klein, (ziemlich-)Scale, elektrisch: RF4 von Westwings...

Aber wenn ein 3,20 Bergfalke klein ist...
 

Dieter B

User
Hänge sind im Raum Tulln Mangelware,
...
Ich weissage nur, dass dir das Wildfliegen damit nicht sooo viel Spaß machen wird.

Ich glaube/fürchte, ich habe die einzige Wiese im Tullnerfeld schon gefunden (die nicht im Ortsgebiet oder ein Fußballplatz ist, alles andere ist Landwirtschaftlich genutzt). Dort treffen sich auch immer wieder einige Wildflieger. Wir diskutieren auch schon, ob einer von uns einen Schlepper baut (wie groß müsste der sein, dass er den Bergfalken mit ca. 4kg hoch bekommt?), ob wir eine Hochstartvorrichtung kaufen sollen, oder ob mein Bergfalke doch einen Motor bekommt.
Auf jeden Fall kann ich aber auch zu einem Club gehen (es gibt 2 ca. 45 min von mir entfernt). Das war mir für meine bisherigen Modelle aber zu viel Zeitaufwand.

Auf jeden Fall hat ihn das Christkind unter meinen Baum gelegt, und er wird demnächst die Werkstatt in Besitz nehmen :).
 

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