Susi von WIK - wer fliegt noch eine?

Übrigens,
meine Susi war ja schon ein alter Vogel, als sie mir zugeflogen ist (siehe Post 1). Ich hatte nach dem Studium der erkennbaren Vorschäden, dann folgende Veränderungen vorgenommen:

Der original waagerechte Faserverlauf der Seitenleitwerksbeplankung, hatte sich bei meiner Susi nicht bewährt.
Ich habe sie deshalb durch eine senkrechte Beplankung ersetzt und von innen mit diagonalen Leisten versteift.

Auch hatte sich beim früheren Erbauer meines meines Modells, wohl öfter der Steckungskasten unter der Fläche vom Profilbrett abgelöst. Um etwas Elestizität zu erzielen, hatte er dann den Kasten mit Pattex angeklebt (mehrfach, mit eingeschränktem Erfolg). Mir erschien daher der Kasten als zu kurz, um über die Verleimung, die bei misslungenen Landungen einwirkenden Kräfte aufzunehmen. Ich habe dann einen etwas längeren Steckungskasten mit einer zusätzliche Rippe gebaut. Die Röhrchen für die Steckung habe ich dann schräg eingebaut, um die nötige V-Form des Flügels, dann mit einem geraden Steckungsstahl zu erhalten.

Meistens wurde bei den Susis auch das Seitenruder vergrößert, um am Hang und bei Wind, eine ausreichende Ruderwirkung zu erzielen. Das habe ich dann auch so gemacht. Für Anfänger war das kleine Seitenruder jedoch sicher richtig dimensioniert.

Ob meine Modifikationen alle Sinn machen, mag jeder für sich selbst beurteilen. Die Susi wurde sicher tausendfach auch ganz original gebaut. Viel Spaß derweil!
Gruß, Jörg
 

Beat.J

User
Meine Susi-Geschichte begann Anfang - Mitte der 1970er Jahre. In unserer Gruppe von jugendlichen Modellfliegern flog ein Kollege eine Susi, nur über Seitenruder gesteuert. Zu der Zeit besass ich bereits ein Dandy, andere flogen sogar Amigo oder Hi Fly (ohne Elektromotoren natürlich - viel zu teuer). Also war die kleine Susi bereits unter unserer Würde.
Doch heute, knappe 50 Jahre später spielt die "Würde" keine entscheidende Rolle mehr. Ich hatte immer etwas ein Flair für die Modelle von WiK und suchte nach der Restaurierung meines Salto ein kleines, überschaubares Projekt. In meiner Bekanntschaft fliegen neu wieder zwei Björns, einmal restauriert, einmal neu gebaut. Da lag es irgendwie auf der Hand - eine Susi soll es sein!
"With a little Help from my Friends": Ein freundlicher Kollege hatte passende Jedelsky-Profilbretter im Vorrat, ein anderer stellte sogar noch einen originalen Ausbausatz für das Pendelhöhenruder zur Verfügung. Vielen Dank dafür! Also bin ich jetzt sozusagen in Zugzwang und "muss" bauen.
Im übrigen Danke auch an Peter und Jörg für die Tipps. Ich werde mich bemühen, eine möglichst authentische und gebrauchstaugliche Susi zu bauen!
Gruss Beat

P.S. Susi ist ein Ding, klein und "herzig", also würde ich im Schweizerischen Sprachgebrauch eher "das" Susi sagen. Aber auf diese Diskussion mag ich mich jetzt nicht einlassen.
 
Hallo Beat, gut, dass du den Plan von der HLW Anlenkung zeigst, dann muss ich nicht suchen.
Ich hab grad gestern unsere olle wieder raus gekramt ...

Gruß hans
Edit: den Plan zeigte Doro schon weiter vorn...

20230124_120555.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hans,

haste die bis Wehrheim fertig?

Gruß, Peter
 
👍👍👍

...und mach hin! Da könnten wir ja mit dem Funker zusammen eine Dreierformation fliegen...

Gruß, Peter
 

Beat.J

User
Ich hatte selbst auch so meine Zweifel...
Faserrichtung senkrecht hätte dazu geführt, dass die Beplankung eingefallen wäre, da der Pendelruderhebel keinen Platz für Stützrippen im Seitenleitwerk freilässt. Das wollte ich nicht.
Faserrichtung 45° wäre eine Möglichkeit, hätte aber vermutlich (meine Vermutung, nicht wirklich überprüft) nicht so viel gebracht.
Meine Lösung: Die beiden Holme im Seitenleitwerk bestehen aus einem Sandwich. Direkt unter der Beplankung 0.4 mm Sperrholz und eine Balsaleiste im Zentrum. Der Bowdenzug zum Höhenruderhebel läuft durch die Balsaleiste. Damit habe ich die Optik des Seitenleitwerks nicht verändert, aber Festigkeit gegen seitliche Kräfte (zumindest etwas) erhöht.

Wie es sich bewährt - wir werden sehen.
Beat
 
Hi, die Konstruktionen von W.Klinger waren ganz gut und leicht. Sie halten nach 50, 60 Jahren immer noch.
Wir haben unsere Susi damals wirklich rumgeprügelt, es gab auch diverse Schäden.
Sie hing in Bäumen, landete in einem See...
Das Seitenleitwerk ist aber dabei nie gebrochen...;)

Wo sollen denn da Kräfte herkommen ?

Gruß hans
 

Beat.J

User
Drehlandungen, Radschläge, Pirouetten aller Art sind für T-Leitwerke immer etwas gefährlich... Daher auch meine moderate Verstärkung (Gewichtszunahme hinten < 5g).
Aber das Susi wird voraussichtlich nicht mein bei-allen-Bedingungen-Alltagsmodell. Daher bin ich zuversichtlich.
Und falls ich es doch mal zu Bruch fliege: Man kann ja so ein einfaches Holzmodell immer wieder reparieren. Alles nur eine Frage des Willens.
Und Reparaturen sind voll echt retro.

Gruss Beat
 
Faserrichtung senkrecht hätte dazu geführt, dass die Beplankung eingefallen wäre, ...
Das Balsa-Beplankungsstück ist praktisch quadratisch, die Faserrichtung macht also für das Einfallen keinen Unterschied.

Wo sollen denn da Kräfte herkommen ?
Die Frage war hoffentlich nicht ernst gemeint.

Um die Kräfte des HLW, das an einem ordentlichen Hebelarm sitzt, aufzunehmen, muss die Faserrichtung der Beplankung natürlich senkrecht verlaufen. So ein T-Leitwerk ist statisch einfach scheisse, und wenn der Herr Ingenör das so gestaltet hat, dann war Statik wohl nicht seine Disziplin.

Aber das will eh keiner hören. Gerade in den 60er/70er Jahren war in den Baukästen vieles überdimensioniert und hat deshalb gehalten. Das leuchtende Beispiel dafür ist Stefans 2,2kg Monsun, die von echten Haudegen ins Reich der Fabeln gestellt wird, weil Graupners Konstruktionen natürlich die besten waren - mit 3+kg. Naja.
 
Zum Glück hat nie jemand versucht der Susi diese Erkenntnisse zu vermitteln...;)

Dass man dies und jenes auch anders und leichter bauen kann, ist hinlänglich, nicht erst seit heute, bekannt.

Frohes Ostern, Gruss hans
 
Holger,

würdest du die Frage von Wilfried (#50) freundlicherweise beantworten? Das würde mich auch interssieren.

Gruß, Peter
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten