Hallo Ralf!
Wegen der "Lücke", die das HS 3,4/12 im Bereich der kräftig gewölbten S-Schlagprofile besetzt hat, hatte ich vor einiger Zeit mal etwas entwickelt, was ich noch nicht publiziert habe. Wie üblich als Profil im Entwicklungsstadium (Beta-Version) mit X gekennzeichnet:
HS 037 X.dat Das Profil ist eine sehr deutliche Verbesserung gegenüber dem HS-3,4/12, weil es bei nur geringen Abstrichen in der Steigzahl eine bessere Gleitzahl in einem deutlich breiteren Bereich bietet. Ein Modell mit diesem Profil sollte sehr gemütlich zu fliegen sein und das HS-037 verträgt bequem hohe Flächenbelastungen. Der Flieger ist damit "unsinkbar", fliegt ewig. Hier mal ein
Vergleich mit dem HM-50, wodurch der Unterschied deutlich wird.
Wenn Dir ein eher leichterer Flieger vorschwebt, solltest Du Richtung 9-10% Profildicke gehen, damit die Grundgeschwindigkeit nicht zu gering wird. Das Ding hängt sonst nur wie ein Drachen im Himmel und kommt nicht vorwärts. Das ist die Gefahr bei so einem großen Modell in Rippenbauweise. Und genau das wäre der fragliche Punkt, was ein Profil wie das HS-037X angeht. Willst Du einen langsamen unsinkbaren Flugdrachen oder soll es schneller sein? Das Original hatte das "NACA-23112", wie man so nachlesen kann, ein mit mehr S-Schlag versehenes "NACA-23012". Das macht definitiv keinen Sinn, weil es die Gleitleistung in einen völlig uninteressanten Bereich verlagert.
Für Interessierte hier noch "die" Standardseite für Dokus polnischer Flugzeuge von Piotr:
http://www.piotrp.de/SZYBOWCE/dszd20.htm
Da es als Standardklasseflieger gedacht war, wäre ein etwas dynamischeres Profil interessant. Zugleich sellt sich jedoch die Frage, wie Du die dann drohende Flatterproblematik in Rippenbauweise lösen willst?! Ich glaube, dass das eine ziemliche Gratwanderung werden wird und aus dem Grund würde ich mir das mit dem Nachbaumaßstab genau überlegen. Wenn das Ding mit 1:2,5 nachher 8-10kg wiegt, fliegt das mangels Flächenbelastung rückwärts. Du solltest dann sehr widerstandsarm und damit dünn profilieren. Liegst Du dagegen bei 15-25kg am Ende, kannst Du sowas wie das HS-037X gut gebrauchen, damit Fluggewicht, Flügeldicke, geringstes Sinken usw. in einem gesunden Verhältnis stehen.
Richtungsentscheidung...
Es ist aus einer Sicht unabdingbar, dass Du Dich zunächst für einen Weg entscheidest: Dicke auftriebbsstarke Profile und schweres Modell oder leichtes Modell mit dünnen Profilen. Aus dieser dann eingeschlagenen Richtung dann einen "gesunden" Strak zu entwickeln ist eine vergleichsweise leichte Fingerübung.
Btw: Die Auftriebsverteilung spielt nahezu keine Rolle, sonst solltest Du was anderes bauen, als diese SZD. Der Denkfehler ist eine SZD nachzubauen
und sich zugleich über die Optimalität der Auftriebsverteilung Gedanken zu machen. Ok? Was Du hier im Rahmen des Möglichen herausholen kannst, ist gegenüber den Auslegungsfehlern des Originals viel zu gering, als dass es lohnen würde, diesen Bereich zu optimieren. Es geht einzig darum, dass der Flieger sauber fliegt und sich gut steuern lässt. Dann entwickelt er die im Rahmen dieser Auslegung möglichen Leistungen, dazu ist aber eine gute Abstimmung aus Profilierung und Gewicht erforderlich.
Siggi