Hallo liebe RC Freunde.
Wie ein paar von Euch schon mitbekommen haben, bin ich vor kurzem in das RC Flug Hobby eingestiegen. Zwar hatte ich bereits entfernte Berührungen damit, aber das belief sich eher darin einem Freund beizustehen, der vor ein paar Jahren meinte einen 1,6m Nitro Flieger gebraucht zu kaufen und als totaler Einsteiger in der RC Fliegerei und bei Nitro Motoren damit kläglich versagte, sowie ein paar Flügen mit winzigen Spielzeug Schäumern und Doppelrotor Heli.
Sinn des Threads ist es für mich, meine Erfahrungen zu teilen und, dass andere Anfänger eventuell die gleichen Fehler vermeiden können, die ich gemacht habe. Also, fangen wir mal an.
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Kapitel 1 - Eins führt zum anderen
Angefangen hat alles mit 2 Krankenwochen im Januar, bei denen ich auf der Couch liegend meine Zeit mit Youtube vertrieben habe und zufällig auf eine Review eines 150€ 3D Druckers stieß, was mich so sehr geflasht und neugierig gemacht hat, dass ich mir direkt einen kaufen musste. Im Februar, an meinem Geburtstag, kam der an und wie das so ist, kauft man sich erst das Werkzeug um dann zu schauen, was man damit alles machen kann. Nach vielen Wochen sinnlose Modelle, Upgrades am Drucker und Videospielfiguren, habe ich dann entdeckt, dass es möglich ist, sogar einen RC Flieger 3D zu drucken.
Das Spielkind in mir war gleich aufgedreht wie an Weihnachten, da ich mich schon lange an der RC Fliegerei versuchen wollte, aber aus Kostengründen wurde nie was draus. Vor allem die Tatsache, dass so ein Flieger mal eben mehrere Hundert Euro kosten kann und Abstürze als Anfänger unvermeidbar sind. Ein billiger Styropor flieger war mir aber einfach zu langweilig. Ein Irrtum ... aber dazu später mehr.
Dann bin ich auf 3D Lab Print gestoßen und war begeistert. Ich habe mir das Flugzeug mit dem einfachsten Aufbau ausgesucht, die Spitfire MK XVI und stundenlange Youtube Sessions später, waren auch schon alle benötigten Teile bei Hobbyking bestellt. Hier fiel mir später dann schon der erste Patzer auf. Anstatt die Anleitung zum Flieger zu überfliegen, hätte ich doch mal besser lesen sollen. Denn am Ende hab ich das High-Performance Setup gekauft was insgesamt etwa 150€ gekostet hat.
6S, Lipo mit einem 700W Brushless Motor... Ist als Anfänger dann etwa so, als würde man einen Fahranfänger in einen 500PS Porsche setzen. Macht zwar spaß, aber die Katastrophe ist vorprogrammiert. Das 3S Setup für unter 50€ wäre hier sinnvoller gewesen aber nun war es zu spät und ich wollte das Ding in die Luft bekommen. nach insgesamt 2 Wochen war alles gedruckt, alles gebaut und getestet... Naja... fast
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Kapitel 2 - Dummheit wird sofort bestraft
Noch eine weitere Woche musste ich warten, bis ich mich endlich auf den Jungfernflug machen konnte. Da ich mitten in der Innenstadt von Halle wohne und kein Auto habe, ist es schwierig eine geeignete Flugzone zu finden. Vor allem für ein Modell, was bekanntlich doch recht performant ist... gelinde gesagt. Übrigens war das auch der Punkt, an dem ich mich hier angemeldet habe und von einem netten Mitglied namens Controller erstmal wach gerüttelt wurde, was die Performance angeht. Danke dafür!
Jedenfalls war ich dann eine Woche bei meinen Eltern auf dem Dorf zu besuch. Da kam mein bester Freund zu besuch (Der mit dem Nitro RC Flieger, den ich oben erwähnt habe) und ist mit mir und meinem Bruder hinter das Dorf auf ein großes Feld gefahren und war da zum Filmen. Akku voll, alle Ruder funktionieren, Motor surrt, kann ja nichts schief gehen... dachte ich. Ich war schon skeptisch genug, einen so großen Flieger aus der Hand zu starten, aber auf den Youtube Videos sah das ja ganz Easy aus. Also Vollgas, ein kurzer Schubs und... beten....
Tja... Entgegen allen Erwartungen war der Start perfekt, das Baby flog schnur gerade und stabil. Dann fliegen wir mal ein paar runden, drücken den Stick nach re.... oh... oops. Invertierte Querruder. *Hier bitte den Zonk Sound einfügen*
Ich habe Tage damit verbracht das ding zu bauen, einzustellen und so sorgfältig zu arbeiten wie es nur geht... Und habe bis zum Schluss nicht gemerkt, dass die verdammten Querruder in die falsche Richtung gingen. Tja nun hieß es nur noch das Beste draus zu machen und mit viel Konzentration habe ich den Flieger überraschend gut in der Luft halten können und ein paar schöne Schleifen gedreht.
Nach einer Minute Flug allerdings gab es ein abruptes Ende. Ein kleiner Winstoß von links, die Spitfire dreht nach rechts ab und der Instikt siegte und drückt den Stick nach Links. Bei etwa 10m höhe über Grund.
Das Ende vom Lied: Sehr viel Plastikgeschnetzeltes, etwas Verwirrung über die eigene Dummheit und eine Erfahrung reicher. Aber wie heißt es so schön? "Never give up!"
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Kapitel 3 - Verwirrung vorprogrammiert
Auch wenn mein Papa selbst nicht viel von solchen technischen Spielereien hält, ist er grundsätzlich begeistert davon, wenn ich Ihm sowas zeige. Also sagte er mir ich soll sein Auto nehmen, nachhause Fahren und den 3D Drucker holen und alles was ich sonst noch brauche. Gesagt getan... und 3 Tage lang lief er bei meinen Ellis durch und ich hatte eine neue Spitfire mit 15€ material gedruckt. Da tut auch ein Absturz nicht so weh. Allerdings sorgte der Zeitdruck (Wieder in der Stadt wird es ja nichts mehr mit fliegen) für den nächsten fatalen Fehler....
Ich musste so schnell wie möglich einen neuen Propeller organisieren und die Einzige Möglichkeit war eine Amazon Bestellung mit Prime. Also checkte ich noch einmal die Anleitung zur Spitfire und den Link zum empfohlenen Propeller. Dieser ist ein CCW, also gegen den Uhrzeigersinn. Ich hatte damals aber einen anderen bestellt, bei dem es als Angabe der Drehrichtung nicht die Uhrzeiger-Angabe sondern als "rechtsdrehend" gab. Meiner drehte sich in Flugrichtung auch nach rechts. Dies deckte sich auch mit meiner Vermutung, wieso der Motor leicht nach rechts geneigt im Rumpf verbaut ist. Der Propeller Schub geht dadurch verstärkt über die linke Tragfläche, was hier im Flug für etwas mehr Auftrieb sorgt und damit den enormen Drehmoment des Motors ausgleicht. Immerhin hab ich beim Flug von dem Drehmoment auch nicht viel gemerkt. War auch korrekt aber was mir fehlte war die Info, dass es bei der Drehrichtung zwei verschiedene Ansichten gab.
Also kaufte ich, da es der einzige 9x6 Prop war, den es mit Prime Lieferung gab, einen Graupner CCW Propeller. Doch dann musste ich feststellen, dass dieser in Flugrichtung linksherum dreht. Also nahm ich an, ich hätte mich vorher vertan und meine Vermutung war falsch. Mit einem verwunderten Schulterzucken wurde der Prop also montiert, alles hat gepasst, also auf zum nächsten und vorerst letzten Flugversuch.
Ich war noch nervöser als beim ersten mal und ging diesmal auf ein anderes Feld mit hohem Gras, um die nächste Landung weicher zu gestalten.
Also los gings, diesmal alleine... Vollgas, sauberer wurf nach vorn und leicht oben und.... mit scharfer Drehung und einer Fassrolle nach Rechts gings ab in den Acker. Tja... also war meine erste Vermutung, warum ein Propeller nach rechts drehen muss, doch korrekt. Dazu gleich mehr.
Diesmal hielt sich zwar der Schaden am Flieger in Grenzen, aber aufgrund der stark verklebten Segmente, musste der Rumpf komplett neu gedruckt werden. Flügel waren weiterhin intakt und die Elektronik ebenso. Leider war der hochwertige Grapner Propeller mit Nylon Verstärkung etwas robuster als dem Motor lieb war und brach kurzerhand den aufgeschraubten Propellerschaft ab. Naja die Ersatzteilsuche nach einem aufgeschraubten Propeller Adapter ist noch immer nicht vorbei aber ein Klemmadapter tut es im Moment auch sehr gut.
Nun noch kurz zum Problem mit der Drehrichtung:
Was ich erst danach herausfand war, dass bei Flugzeugpropellern die Drehrichtung in Flugrichtung angegeben wird, also aus Sicht des Piloten. Dummerweise war der verlinkte Propeller von 3D Printlab einer, der eigentlich für Drohnen gedacht ist. Bei allen Drohnen und Hubschraubern dagegen, wird sich an der Draufsicht orientiert. Ohen das zu wissen, passieren halt solche unfälle...
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Kapitel 4 - Back to the noobs... ehm roots
Wieder zuhause habe ich den Rest der grauen Filamentrolle verdruckt und noch mal ein neues Chassis gebaut. Ich habe nun seit ein paar Wochen eine komplett flugbereite Spitfire auf dem Schrank stehen aber mich erstmal nicht mehr getraut es zu versuchen. Nun habe ich mir auch die Hinweise der User hier zu herzen genommen und dachte mir ich kaufe mir mal einen billigen Schaumschläger und habe mal etwas robusteres und langsameres zum Üben. Also hab ich die 65€ in die Hand genommen und bei Hobbyking eine Sky-182 gekauft und meinen Empfänger und Sender der Spitfire dafür benutzt...
Kleiner Tip am Rande: Steckt niemals die Batterie für den Reciever verkehrt herum ein... Die Rauchzeichen, die er dann macht sind kein Freundschaftsgruß! Zwar funktioniert er noch mit einem BEC fähigen ESC, der den Reciever über Kanal 3 versorgt, aber leider ist er mit separatem Akku nicht mehr in der Spitfire verwendbar, da ich hier kein BEC hab.
Jedenfalls war der Zusammenbau der Sky-182 eher Semi-Gut. Keine Anleitung dazu, man muss die hintere Spitze des Rumpfes Abschneiden um das Höhenleitwerk einsetzen zu können, das Bugrad ist unmöglich gerade zu fixieren und dreht sich immer weg... Also gleich als Hinweis > FINGER WEG VON DEM DING!
Nun wollte ich Ihn dennoch in die Luft bekommen. Da diese deutlich langsamer ist und wenig Platz braucht, ging es ab in nen park an der Peisnitz und habe mir einen Trampelpfad als Startbahn gesucht. Nach 4 versuchen und einer verbogenen und wieder gerichteten Motorwelle (Das ding ist weich wie Knetmasse), hats dann auch geklappt. Doch dann die nächsten Probleme. bei etwa 1/3 Gas flog sie recht gut gerade aus aber kippte immer wieder zur Seite weil sie knapp am Strömungsabriss. Gab ich etwas mehr gas, ging sie sofort nach oben und ich musste erstmal mit dem Höhenruder stark gegensteuern und trimmen. Kurz: das ding war total hecklastig. Bin dann zwar ein paar Minuten geflogen und schon die nächste Katastrophe. Der Motor hat sich einfach mal vom Rumpf gelöst und schlackerte nur noch lose... Ganz toll, da man die Befestigung nicht mal prüfen kann, da die Abdeckung darüber verklebt ist...
Immerhin konnte ich dann noch sanft nach unten segeln und im hohen gras landen, ohne weitere Schäden zu verursachen... bis auf das abgefallene Bugrad... Was ich vorher extra fest gezogen hab... Verdammter Billigschrott... Der tag war erstmal gelaufen
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Kapitel 5 - Neuer Tag, neues Pech
Wieder zuhause habe ich erst einmal alles repariert. Motor befestigt, RAD neu ausgerichtet und befestigt, alles doppelt und dreifach geprüft und das Ding erstmal in die Ecke gestellt.
Ein paar Tage später habe ich mich mit 2 Arbeitskollegen in dem park verabredet. Der eine kam, wegen seinem Sohnemann mit, der das toll findet und mit dem anderen teile ich das 3D-Druck Hobby. Haben dann an einer anderen Stelle des Parks eine schöne große Betonfläche als Startbahn gefunden mit teils Hohem Gras rundherum für eine mögliche Notlandung. Also alles nochmal kontrolliert, Akku rein, und dann kanns ja los gehen. Also Vollgas, start und.... Moment was baumelt denn da dran rum? Kleiner Tipp: Es versorgt den Flieger mit Strom... Oder anders gesagt, vergesst niemals das Batteriefach zu verschließen! xD
Nach 2 schleifen mit baumelndem Akku gabs eine Notlandung im besagten Gras. Und wieder war das Rad hinüber. Diesmal nicht nur verdreht sondern die ganze Stange komplett verbogen. Mich überrascht an dem Ding echt kein qualitativer Mangel mehr. Ein Bodenstart war nun nicht mehr möglich also gabs eben nen Handstart und volles Risiko. Das hat sogar funktioniert und sie flog tatsächlich. Nach der ersten Erfahrung hab ich dann per Subtrim das Höhenruder nach unten geregelt und das hat auch gut gewirkt. Und schon tauchte das nächste Problem auf. Der Flieger hatte nen starken Linksdrall... Allerdings war ich nicht sicher obs das Querruder oder das Seitenruder war. Am ende hab ich das Querruder fast vollständig entgegen getrimmt und es war halbwegs ok aber immer noch eine Linksneigung... Es war wohl doch das Seitenruder aber das war am Ende eh irrelevant.
So bin ich am Ende noch gut 5min durch die Gegend geflogen. In recht sicherer Höhe dann auch ein paar Manöver geflogen. Loopings hab ich versucht aber dafür hat das ding einfach zu wenig Motorleistung gehabt, oder weils einfach schrott ist... Irgendwann in einer scharfen Kurve dann aber das große Finale. Plätzlich dreht er sich nach links weg und rast in einer Schraubbewegung Richtung Boden und wollte wohl einen Maulwurf erlegen.
Ergebnis: Beide Tragflächen am Rumpf eingerissen, Propeller hinüber, Motorwelle völlig verbogen, komplette Aufhängung und Verschalung des Motors zerlegt und eventuell hat es noch den Seitenruder Servo dahin gerafft, der ja auch mit dem Bugrad verbunden ist.
Jetzt steht sie erstmal in der Werkstatt. Werde EVENTUELL nochmal nen Motor nachkaufen, die Motoraufhängung mit dem 3D Drucker neu Designen und Die Flügel dürften mit etwas Panzertape wieder hinzubiegen sein. Mal sehen ob ich das Ding nochmal fliege oder ob ich den dann einfach an meinen Bruder verschenke ^^
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Kapitel 6 - Wer billig kauft, kauft zweimal
Nachdem mir mit dem Sky-182 der geiz den ganzen Spaß versaut hat, werde ich mir nun von Hobbyking die Durafly Tundra 1300 organisieren. Dann habe ich endlich einen Trainer der auch laut diversen Reviews ordentlich potent ist, hochwertig verarbeitet und einfach bis fortgeschritten zu fliegen ist. Also eigentlich ideal zum Lernen oder? Zwar ist sie fast 3 mal so teuer aber wird sicher mehr als 2 Flüge überstehen.
Nebenbei verstaubt aber auch meine Spitfire nicht ganz. Heute habe ich auf Thingiverse einen Fahrwerksmod für die Spitfire entdeckt und diesen dierekt gedruckt und montiert. Die kleine bekommt jetzt also ein komplettes Fahrwerk, inklusive eines lenkbaren Heckrades. Mal sehen wie sich die 50g mehr Gewicht dann auf das Balancing auswirken aber das sollte ganz ok sein. Dann lässt sich die Spitfire wenigstens vom Boden starten und das Risiko eines Crash startes sinkt. Wenn es mal so weit ist, wird das selbstverständlich hier festgehalten.
So viel erstmal für den Moment und zum Vergangenen.
Fortsetzung folgt...
Wie ein paar von Euch schon mitbekommen haben, bin ich vor kurzem in das RC Flug Hobby eingestiegen. Zwar hatte ich bereits entfernte Berührungen damit, aber das belief sich eher darin einem Freund beizustehen, der vor ein paar Jahren meinte einen 1,6m Nitro Flieger gebraucht zu kaufen und als totaler Einsteiger in der RC Fliegerei und bei Nitro Motoren damit kläglich versagte, sowie ein paar Flügen mit winzigen Spielzeug Schäumern und Doppelrotor Heli.
Sinn des Threads ist es für mich, meine Erfahrungen zu teilen und, dass andere Anfänger eventuell die gleichen Fehler vermeiden können, die ich gemacht habe. Also, fangen wir mal an.
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Kapitel 1 - Eins führt zum anderen
Angefangen hat alles mit 2 Krankenwochen im Januar, bei denen ich auf der Couch liegend meine Zeit mit Youtube vertrieben habe und zufällig auf eine Review eines 150€ 3D Druckers stieß, was mich so sehr geflasht und neugierig gemacht hat, dass ich mir direkt einen kaufen musste. Im Februar, an meinem Geburtstag, kam der an und wie das so ist, kauft man sich erst das Werkzeug um dann zu schauen, was man damit alles machen kann. Nach vielen Wochen sinnlose Modelle, Upgrades am Drucker und Videospielfiguren, habe ich dann entdeckt, dass es möglich ist, sogar einen RC Flieger 3D zu drucken.
Das Spielkind in mir war gleich aufgedreht wie an Weihnachten, da ich mich schon lange an der RC Fliegerei versuchen wollte, aber aus Kostengründen wurde nie was draus. Vor allem die Tatsache, dass so ein Flieger mal eben mehrere Hundert Euro kosten kann und Abstürze als Anfänger unvermeidbar sind. Ein billiger Styropor flieger war mir aber einfach zu langweilig. Ein Irrtum ... aber dazu später mehr.
Dann bin ich auf 3D Lab Print gestoßen und war begeistert. Ich habe mir das Flugzeug mit dem einfachsten Aufbau ausgesucht, die Spitfire MK XVI und stundenlange Youtube Sessions später, waren auch schon alle benötigten Teile bei Hobbyking bestellt. Hier fiel mir später dann schon der erste Patzer auf. Anstatt die Anleitung zum Flieger zu überfliegen, hätte ich doch mal besser lesen sollen. Denn am Ende hab ich das High-Performance Setup gekauft was insgesamt etwa 150€ gekostet hat.
6S, Lipo mit einem 700W Brushless Motor... Ist als Anfänger dann etwa so, als würde man einen Fahranfänger in einen 500PS Porsche setzen. Macht zwar spaß, aber die Katastrophe ist vorprogrammiert. Das 3S Setup für unter 50€ wäre hier sinnvoller gewesen aber nun war es zu spät und ich wollte das Ding in die Luft bekommen. nach insgesamt 2 Wochen war alles gedruckt, alles gebaut und getestet... Naja... fast
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Kapitel 2 - Dummheit wird sofort bestraft
Noch eine weitere Woche musste ich warten, bis ich mich endlich auf den Jungfernflug machen konnte. Da ich mitten in der Innenstadt von Halle wohne und kein Auto habe, ist es schwierig eine geeignete Flugzone zu finden. Vor allem für ein Modell, was bekanntlich doch recht performant ist... gelinde gesagt. Übrigens war das auch der Punkt, an dem ich mich hier angemeldet habe und von einem netten Mitglied namens Controller erstmal wach gerüttelt wurde, was die Performance angeht. Danke dafür!

Jedenfalls war ich dann eine Woche bei meinen Eltern auf dem Dorf zu besuch. Da kam mein bester Freund zu besuch (Der mit dem Nitro RC Flieger, den ich oben erwähnt habe) und ist mit mir und meinem Bruder hinter das Dorf auf ein großes Feld gefahren und war da zum Filmen. Akku voll, alle Ruder funktionieren, Motor surrt, kann ja nichts schief gehen... dachte ich. Ich war schon skeptisch genug, einen so großen Flieger aus der Hand zu starten, aber auf den Youtube Videos sah das ja ganz Easy aus. Also Vollgas, ein kurzer Schubs und... beten....
Tja... Entgegen allen Erwartungen war der Start perfekt, das Baby flog schnur gerade und stabil. Dann fliegen wir mal ein paar runden, drücken den Stick nach re.... oh... oops. Invertierte Querruder. *Hier bitte den Zonk Sound einfügen*
Ich habe Tage damit verbracht das ding zu bauen, einzustellen und so sorgfältig zu arbeiten wie es nur geht... Und habe bis zum Schluss nicht gemerkt, dass die verdammten Querruder in die falsche Richtung gingen. Tja nun hieß es nur noch das Beste draus zu machen und mit viel Konzentration habe ich den Flieger überraschend gut in der Luft halten können und ein paar schöne Schleifen gedreht.
Nach einer Minute Flug allerdings gab es ein abruptes Ende. Ein kleiner Winstoß von links, die Spitfire dreht nach rechts ab und der Instikt siegte und drückt den Stick nach Links. Bei etwa 10m höhe über Grund.
Das Ende vom Lied: Sehr viel Plastikgeschnetzeltes, etwas Verwirrung über die eigene Dummheit und eine Erfahrung reicher. Aber wie heißt es so schön? "Never give up!"
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Kapitel 3 - Verwirrung vorprogrammiert
Auch wenn mein Papa selbst nicht viel von solchen technischen Spielereien hält, ist er grundsätzlich begeistert davon, wenn ich Ihm sowas zeige. Also sagte er mir ich soll sein Auto nehmen, nachhause Fahren und den 3D Drucker holen und alles was ich sonst noch brauche. Gesagt getan... und 3 Tage lang lief er bei meinen Ellis durch und ich hatte eine neue Spitfire mit 15€ material gedruckt. Da tut auch ein Absturz nicht so weh. Allerdings sorgte der Zeitdruck (Wieder in der Stadt wird es ja nichts mehr mit fliegen) für den nächsten fatalen Fehler....
Ich musste so schnell wie möglich einen neuen Propeller organisieren und die Einzige Möglichkeit war eine Amazon Bestellung mit Prime. Also checkte ich noch einmal die Anleitung zur Spitfire und den Link zum empfohlenen Propeller. Dieser ist ein CCW, also gegen den Uhrzeigersinn. Ich hatte damals aber einen anderen bestellt, bei dem es als Angabe der Drehrichtung nicht die Uhrzeiger-Angabe sondern als "rechtsdrehend" gab. Meiner drehte sich in Flugrichtung auch nach rechts. Dies deckte sich auch mit meiner Vermutung, wieso der Motor leicht nach rechts geneigt im Rumpf verbaut ist. Der Propeller Schub geht dadurch verstärkt über die linke Tragfläche, was hier im Flug für etwas mehr Auftrieb sorgt und damit den enormen Drehmoment des Motors ausgleicht. Immerhin hab ich beim Flug von dem Drehmoment auch nicht viel gemerkt. War auch korrekt aber was mir fehlte war die Info, dass es bei der Drehrichtung zwei verschiedene Ansichten gab.
Also kaufte ich, da es der einzige 9x6 Prop war, den es mit Prime Lieferung gab, einen Graupner CCW Propeller. Doch dann musste ich feststellen, dass dieser in Flugrichtung linksherum dreht. Also nahm ich an, ich hätte mich vorher vertan und meine Vermutung war falsch. Mit einem verwunderten Schulterzucken wurde der Prop also montiert, alles hat gepasst, also auf zum nächsten und vorerst letzten Flugversuch.
Ich war noch nervöser als beim ersten mal und ging diesmal auf ein anderes Feld mit hohem Gras, um die nächste Landung weicher zu gestalten.
Also los gings, diesmal alleine... Vollgas, sauberer wurf nach vorn und leicht oben und.... mit scharfer Drehung und einer Fassrolle nach Rechts gings ab in den Acker. Tja... also war meine erste Vermutung, warum ein Propeller nach rechts drehen muss, doch korrekt. Dazu gleich mehr.
Diesmal hielt sich zwar der Schaden am Flieger in Grenzen, aber aufgrund der stark verklebten Segmente, musste der Rumpf komplett neu gedruckt werden. Flügel waren weiterhin intakt und die Elektronik ebenso. Leider war der hochwertige Grapner Propeller mit Nylon Verstärkung etwas robuster als dem Motor lieb war und brach kurzerhand den aufgeschraubten Propellerschaft ab. Naja die Ersatzteilsuche nach einem aufgeschraubten Propeller Adapter ist noch immer nicht vorbei aber ein Klemmadapter tut es im Moment auch sehr gut.
Nun noch kurz zum Problem mit der Drehrichtung:
Was ich erst danach herausfand war, dass bei Flugzeugpropellern die Drehrichtung in Flugrichtung angegeben wird, also aus Sicht des Piloten. Dummerweise war der verlinkte Propeller von 3D Printlab einer, der eigentlich für Drohnen gedacht ist. Bei allen Drohnen und Hubschraubern dagegen, wird sich an der Draufsicht orientiert. Ohen das zu wissen, passieren halt solche unfälle...
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Kapitel 4 - Back to the noobs... ehm roots
Wieder zuhause habe ich den Rest der grauen Filamentrolle verdruckt und noch mal ein neues Chassis gebaut. Ich habe nun seit ein paar Wochen eine komplett flugbereite Spitfire auf dem Schrank stehen aber mich erstmal nicht mehr getraut es zu versuchen. Nun habe ich mir auch die Hinweise der User hier zu herzen genommen und dachte mir ich kaufe mir mal einen billigen Schaumschläger und habe mal etwas robusteres und langsameres zum Üben. Also hab ich die 65€ in die Hand genommen und bei Hobbyking eine Sky-182 gekauft und meinen Empfänger und Sender der Spitfire dafür benutzt...
Kleiner Tip am Rande: Steckt niemals die Batterie für den Reciever verkehrt herum ein... Die Rauchzeichen, die er dann macht sind kein Freundschaftsgruß! Zwar funktioniert er noch mit einem BEC fähigen ESC, der den Reciever über Kanal 3 versorgt, aber leider ist er mit separatem Akku nicht mehr in der Spitfire verwendbar, da ich hier kein BEC hab.
Jedenfalls war der Zusammenbau der Sky-182 eher Semi-Gut. Keine Anleitung dazu, man muss die hintere Spitze des Rumpfes Abschneiden um das Höhenleitwerk einsetzen zu können, das Bugrad ist unmöglich gerade zu fixieren und dreht sich immer weg... Also gleich als Hinweis > FINGER WEG VON DEM DING!
Nun wollte ich Ihn dennoch in die Luft bekommen. Da diese deutlich langsamer ist und wenig Platz braucht, ging es ab in nen park an der Peisnitz und habe mir einen Trampelpfad als Startbahn gesucht. Nach 4 versuchen und einer verbogenen und wieder gerichteten Motorwelle (Das ding ist weich wie Knetmasse), hats dann auch geklappt. Doch dann die nächsten Probleme. bei etwa 1/3 Gas flog sie recht gut gerade aus aber kippte immer wieder zur Seite weil sie knapp am Strömungsabriss. Gab ich etwas mehr gas, ging sie sofort nach oben und ich musste erstmal mit dem Höhenruder stark gegensteuern und trimmen. Kurz: das ding war total hecklastig. Bin dann zwar ein paar Minuten geflogen und schon die nächste Katastrophe. Der Motor hat sich einfach mal vom Rumpf gelöst und schlackerte nur noch lose... Ganz toll, da man die Befestigung nicht mal prüfen kann, da die Abdeckung darüber verklebt ist...
Immerhin konnte ich dann noch sanft nach unten segeln und im hohen gras landen, ohne weitere Schäden zu verursachen... bis auf das abgefallene Bugrad... Was ich vorher extra fest gezogen hab... Verdammter Billigschrott... Der tag war erstmal gelaufen
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Kapitel 5 - Neuer Tag, neues Pech
Wieder zuhause habe ich erst einmal alles repariert. Motor befestigt, RAD neu ausgerichtet und befestigt, alles doppelt und dreifach geprüft und das Ding erstmal in die Ecke gestellt.
Ein paar Tage später habe ich mich mit 2 Arbeitskollegen in dem park verabredet. Der eine kam, wegen seinem Sohnemann mit, der das toll findet und mit dem anderen teile ich das 3D-Druck Hobby. Haben dann an einer anderen Stelle des Parks eine schöne große Betonfläche als Startbahn gefunden mit teils Hohem Gras rundherum für eine mögliche Notlandung. Also alles nochmal kontrolliert, Akku rein, und dann kanns ja los gehen. Also Vollgas, start und.... Moment was baumelt denn da dran rum? Kleiner Tipp: Es versorgt den Flieger mit Strom... Oder anders gesagt, vergesst niemals das Batteriefach zu verschließen! xD
Nach 2 schleifen mit baumelndem Akku gabs eine Notlandung im besagten Gras. Und wieder war das Rad hinüber. Diesmal nicht nur verdreht sondern die ganze Stange komplett verbogen. Mich überrascht an dem Ding echt kein qualitativer Mangel mehr. Ein Bodenstart war nun nicht mehr möglich also gabs eben nen Handstart und volles Risiko. Das hat sogar funktioniert und sie flog tatsächlich. Nach der ersten Erfahrung hab ich dann per Subtrim das Höhenruder nach unten geregelt und das hat auch gut gewirkt. Und schon tauchte das nächste Problem auf. Der Flieger hatte nen starken Linksdrall... Allerdings war ich nicht sicher obs das Querruder oder das Seitenruder war. Am ende hab ich das Querruder fast vollständig entgegen getrimmt und es war halbwegs ok aber immer noch eine Linksneigung... Es war wohl doch das Seitenruder aber das war am Ende eh irrelevant.
So bin ich am Ende noch gut 5min durch die Gegend geflogen. In recht sicherer Höhe dann auch ein paar Manöver geflogen. Loopings hab ich versucht aber dafür hat das ding einfach zu wenig Motorleistung gehabt, oder weils einfach schrott ist... Irgendwann in einer scharfen Kurve dann aber das große Finale. Plätzlich dreht er sich nach links weg und rast in einer Schraubbewegung Richtung Boden und wollte wohl einen Maulwurf erlegen.
Ergebnis: Beide Tragflächen am Rumpf eingerissen, Propeller hinüber, Motorwelle völlig verbogen, komplette Aufhängung und Verschalung des Motors zerlegt und eventuell hat es noch den Seitenruder Servo dahin gerafft, der ja auch mit dem Bugrad verbunden ist.
Jetzt steht sie erstmal in der Werkstatt. Werde EVENTUELL nochmal nen Motor nachkaufen, die Motoraufhängung mit dem 3D Drucker neu Designen und Die Flügel dürften mit etwas Panzertape wieder hinzubiegen sein. Mal sehen ob ich das Ding nochmal fliege oder ob ich den dann einfach an meinen Bruder verschenke ^^
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Kapitel 6 - Wer billig kauft, kauft zweimal
Nachdem mir mit dem Sky-182 der geiz den ganzen Spaß versaut hat, werde ich mir nun von Hobbyking die Durafly Tundra 1300 organisieren. Dann habe ich endlich einen Trainer der auch laut diversen Reviews ordentlich potent ist, hochwertig verarbeitet und einfach bis fortgeschritten zu fliegen ist. Also eigentlich ideal zum Lernen oder? Zwar ist sie fast 3 mal so teuer aber wird sicher mehr als 2 Flüge überstehen.
Nebenbei verstaubt aber auch meine Spitfire nicht ganz. Heute habe ich auf Thingiverse einen Fahrwerksmod für die Spitfire entdeckt und diesen dierekt gedruckt und montiert. Die kleine bekommt jetzt also ein komplettes Fahrwerk, inklusive eines lenkbaren Heckrades. Mal sehen wie sich die 50g mehr Gewicht dann auf das Balancing auswirken aber das sollte ganz ok sein. Dann lässt sich die Spitfire wenigstens vom Boden starten und das Risiko eines Crash startes sinkt. Wenn es mal so weit ist, wird das selbstverständlich hier festgehalten.
So viel erstmal für den Moment und zum Vergangenen.
Fortsetzung folgt...