TAIFUN Hurrikan mit Drosselvergaser

[Sichel]

Hallo miteinander,
kann mir bitte jemand über seine Erfahrungen mit dem Taifun Hurrikan im Drosselbetrieb
berichten!
Ich habe den Motor in schlechtem Zustand erhalten, soweit gängig gemacht
und gereinigt und mechanisch aufgemöbelt, na ja, er ist wohl Baujahr vor 1960.
Er reagiert auf Verstellung der Kompression und auf die Düsennadel,
das funktioniert alles.
Er läuft auf Vollgas einwandfrei, springt auch sofort an, jedoch beim gaaanz leichten
Schliessen des Drosselkükens fängt er an zu kotzen mit starken Drehzahlsprüngen
und geht dann aus.
War das damals normal, oder liessen sich die Diesel ähnlich sauber regeln wie aktuelle Motoren?

Danke und Grüsse,
Helmut

 

[rchajue]

Ein Freund von mir hat auch einen und das meint er dazu: „Mein Hurrican Diesel hat nur super Drosseleigenschaften wenn er mit Schalldämpfer läuft. Die Leistung ist deutlich weniger, die Drosseleigenschaften sind aber super. Selbst wenn der Vergaser zugehalten wird, läuft der Motor ohne Dämpfer weiter.“

 

[Sichel]

Interessanter Hinweis, HaJue! Ich löte mal was zusammen, was wie ein Dämpfer ausieht.
Grüsse,
Helmut

 

[Rennsemmel]

Hallo !
Ich vermute, die Membran ist dran schuld, ausserdem haben die kleinen Vergaser nur eine Winzigbohrung. Eine Sache die man noch probieren könnte wäre ordentlich Kompri rausdrehen, und mal schauen, ob man den dann eher Magerer oder Fetter laufen lassen muss damit er besser drosselt. Das Problem ist nämlich, dass der nur einen Teil des Gemisches über den Vergaser holt , die Luft holt er größtenteils über die öffnung der Kolbenunterkante. Also hast du bei Querschnittsveränderungen gleich ganz andere Verhältnisse. Das würde auch erklären, warum es mit dämpfer funktioniert, die Frischluft kann njcht mehr über den Kolben kommen. So wie deine Beschreibung klingt, meine ich, der Motor muss eher noch Fetter laufen, da die Membran nicht mehr so lange öffnet.

Viele Grüße,
Sebastian

 

[Sichel]

Danke Sebastian,
mit der Kompression und Düsennadel habe ich schon viel rumprobiert,
was gut machbar ist, weil der Motor ja fest auf einem Brettle montiert ist.
Das Flatterventil ist auch ok/dicht. Dass da über die Auspuffschlitze Falschluft
ins Kurbelgehäuse kommt, hatte ich noch nicht bedacht, ist abef wohl auch
der Grund dafür, dass diese Motoren weiterlaufen, wenn man den Ansaugtrichter zuhält,
wie HaJue geschrieben hat.
Ich probier weiter, weil der Motor ja schliesslicht mal in die Luft soll,
und werde berichten!

Grüsse,
Helmut

 

[Rennsemmel]

Hallo !
Das ist ja keine Falschluft, sondern so gedacht..
Durch die Version hat man ja viel mehr Unterdruck am Vergaser, damit wird die Spritversorgung stabiler (so lange man nicht drosseln will.. )

 

[Sichel]

Obwohl ich seit den 60igern Modellflug betreibe, mit 2-Taktern und später 4-Taktern,
ist mir diese Dieseltechnik (bin TDI Fahrer) noch ganz neu und bin für Hinweise dankbar!
Gruss,
Sichel

 

[pittss2]

Hallo Helmut, wenn du schon selber löten möchtest , hier mal ein Bild vom Hurrikan - Schalldämpfer aus meiner Motorensammlung , so sahen die mal aus , der musste zwischen Kurbelgehäuse und Zylinderkopf geschraubt ,(oder geklemmt werden)
viel Spass beim nachbauen
Gruß siggi

 

[Sichel]

Prima, danke Siggi.
Da hat wohl beim Entwurf ein US- Strassenkreuzer Pate gestanden
Grüße, Helmut

 

[pittss2]

Ja der Einfluß könnte es sein diese Motoren stammen noch von meinen Vater ist nun auch schon ca. 60 jahre her, kann mich noch erinnern wenn der Dämpfer nicht richtig fest war ,verdrehte er sich , wahr nicht ganz ungefährlich
MFG Siggi

 

[cherry]

Hallo Helmut,
ich fliege den Taifun Hurrikan mit der angebauten Drossel seit einigen Jahren in meinem Graupner Tourist.
Einen Schalldämpfer habe ich aus Lärm- und auch aus Ölsiff-Gründen angebaut..
Der Motor läuft damit einwandfrei, er lässt sich soweit drosseln bis das dieseltypsche kurze intervallartige auftouren kommt...also fast schon kurz vor dem Ausgehen...
Beim Gas geben braucht der Motor halt ein wenig bis er sich entschließt hochzutouren, kommt aber dann immer zuverlässig auf Vollgas..
Der Schalldämpfer ist eine Eigenkonstruktion von mir. Ich habe zwar auch die sogenannten Raketendämpfer (war beim Hurrikan immer 2-flügelig), aber ich mußte wegen dem Motoreinbau bzw. wegen der Motorverkleidung den Schalldämpfer teilen. Durch das Teilen, ist der Schalldämpfer auch viel leichter herzustellen..
Er besteht aus einer Platte, welche ausgedreht und gebohrt ist und einem Rohrstück mit Stopfen an beiden Enden.
Das Rohrstück läßt sich an die am Motor montierte Platte leicht an- und abschrauben..
Theoretisch könnte ich den Motor auch nur mit der Platte betreiben, also nur wie ein Abgassammler (dann halt laut.. ), den es übrigens auch als Zubehör von Graupner (Ersatzteil-Nr. /19) gab, aber meines Wissens nur für den Tornado und Blizzard...

Zeichnung für den Sammler, wobei man beachten muss, dass die Kühlköpfe nicht ein wie der war...man sollte auf alle Fälle seinen Motor vermessen..

....übrigens, der Tourist fliegt mit dem Motor ganz famos...Bodenstart mit Vollgas und dann gedrosselt herumtuckern, welch ein Genuss..
Viel Spaß beim werkeln..
Gruß Thomas

 

[Sichel]

Hallo Thomas, danke für deinen Bericht mit viel Information!
So komme ich langsam zur richtigen Vorgehensweise zu einem zuverlässigen Drossellauf.
Interessant ist für mich, dass Dein Motor beim Drosseln kurz vor dem Stehenbleiben
auch so impulsartig läuft, genau wie meiner. Dann ist dieses Verhalten schon mal typisch so!
Weil mir die Möglichkeit der maschinellen Alubearbeitung fehlt, werde ich einen Dämpfer
aus Stahl-, evtl. Messingblech hartlöten, so habe ich schon viele Dämpfer gebaut.
Der Tourist von Denzin gefällt mir recht gut, obwohl Spornradfahrwerke mehr mein Ding sind.
Für den Hurrikan brauche ich noch ein "ölfestes" Modell, vielleicht wird es ein Kadett oder ein Kapitän,
genügend Balsa ist am Lager!

Grüsse,
Helmut