Tempern

JueBie

User
Hallo zusammen,
zwei einfache Fragen:
1) Muss das Tempern bei 40/50 Grad direkt im Anschluss an das Normalhärten bei 25° erfolgen oder kann ich das Teil rausnehmen und später dann dazulegen, wenn ich andere Teile tempere?
2) Muss das Teil zum Tempern weiterhin in der Form sein oder ist der Rumpf nach dem normalaushärten schon verzugsfest genug?
Grüße
Jürgen
 

Gideon

Vereinsmitglied
Fast alle strukturellen EP-Laminierharze mit Topfzeiten > 60 Minuten entwickeln bei RT-Härtung eine ausgeprägte Sprödigkeit. Um diese zu beseitigen, reicht es in der Regel aus, das Bauteil über 40 °C (10 -12 h) zu bringen. Wie bereits oben dargelegt, profitieren die mechanischen Eigenschaften signifikant von dieser Wärmenachbehandlung. Aber nicht nur diese, auch die chemische und die thermische Beständigkeit steigt mit höherem Vernetzungsgrad an. Gerade letztere kann durch eine entsprechende Temperaturhöhe gesteuert werden. Bei einer Warmhärtung stellt sich ein Tg-Vorlauf von ungefähr 20 bis maximal 40 °C ein, das ist oben in der Tabelle auch schön ersichtlich. In der letzten Spalte sieht man zudem, dass wenn zu lange mit der Warmhärtung gewartet wird, die finale Tg etwas geringer ausfällt, trotz höherer Härtungstemperatur. Sinnvoll ist hier eine Anhärtung bei 23 °C über 24-72 h mit anschließender Nachbehandlung mit höheren Temperaturen. Bei freistehender (bereits entformter) Warmhärtung sollte zudem mit einer definierten Aufheizrate die Temperatur erhöht werden. 5 bis maximal 10 K/h sind hier empfehlenswert.

 

JueBie

User
Danke, Stefan,
jetzt verstanden.
Grüße
Jürgen (... der gerade im Keller NeoCore fürs Laminieren morgen zugeschnitten hat ...)
 
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