Thundertiger 120 PRO RP Kolbenbolzen ausbauen

Hallo zusammen,

da der TT 120 vermutlich einen Lagerschaden hat, hab ich ihn angefangen zu zerlegen.
Die Laufbuchse lies sich nach der Abnahme des Kopfes ganz leicht herausziehen.
Um die KW auszubauen muss natürlich der Kolben samt Pleuel runter.
Leider sehe ich keine Möglichkeit den Kolbenbolzen zu entfernen.

Hat einer von Euch das bei dem Motor schon mal gemacht?

Gruß und Danke

Thomas
 
Hab durch Zufall die Explosionszeichnung gefunden. Der Bolzen wird von vorn (also in Richtung Vergaser) durch einen Sicherungsring im Kolben gehalten. Nur da kommt man definitiv nur ran, wenn der Kolben samt Pleuel ausgebaut auf dem Tisch liegt......
Ich frag mich gerade, wie der Motor zusammengebaut wurde, da die Kurbelwelle ja von hinten eingebaut wird?!
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Thomas

Wenn der Zylindermantel keine Öffnung hat zum ziehen des Kolbenbolzen
kann man meistens den Kolben mit Pleuel vom Kurbelzapen kanten.
Wichtig das Pleuel muß sich auf dem Kolbenbolzen verschieben lassen.
Ansonsten fehlen dir ein paar Millimeter.

Gruß Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bernd,

hab gestern noch alle Teile (Kolbenbolzen, Pleuel) satt mit WD40 eingesprüht und über Nacht wirken lassen.
Wie du schon geschrieben hast, sollte sich das Pleuel auf dem Bolzen verschieben lassen, was leider nicht der Fall war.
Da hat sich seitlich des Pleuelauges etwas eingebrannt, sodass ein Verschieben nicht möglich war.
Heute dann noch mal mit viel Wärme (Heißluftföhn) den Bereich um den Bolzen erwärmt und anschließend vorsichtig das Pleuel auf dem Bolzen seitlich weggedrückt bis es den Widerstand überwunden hatte. Danach war der Ausbau ein Kinderspiel.

Denke ich spendier dem Motor ein neues Pleuel, da das Gleitlager wo der Kurbelwellenzapfen hinein kommt schon merkliches Spiel hat.
Der Vorbesitzer hat ferner die Kopfdichtung entfernt, oder damit versucht die Verdichtung zu erhöhen. Leider wird es schwierig den Dichtungssatz aufzutreiben, da vermutlich nicht mehr verfügbar.

Ansonsten ist der Motor in einem guten Zustand. Kolben und Laufbuchse sind tadellos und er hat gute Kompression.
Lohnt allemal den wieder in Stand zu setzen.

Darf ich den Link zu dem Ersatzteilkatalog auf Yumpu hier anhängen? Hilft sicher vielen, da Explosionszeichnungen aller Thundertiger Motoren inkludiert sind.

Gruß Thomas
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo
Links sind kein Problem. Dichtungen kann man selber schneiden aus Dichtpapier.
Kopfdichtungen ebenfalls. Beispiel dazu gibt es hier im Forum.

Gruß Bernd
 
Hallo Thomas,
das war vielleicht etwas missverständlich. Die Gehäusedichtungen aus sehr dünnem Dichtpapier, Kopfdichtungen immer aus Metall. Meistens aus Alu, manchmal aus Kupfer.
Gruß Andreas
 
Hallo Andreas,

da hast du vermutlich recht. Mal sehen wo ich die Dichtung beziehen kann. Wird vermutlich dauern....

Inzwischen grüble ich, wie ich den Propmitnehmer abziehen kann.
Der Spalt zwischen Mitnehmer und Motorgehäuse beträgt gerade mal 0,8 mm!
Gewinde gibt es keine im Mitnehmer.

Habt ihr schonmal ein Trennmesser dafür benutzt? Ein normaler Abzieher geht dort nicht .....
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Morgen
Es gibt spezielle Abzieher für die Mitnehmer.
Wenn der nicht passt kannst du auch folgendes machen
Voraussetzung ist das die Kurbelwelle nach hinten frei Bahn hat.
Gehäuse hinten plan auflegen Mitnehmer stark erwärmen mit Heissluftföhn.
Dann mit Plastik/Schonhammer vorne leicht auf die Kurbelwelle klopfen
vorher eventuell noch die Mutter aufdrehen. Hast du kein Schonhammer geht
ein normaler Hammer mit Hartholzunterlage.

Falls du öfters an Motoren bastel willst gibt es hier eine kleien Anleitung für 2 und 4T Motoren

rechts unten.

Gruß Bernd
 
Hallo Bernd,

vielen Dank für den Link!!! Sind wirklich erstklassige Informationen 👍🏻

Bezüglich Ausbau der Kurbelwelle: Hab das gestern schon versucht. Mitnehmer gut erwärmt und dann mit einem kleinen Hammer und einem Stück Hartholz vorsichtig ein- zwei Schläge ausgeführt.
Vermutlich zu zaghaft da sich nichts gerührt hat. Wollte die Welle nicht beschädigen.

Werde mir ein Trennmesser besorgen und dann mit dem Abzieher arbeiten 😉

Gruß und Danke

Thomas
 

rossi61

User
Hallo Thomas,

das Erwärmen des Mitnehmers mit dem Heißluftföhn und anschließende leichte Schläge mit einem Gummihammer oder Holzklotz ohne den Einsatz von Abziehern reicht auf jeden Fall. Solltest Du einmal genug vom Reparieren haben, in den eBäh Auktionen wird ein wenig gelaufenes Exemplar dieses Motors zum Festpreis angeboten ;)

VG
Holger
 
Hallo Thomas,
mir scheint , der Mitnehmer wird von einer Paßfeder gehalten ( siehe Explosionszeichnung ).Das Teil ist ein halbkreisförmiges Stahlteil und wird beim Herausschlagen der Welle nach hinten das fordere Kugellager beschädigen indem es die Dichtscheibe zerstört. Es bleibt also nur der Abzieher.
MfG. Lutz
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Lutz

Eingangsbeitrag von Themenstarter
da der TT 120 vermutlich einen Lagerschaden hat
da braucht man dann nicht mehr vorsichtig zu sein.
Ich denke aber das der Motor ein Konus hat und kein Keil jedenfalls in der Partslist ist
das so zu sehen. Der Konus stützt sich auf den Lagerinnenring.
konus.jpg

Gruß Bernd
 
Die Lager werden definitiv ersetzt. Und es scheint, als ist da auch kein Keil sondern nur die konische Hülse, so wie in der Zeichnung ersichtlich.

@rossi61

Den Motor hab ich gesehen 😉, aber Aufgeben gibt’s bei mir nicht 😁

Gruß Thomas
 
Das Trennmesser ist heute eingetroffen. Leider lässt es sich trotz des Bereichs von 30-50mm (der Propmitnehmer hat ca 32mm) nicht formschlüssig in den Spalt zwischen Mitnehmer und Motorgehäuse klemmen.

Das wird also nichts ...... Hab dann den Mitnehmer nochmals erwärmt und versucht mit einem 200g Hammer und einem kurzen Buchenrundstab (Motor liegt plan auf einem Holz auf) die Welle nach hinten auszutreiben. Keine Chance!
Evtl. ist das hintere Lager auf der Kurbelwelle festgerostet und verhindert somit ein Lösen.
Noch mehr Gewalt durch härtere Schläge anzuwenden traue ich mich nicht.... Am Ende ist die KW krumm und das wäre wohl das Ende des Motors.

Also bleibt nur ein spezieller Abzieher....

Bernd, du hast geschrieben es gibt da spezielle Werkzeuge. Hast du da einen Link oder ein Bild davon?

Gruß Thomas
 
Hallo Thomas,
die Welle mit dem Hammer nach hinten auszutreiben ist sehr mühsam. Dabei muss die glatte Welle ein paar cm durch den geklemmten Konus hindurchgetrieben werden. Die Spannung löst sich erst, wenn das Gewinde kommt. Das ist auf keinen Fall gesund. Die Lager sind jedenfalls danach Schrott. Wäre das große Lager auf der Welle festgerostet, würde es den Außenring aus dem Gehäuse ziehen.
Wenn ich das auf den Prospektbildern und den Zeichnungen richtig sehe, hat der Mitnehmer an der Propellerseite einen größeren Ø als dahinter. Dieser Absatz ist doch ideal, um einen Abzieher anzusetzen.
Zeig doch mal ein Foto vom Motor und dem Werkzeug.
Viel Erfolg
Andreas
 
Hallo Andreas,

hab den Mitnehmer nun von der KW lösen können. Dein Hinweis war dann der Schlüssel zum Erfolg!
Wollte das vorher auch schon so machen, hatte aber Bedenken den Mitnehmer in Mitleidenschaft zu ziehen.
Hat halt ein paar kleine Kerben bekommen, aber die bekomme ich auf der Drehbank schon wieder raus.

Wie vermutet bewegt sich die KW keinen Millimeter.

Ab ins Wasserbad und alles gleichmäßig erhitzen und dann das hintere Lager samt KW austreiben?

Gruß Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Thomas,
warum ins Wasser? Das hat max 100°C. Du brauchst aber 200°C. Also ab in den Backofen, oder mit einem dicken Handschuh greifen und den Heißluftfön draufhalten. Bei Hitze dehnt sich Alu stärker aus als Stahl und Innenringe mehr als Wellen.
Mach ihm Feuer unterm Hintern
Andreas
 
Wie bring ich das mit dem Backofen meiner Frau bei ....LOL

Spass beiseite, du hast natürlich recht. Das Gehäuse dehnt sich unter dem Einfluss von Hitze mehr aus als Stahl.
Mit dem Heisslufftföhn geht das sicher auch, wobei der Backofen das Gehäuse natürlich homogen erwärmt.

Werde das morgen mal angehen und wieder berichten ;-)

Gruß Thomas
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten