Tipps zur Belegung Tragfläche light und heavy duty

CH_MEIER

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Hallo,

meine Form druckt zwar noch bis Ende Januar und die Oberflächenbehandlung wird sich dann sicher noch 3-4 Wochen hinziehen, aber ich befasse mich schon einmal gedanklich mit der Frage, welche Materialen ich für den Tragflächenbau am besten verwenden werde. Vielleicht haben die Experten hier im Forum ein paar Praxis-Tipps. Ich habe bisher erfolgreich Rümpfe und Leitwerke aus Formen gebaut, Tragflächen aber noch nicht.

Der Flieger ist ein Fox im Maßstab 1:3,75, also Spannweite ca. 3,75m, Wurzeltiefe ca. 350mm, Randbogentiefe ca. 125mm. Tragflächeninhalt sind also etwa 85 dm².

Ziel sind zwei Arten von Tragflächen:

1. Light-Version (Sandwich):
- Ziel: Einhalten der 5kg Grenze am Hang, d.h. pro Fläche wären gut 1000g das Ziel, Obergrenze incl. Kabel und Servos wären 1200g.
- 2K-Acryl-Lack
- 93g CFK Leinen 45° flächig
- 80g C Biax von der Nasenleiste bis zum Holm (also ca. 1/3 der Flächentiefe) für eine gute Grabbel- und Alltagstauglichkeit
- 80g C Biax von der Wurzel bis ca. 50cm Spannweite, schräg angeschnitten, nur hinter dem Holm
- 80g C Biax 5cm Streifen direkt an der Wurzel
- Airex 1.2mm (weil noch genau 0,85m² vorhanden)
- 50g Glas als Innenlage

Rechnerisch komme ich damit auf ein Gewicht der Schale von 470g-490g pro Tragfläche. Als Holmgurte braucht die Light-Version nicht sehr viel Rovings, ca. jeweils 10 NF24 Rovings oben und unten (nach außen auf 1-2 auslaufend) sollten nach dem Excel-Sheet von Christian Baron ausreichend sein. Insgesamt kommt meine Gewichtsschätzung dann bei ca. 1080g heraus. Reicht das so aus? Ist das irgendwo total überdimensioniert? Macht 50g Glas als Innenlage Sinn oder muss das auch Kohle sein? Sind 1.2mm Stützstoff ausreichend oder wären 2mm angesagt?


2. Heavy Duty (Hartschale):
- Ziel: Preiswert und schnell herstellbar, robust, ggf. auch gut reparierbar, für die guten Tage am zugelassenen Hang, Zielgewicht im Bereich 1600g-1800g pro Tragfläche incl. Servos und Kabel. Gesamtgewicht des Fliegers dann etwa 7500g.
- 2K-Acryl-Lack
- 50g Glas Schlichtlage
- 200g C Biax für die Torsionsfestigkeit
- 2x 160g Glasgewebe 0/90° (weil billig und vorhanden)
- 1x 160g Glasgewebe 0/90° von der Nasenleiste bis zum Holm (1/3 Flächentiefe)
- 1x 160g Glasgewebe 0/90° von der Wurzel bis ca. 50cm Spannweite, schräg angeschnitten, nur hinter dem Holm

Für die Holmgute habe ich hier je 20 NF24 Rovings (bzw. UD-C-Equivalent) oben und unten veranschlagt. Das scheint wenig, aber die Fläche hat an der Wurzel 35mm Bauhöhe...

Insgesamt wären das ca. 570g/m² Gewebe in der Fläche, plus eine Lage extra in der D-Box und an der Wurzel. Das ist bei Rümpfen dicke ausreichend. Aber passt das auch bei Tragflächen? Macht es Sinn, solche Reste von Glasfasergewebe in solchen Hartschalenflügeln zu verwursten oder wäre es evtl. besser preiswerte dicke C Biax Gelege zu kaufen, also z.B. 400g/m². Kann man so grobe Gelege dann direkt auf der Schlichtlage verarbeiten oder zeichnet sich das dann zu doll in der Oberfläche ab?

Um in der Hartschale Lunker unter dem Lack - gerade bei etwas störrischen Geweben / Gelegen - zu verhindern, würde ich trotzdem mit 0.25bar ("Styropor"-Programm der Vakuumpumpe) absaugen. Das Laminat ist dann zwar etwas dünner (weniger beulsteif) aber hat auch mehr Faseranteil. Macht das Sinn?

Christoph

PS: Laminiert ihr eigentlich immer die Holmgurte mit in die Außenlage der Schale mit ein? Hat mal jemand einen Holm komplett nass-in-nass in einer extra-Form gebaut und als fertiges Bauteil in die Tragflächenschale geklebt?
 
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