Trageflächen-klebung, mit Sekundenkleber verstärken

Coyo

User
Gerade baue ich einen Schaumwaffel EDF-Jet (ca. 650g Abfluggewicht, 69cm Spannweite, 103cm Länge, 30A Regler und 69cm Ducted Fan) zusammen. Dabei habe ich den beigelegten 2-Komponenten Kleber verwendet.

Als ich die Flächen gerade am Rumpf angeklebt habe, ist mir aufgefallen das ich etwa 1/4 der Klebefläche vergessen habe einzustreichen. Deswegen habe ich die Flügel nochmal schnell etwas gekippt und an der Stelle nochmals Kleber rein. Der Kleber war da bereits ca. 5 min drauf und beim kippen hat der Kleber auch schon etwas Fäden gezogen und war schon zähflüssiger.

Nun nachträglich finde ich auch, das ich vielleicht etwas zu sparsam mit den Kleber war, da ich halt nicht wollte das der Klebstoff herausquillt.
Ich habe bedenken das die Tragflächen nicht die Belastung standhalten könnten im Flug, und überlege nun, ob ich an dem kleinen Spalt zwischen Tragfläche und Rumpf, etwas Sekundenkleber reinlaufen lasse, damit er durch die Kabilarwirkung nochmal schön an allen Stellen klebt. Es wäre ein Toolcraft Styropor Sekundenkleber, den ich vor einen halben Jahr mal bei Conrad gekauft habe.

Jedoch frage ich mich, ob der Sekundenkleber den vorhandenen Kleber evtl. angreifen/schwächen würde? Auch bin ich mir nicht sicher, ob der Conrad Sekundenkleber, womöglich zu Hart sein könnte und dann die nötige Flexibilität an der Klebestelle erstecht mit der Zeit zu einen Bruch führen könnte. Kennt jemand diesen Sekundenkleber und kann sagen ob er ausreichend flexibel für solch eine Stelle ist?

Was denkt ihr?
 
Also den Pfusch mit dem Sekundenkleber würde ich mir sparen. Fliege mal das Ding am Anfang eher vorsichtig und beobachte die Klebestellen nach dem Flug. Das Modell wird nicht gleich runterfallen.

Welche Topfzeit hat denn der Kleber (dessen Klebung du unterbrochen hast)?
 

Gast_65980

User gesperrt
Das wird nix mehr. Egal, wie Du es anstellen wirst - das Modell wird Dir wohl nicht mehr viel Freude bereiten.
Du hättest besser die Klebestelle noch einmal - soweit wie möglich - gereinigt, dann den restlichen, ausgehärteten Kleber angerauht und anschließend noch einmal neu verklebt.

Jetzt wird dien Angst immer mit Dir herumfliegen: Wird es wohl diesmal auch halten?
 
Ich sehe das eher unkritisch. Ein Bild vom Flieger wäre natürlich nicht schlecht, damit man sich ein Urteil bilden kann.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Ähem, wie wäre es mit einem statischen Belastungstest?
Natürlich nicht bis zum Bruch der Tragfläche. Bei so einem kleinen Flieger ist die Belastung sowieso gering. Also einfach biegen das Teil und schauen ob die Klebestelle hält. :)

Übrigens, das Nachkleben mit dem Sekundus kann man sauber erledigen. Kanülen verwenden und schon kannst Du exakt nachkleben. Lass Dich da nicht kirre machen. Es gibt immer eine Lösung. :)
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Ich habe sehr wenig Erfahrung mit Sekundenkleber. Ich mag das Zeug nicht wirklich.
Warum? Weil er Spalte nur schlecht überbrücken kann, was speziell bei nicht besonders gut zugänglichen Klebstellen zu fehlerhaften Klebungen führen kann. Und weil auch ein styroporverträglicher Sekundenkleber nur dann den Schaum schont, wenn er schnell aushärtet. Und das ist in engen Spalten, die schon teilweise mit anderen Klebern verkleistert wurden, nicht unbedingt sichergestellt.

Ich würde deshalb, wie der Claus schon schreibt, erst mal schauen, ob die bisherige Klebung nicht doch ausreicht. Auch wenn der 2-Komponenten-Kleber beim Auftrag schon Fäden gezogen hat, reicht seine Festigkeit noch locker für Schaummaterialien. Sollte wirklich ein Nachkleben notwendig sein, dann würde ich dünnflüssiges 24-Stunden-Harz reinlaufen lassen. Soviel Geduld muss dann sein ...

Servus
Hans
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
24 Std. Harz und Schaumwaffel? Ich dachte dieses Schaumzeug lässt sich mit Harz schlecht kleben, weil die Oberfläche irgendwie "ölig" ist?
Deshalb meinte ich Sekundus wäre besser. Mit Aktivator natürlich.
Fun-Cub, EasyStar und Easy-Glider für meinen Sohn, hatte ich immer mit Sekundus und Aktivator geklebt.
Aber wenn da schon ein Zwei-Komponenten-Kleber dabei ist, wird das wohl ein anderes Material sein.
 
Ich sehe das ebenso unkritisch wie Claus: Nachdem ich doch schon etliche Schaumwaffeln verarbeitet habe, schließe ich mich dem obigen Tipp an: Kanüle auf den dünnflüssigen Sekundenkleber und den Spalt sauber verkleben (der bereits aufgebrachte Kleber wird schon ausgehärtet sein). Nachdem du keine Angabe gemacht hast, aus welchem Material der "Schaum" ist, würde ich zuerst einen eher kleinen, unkritischen Bereich verkleben - du erkennst sehr schnell ob der dünnflüssige Kleber den Schaum "auffrisst" bzw. "schmelzen" lässt.

LG

Jürgen
 

Coyo

User
Der Klebstof ist nun so etwa 15 Stunden drauf. Ich denke ich werde da noch einmal nachkleben. Jedoch habe ich mich noch immer nicht entschlossen, ob ich den Conrad Styropor Sekundenkleber dafür verwende, oder den beim FLieger beigelegten Kleber der aus 2 Tuben besteht die man miteinander vermischt.

Bilder habe ich deswegen nicht mit bei gefügt, da man eh nichts erkennen kann auser einer Tragfläche die an einen Rumpf anlieget, ohne das Klebstof an dem Spalt herausquilt :-D
Beim Material bin ich mir nicht 100% sicher was es ist. Ich glaube das müsste EPS sein.

Ihr gebt ja den Tip, einen Belastungstest zu machen. Welches Gewicht soll ich den da zur Simulation nehmen? Also der FLieger hat ca. 650g Abfluggewicht, angenommen ich fasse ihn an den Flügelspitzen an und lege auf den Rumpf ein Zusatzgewicht. Wie scher sollte das Gewicht sein? Anders gefragt, das wievielfache des EIgengewichtes, wirkt den im Flug auf den FLieger?
Siehe oben zur Motorisierung (nach Herstellerangaben hat der Flieger einen Schub von ca. 450g). Sonderlich 'übermotorisiert' ist er also nicht.
 
Hi,

ich würde höchstens noch Sekundenkleber in den Spalt zwischen Fläche und Rumpf laufen lassen. Wenn Du da jetzt noch rumbiegst und ziehst um noch 2k Kleber dahin zu bekommen wo es was nützt machst Du vielleicht mehr kaputt als Du dabei gewinnst.

Welches Modell ist es denn? Oft sind ja die Flächen bei den kleinen Jets einfach unter den Rumpf geklebt. Dann gibt es sowieso wenig Probleme bei positiven Flugmanövern :)

Um die Klebestelle zu testen musst Du den Flieger nicht an den Flügelspitzen anfassen! Dann testest Du den Holm gleich mit!! Ich würde einfach mal versuchen Rumpf und Fläche vorsichtig gegeneinander bewegen und dabei die Klebestelle beobachten. Wenn sich im Spalt nix rührt sollte alles passen. Ansonsten kleb einfach nach. Aber nicht ärgern, wenn die Klebung hält und das EPS nachgibt ;) Mit 2k geklebter Schaum reißt eigentlich immer außerhalb der Klebestelle.

Viel Spaß beim Fliegen,

steve
 
Mal nicht so eng sehn...

Mal nicht so eng sehn...

Füll den Spalt mit Sekundenkleber und gut is. Nimm normalen, nicht den für Styro, das Zeug pappt eh nicht. Lass den Seku da rein "kapillarwirken" ohne Aktivator und lass das Jetchen eine Nacht lang stehen, dann wird das auch fest.
Beim nächsten Schaumflieger nimmste einen Metallreiniger, machst die Klebestellen frei vom öligen Trennmittel und klebst die Waffel mit Pattex wie auf der Packung angegeben. Dünn einstreichen an beiden Seiten, antrocknen lassen und zusammendrücken. Hast aber nur einen Versuch, dafür hält das wie verschweisst.
Ja Pattex, das richtige böse Pattex. Die heutigen Schäume lassen sich prächtig damit kleben.

Gruß Chrissy
 
Hallo Coyo,

die Methode von Chrissy ist okay, kannst Du so machen.
Wenn Du aber ganz sicher gehen willst, dann nimm ein paar kurze Stückchen (3-5 cm) einer CFK-Leiste (zB 3x1 mm), fräse oder schneide oben und unten passende Schlitze quer zur Naht Fläche- Rumpf und klebe die Leistenstückchen hochkant mit Belizell ein.

Wie sagen die Schuhputzer in Ägypten: "100 Jahre Garantie!"

Gruß
Ernst
 
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