Universelle Schleppseilkupplung?

Hallo Zusammen

Ich denke mal, die meisten kennen das: An einem schönen Tag mit Schleppbetrieb möchten/müssen Segler landen und so schnell wie möglich wieder hoch. mit den üblichen "Fummelschleppkupplungen" dauert es natürlich im falschen Moment mal ein bisschen länger bis der Segler am Seil ist und schon brüllt einer rum "Ich muss landen". Dann husch husch alles von der Piste und danach beginnt das Spiel von vorne.

Ich habe mir schon ein paar Mal überlegt, wie man dieses Problem umgehen kann und mich überzeugt die folgende Idee:
Am Ende des Schleppseils befindet sich eine Schlaufe und die Seglerpiloten erhalten eine Silchschlaufe an einer Art Karabiner. So kann am Segler eingeklinkt werden, bevor irgendetwas auf der Piste steht. Leider habe ich bis heute noch kein überzeugendes Konzept für diesen Karabinerartigen Verschluss gefunden. Ich wollte fragen, ob sich irgendjemand schon einmal mit diesem Problem auseinandergesetzt hat oder ein ähnliches System nutzt.

Ich weiss, dass es tolle Kupplungen gibt, welche kein gefummel mehr erfordern, aber es ist schwierig sich mit allen auf ein Konzept zu einigen, insbesondere, wenn man an verschiedenen Orten fliegt. Der Vorteil wäre, dass ich dieses Konzept "einseitig" einführen kann und es mit allen Fliegern im Verein kompatibel ist.

Vielen Dank für eure Inputs!

Slopemaniac
 
Mhm, deine Idee wird schon lange praktiziert. Ich habe auch schon länger Schlaufen mit Karabiner dran, der im Schleppseil eingehängt wird.

Gruß Mirko
 
Mach dir eine Schlaufe und verbinde sie mit einem sog. Simplexhaken mit dem Schleppseil.
Simpel, schnell eingehängt und spottbillig.

War ein Tipp vom "Power schlepp Team CH":
a745217210.gif
 
Ich persönlich schleppe auch gerne und viel.
Egal ob mit Motorflieger oder Segler.
Ich habe immer mein eigenes Seil mit da bin ich mir dann auch sicher das es raus geht.
Und wenn dann Kollegen da am Ende eine fette Schlaufe reinhauen könnte ich kotzen.
Bei der Motormaschiene denke ich sind da alle Kupplung ähnlich. Unterschied wäre dann noch mit oder ohne Schleppstange.
Also ist meistens der Segler im Zugzwang.
Wenn jeder Segler seine eigenes passendes für ihn ausklingbares Seilstück mitbringt wäre das die optimale Lösung finde ich.
So ist jeder für sein eigenes Seil für eine sicher Trennung verantwortlich.
Zu verbinden ist das ganze halt mit einen Karabiner oder ein stabilen Wirbel aus dem Angelzubehör.

Gruß Frank
 

onki

User
Hallo,

die Sache mit dem Karabinerhaken find ich selbst auch sehr praktisch. Nur sind mir Simplexhaken doch etwas zu schwach für ein 15kg Modell.
Bei den richtigen Karabinerhaken (z.B. ein 40er) hab ich immer etwas Bedenken, wenn die hinten am Schlepper sind.

Wie löst ihr denn das "Schlaufenproblem" der hochgeschleppten Maschine vor dem Schlepp der nächsten Maschine?

Der geschleppte Seglerpilot steht ja i.d.R. etwas von dem Platz entfernt, wo das Modell startet.
Legt ihr die gebrauchte Schlaufe auf einen Sammelplatz, damit der Pilot sie nach der Landung wieder holen kann?

Gruß
Onki
 
Hallo zusammen,

wir kommen bei uns normalerweise mit 2 oder 3 verschiedenen (meist Nylon--) schnurschlaufen aus, die sind an der Schleppleine befestigt und fertig. So kann sich jeder sein Ende nehmen dass am besten passt.

Das reicht bei uns für die MPX-Kupplungen, Aeronaut-, Graupner- und Gromotec-Kupplungen. Irgendwelche Spezial Kupplungsteile sind bei uns zum Glück nicht in Betrieb.

Gruß Ralph
 
Hallo Zusammen...

Vielen Dank für den Tipp mit dem Simplex-hacken. Ich glaube, dies wird die Lösung welche von mir umgesetzt wird.

Obwohl ich die Bedenken bei schwereren Modellen nachvollziehen kann, sehe ich keine Probleme bez. der Belastbarkeit. Im Allgemeinen denke ich, dass es am Seil Komponenten gibt welche sich definitiv vor dem Simplexhacken lösen (Silch in eher scharfkantiger Schleppkupplung, meistens schon etwas "zermatscht"). Ganz ketzerisch stelle ich hier die Frage, welche Belastungen effektiv auf das Seil/Modelle genau wirken (hat dies jemand gemessen?). Mein Schlepper, mit welchem bis zu 18 kg Segler hochzieht würde wohl kaum einen Schlag mit 10 kg plus überstehen und unsere "sollbruchstelle" am Seil reisst bei 7 Kg. Sowieso ist es ja so, dass selten so grosse Kräfte wirken (Dämpfungseffekte durch die Dehnung der Leine).

Mit den Schlaufen sehe ich kein Problem: Jeder Segelpilot kann sich eine Schlaufe an den Flieger hängen + eine Schlaufe am Seil. Jedes Mal, wenn sich ein Pilot am Seil festmacht, hängt da bereits eine Schlaufe die dann "auf Mann" ist, bis wieder gelandet wird - so einfach....

Freundliche Grüsse, Slopemaniac
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Die Wirbel aus dem Angelsport sind leicht und die großen Ausführungen sehr belastbar (Größe #10+10 z.B. 228kg (!) Zugfestigkeit). Z.B. im 30er Pack gekauft nicht teuer und man kann dann 30 Schlaufenstücke herstellen, die die Seglerpiloten schon vorbereitend in die Schleppkupplung einhängen. Dann auf der Startbahn das Schlaufenstück ins Schleppseil einklinken. Nach dem Seilabwurf oder Landen der Schleppmaschine wird das Schlaufenstück abgenommen und kann an den nächsten Seglerpiloten ausgegeben werden. Das manchmal zeitraubende Gefummel am Startplatz fällt damit weg.
 
Einfacher Test, Steck einen Schraubendreher durch die große Öffnung des Simplex, dann ein Schleppseil rein und Kofferwaage dran.
Wenn der 30er Simplex bei 50 KG noch nicht abgerissen ist sollte das wohl auch für 20 KG im Schlepp reichen.
Ich selbst schleppe mit solchen Haken Segler mit bis zu 8,5 Kg, auch bei Seilriss war es nach üblem geschaukle nie der Simplex, der nachgegeben hatte.

Im Schlepp bedeutet, halbwegs sauber mit moderater Steigrate.
Viele verwechseln 70° Hochzerrwinkel (Traktorpulling mäßig) mit F-Schlepp - ja, da kann es das dann auch mal zerrupfen.;)
 
Es ist doch auch gar nicht so schlecht, im Schleppseil eine Sollbruchstelle zu haben. Wenn es den Haken aufbiegt, ist das ein sicheres Anzeichen für eine Veränderung des Schleppvorgangs. Mein Karabiner ist auch so ein ganz leichter und zarter aus Alu, wo ich erst so meine Zweifel hatte. Aber er hält, und dann ist es okay.

Ich kann mich aber auch gut erinnern, dass wir mit meiner 3 m B4, die auch nur etwas über 3 Kg wiegt, mal recht ordentlich geschleppt hatten. Und dann gab es in der Höhe einen Ruck im Gespann, dass es den 10-er Flächenstahl komplett verbogen hat. Das war aber überhaupt nicht zu bemerken, also der Ruck oder was auch immer da passiert ist. Ich habe nur gesehen, dass mein Segler plötzlich eine V-Form jenseits von Gut und Böse hatte und ich dachte, der wird die Flächen gleich komplett abwerfen. Wir haben nie herausgefunden, was da genau passiert ist, also die Ursache war. Aber einen 10-er Stahl mal eben mit 2 x 20° V-Form zu versehen, geht nicht so ganz einfach... Und was auch komplett seltsam war, dass weder Rumpf noch Holzflächen dabei Schaden genommen haben.

Was ich damit sagen will: Große Kräfte treten beim Schleppen schneller und viel kräftiger mal auf, als man es für möglich hält. Und dann ist es gar nicht mal so schlecht, wenn es nicht das Modell ist, welches nachgibt.

Ich habe gerade mal nachgeschaut, es gibt sogar noch Bilder von der Nummer:

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Gruß Mirko
 
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