Unser letzter großer Brummer: Baubericht

PeterKa

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Beide haben wir die 70 hinter uns gelassen, mein Freund Heinz sogar erheblich. Seit vielen Jahren bauen wir zusammen schöne und weniger schöne Modelle, je nach dem, aber immer mit großer Begeisterung. Zum nahenden Abschluß unserer Modellbaukarriere wollten wir es noch einmal ein bisschen krachen lassen. Und so startete nach vielen Diskussionen und Literaturstudien das letzte richtige Scaleprojekt. Noch will ich nicht verraten um welches Flugzeug es sich handelt.. So bleibt Raum für Mutmaßungen ;)

Die Letzten Wochen waren wir mit dem Bau der Spanten beschäftgt. Als Baugrundlage dient ein Plan von VTH aus den 70er Jahren, den wir nicht sklavisch einhalten wollen. Die Geometrie habe ich überprüft, so daß der Bau beginnen kann.

Und an diesem Wochenende war es dann soweit.

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Ein wircklich echter Brummer 2100 mm Spannweite und 1500 mm lang. Gewicht 6-7 Kilo. 2 Motoren elektrisch. Holzbauweise, aber mit Aluminiumbeplankung, wo das Original auch aus Aluminium ist. Und natürlich: Nieten Nieten Nieten.

Aber erstmal klassisch in Holz. Wir bauen zwei Stück, wie immer.

PeterKa
 
CriCri...https://de.wikipedia.org/wiki/CriCri
 
Ich dachte erst eine GAF Nomad, aber da fällt der Rumpfrücken nicht so stark ab und Peters Rumpf wirkt gedrungener ;)

VG,Sebastian


PS: DO 228 würd ich nicht sagen, da passt die Flügelposition nicht von der Höhe her. Am nächsten und ziemlich schick wäre eine DHC 6 Twin Otter
 
Zuletzt bearbeitet:

PeterKa

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Ich freue mich über Eure interessanten Vorschläge, will das Geheimnis aber noch nicht lüften. Wir haben gestern weitergemacht. Leider mit dem unerfreulichen Zwischenstand, daß 2 der Spanten im Plan ganz offensichtlich falsch gestrakt waren. Die mussten wir neu einmessen und neu bauen. Das ist kein Drama, hält aber auf. Wenn diese sitzen kann der Rumpf zum ersten Mal von der Helling, ich glaube spätestens dann kann er seine Bestimmung nicht mehr verleugnen.

PeterKa
 
Ich denke, für eine DO 28 sitzt die Nase etwas tief. wenn das eine Skyservant wird, bin ich im Eimer, da ich auf diesem Teil beim Bund 2500 Std. Flugstunden absolviert habe. Die CriCri nehme ich zurück, die sieht anders aus....
 

PeterKa

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Schön schön :) Ich will die Knobelei mal beenden: Es ist tatsächlich eine D28 SkyServant. Bilder davon stelle ich aus bekannten Gründen hier nicht ein, wen es interessiert muss es sich ergoogeln.

Wir planen eine Militärversion. Heinz tendiert zur oliven Heerlackierung (wie in Wunstorf im Museum), ich liebäugele mit der Marineversion, also diverse Grautöne. Davon stehen 2 in Nordholz im Aeronauticum, wovon eine die umlackierte Ölfliegerversion ist. Dies hat viele Jahre illegale Ölablässe von Schiffen in der Nordsee dokumentiert.

Was die Raterei erschwert hat sind die beiden Schächte für die Tragfläche, und die Motorgondeln, die mit dem Fahrwerk eine Einheit bilden.

Die Maschine ist vielleicht kein künstlerisches Designer Highlight, aber mit ihrer gnubbeligen hummeligen Forn doch von außergewöhnlichem Charme. Wir jedenfalls haben uns darin verknallt ;)

PeterKa
 
Oh ja, der alte "Knattermann" :) ! Danke für das tolle Video! Da werden alte Erinnerungen wach...!
 

PeterKa

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Neu für uns war das großflächige Beplanken eine Rumpfes mit ausgeprägten Rundungen. Wir haben daher eine Weile gerätselt wie man das am besten macht. Und hier unser Ansatz:

Die Balsbretter werden passen abgelängt. An den Längskanten werden mit Sekundenkleber Hartholzleisten aufgeklebt.

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Jetzt können die Bretter gewässert werden. Es besteht keine Gefahr mehr, daß sich beim Aufziehen Wellen bilden.

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Passt alles soweit.. auch von Innen.

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Nach dem Trocknen werden die Leisten einfach abgeschnitten.

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Das ging wirklich sehr viel eleganter ans befürchtet. Nicht verschwiegen werden darf, daß für die Rundungen das Holz sorgfältigig ausgewählt werden muss. Es passiert leicht, daß kleine Risse im Hilz sind, die dann beim Biegen zum Bruch führen. Außerdem muss die Maserung kurvenfrei den Biegungen folgen. Einige der Bretter haben die Bedingungen nicht erfüllt. Die oberen Beplankungen haben wir inzwischen fertiggestellt. Der Rest dürfte recht einfach sein.

PeterKa
 
Was auch super funktioniert, ist das Aufbügeln der Beplankung mit Weißleim. Das habe ich bei meiner Lockheed Lodestar gemacht und da ist am Rumpf ja alles rund und sogar sphärisch gewölbt. Beide Teile an de Berührungspunkten mit Weißleim einstreichen, warten bis der Leim sich trocken anfühlt und dann das Ganze mit einem Bügeleisen bei "Baumwolle" aufbügeln. Man kann auch die Beplankung vorher anfeuchten.
Grüße, Robert
 
Das mit dem Backpapier wusste ich noch nicht. Gute Idee!!
 

PeterKa

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Es geht weiter...

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Die Beplankung des Rumpfrückens besteht aus 5 Teilen, die wir vor dem Aufbringen miteinander verleimt haben.

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Als Vorbereitung zur Verleimung werden alle Klebekanten mit Weissleim eingestrichen... Hier die Beplanung an den Kanten...

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und hier die Rumpfspanten und Doppler. Das trocknet jetzt bis der Leim durchsichtig wird. Hat gedauert, wir konnten erst am nächsten Morgen weitermachen.

Aber in der Zwischenzeit....

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Styroarbeit. Die Werkzeuge:
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Mein Schneidebogen aus den 80er Jahren,

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Mein Labornetzteil aus den 70er Jahren.
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Und zwei Winkel, an denen der Schnitt geführt wird. Der Bogen benötigt 30 Volt und 2,5 Ampere. Da ist schon ein wenig Bumms im Netzteil gefordert, und früher wog sowas dann mal locker 10 Kilo. Unzerstörbar das Netzteil und das nach fast 50 Jahren.

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Für schnell und schmutzig pieksen wir die Musterrippen direkt mit Nägeln aufs Styropor. Das Hat ein paar Nachteile, weswegen die Ergebnisse nicht perfekt sind, aber das spielt hierfür asbsolut keine Rolle. (Bei Flächenkernen sieht das anders aus.)

Ein paar Minuten später:

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Das Ganze hat weniger als eine halbe Stunde gedauert... Zu sschnell um den Leim trocken zu bekommen.

Daher am nächsten Tag:

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Und Bügeln... Ja das Eisen war etwas zu heiss..

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... sitzt.

Probesitzen des Seitenleitwerks...

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was für ein Mordstrumm..

PeterKa
 
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