Hallo an die Valach-85 B2-Nutzer,
ich fliege bisher auf zwei Fliegern den ROTO 85 NG-4-Takt-Boxer und bin mit dem Laufverhalten nach anfänglichen Problemen zufrieden.
Weil ich in meiner Cessna 182, Voll-GfK mit 3,1m Spannweite den Motor unter der Haube verstecken wollte, musste mein ROTO aus der Piper (3,6m SPW) weichen, weil der Valach 2,5 cm zu breit war.
Jetzt sind die ersten Testläufe mit dem Valach 85 B2 mit einem Fiala-Prop 26x12 erfolgt. Ich habe große Probleme mit einem tiefen Leerlauf (900 - 1000 UPM). Analog zum ROTO der ersten Serie sind die Probleme die gleichen. Roto hat dann den Vergaser gewechselt ( Venturidurchmesser von 12,7mm auf 11,11mm reduziert).
Die Überprüfung des beim Valach eingesetzten Vergaser WT-201 hat ergeben, dass dieser ein Venturidurchmesser von 13,4mm hat und das bei einem Ansaugrohr-Durchmesser von 10mm. Das ist für einen 70ccm-4-Takt-Einzylinder ausreichend aber für einen 85ccm 4-Takt-Boxer nach meiner Meinung viel zu groß.
Ein 70ccm Einzylinder saugt bei einem Einlasshub 70ccm Gemisch ein. Dadurch einstehen im Venturi Strömungsgeschwindigkeiten, welche ein homogenes, stöchiometrisch passendes Gemisch erzeugen. Dies passt sowohl im Leerlauf als auch bei Vollgas. Ein 85ccm Boxer hingegen saugt nur die Häfte des Volumens (42,5ccm) an, weil die Zylinder oppositionell arbeiten. Für die Strömungsgeschwindigkeit ist es egal, wie oft die 42,5ccm angesaugt werden, sie ist immer nur halb so groß wie bei einem vergleichbaren Einzylindermotor.
Ich habe es jetzt einmal mit einem Vergaser ausprobiert, welcher nur ein 11,11mm Venturi besitzt.
Der Erfolg ist verblüffend. Jetzt läuft der Motor in überfetter Einstellung 900 UPM bis ich ihn abstelle. Dass ist zwar keine praktikable Einstellung, aber je besser er in extremem Leerlauf läuft, um so sicherer läuft er im normalen Leerlauf!
Jetzt noch etwas zum unsäglichen Problem mit dem Öl in der Pumpmembrane und der Hilfslösung mit dem Y-Stück und der regelmäßigen Entleerung der Auffangleitung!!
Der von mit eingebaute Vergaser hatte keinen Pumpenanschluss sondern nur die Pumpenbohrung zum Ansaugrohr. Ich hätte den Vergaser umbauen können, habe aber den Versuch gestartet, den Saugimpuls des Ansaugrohrs zu nutzen.
Diese Ansteuerung der Vergaserpumpe wird in vielen 2-Takt-Motoren genutzt.
Und siehe da, es funktioniert beim Valach genauso gut wie bei meinen ROTO-Motoren.
Ein Nachteil hat diese Ansteuerung bei einem ventilgesteuerten Motor, es gibt im Gegensatz zum 2-Takter nur einen negativen Impuls (abgesehen von einem kleinen Gegenimpuls durch die Entspannung der beschleunigten Gassäule nach Schließen des Einlassventils).
Das ist bei einer Gummimembrane schlecht, weil sich diese mit der Zeit verformt und die Pumpenleistung nachlässt.
Das Problem lässt sich mit der braunen, gewebevertärkten Siliconmembrane, welche jedem Reparatursatz beiliegt, vermeiden.
Ich nutze diese seit Jahren ohne Probleme in den ROTO`s und konnte keine wesentliche Verformung feststellen.
Es ist auch jeden Nutzer von Akrylatbenzin (Aspen usw.) zu empfehlen, diese Siliconmembranen einzusetzen.
Ich habe versucht, Kontakt mit Fiala aufzunehmen, aber leider ohne Antworten.
Da ist ROTO um Welten besser bei der Kundenpflege.
Es wäre schön, wenn hier andere Valach-85 B2-Nutzer ihre Erfahrungen austauschen.
Mit Fliegergruß
Günter