Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass bei 4° vermutlich "Rennboot" möglich ist (aber nicht ganz sicher - musst Du riskieren...).
Beim Starten wird das Vollgas die Draco schön gerade ziehen, die Schwimmerspitzen werden kaum aufs Wasser kommen - ausser Du brichst den Start kurz vor dem Abheben ab. Das ist wie Landung, und dazu gilt:
Beim Landen musst Du folgendes Bedenken: Wenn Du mit "gemütlicher Reisegeschwindigkeit", HR neutral und so etwa Halbgas aufsetzt - also deutlich über Stall+10% - aufsetzt, wird sie auf Stufe gleiten. Wenn Du dann das Gas auf "Leerlauf" setzt, wird sie sich erst um etwa 2-3° nach vorne neigen (durch die Bremswirkung der Stufen). Weiter wird sie sich zunächst nicht neigen, da sie ja noch Fahrt hat und das HR ein weiteres Kippen verhindert. Sie bremst auf den Stufen schön sanft immer mehr ab, die Geschwindigkeit geht sanft zurück, die Haltewirkung des (immer noch völlig geraden!) HR lässt sanft nach, und im passenden Moment setzt die Lauffläche völlig auf der Wasseroberfläche auf: die Verdrängerfahrt mit sehr starker Bremswirkung beginnt abrupt. Wenn die Draco dann schon ziemlich langsam ist, ist alles gut, sonst...:
Es kann also bei nur 4° durchaus passieren, dass die Schwimmerspitzen dann zu früh vollflächig auf dem Wasser aufliegen und es die Draco mit noch deutlicher Geschwindigkeit - rumms! - um die Ecke reisst! Ich habe ja bei meinen Versuchen mit der FCXL selber erlebt, dass ein "halber" Umbau die Situation viel kritischer gemacht hatte - ich konnte mit ihr weiter fahren als vorher, nur um dann um so schlimmere Haken zu schlagen.
Wenn Du unbedingt an den 4° festhalten möchtest - hier ein Workaround:
Bei Deiner Auslegung - die ich für langsame und mittlere Geschwindigkeiten auf dem Wasser für sicher halte - solltest Du also immer mit wenig (Start und Landung mit "gemütlicher" Reisegeschwindigkeit) oder mehr (im Langsamflug) gezogenem HR unterwegs sein. Nur das hält die Schwimmerspitzen oben!!
Und nebenbei: mit leicht gezogenem HR kannst Du auch nicht Rennboot spielen - und sanft ritzende, nicht platschende touch&gos sind auch kaum möglich.
Natürlich erhöht sich durch das gezogene HR die EWD, was ja für den Langsamflug nicht schlecht ist. Wenn Du jetzt denkst, prima, wozu habe ich denn Klappen, dann überleg mal, was das Klappensetzen bei mittleren und höheren Geschwindigkeiten mit der Rumpfachse (und parallel dazu mit den Schwimmerspitzen) macht - richtig, es senkt sie! Das ist an Land super, aber ich glaube nicht, dass Du das auf dem Wasser wirklich willst...
Diesen Vorgang musst Du Dir wirklich verinnerlichen, denn es fühlt sich zunächst völlig unlogisch an, dass die Klappen etwas verschlimmern sollten (ich rede natürlich nicht vom Flug mit absoluter Mindestgeschwindigkeit).
Echte Wasserflugzeuge sind für genau eine spezielle Konfiguration beim Landen ausgelegt und dabei ziemlich intolerant. Mit einem solchen möchte ich niemals mit Reiseflug- oder gar Höchstgeschwindigkeit über das Wasser jagen - es würde wohl sicher zur Katastrophe führen.
Meine genannten 6° sind empirisch. Für die Schnellfahrt auf der Stufe bei 2/3- bis Vollgas sind sie eindeutig weit mehr als ausreichend - aber es geht darum, was in genau dieser Situation bei plötzlichem Leerlauf passiert. Noch einmal: Das Modell neigt sich einige Grad nach vorne und wird bei mittlerer oder hoher Geschwindigkeit bei zu wenig Schwimmer-Anstellwinkel zur Verdrängerfahrt geradezu gezwungen, mit brutalem Bremsen, durch den Propellertorque offenbar zuerst mit dem rechten Schwimmer. Diese Unsymmetrie macht das ganze erst zu einem richtigen Problem. Das Risiko des Kenterns dabei ist erheblich!
Diese Situation ist auch der Grund für das Lebensende der Do 24 ATT - sie war nach der Landung zu schnell und zu nah am Ufer. Der Pilot hat in seiner Not den Bug ins Wasser gedrückt (oder voll Seite gegeben?), was zu irreparablen Schäden geführt hat (nach meinen unvollständigen Informationen).
LG Bertram