Verbesserung der Wasserfahr-Eigenschaften bei 2-Schwimmer-Modellen

ROL4ND

User
Hallo zusammen,
auf Basis der Kenntnisse aus diesem Beitrag habe ich meiner RV8 eine Korrektur OP verpasst.
Somit kann ich nächste Woche in Plau endlich 1A Wasserstarts und Landungen machen .. hoffe ich jedenfalls:).


Beste Grüße
Werner

Hallo Werner,

hat sich Deine RV8 anders, als die in dem Video aus Post #52 verhalten, denn dort das sieht das ja ganz gut aus ?
Interessanterweise klappt die Stufen-Fahrt mit der Flex Innovation / Premier Aircraft RV-8 scheinbar ohne gesetzte Klappen besser, denn die Schwimmer im Video sehen nicht nach einer Modifikation aus.
Das wurde ja u.a. von Bertram bereits ins Spiel gebracht.
Das Kleben des hinteren Schwimmerteils wird offensichtlich mit Klappen, durch den erhöhten Einstellwinkel der Tragfläche, noch verstärkt.
Ich habe auch so eine RV-8 in Orange, aber keine Wasserfluggelegenheit in der Nähe, überlege aber trotzdem mal das Schwimmer-Kit zu bestellen... Dann würde ich mich ( oder die RV-8 😬 ) opfern und mal leichten Tiefenruder Einsatz testen, wenn das sonst keiner macht.


VG Roland
 
hat sich Deine RV8 anders, als die in dem Video aus Post #52 verhalten, denn dort das sieht das ja ganz gut aus
.... ja, sonst wäre ich nie auf die Idee gekommen, etwas zu ändern.
Sie hat sich verhalten wie in Post 48 dargestellt.
.. rausreissen aus dem Wasser und "Landungen" da mochte man nicht hinsehen ..
Wie schon gesagt, ich hoffe dass es jetzt besser wird. Eine SLR Kamera mit EF 70-200 ist schon im Gepäck ..
Den Abstand der Stüzen habe ich jetzt nicht nachgemessen, nehme mal 300mm an, dann wurden die Schwimmer
durch die 20mm Kürzung um ca. 4° angehoben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurze Rückmeldung zum Test mit geändertem Anstellwinkel der RV8 Schwimmer ..
Der Start erfolgte wie erhofft, die RV8 hob sauber aus dem Wasser ab.
Nach 2 Minuten löste sich ein Schwimmer vom Gestell, das schrottige Sperrholz
in den Schwimmern ist ausgerissen, somit hing ein Schwimmer quer.
Also Landung auf einem Schwimmer, dabei rissen auch die retlichen Halter.
Am Modell keine Schäden .. 2 Tage mit einfachstem Werkzeug repariert, aber erfolgreich.
Die Kameraden haben ausgeholfen mit 3mm Sperrholz und Dremel von Bernd, Bohrmaschine, M4 Muttern und Epoxi
(so viel hatte ich nicht dabei) von Anja und Ingo und einer M4 Gewindestange von Harald ..
Nach einigen Flügen kann ich sagen, Starts und Landungen waren wie erhofft.
 

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Hallo Werner,
hat der andere RV8-Pilot etwas dazu gesagt?
LG Bertram

P.S.: ich würde das Gestell unbedingt diagonal (von hinten unten nach vorne oben) abstützen.
 
hoi Filou, ich meinte nicht Dich sondern den Besitzer der anderen RV8 im letzten Foto. Oder wsr das Deine?
LG Bertram
 
:) .. das ist meine, nach der Reparatur.

Es waren zwei weitere RV8 Piloten in Plau, Vereinskollegen.
Beide Flieger machten bei Start und Landung keine Probleme
so wie meine vor dem Umbau. Eigentlich unlogisch bei Serienmodellen,
aber es ist so gewesen, wie in Post #48 von Bertram dargestellt.
Bei einem wurden die Laschen der Schwimmer beidseitig mit 1mm
GFK Platten beklebt. Das dient natürlich "nur" der Verstärkung.
Die vorgeschlagene Diagonalverstärkung behalte ich als Option
mal im Hinterkopf, bisher ist das stabil und wenn,
dann würde ich gern ein Seil verwenden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen

Ich habe inzwischen mein Projekt, Schwimmer für eine 2m Draco zu bauen, fertiggestellt. Der Anstellwinkel der Unterseite vor der Stufe ist 3 Grad, und der ganze Schwimmer nochmal 3 Grad zur Rumpf-Längsachse.

Leider war bisher jedes Mal recht starker Wind - allerdings ablandig, so dass nur wenig Wellen entstanden. Dennoch bin ich nicht endlos herumgerast bis zum Abheben. Der der Flieger verhielt sich bisher recht stabil ohne Ausbrechtendenzen beim Start.

Bertrams Theorie und seine Versuchen scheinen also zu stimmen. Ich danke für die Tipps.

Das Gewicht der ganzen Schwimmerkonstruktion ist nur unwesentlich höher geworden als das abgebaute Fahrwerk. Aber an den zusätzlichen Luftwiderstand beim Fliegen muss ich mich noch etwas gewöhnen.
Es ist jedenfalls schön, wieder ein Wasserflugzeug zu haben.

Gruß
Friedel
 

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Hello again

Heute morgen war es windstill.
Die Rolleigenschaften der Draco sind tatsächlich so unproblematisch, wie es gewünscht war:
Ich kann auf der Stufe Rennboot fahren mit nur wenig Wellenerzeugung, und ich kann mit leichtem Zug am Höhenruder jederzeit abwassern.
Da bricht nichts aus oder verhält sich unerwartet.

Der zusätzliche Luftwiderstand erhöht allerdings spürbar den Stromverbrauch bzw. verkürzt die Zeit bis zum Batteriewechsel.

Zum Landen ziehe ich schon das Höhenruder auf Anschlag, denn sonst bekomme ich drei Landungen hintereinander.
Das mag an dem glatten Schwimmerboden liegen ohne Kielung.

Insgesamt also eine gelungene Sache!

Always happy Landings
Friedel
 
Leider im Slow- und Parkflyerforum (statt hier) ist ein schöner Baubericht eines kleinen Wasserflugmodells. Klaus Jakob verlinkt dort auf eine Anleitung zum Schwimmerbau von Heinz Dittmar (!), die fast auf den Tag genau 50 Jahre alt ist (!!).

In dieser Anleitung wird - wie in fast allen die ich kenne - nicht auf den Anstellwinkel der Schwimmersohle vor der Stufe eingegangen: dieser wird als irgendwie gegeben betrachtet... Aber immerhin ist in Bild 6 dieser so gezeichnet, dass er ansteigend gegenüber der (im Bild nicht horizontalen!) Wasserlinie ist. Dass sich die abgebildete Cessna aber mit dem Höhenruder so wie gezeichnet über das Wasser bewegt, wage ich schwer zu bezweifeln: Der Fahrtwind wird das Höhenruder anheben bis es (in etwa...) horizontal steht, was alle anderen Winkel erst einmal erheblich verändert. Vielleicht meinte Heinz ja auch, dass am HR gezogen werden muss, bis es "effektiv" waagerecht steht, und er hat es nur etwas unglücklich ohne Ausschlag nach oben gezeichnet.

Das würde jedenfalls meiner Flugerfahrung entsprechen. Insgesamt ist die abgebildete Konfiguration die des Steigfluges knapp über Stallgeschwindigkeit mit maximalem TF-Anstellwinkel minus 2° Sicherheitsreserve, was sicher funktionieren wird. Auch die Landung muss dann in dieser Konfiguration erfolgen, wobei jedes Setzen der TF-Landeklappen dafür sorgt, dass der Schwimmer-Anstellwinkel abnimmt, sich also den 0° nähert - was i.d.R. zu einem Festsaugen der Wasserski mit den bekannten Folgen führt. Ähnliches gilt für alle Ab- und Anwasserungen mit mittlerer und höherer Geschwindigkeit, wobei u.a. ein sofortiges Herausnehmen der Propellerleistung nach dem Aufsetzen durch die Bremswirkung der (noch auf der Stufe gleitenden!) Schwimmer für ein weiteres Nach-vorne-Kippen um ca. 3° sorgen würde: dabei saugen sich die Schwimmer dann adhäsiv auf dem Wasser fest, mit etwas ungünstigen Auswirkungen...

LG Bertram
 
Hallo Bertram und Kollegen,

ja, ich hatte mir auch gedacht, den alten Beitrag auch hier reinzusetzen. Wollte aber nicht vorlaut sein bei den Experten...:D
Der Slow- und Parkflyerbeitrag ist mit dem Stichwort "Puffin" zu finden:


Und hier noch der angesprochen alte Beitrag aus der "Modell" August 1973.
Teil 2 habe ich auch angehängt.

Gruß
Klaus.
 

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  • Schwimmer_Modell_August_1973.pdf
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@friedelweber

Könntest Du bitte weitergehende Detailinformationen zu Deiner Draco on Floats veröffentlichen ?

Mich würde es zumindest sehr interessieren und freuen…

Vorab schon mal ganz herzlichen Dank

VG stefan
 
Hallo Stefan und alle anderen Interessierten
Ich kann ja mal ein bisschen berichten, wie ich die Schwimmer gebaut habe. Wen das nicht interessiert, möge bitte weiterblättern.

Vor allem auch kann ich schreiben, was ich bei einer neuen Konstruktion anders machen würde, denn optimieren geht bekanntlich immer.

Die Art der Konstruktion ist nicht "Draco-spezifisch"! Auf diese Art kann man für jedes Modell einen Schwimmer herstellen, wenn man die Maße entsprechend skaliert.

An Material habe ich gebraucht:
Eine Depron-Platte 9mm
2 CFK-Rohre 8mm außen / 6 mm innen
4 CFK Stäbe 6mm Vollmaterial
2 Gurte 8 x 1
4 Gurte 4 x 1
etwas Plattenmaterial 1 und 3 mm dick
Dazu halt reichlich Epoxi, Microballon, dünnes Gewebe etc.
Im Vergleich zu dem, was Schwimmer im Handel kosten, war das eigentlich recht billig.

Ich habe als Vorbild die Schwimmer einer Hobbyking Grand Tundra genommen und alle Maße etwas angepasst und nach oben skaliert. Bitte im Netz die verschiedenen Abhandlungen zu Schwimmer-Konstruktionen lesen!
Damit konnte ich schnell in Originalgröße Spanten und die Seitenteile auf Papier zeichnen, das hinterher auf der Depron-Platte fixiert wurden zum Ausschneiden.
Die oberen Streifen / der Deckel sozusagen sind nur etwa 4 cm breit. Als erstes wurden die vier Ankerplatten hergestellt, die bei einer harten Landung den Stoß aufnehmen müssen. Und das sind ganz schöne Kräfte, denn Wasser bei hoher Geschwindigkeit ist hart wie Beton!
Die Platten ( etwa 4 x 3 cm) habe ich aus einer CFK-Platte von 1 mm Stärke ausgesägt, und dann ist es ganz wichtig:

Und jetzt kommen zwei Tipps, über die "Experten" nur müde lächeln werden. Ich schreibe es aber mal trotzdem:

1. Alle industriell gefertigten CFK-Teile haben auf ihrer Oberfläche eine Schicht aus Trennwachs, und die muss komplett herunter: Wenn man zu schleifen anfängt, gibt es zuerst grauen Schleifstaub. Erst wenn er tiefschwarz wird, ist es genug, und dann sollte man auch nicht mehr darauf fassen - es sei denn mit Einmalhandschuhen.
Dieser Hinweis gilt für alle CFK-Teile, Rohrenden, Platten etc.! Auf Trennwachs hält nix!!!

2. Ich verwende ausschließlich langsam aushärtendes Harz (Hexion 285/286) . Ich war 25 Jahre für Segelflugzeugbau verantwortlich, und natürlich stammt das Harz aus meiner ehem. Firma. Damit wurde alles geklebt, weil es die größte Festigkeit erzielt. Das Gemisch ist nach 10-12 Stunden fest und nach 24 Stunden durchgehärtet. Da muss man manchmal etwas warten, aber wer treibt uns schon?
Zu viel angerührte Mengen kommen anschließend in den Gefrierschrank und bleiben dort bis zu einer Woche haltbar.
Alle schneller härtenden Harzsysteme erreichen m. W. weniger Festigkeit und sind auch nicht so lagerfähig.

Dier Ankerplatten wurden flächenbündig in die Deckstreifen eingelassen und darüber je ein Gurt 8x1mm geklebt , der eine Festigkeit von 8 Tonnen haben soll. Je zwei kurze 8mm-Rohre werden von unten aufgeklebt und mit "Mumpe" (Harz+Baumwollflocken) zusätzlich verstärkt. Sie nehmen später die Querstreben auf. Jeweils auf der nach innen zeigenden Seite ist das Rohr etwas länger und ragt aus den späteren Seitenteil heraus Das Ganze wird schön sauber ausgerichtet zum Aushärten.

Das sah dann zusammen mit den vorgeschnittenen Depron-Teilen so aus:
Man sieht die beiden Untergurte 4x1 mm, die natürlich einen Knick aufweisen müssen, sonst passen sie nicht.
IMG_9071.JPG

Und hier sieht der Leser dieses Threads natürlich einen schweren Fehler.:
Die Oberseite der Seitenteile und der vordere Teil des Schwimmerbodens sind parallel. Dabei müsste der Boden einen Anstellwinkel von etwa 6 Grad nach oben haben, wie es Bertram ermittelt hat.
Ich habe das erst später gelesen und konnte noch rechtzeitig einen Keil von der Stufe nach vorn aufkleben. So dass es jetzt passt. Aber das bedeutet natürlich überflüssiges Gewicht.

Das kleine Dreieck rechts ist eine Schablone zum gleichmäßigen Winkel des Heckspiegels. Ich habe vorn Anfang an nicht vorsehen, ein Wasserruder zu verwenden. Dafür kann der Motorcontroller aber Rückwärtsfahrt, und wenn jetzt mal eine Kurve zu groß gerät, rolle ich etwas zurück und versuche es noch einmal. Klappt immer!

Alle Teile wurden mit Sekundenkleber zusammen geheftet und dann mit Microballon-Spachtel alle Fugen verschlossen und die Klebungen verstärkt.
IMG_9076.JPG

Unter den vier Ankerplatten sitzt jeweils ein Depron-Spant, der mit etwas Gewebe und einem CFK-Stab zusätzlich verstärkt wurde.

Das war's erstmal für heute. Wenn Interesse da ist, setze ich die Baubeschreibung fort.
 
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Die Zellersche Porter, die schon öfter in Davos flog: besser kann man Schwimmer nicht bauen (beachte Winkel der Gleitfläche vor der Stufe zu Höhenruder). Pilot Sämmi: "die startet von alleine". Stimmt.

LG Bertram
 
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