Verbrennungsmotor reinigen

Hallo, hab mal meinen 33 Jahren alten Commander 2 aus der Versenkung geholt. Hab den im Herbst wieder gefunden.
Hab den vor 33 Jahren gebaut, dann nach 4 Jahren verkauft. Im Herbst ist er durch Zufall wieder aufgetaucht und ich hab ihn zurück gekauft (y)
Da er einige Zeit von dem Vorbesitzer nicht Geflogen wurde sieht der Motor dementsprechend aus. Er dreht einwandfrei, hat aber ziemlich Dreck angesetzt.
Nun meine Frage: Womit reinigt man, oder reinigt ihr, solche stark verschmutzte Motoren?

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LG Frank
 
Wirf ihn komplett für zwei Wochen in Methanol. Dann kannste das abbürsten.
Manche nehmen auch Backofenreiniger. Oft wird dadurch aber das Alu fleckig.
 
Früher habe ich Motore mit Trichlorethen gereinigt. Das geht sehr schnell. Trichlorethen, auch Trichlorethylen genannt ist ein starkes Lösungsmittel mit starkem Geruch. Es brennt aber nicht. Ob man das noch zu kaufen kriegt, kann ich aber nicht sagen. Wirken tuts aber einmalig. Den Motor damit Abpinseln und er sieht aus wie neu. Bei Webra wurden Die Motore vor einem Service damit gereinigt.

Franz
 
Hallo,


professionelles Ultraschallgerät mit ein paar hundert Watt Schallleistung und Heizung.


Backofenspray und viele andere Reiniger versauen die Oberfläche.


Oft haben Lager und Kurbelwelle leichte Rostansätze, wird gern vernachlässigt, dann heißt es am Ende wieder doofe Methanoler.


Gruß Florian
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Frank

Diese Diskussion wird immer wieder gestartet.
Bei den Retroleuten gibt es mehrer User die Motoren wieder reinigen bzw neu aufbauen.

Ich habe bisher viele Tipps ausprobiert, die da wären einlegen in Alkohol , Spiritus, Diesel , Bremsflüssigkeit
Kühlerfrostschutz , Petroleum usw
Das kann je nach Verschmutzung funktonieren oder auch nicht gerade hart eingebrannte Rizinusölreste lassen sich sehr schwer lösen.


Meine vorgehesweise ist wenn der Motor fest ist von Rizinusöl erwärmen mit Heissluft bis er wieder dreht
dann etwas Öl in den Motor damit der nicht wieder festbackt.

Danach zerlegen und in ein Ultraschallbad mit Heizung und einen milden Reiniger (Tickopur R3) geben.
Natürlich ist das für ein Motor zu teuer aber es gibt Kollegen die bieten das an in diesem Beitrag #12

Das einzige Mittel was ich probiert habe und das bei Kaltanwendung schon gute Reinigungserfolge erzielt
ist der Airbrushreiniger von Schminke.

Hier mal vier Bilder vor und nach der Behandlung als erstes ein alter 6,5cc Blackhead

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Dann als nächstes ein 10cc Speed der einen Garagenbrand überlebt hat nur das Plasteteil vom
Dynamixvergaser konnte nicht gerettet werden und mußte durch ein Gebrauchtteil ersetzt werden.


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Für mich hat sich jedenfalls die Investition von 120€ für das Ultraschallbad gerechnet
da ich etliches an Motorenzeug hier betreibe und auch Pflege.

Gruß Bernd
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Frank

Nein beide Motoren wurden im Ultraschall gereinigt.
Bei nicht zu arg festgebrannten Rotz geht das Schminkezeug
ganz gut.

Gruß Bernd
 

pefi

User
Ja auch WD 40 geht wenn du ihn langenug einweichst. Du kannst das Ganze aber auch in einen Topf mit Wasser und etwas Spüli geben und dann das ganze wie Nudeln aldente kochen. Anschließend mit einem Handschuh anfassen und mit harter Zahnbürste schruppen. Ein Kollege hat erst einen in Olivenöl warm gemacht. Geht wohl auch.
 
Wenn ich mir Rezensionen von solch billigen Angeboten anschaue, habe ich das Gefühl, dass dieAusfallquote recht hoch ist. Der Preis ist schon verlockend, aber was nutzt es, wenn das Schnäppchen schon bald in den Schrott fliegt?
 
Schmincke Airbrushreiniger

Schmincke Airbrushreiniger

Hallo zusammen,

wie wird der Schmincke Airbrushreiniger angewendet?
Unverdünnt einpinseln, warten, abbürsten?

Dominik
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Domink

Genau so besser geht es noch wenn du die Teile komplett
in den Reiniger einlegst.

Aber wie gesagt hart verbackene Reste da tun sich alle Reiniger
schwer. Da hilft nur Wärmezufuhr.

Gruß Bernd
 
Anmerkungen:

Ich hab mal einen schönen Webra Langhuber länger in Alkohol (Spiritus, kein Methanol) eingelegt (ich Rindvieh) und siehe da: Das Aluminium-Gehäuse war ziemlich zerfressen an der Oberfläche...

Zum Lösen von extremen Verharzungen kann man Methylenchlorid nehmen (=Dichlormethan), ist aber natürlich nicht gesundheitsfördernd. Das Zeug löst auch Epoxydharze wieder auf und wurde/wird als Reiniger in der GFK-Verarbeitung verwendet.

Deutlich besser noch als WD40 wirkt erfahrungsgemäß Ballistol.

Diesel oder Petroleum sind auch hervorragende Reiniger, wenn man die Teile länger einlegt.

Alle Leute, die in meiner Umgebung ernsthaft Ultraschallbäder verwenden (einschließlich meinerselbst) haben EMAG. Die funktionieren offensichtlich.
 
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