Verhalten von neuen NiMh-Zellen

haegar

User
Hallo, zusammen,
ich habe vor einiger Zeit bei Conrad 2100er NiMh-Zellen erstanden und einen Effekt beobachtet, den ich in dieser Form noch nie hatte.
Die neuen Zellen hatten am Anfang praktisch keine Kapazität, ich war schon kurz vor'm Reklamieren. Das Ladegerät schaltete nach wenigen Minuten ab, entsprechend wenig Saft lieferte der Akku. Erst nach etwa derartigen 4-5 Zykeln war eine Kapazitätszunahme zu beobachten und nach weiteren 4-5 Zyklen war dann die Nenn-Kapazität so in etwa erreicht.

Ist so ein Verhalten normal? Kann mir das jemand erklären? Dass sich die volle Kapazität erst im Laufe einiger Ladezyklen einstellt, ist mir bekannt, aber so extrem ist mir das noch nie untergekommen.
 

haegar

User
Größe Mignon ja, aber Conrad Hausmarke.

Kann man NiMh überlagern? Habe ich auch noch nie gehört, aber man lernt ja nie aus. Ab welcher Lagerdauer können denn solche Effekt auftreten?
 

heinzi

User
aber Conrad Hausmarke
einer mehr mit schlechten erfahrungen?

was machst du mit diesen zellen?

mein rat: lass in zukunft die finger davon ;)

die mögen im moment sogar die die kapazität wieder bringen. wie sieht es denn aber mit der spannungslage aus. und an die lebensdauer darfst bei hochstromeinsatz wohl auch nicht zu hohe anforderungen stellen.
 

haegar

User
Original erstellt von heinzi:
aber Conrad Hausmarke
einer mehr mit schlechten erfahrungen?
Ist das bekannt? Ich nahm bisher immer an, dass sich dahinter Markenfabrikate verstecken.

Original erstellt von heinzi:

was machst du mit diesen zellen?
Ich verwende sie in Sender und Empfanger von 'nem Segelboot, ist also unkritsch, nur die Kapazität sollte nicht meilenweit daneben liegen wegen dem Segelverstellservo. Ob nun zwei Zehntel Volt mehr oder weniger ist egal und Hochstrom ist das auch nicht wirklich

Danke schon mal für die Anworten, das nächste Mal gibt es wieder Markenzellen.
 
Hallo Achim,

hab eine Weile nicht reingeschaut... :rolleyes:

Heinzi hat sich deiner aber ja schon angenommen. Ich kann nur seine Meinung unterstreichen:

"Markenzellen" ist ein sehr dehnbarer Begriff. Die "No-Name-Zellen" bestehen, im allgemeinen aus dem Zellenausschuss der "Markenhersteller" sprich, das sind Ausreißer, die nicht in der Toleranz der Hersteller passen. Auf diesem Weg finden auch diese Zellen einen Abnehmer.
Bei dir ist der Betrieb ja eher unkritsch, aber dennoch vertrete ich die Meinung, dass solche Zellen nichts in unserem Anwendungen zu suchen haben- schon gar nicht in der Funke!
Daher nur "echte" Markenzellen (Sanyo, GP) verwenden, damit bist du auf der sicheren Seite.

Zum Thema Überlagern: Klar kann man Akkus überlagern- gerade NiMH-Zellen- deiner BEschreibung nach, war dies der Fall.
Zudem -wie Heinzi schon geschrieben hat- bringen die Zellen die Kapazität (an Nennkap. ist nicht zu denken) nur für kurze Zeit. Der Grund ist einfach: Die großen Unterschiede in Spannung und Kapazität lassen die Zellen im Betrieb oder beim Laden "gegeneinander Arbeiten". Ergebnis ist früher oder später ein Ausfall einer oder mehrer Zellen!

David
 

haegar

User
Original erstellt von MPX- Flieger:
...
Zudem -wie Heinzi schon geschrieben hat- bringen die Zellen die Kapazität (an Nennkap. ist nicht zu denken) nur für kurze Zeit. Der Grund ist einfach: Die großen Unterschiede in Spannung und Kapazität lassen die Zellen im Betrieb oder beim Laden "gegeneinander Arbeiten". Ergebnis ist früher oder später ein Ausfall einer oder mehrer Zellen!
...
Hi, David,
vielleicht habe ich noch eine Weile Glück, meine Zellen scheine alle ziemlich gleich "schlecht" zu sein. Wenn ich neue Erkenntnisse dazu, habe melde ich mich wieder.

Weisst Du eigentlich, was beim Überlagern mit den Zellen passiert und wann dieses Problem einsetzt? Ich habe nach längerer RC-Abstinenz jetzt erst wieder angefangen und bin technisch nicht mehr überall auf dem Laufenden. Ich hatte vor einigen Jahren schon mal NiMh im Einsatz (ich glaube Emmerich-Zellen. Die verhielten sich im Wesentlichen wie NiCds, mal abgesehen von der anderen Entladecharakteristik. Vom ersten Zyklus an eine super Kapazität und keine Degradation merkbar, obwohl ich sie so 2-3 Jahre ganz schön gequält habe.
 
Original erstellt von haegar:
Weisst Du eigentlich, was beim Überlagern mit den Zellen passiert und wann dieses Problem einsetzt?
Hallo Achim,

was chemisch in einer Zelle passiert kann ich dir auch nicht genau sagen, da ich leider kein Chemiker bin.
Tatsache ist jedoch, dass (NiMH-)Akkus, egal ob voll oder leer gelagert, nach einer gewissen Zeit "müde" werden.
Eine Überlagerung tritt dann ein, sobald die Spannung der Zelle durch die Selbstentladung wesentlich unter die Nennspannung absinkt. Bei voll gelagerten Zellen mag dies etwas länger dauern, was aber nicht heißt, dass die "Volllagerung" auch besser ist. Meine Zellen lagere ich grundsätzlich leer (Spannung 1,2-1,25V ist OK). Wenn die "Lagerung" mal mehr als 4 Wochen dauern sollte, erhält der Pack einen kompletten Lade-/ Entladezyklus.
Außerdem ist es ratsam, nach 5-15 Schnellladungen und /oder Hochstromentladungen einen Formierungszyklus einzulegen, damit alle Zellen wieder aneinander angeglichen werden.
Die Haäufigkeit der Formierungen hängt v.a. davon ab, aus welchen Zellen ein Pack "zusammengewürfelt" worden ist. Ein nach Kapazität selektierter Pack braucht selten eine Formierung, dagegen braucht ein willkürlich zusammen gestellter P. diese Behandlung sehr oft, da die einzelnen Zellen viel schneller auseinander laufen.

David

[ 31. März 2005, 20:33: Beitrag editiert von: MPX- Flieger ]
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Da dieser Thread schon für das Verhalten überlagerter Akkus zitiert wird, möchte ich ein paar Dinge anmerken.

Schon
Die neuen Zellen hatten am Anfang praktisch keine Kapazität
ist nicht belegt, denn
Das Ladegerät schaltete nach wenigen Minuten ab
ist die Ursache.

Warum tut es das? Keine Ahnung - nirgendwo steht, was für ein Ladegerät in welchem Modus verwendet wurde. Man muß deswegen nicht gleich davon ausgehen, dass es ein perfektes Ladegerät im richtigen Modus sei, und daraus folgern, dass es sicher nur deswegen abschaltet, weil der Akku tatsächlich voll ist.

Es liegt sicher nicht an "Conrad Hausmarke". Darunter verbirgt sich je nach Marktlage alles mögliche, nicht immer das beste vom besten, aber die Zahl der Anbieter 2100er AA Zellen ist derzeit noch begrenzt. Und die lagern auch nicht lange, denn Conrad betreibt eine ziemlich moderne Logistik und das Lager kostet Geld.

Wahrscheinlicher ist das hohe Spannungsrauschen bei neuen Zellen die Ursache. Meine AA 2300er Sanyo konnten damit anfangs jeden Peaklader zur Abschaltung bringen.
Dabei ist es so, dass eine mehrmals nur zur Hälfte geladene neue Zelle genau bis zu dieser Hälfte eine glatte Ladekurve aufweist. Lädt man weiter, gehen sofort die Spannungsschwankungen los. Es helfen also nur Vollzyklen. Die Ursache liegt offensichtlich im Herstellungsprozeß.

An Schnell- bzw. Peakladern erscheint es so, als hätten solche Zellen anfangs nur geringe Kapazität, die dann aber bei jedem Zyklus zunimmt, denn die Abschaltung aufgrund der Spannungsschwankung geschieht zufällig.

Abhilfe: die gute alte C/10 Konstantstromladung über 14 Stunden, am besten mehrmals. Danach kann man sie dann auch schnelladen.

Grüße, Ulrich
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Ich kann dem Ulrich nur beipflichten!
Keine Angst vor Noname-Produkten. Die Müdigkeit bei den ersten Ladungen haben auch Marken-NiMh-Zellen.
Meine GP3300 hätten auch fast einen Absturz verursacht, weil sie bereits bereits Sekunden nach dem ersten Einschalten des Motors eingebrochen sind.
Ich hatte sie nur schnellgeladen und bin raus auf den Flugplatz.
Nach einmaligem Formieren mit 1/10C und anschliessendem Schnelladen waren sie aber da, und wie!

Servus
Hans
 

heinzi

User
hallo auch ne weile nicht mehr reingeschaut hier.

also ulrich:
Es liegt sicher nicht an "Conrad Hausmarke". Darunter verbirgt sich je nach Marktlage alles mögliche, nicht immer das beste vom besten,
ulrich, da widersprichst du dir ja gerade selber gewaltig!
aber die Zahl der Anbieter 2100er AA Zellen ist derzeit noch begrenzt.
stimmt, aber wer sagt denn, dass es eine echte 2100er zelle ist und woher sie wirklich kommt weiss ja auch niemand.
ein rein äusserlicher visueller vergleich zu den marken akkus verrät da oft schon viel.
Wahrscheinlicher ist das hohe Spannungsrauschen bei neuen Zellen die Ursache
da kann ich beipflichten, das könnte auch ne ursache sein. ;) aber wie ich an anderen stellen auch immer betone, gilt auch hier: ohne aufzeichnungen können wir über solche probleme nur "philosophieren".

@ haegar:
für deinen einsatzzweck: brauche die zellen solange es geht, und mach deine erfahrungen. was ich oben sagte, bezog ich (automatisch) auf hochstromeinsatz in flugmodellen. bei dir ist die hochstromfähgkeit und spannungslage tatsächlich von untergeordneter wichtigkeit, und bei deinen belastungen kann dann auch die lebensdauer vernünftig ausfallen.
 

haegar

User
Danke, wieder was dazu gelernt. Dass man möglicherweise zwei, drei Anläufe braucht, bis die Akkus vernünftig reagieren, kannte ich schon. Nur so extrem ist mir das noch nicht untergekommen, auch nicht bei NiMh.

Die ersten Belastungstests waren jetzt ok. Für meine Verhältnisse reicht es erst mal, was die Akkus bringen. Ob sie die volle Kapazität erreichen, weiss ich allerdings nicht, das zu messen, ist mir im Moment etwas zu mühsam.
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
ich habe nun verschiedene "markenakkus" und
"billigakkus" im sender ausprobiert.
da dieser mit einer spannungsanzeige ausgestattet
ist kann man genau den verlauf der zellen
überwachen.
der positive effekt bei den " billigen "
-aldi aaa 1700 mah-
die spannung ist gleichmäßig abgefallen.
sogar noch lange nach dem piepen.~8,9volt
ca 25 min 8,7volt.
die teuren zellen sind kurz nach dem alarm
weggebrochen !-das ist wenn man gerade am
fliegen ist sehr bescheiden.der fif akku ist
nun schon knapp 3jahre alt und geht noch immer
gut und das für 10,-€

gruß andreas
 

heinzi

User
der positive effekt bei den " billigen "
-aldi aaa 1700 mah-
die spannung ist gleichmäßig abgefallen.
ob das gleichmässige abfallen nun ein zeichen für gute qualität ist mag ich mal bezweifeln.
das steile abfallen bei guten ni.. akkus ist für diesen fall natürlich schon eher von nachteil ;)
wenn du dir aber mal die lade und entladekurven von solchen billig akkus ansiehst, (sehen eher wie fieberkurven aus) wirst du dich kaum mehr getrauen solche akkus auch als sender akkus enzusetzten.

[ 08. April 2005, 15:29: Beitrag editiert von: heinzi ]
 

Thommy

User †
Hallo,
also vor Billigzellen als Empfängerakku möchte ich auch ausdrücklich warnen. Solche Zellen sind kaum berechenbar.
Ehrlicherweise muß man auch sagen, dass es kaum Sinn macht, verglichen mit dem Preis der Modelle ist der Unterschied zwischen Billigzellen und Markenakkus (GP oder Sanyo) verschwindend.

Wegen ein paar Euro riskiert man womöglich ein ganzes Modell.

Als Flugakkus schließen sich solche Zellen ohnehin fast immer aus. Da die Spannungslage einfach zu schlecht ist.

Gruß
Thommy
 

Jan

Moderator
...was hast Du/habt Ihr denn für Erfahrungen mit der Zyklenzahl gerade bei den GPs gemacht?
 
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