Wabe verkleben

Ich habe jetzt Versuche mit Epoxydkleber und dem eingangs erwähnten Industriekleber Scotch-Weld 9323 B/A gemacht und habe mich für
den Industriekleber entschieden weil dieser nach dem Verschmischen von Kleber und Härter so dünnflüssig wird, dass ich ihn mit einem
ganz feinen Zahnspachtel auf einer gerade laminierten Gewebeoberfläche sehr dünn aufbringen kann. Der Epoxydkleber ist nach dem Vermischen äussert zäh.

Der Kleber ist nicht gerade billig ( 1 l so um die 160 €) und ich denke beim Modellbau auch nicht unbedingt erforderlich, aber z. B bei einem
Leitwerksträger für einen manntragenden Segler macht es Sinn, damit zu arbeiten.


Michael
 

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Bezugsquelle Waben

Bezugsquelle Waben

Hallo,

woher bezieht ihr eure Waben, und welche sind die richtigen für Spanten ect....?
Ich möchte in meinem neuem Projekt (Schleppmaschine) etwas Gewicht sparen, Danke!!
 
In der Industrie(z.b.Raumfahrt) werden zur Veklebung von Waaben Klebefolien verwendet. Diese Folie aus Kostruktionsklebstoff wird wie eine Aufkleber auf die Waabe appliziert. Damit vermeidet ma ungleichmässiges auftragen. Damit die Verklebung zustande kommt müssen hohe Temperturen eingesetzt werden, damit der Kleber dünnflüssig wird und in die Kehlnaht produzier¨t.

Grüsse
Robert
 

Gideon

Vereinsmitglied
Die Schraubpunkte (oder noch besser: alle späteren Schnittkanten) werden mittels Schablone mit Epoxydharz + Glass Bubbles ausgespachtelt. Die Decklagen werden dann in einem 2. Schritt aufgebracht bzw. im Vakuum mit der Wabe verpresst
 

neiwo

User
Resorohrtunnel in Waben - Sandwichtechnik

Resorohrtunnel in Waben - Sandwichtechnik

Hallo Freunde,

ich habe gerade Resorohrtunnels in Waben - Sandwichtechnik gebaut. Verwendet habe ich die von R&G vertriebene 1,5mm Aramidwabe und 2 x 49g/m2 als Außen- wie auch Innenlage sowie L285 Harz und H286 Härter. Bei meinen ersten Versuchen habe das Laminat in gewohnter Weise (also möglichst trocken !) getränkt, hatte dann aber das Problem, daß die Wabe sich trotz "0,85er" Vakuum nicht ordentlich verklebte ! Ich habe verschiedentlich aufgeschnappt, daß ein Verdünnen des Harzes die Verklebung verbessern könnte. Erst ein weiterer Versuch mit erwärmtem Harz (zur Viskositätsverminderung) und wesentlich größerer Harzzugabe bei den Laminaten hat zum Erfolg geführt ! Dem widerspricht allerdings DDCompounds Empfehlung "zähmodifiziertes" Harz (ich verstecke darunter eindicken, liege ich da falsch ?) zu verwenden. Das, könnte ich mir vorstellen, hat Sinn wenn man auf ein bereits angeliertes Laminat verklebt ?
Die dann entstandenen Bauteile zeichnen sich durch eine hohe Steifigkeit sowie trotzdem extrem niedriges Gewicht aus !
Meine Vorgangsweise insgesamt entspricht halt "try and error"; es ist schwierig einem Spezialisten, so man an einen herankommt, wirklich seine Tricks zu entlocken !

Grüße,

Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,
wird nicht durch das verkleben mit nasser Glasseide die Wabenstruktur sichtbar? Ich habe mal gesehen, dass die erste Schicht erst trocknen muss, dann die Wabe drauf. Oder ist das nur bei Deckschichten so?
Gruß
Matthias
 

neiwo

User
Resorohrtunnel

Resorohrtunnel

@DDCompound: Ah, das ist es ! Jetzt ist das auch klar, danke !

@Freiflieger: Ich habe die Innenlage auf das formgebende Rohr laminiert und die Wabe aufgepresst. Die Außenlage wurde auf eine 0,3mm HartPVC Folie laminiert und diese mit verpresst (Textilgewebe außen zur Vakuumverteilung). Da drückt sich keine Wabenstruktur durch und läßt sich noch um das Rohr anlegen. Das ergibt dann in Summe innen und außen eine eine glatte Oberfläche ! Die Folie wurde natürlich gewachst und mit PVA versehen.

Grüße,

Wolfgang
 

Gideon

Vereinsmitglied
Da drückt sich keine Wabenstruktur durch

Vielleicht nicht unmittelbar, aber über kurz oder lang passiert das mit ziemlicher Sicherheit. Unter 0.2 mm Lagendicke der Deckhäute tritt das "gefürchtete" Telegraphing auf. Dieses kann nur mit einer bereits gehärteten Zwischenlage (oder aber eben dickeren Deckhäuten) verhindert werden
 
Hohlkehlen einfach

Hohlkehlen einfach

Vor einigen Jahren hat mein Bruder eine 1-Mann Jolle in Glas/Nomex/Glas gebaut.
Die Hohlkehlen wurden einfach durch eingedicktes Laminierharz erreicht. Das wurde mit einem Schaumstoff-Roller auf die Wabe aufgetragen.
Bruchtests gab es keine.

Alternativ kann zur Verklebung das Harz mit Schaumtreibmittel von EMC-Vega versehen werden,es quillt dann nachträglich auf.

Scheint mir eine sehr simple Methode. Zudem viel leichter als vollflächig einen Kleber auf das Laminat aufzubringen.

Zu Verstärkung belasteter Bereiche kann auch 2-K-PU-Schaum in 80g/l eingesetzt werden (Bacuplast).
Die Verstärkung mit Harz/Mircoballons finde ich unpassend. Das Macht die Sache sehr schwer und schafft extreme Steifigkeitssprünge.
Dann lieber an diesen Stellen einen anderen Stützstoff einbringen.




Grüße Martin
 

Gideon

Vereinsmitglied
Vor einigen Jahren hat mein Bruder eine 1-Mann Jolle in Glas/Nomex/Glas gebaut.
Die Hohlkehlen wurden einfach durch eingedicktes Laminierharz erreicht. Das wurde mit einem Schaumstoff-Roller auf die Wabe aufgetragen.
Bruchtests gab es keine. Scheint mir eine sehr simple Methode. Zudem viel leichter als vollflächig einen Kleber auf das Laminat aufzubringen

Üblicherweise reicht der Harzüberschuss in den Deckhäuten völlig aus, um eine gute Verklebung mit der Wabe zu generieren. Bei besagtem Boot wurde ja sicherlich nicht mit extrem dünnen Gewebelagen operiert

Alternativ kann zur Verklebung das Harz mit Schaumtreibmittel von EMC-Vega versehen werden,es quillt dann nachträglich auf

Es geht hier ja um die Ausbildung einer entsprechenden Kehlnaht. Das funktioniert mit niedrigviskosen Laminierharzen am besten. Das Schaumtreibmittel bringt hier absolut keine Vorteile, wie z.B. beim Beplanken von Schaumkernen, wo eine gewissen Penetrierung der zu fügenden Flächen mit dem Klebeharz durchaus erwünscht ist. Die Scherfestigkeit des Klebeharzes bei Treibmitteleinatz verringert sich deutlich, was gerade bei einem Wabensandwich absolut unerwünscht ist, weil nur punktuell an den Stegen Kontakt erfolgt

Bildschirmfoto 2011-12-23 um 16.44.54.png



Zu Verstärkung belasteter Bereiche kann auch 2-K-PU-Schaum in 80g/l eingesetzt werden (Bacuplast).
Die Verstärkung mit Harz/Mircoballons finde ich unpassend. Das Macht die Sache sehr schwer und schafft extreme Steifigkeitssprünge.
Dann lieber an diesen Stellen einen anderen Stützstoff einbringen.

Grundsätzlich werden syntaktische Schäume (also Gemische aus Epoxydharzen und Microglashohlkugeln) auch im Großflugzeugbau zum Füllen von Waben verwendet, so falsch kann dies also nicht sein. Das mit den Steifigkeitssprüngen musst Du mir erklären. Die Steifigkeit eines derartigen Verbundes wird ja primär durch den Abstand der Deckhäute generiert, sekundär durch die Wahl der Fasern. Die Wabe bzw. deren Stege haben zudem eine deutlich größere Druckfestigkeit als so ein PUR-Schaum. Die Scherfestigkeit muss gerade an Punkten, wo Kräfte eingeleitet werden, deutlich verbessert werden. Da versagt der PUR-Schaum vor der Stegverklebung

Zähmodifierte Klebeharze, so wie Michael sie aktuell testet, haben eben den großen Vorteil, selbst bei reiner RT-Härtung deutlich elastischer als ein entsprechendes Laminerharz zu sein. Also denkt daran, wenn ihr zu spröde Harzsysteme verwendet, diese bitte bei mindestens 40 °C über 10 h zu tempern

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Verringerung der Delaminationsgefahr

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Die Firma Silence Aircraft in Werl baut Ihren Silence Twister nach dem hier beschriebenen Muster und hat damit absolut keine Probleme im Serienbau

http://silence-aircraft.de

Quelle aller Bilder und Texte: R&G Faserverbundwerkstoffe GmbH
 
Hi Gideon,

ich kann die Argumentation nicht so ganz nachvollziehen.
Kehlnäte sind wichtig.o.k.
Kleber (elstisch) ist besser als Laminierharz(spröde).o.k.
Eine Schicht Kleber in der die Wabe steht verbessert deutlich den Verbund zur Wabe, ist aber auch recht schwer.o.k.

Das Einbringen einer dünnen Lage Glasgewebe als Harzträger/Kupplungsschicht ist dann plötzlich gewichtsmässig zu verschmerzen? Eine sichere Methode ist es, klar.

Die Verklebung mit Schaumtriebmittel im Harz soll schlecht sein weil die PUNKTUELLE Verklebung der Wabe ein möglichst tragfähiges Harz erfordert? Das Aufschäumen dient gerade dazu aus diesem Dilemma der punktuellen Verklebung herauszukommen. Die Hohlkehlen bilden sich ganz normal aus. Danach quillt das Harz auf. Der Querschnitt der Hohlkehle vergrößert sich um Faktor 3-4 im Vergleich zum Harz. Der Verbund ist-endlich- flächiger. Die Wabe wird auf einer größeren Fläche gestützt, Die Scherfläche im Harz ist viel größer.

Das Füllen mit Microballons ist in vielen Fällen wunderbar.
Für die Ränder eines Sitzbrettes ist mir das zu schwer und zu fummelig. Schmaler streifen Pappelsperrholz als Abschluß mit zwischen die Deckschichten laminieren ist sehr einfach.
Für die gezeigte Krafteinleitung in Laminatrichtung sind sie Bubbles gut. Ist nur verdammt selten.
Für Krafteinleitung quer zum Laminat oder Momente erzeugt das Harz/Bubbles-Gemisch einen Steifigkeitssprung in der Drucksteifigkeit des Kernes. Die Ränder des Harz-Blobs bilden regelrechte Kanten an denen das Laminat punktuell stark belastet wird.

Der PU-Schaum ist natürlich nicht so tragfähig wie das Harz/Bubbles-Gemisch. Einfach eine Möglichkeit für großflächigere Lasten.

Unklar ist mir vor allem die Vorgehensweise bei dünnen Laminaten (z.b.2x 49gr Glasgewebe, 1. Lage aushärten lassen wegen Durchzeichnung der Wabe).
Die Verklebung durch das Laminierharz ist noch nicht ausreichend.
Eine Kupplungsschicht 1 x 80g Glas ist zu schwer.
Flächiges aufbringen von Industriekleber ist zu schwer.

Es ist für mich naheliegend hier das Harz mit einem Schaumroller auf die Wabe aufzuringen. Spart Gewicht und verbessert die Kehlnähte. Wenn das Harz dann nach dem Vakuumziehen noch aufquillt (Schaumtreibmittel) um so besser. Die Kehlnähte werden größer, die Verbindung zum Laminat flächiger.

Es ist mir wichtig einen Blick auf die Anwendungen zu werfen. Im manntragenden Flugzeugbau ist eine 100% sichere Verklebung unumgänglich.
Für Modelle und (bei mir) Surfboards ist eine delaminierte Stelle nach Extremlandungen u.ä. durchaus zu verschmerzen, repariere ich dann eben. Minimales Gewicht geht hier für mich über 100% Sicherheit.



Grüße Martin
 

Gideon

Vereinsmitglied
Die Verklebung mit Schaumtriebmittel im Harz soll schlecht sein weil die PUNKTUELLE Verklebung der Wabe ein möglichst tragfähiges Harz erfordert? Das Aufschäumen dient gerade dazu aus diesem Dilemma der punktuellen Verklebung herauszukommen. Die Hohlkehlen bilden sich ganz normal aus. Danach quillt das Harz auf. Der Querschnitt der Hohlkehle vergrößert sich um Faktor 3-4 im Vergleich zum Harz. Der Verbund ist-endlich- flächiger. Die Wabe wird auf einer größeren Fläche gestützt, Die Scherfläche im Harz ist viel größer.

Das Argument ist überzeugend. Die Expansion findet ja nur dort statt, wo Platz ist. Hatte mich hier wohl vom PUR-Schaum etwas fehleiten lassen, der ja grundsätzlich überall und mit Druck expandiert

Ich sehe generell nur das Problem eines gleichmäßigen Harzauftrages auf die Wabe
 
Hi Gideon,

Der gleichmäßige Auftrag macht mir auch Kopfzerbrechen. Ich mache mal Probestücke und berichte.

Anderes Thema: Kennt jemand eine Quelle für Dyneema Gewebe in 50-80g/qm?

Grüße Martin
 
Kleber o.ä. aufbringen

Kleber o.ä. aufbringen

Bei meinen Verklebungen mit dem Industriekleber brauche ich nach Aufbringen und Verteilen durch einen feinen Zahnspachtel ca. 135 g/qm Kleber auf ein
Bauteil. dh. ca. 270 g/qm für beide Laminatseiten.
Michael
 
Eine Platte in dieser Art gebaut, 50 x 40 cm groß, bestehend aus 5 mm Wabe und auf beiden Seiten beschichtet mit 160 g/qm Kohlegewebe wiegt 220 g.

Michael
 
So schließt sich der Kreis...

Bin nach einigen Vorversuchen davon abgekommen das Harz auf die Wabe zu rollen, zu ungleichmäßig.
Ich laminiere jetzt eine Lage 80g-Glas(die einzige) mit normalem Harz. Abziehen mit Squegee, dann Auftrag Schaumharz mit 1% Treibmittel (R&G).
Das Schaumharz trage ich auf bis sich im Streiflicht gerade keine Gewebestruktur mehr zeigt.
Die entstandenen Laminate haben eine ausgeprägte Hohlkehle. Es ist unmöglich zu delaminieren, eher zerreißt das 80g-Glas oder die Wabe.

Interessant: in den Waben ist die Gewebestruktur zu sehen, das Harz scheint sich kapillar an den Waben hochzuziehen. In der Mitte der Zelle steht kein Überschüssiges Harz auf dem Gewebe.

ABER: Leichter als 135g/qm kriege ich das im Verleich zu normalem handlaminat bestimmt nicht hin. Das ist ja nur 1/10 mm Kleber!

@Liebernickel: Wo gibt es so feine Zahnspachtel?

Grüße Martin
 
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