Warum fliegen kleine Segler manchmal besser als die Großen?

k_wimmer

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Aber es bleibt die generelle Tendenz, dass kleinere Modelle weniger Flächenbelastung haben.

Und genau das wage ich zu bezweifeln !
Ich glaube nicht, dass du eine Cobra, ElNino oder Pulsar verkleinern kannst, und dann immer noch Flächenbelastungen von <14g/qdm erreichst.
Genau das meinte ich mit Auslegung.
Genau wie David es gerade bemerkt hat, ist die Betrachtung "besser" auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Auch für mich sind Modelle wie die angesprochen ASW15, EasyGlider o.ä. Modelle die es in meinem Hangar nicht gibt, aber das ist Geschmacksache, und keine Frage von "besser" oder "schlechter".
 

DeeSea

User
Beide Sichtweisen kann man gut nachvollziehen, deswegen bitte nicht streiten. Eine Tendenz ist klar erkennbar, auch wenn die von Kai genannten Modellbeispiele Ausnahmen darstellen. Es kommt immer auf das Modell und dessen Auslegung an.
 

k_wimmer

User
Danke David !

Hallo Markus,
ich will mich nicht streiten, und mit "genereller Tendenz" magst du ja recht haben, aber die Sache ist deutlich komplexer als einfach nur zu vergrößern oder verkleinern.
Nimm doch mal die ASW15 und vergrößere diese um Faktor 2.
Glaubst du ernsthaft, dass dieses Modell dann mit der gleichen Flächenbelastung überhaupt noch fliegen würde?
Alleine um den dann entstehenden Stirnwiderstand zu überbrücken muss da Gewicht rein --> alles simple Physik !
Andrerseits kann ein Modell, welches aus einem bestehenden F3Jler verkleinert wurde auch nicht fliegen, da der Tragflügel so schmal werden würde, dass keine praktikablen ReZahlen mehr erreicht werden würden --> wieder simple Physik !

Also ist die ganze Diskussion eigentlich rein rhetorisch/akademisch.
 
Ist natürlich so. Aber dennoch ist ein kleinerer Flieger halt in der Regel flächenbelastungsmässig leichter und wendiger. Ein grosser schwerer (soll ja laufen) und unbeweglicher. Was sie klar in die jeweiligen Einsatzbereiche einsortiert.

Wer Joe Wurts einen 3m F3B (war glaub ich so einer) aus der Hand in die Thermik starten und hochkurbeln sehen hat, dem bleibt der Mund offen stehen. Aber das ist ein Ausnahmekönner in einer Ausnahmesituation. Typisch ist so etwas nicht. Auch nicht mit F3J Maschinen, wenn auch schon einfacher zu bewerkstelligen. In F3K geschieht das täglich. Und das liegt nicht nur an den grösseren zu erreichenden Wurfhöhen.

Eine Kategorie für sich sind unsere gefiederten Thermikbojen. Flächenbelastungsmässig sind die gar nicht so günstig. Aber mit ihrer adaptiven Aerodynamik drehen die uns allemal eine lange Nase.
 

k_wimmer

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Eine Kategorie für sich sind unsere gefiederten Thermikbojen. Flächenbelastungsmässig sind die gar nicht so günstig. Aber mit ihrer adaptiven Aerodynamik drehen die uns allemal eine lange Nase.

Der Satz ist Klasse und den würde ich so stehen lassen !
Mit Ihren 100-Klappen Schwenkflügeln sind die auch leicht bevorteilt :D.

Immer wenn ich die am Platzrand auf der Raubvogelstange sitzen sehe, habe ich das Gefühl die lachen sich den Arsch ab
wenn die unsere Hilfskrücken sehen mit denen wird versuchen das Fliegen zu beherrschen :D.

In diesem Sinne noch einen schönen (trotz Regen-) Tag.
 

UweH

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Aber mit ihrer adaptiven Aerodynamik drehen die uns allemal eine lange Nase.

...und trotzdem ist es möglich einen Bussard oder sogar einen Rotmilan mit einem Modellflugzeug zu übersteigen, selbst im gleichen Thermikbart.
Dabei gelingt das mit einem kleinen Modell mit geringer Flächenbelastung öfter als mit einem großen Modell mit hoher Flächenbelastung.
Mit einem großen Modell mit geringer Flächenbelastung ist es wahrscheinlich noch einfacher solange man im selben Bart bleiben kann. Muss man mit einem großen, leichten Modell aber die Thermikblase wechseln oder einem Gebiet mit Saufen ausweichen steigt der Greif nach oben weg und lacht sich einen :D

Subjektive Relativdiskussionen ergeben immer subjektive Relativmeinungen, vor allem relativ zum eigenen Empfinden :rolleyes:

Gruß,

Uwe.
 
...und trotzdem ist es möglich einen Bussard oder sogar einen Rotmilan mit einem Modellflugzeug zu übersteigen, selbst im gleichen Thermikbart.
Dabei gelingt das mit einem kleinen Modell mit geringer Flächenbelastung öfter als mit einem großen Modell mit hoher Flächenbelastung.
Mit einem großen Modell mit geringer Flächenbelastung ist es wahrscheinlich noch einfacher solange man im selben Bart bleiben kann. Muss man mit einem großen, leichten Modell aber die Thermikblase wechseln oder einem Gebiet mit Saufen ausweichen steigt der Greif nach oben weg und lacht sich einen :D

Subjektive Relativdiskussionen ergeben immer subjektive Relativmeinungen, vor allem relativ zum eigenen Empfinden :rolleyes:

Gruß,

Uwe.
Ich ergänze rein subjektiv: Ich bilde mir ein, auch in Bodennähe hin und wieder einen jungen Bussard auskühlen zu können. Gegen einen alten und erfahrenen habe ich keine Chance.

LG
Hannes
 

pazzopilota

User gesperrt
Danke für die vielen Antworten,

ich wollte hier keinen Glaubenskrieg anzetteln und nehme für mich aus den Antworten folgendes als Ergebnis mit.

1. Die Größe spielt nicht zwangsläufig eine Rolle, sondern die Größe der "Blase" in der man fliegen kann.
2. Es kann durchaus, wie Mario schrieb daran liegen, dass ich die Große nicht "laufen lasse" und zu verkrampft bin (Daumenthermik).
3. Die Flügelprofile und Flächenbelastungen spielen auch ein Rolle.
4. Der gleiche Platz und trotzdem sehr wechselhafte Bedingungen...das ist so!

Mein Fazit:
  • Danke für die rege Beteiligung...und bitte diskutiert gerne weiter....ich lese mit!
  • Sowohl kleine, als auch große Segler haben ihre Daseinsberechtigung und einen anderen Einsatzbereich
  • Wir haben eines der schönsten Hobbys der Welt und es macht uns richtig Spaß!

Gruß aus dem Unterallgäu
Charly

Wenn du dir selber mal ein Bild von wegen groß/klein machen willst, solltest du einen perfekten Hang dazu aufsuchen - den hier z.B.: :D

https://www.youtube.com/watch?v=lFfx0aHFpWw

denn grau ist immer noch alle Theorie - & wie du selbst schon sinnierst: SPASS soll es i.d. Hauptsache machen...:rolleyes:

Andy ;)
 
Ich fliege zurzeit vornehmlich meinen piccco / 1,0m / 220g / Zweiachser. Und der kurbelt immer mal wieder die Damen und Herren Rotmilan im selben Bart aus. Der Milan hat dabei deutlich mehr Spannweite. Wahrscheinlich kann ich einfach enger kreisen. Dafuer finden die Tiere immer einen Bart und ich manchmal eben nicht.

Was mich selber erstaunt - dieser winzige Segler ist bei fast allen Wetterlagen in Hoehen unterhalb von 100 Metern meinen groesseren Floatern glatt uerbelegen, weil er jeden Hauch Thermik anzeigt (Flaechenwackeln), winzigste Blasen sicher auskurbeln kann und einfach im echten Sichtbereich voll kontrolliert fliegt, und nicht irgendwo oben im blauen Himmel. Grosse Segler marschieren einfach ungeruehrt da durch, wo mein piccco eng kurbelnd schon steigt. Ich hab mehr das Problem, dass ich spaetestens bei 200m, wenn die Thermik ja erst richtig Gas gibt, aussteigen muss, weil der Punkt am Himmel zu klein wird.

Fazit - Auch was wie ein Spielzeug aussieht, kann ein ernstzunehmender E-Segler sein.
 

UweH

User
Ich fliege zurzeit vornehmlich meinen piccco / 1,0m / 220g / Zweiachser. Und der kurbelt immer mal wieder die Damen und Herren Rotmilan im selben Bart aus. Der Milan hat dabei deutlich mehr Spannweite. Wahrscheinlich kann ich einfach enger kreisen.

Ein Milan kann flach und extrem eng kreisen, hat aber über 1 kg Fluggewicht und auch wenn er dabei 1,5 m Spannweite oder etwas mehr hat ist seine Flächenbelastung höher als bei Deinem Picco. Die höhere Flächenbelastung kann er zwar zum Teil durch höher gewölbte Profile, größere Schwerpunktrücklage mit Schwerpunktverschiebung, Bio-Vario und weiteren natürlichen Flugassistenzsystemen kompensieren, aber rein von den Flugleistungsdaten dürfte der Vogel das größere Eigensinken haben.....aber eines haben Milan und Dein Picco gemeinsam: beide können mit dem Motor schummeln :p

Gruß,

Uwe.

P.S.: Schwarzmilan und ein mein ARES Nurflügelsegler. Der ARES kann mit seiner kleinen Flächenbelastung und Größe sehr eng kreisen und hat an dem Tag den Milan tatsächlich locker abgehängt...aber Schwarzmilan kommt bei der Flugleistung auch nur kurz vor Truthahn :D https://vimeo.com/68049471
 

Pano

User
Fairerweise muss man jedoch auch berücksichtigen, dass der Milan wohl insgesamt weniger Flugstunden hatte als Uwe :D
 

Vultra

User
Hallo zusammen,

was mich einmal interessieren würde ist die Einschätzung, mit welchem der beiden nachfolgend genannten Hochleistungsmodellen man leichter und besser mit bodennaher Thermik hochkommt (Ausgangshöhe 30 bis 50 m).
- aktueller F5J-Hochleister
- aktuelles F3K-Modell (HLG)​

Beide Kategorien müssen ja aus bodennaher Thermik hochkommen -bei F5J ist das auf jeden Fall notwendig, wenn man vorne dabei sein will und dafür werden die aktuellen Modelle ja auch ausgelegt ;)

Ich denke, diese beiden Modellarten stellen derzeit das Optimum für solche Bedingungen dar.
Auch liegen die Flächenbelastungen dieser Modelltypen mittlerweile sehr nahe beieinander. Die leichten F5J-Modelle kommen in der Regel der erlaubten Flächenbelastungen von 12 g/dm2 sehr nahe. Bei der Spannweite tummeln sich mittlerweile alle bei den erlaubten 4 m. Ich denke, würde es diese Größenvorgabe nicht geben, würden einige Hersteller diese auch überschreiten.
Die Flächenbelastung der aktuellen F3K-Modelle ist eigentlich nur geringfügig darunter. Diese Modelle sind ja bekanntlich deutlich kleiner. Ob es hier auch eine Untergrenze gibt, oder ob die Materialien diese Grenze vorgeben ist mir leider nicht bekannt. Es gibt aber auch bei F3K die Modelle analog F5J die Modelle in schwereren Ausführungen.

Grundsätzlich dürfte ein HLG trotzdem noch einmal deutlich enger Kreisen können. Aber dass scheint bei F5J nicht das vorrangige Thema zu sein. Man könnte bei gleicher Flächenbelastung auch kleiner bauen. Kleinere bzw. schwerere Modelle werden bei mehr Wind eingesetzt. Hier ist dann die Ausgangshöhe in der Regel wieder höher.

Leider fehlt mir der persönliche Vergleich mit einem HLG.
 

Relaxr

User
Rein aus der Erfahrung sah ich und erlebte ich es häufiger, dass ein F3K besser aus Bodenthermik hoch kommt, als ein F3Jler. Ich staunte allerdings nicht schlecht, als einer unserer F3J-Cracks am Platz seinen Flieger mit brachialem Abwurf loswarf und immer mal wieder Bodenthermik zum Aufstieg auf einige hundert Meter nutzen konnte. Dafür muss das Modell möglichst leicht sein, in der aktuellen << 2kg Liga scheint das fast so gut wie mit einem F3K zu klappen. Und man muss das Gespühr haben, dass der Bart eben durchläuft und dann muss man drin bleiben. Klar der kleiner F3K kann im Regelfall den kleineren Bart besser zentrieren, als der 3 m F3Jler. Wenn ein F3J sowas schafft ist es schon spektakulär, ein F3K ist dafür gemacht :) Mit meinem Ex-ELF habe ich das sogar immer mal wieder ohne starken Launch hinbekommen.
 
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