warum Seilzuganlenkung für Seitenruder ?

povenz

User
Hallo,
hatte bis jetzt nur ca. 1,5m Modelle. Baue momentan ein 2,5 Modell, habe festgestellt das die meisten größeren Flugzeuge mit Seilzug am Seitenruder angelenkt werden.......hat das einen bestimmten Grund ?
 

Wilf

User
Seitenruder über Seile angelenkt

Seitenruder über Seile angelenkt

Bei den Großen ist das Seitenruder gerne über Seile angelenkt, weil diese Anlenkung reibungsarm und ziemlich ausfallsicher ist. Das Problem des Längenausgleichs stellt sich nicht, weil das Ruder über zwei unabhängige, jeweils mit Federn vorgespannte Pedale betätigt wird.
An allen anderen Rudern bräuchte es Umlenkrollen und das wäre dann eine störungsanfälligere Konstruktion als die üblichen Schubstangen.

Gut Land!
Wilfried
 
Seilzug

Seilzug

Bei Großseglern hat sich das durchaus bewährt, da ja Stahldraht auch oft nicht die nötige Länge aufweist. Allerdings hast Du nicht geschrieben, ob es sich um einen Segler oder Motorflieger handelt. Bei einem Segler kann der Bowdenzug problemlos angewendet werden. Bei einer Motormaschine würde ich kräftige Schubstangen aus Kohlerohr einsetzen mit einer Zwischenlagerung im Rumpf zur Vermeidung von Durchhängern.
 

Steffen

User
An allen anderen Rudern bräuchte es Umlenkrollen und das wäre dann eine störungsanfälligere Konstruktion als die üblichen Schubstangen.
na sag das mal den ganzen Motorfliegern. Bei seilzügen kann man so schön mit einem Spannschloss das Spiel rausspannen...

aber leider ist das beim abrüsten immer so ein Aufriss ;-)
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Ein Grund ist das Gewicht.

Je schwerer das Heck wegen Servos wird, um so mehr Gewicht benötigt man Vorn.
Desweiteren ist man bemüht das Gewicht des Modells um den SP herum anzusiedeln
um der Masseträgheit nicht noch mehr Futter zu geben.
Auch lassen sich größere Servos einfacher im Rumpf als in einem schlanken Seitenruder verbauen.


Gruß
Andreas
 

Papa14

User
Ein für mich wichtiger Grund ist der maximale SR-Ausschlag. Bei einem Turn beispielsweise braucht man einen möglichst großen SR-Ausschlag, damit sich die Fuhre auch dreht.

Durch den Bowdenzug, der ja irgendwo in der Nähe vom Seitenruder fixiert werden muss plus Gabelköpfe/Kugelköpfe/Löthülsen in den engen Rümpfen ergeben sich dann immer wieder künstliche Begrenzungen, wie weit ein SR ausschlagen kann. Da hilft ein Seilzug ungemein.
 

UweHD

User
Bei einer Motormaschine würde ich kräftige Schubstangen aus Kohlerohr einsetzen mit einer Zwischenlagerung im Rumpf zur Vermeidung von Durchhängern.
Warum?
Bei großen Motormodellen ist die Seilzuganlenkung am SR nicht ohne Grund Standard, spart man doch Gewicht und vermeidet lange, vibrationsanfällige Schubstangen. Zudem ist eine Pull-Pull Anlenkung immer spielfrei.
In meiner 2,6m Extra beträgt der Abstand vom SR zu den Servos mehr als einen Meter, da wäre eine zuverlässige Schubstangenanlenkung schon recht aufwendig zu realisieren. Warum aufwendig, wenn es auch einfach mit einem Seilzug geht?
 
Ist der SR Ausschlag bauartbedingt augenscheinlich zu klein für einen Turn,
so gelingt er doch durch "Vorspannen" in der Aufwärtspassage: Hängenlassen der Turn-abgewandten Fläche.

Ist bei manntragenden Standart : bsp. ASK21.

:D Vor Wertungsrichtern wird hier häufig versucht zu mogeln,
in dem man den Turn dann nicht in voller Rückansicht sondern 45/oder 90 Grad verdreht präsentiert.
Dann sieht man das Vorspannen nicht, der daraus erzeugbare Impuls holt die Fuhre dennoch mit Null fahrt sauber rum.

Edit: Motorgetriebene erhöhen den Impuls durch Schubstoss.
 
Zuletzt bearbeitet:

onki

User
Hallo,

Um mal wieder zum Thema zu kommen. Die Art der Anlenkung ist auch vom Modell selber bzw. der Nutzung abhängig.
Ich rede hier aber nur über (E-)Segler.
Bei kleinen Modellen reicht üblicherweise eine normale, einseitige Bowdenzug/Stahlanlenkung.
Nun kann man beleibig streiten was kleine Modelle sind aber ich sag mal eine 4m Alpina zählt noch dazu und dort ist es standardmäßig so gelöst.

Ich nutze standardmäßig in Scalemodellen (Maßstab 1:4 und größer) eine Seilzuganlenkung, wenn ich größenbedingt das SLW nicht zum Transport abnehmen muss.

Meine ASK 21 hat aber einen so langen Rumpf, dass ich das SLW zur senkrechten Lagerung daheim (Deckenhöhe 2,39m) und zum Transport abnehmen muss.
Daher hab ich bei dem Modell das SR-Servo in der Seitenflosse eingebaut (wie das HR-Servo auch) und verwende eine kurze Schubstange und ruderseitig eine spezielle "Taschenlösung" damit ich keine Gabelköpfe einhängen muss.
https://onki.de/uebermich/bauberichte/163-seitenruder-fast-fertig
https://onki.de/uebermich/bauberichte/156-der-pilot-und-das-seitenruder

Damit klappt der Aufbau werkzeuglos und das Ruder ist dennoch spielfrei.

Für die Seilzuganlenkung hab ich im Shark ein verschiebbares Servo verwendet, was sehr gut funktioniert.
https://onki.de/uebermich/bauberichte/313-seitenruderservo-verschiebbar

Das wird wohl mein künftiger Standard werden. Damit wird die Demontage zum Kinderspiel, was man von einigen Seilzuganlenkungen nicht behaupten kann.

Gruß
Onki
 
Hallo,
hatte bis jetzt nur ca. 1,5m Modelle. Baue momentan ein 2,5 Modell,...
Ich rede mal vom Motormodell. Verbrenner und Elektromotor.

Bei eher „kleinen“ Modellen reicht es, wenn man da mit dem 0815 Bowdenzug oder Schub/Zugstangen arbeitet: Ziehen und drücken auf ein Horn, Fertig. So große Kräfte sind da normalerweise nicht im Spiel.

Wo es Größer wird, wirken viel mehr Gewichte auf und an den Rudern. Entsprechend Stärker muss ja auch das Servo sein. Und da sich eine Echte, also wie beim Original, Ablenkung so bewehrt hat, macht es Sinn, diese auch so nachzubauen. Mit Draht, Push/Pull zum Beispiel, wird das auch leichter (Gewicht!) als mit Bowdenzug oder Schub/Zugstangen.

Sicher kann man das auch in klein bauen. Falsch wäre es nicht. Halt nur nicht nötig.


Ich hatte aber mal ein Do-It. Bei dem hatte ich Push/Pull am Seitenruder und Höhenruder. Aber die Kiste hatte aber auch sowas von große Steuerflächen, die waren grösser als das jeweilige Ruder selbst. Da ich die Servos auf/am dem Rumpf (der war ja so winzig im Querschnitt) einbauen musste, war das für mich die beste, kräftigste und einfachste Lösung. Die Querruder hatten jeweils ein Servo mit einer sehr kurzen Schub/Zugstange.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten