… die Ecken, Positionen der Segellatten usw. anzeichnen und die Überstände mit dem Rollmesser abschneiden.
Nicht mit dem Cutter, dann lieber mit der Schere, auch wenn das nicht so gerade wird.
Das Vorliek wird einseitig mit einem 6 mm breiten Icarexstreifen verstärkt. Dazu Icarex glatt auf die Arbeitsfläche legen, einen geraden Strich ziehen und dazu parallel einen Streifen doppelseitiges Klebeband aufkleben. Da wir etwas mehr davon brauchen, am besten gleich mehrere Streifen von dem Tape aufkleben. Anschließend werden die einzelnen Streifen geschnitten. Da hier der Kleber und Trägermaterial des Klebebandes auf dem Tuch sind, kann gerne mit einem Cutter geschnitten, eine Überdehnung sollte nicht stattfinden.
Das Großsegel flach auf die Arbeitsfläche legen und ca. 15 bis 20 mm vor dem späteren Vorliek einen Strich ziehen und das überstehende Material abschneiden.
Das Maß des Abstandes ist nicht so sehr entscheidend. Entscheidend ist, das dieses Maß immer das Gleiche ist. Wenn hier mal mit 10 oder mal mit 20 mm gearbeitet wird, wird die Vorliekskurve nicht reproduzierbar. Zur Not das Maß aufschreiben.
Die Vorliekskurve wird mit einer gerade Latte aus Holz, Alu, GFK oder womit auch immer aufgezeichnet. In diesem Fall habe ich eine Vorliekskurve von ca. 5 mm genommen.
Da ich noch keinen Mast habe, nehme ich einfach einen Wert der in der Regel funktioniert. Zur Not muss zu einem späteren Zeitpunkt die Vorliekskurve dem Mast angepasst werden.
Wenn Falten entstehen, dann in der Regel im unteren Drittel. Das hat etwas mit der Profilierung der Bahnen und damit des gesamten Profils zu tun. Wenn beim Anschlagen/Segeln Falten auftreten dann reicht es in der Regel, vom Hals bis zur untersten Naht, die Vorliekskurve nachzustraken.
Wenn die Vorliekskurve aufgezeichnet ist, kann das 6 mm breite Icarex aufgeklebt werden. Nicht Zentimeter für Zentimeter, sondern gerne in längeren Abschnitten. Dadurch wird die Kurve sauberer und es ist auch leichter zu kleben.
Bedingt durch das überschüssige Material (vorne) kann der Streifen nochmal entfernt werden, ohne das eine Überdehnung des Segelmaterials passiert.
Zum Schluss alle Verstärkungen (Nummerntuch) und die Segellatten (zB. Mylarfilm, Schablonenmylar) aufkleben.
Welche Form die Verstärkungen haben ist relativ egal. Ob sie strahlenförmig sind, rund oder so wie ich sie zuschneide. Dreieckig ist nicht so gut, da genau da kein Material ist, wo es erforderlich wäre.
Für die Schot und den Kopf nehme ich vier Lagen, für den Hals drei. Die Verstärkung im Hals nicht zu groß ausführen, da der Bereich sonst zu steif wird (evtl. nur zwei Lagen). Das gilt auch für die Länge der Schotverstärkung am Unterliek, nicht zu lang machen.
Zu klein darf die Halsverstärkung auch nicht sein da sonst die Klebefläche so klein wird das sich das Nummerntuch von dem Segelmaterial löst und so ein herausreißen der Öse vorprogrammiert ist.
In den Bereichen wo das Segel an den Mast angeschlagen wird, sollte das Vorliek mit Nummerntuch verstärkt werden. Eine Lage mit 8 mm Durchmesser reicht aus. Die Löcher brauchen nicht mit einem Lötkolben durchgebrannt werden. Kleine Löcher oder die Schnur mit einer Nadel durchziehen reicht aus.
Erst wenn das Segel soweit fertig ist, sollte das Vorliek zugeschnitten werden.
Dazu wieder mit einem Rollmesser und einem kurzem Stahllineal arbeiten. Da die Kurve gering ausfällt, kann von Verstärkung zu Verstärkung geschnitten werden (Verstärkungen zum befestigen des Segels). Da die Abstände bei. ca. 10 bis 15 cm liegen, reicht diese Vorgehensweise völlig aus.