Webra 91 Speed Davis Diesel

Ich habe Eure guten Hinweise befolgt und sowohl den Venturi mittels Silikonschlauch provisorisch auf zunächst 8 mm Durchgang verengt als auch einen größeren Propeller angeschraubt, nämlich APC 15 x 8.

Damit konnte ich heute erstmals eine Art Probelauf bewerkstelligen, bei dem um die 8.000 U/min zustandekamen, übrigens bei sehr angenehm sonorem Klang – aber das ist natürlich Geschmackssache. Später kommt er voraussichtlich um einen Schalldämpfer nicht herum.

Wie sollte ich nun weiter vorgehen?
Bisher bin ich mit der Kompression eher konservativ (d.h. vorsichtig ;-) und höre vor allem darauf, ob der Motor "angestrengt" klingt – das möchte ich lieber nicht.
Außerdem achte ich auf die Farbe des Schmodders aus dem Auspuff, der nach meinem Kenntnisstand klar sein sollte, nicht schwarz oder dunkel, sonst ist noch Metallabrieb vorhanden und somit der Motor noch nicht frei. So sieht es hier erstmal noch aus.

Aber trifft das für diesen (Ring-) Motor so überhaupt auch zu?
Was sind sonstige Kriterien, Ziele?
Sollte ich z.B. noch andere Venturiweiten ausprobieren? Mit welchem Anliegen? Er läuft ja jetzt mit den 8 mm?

Ansonsten würde ich so weitermachen: immer mal wieder für einige Minuten knattern lassen, gemächlich die Kompression steigern... je nach Propeller sollten wohl schon so um die 10 K ankommen, oder?

Und dann könnte ich ja tatsächlich ganz allmählich seinen zukünftigen Arbeitsplatz ins Auge fassen ;-)

Viele Grüße - Albrecht
 
[..] den Venturi mittels Silikonschlauch [..]
Was sind sonstige Kriterien, Ziele?
Frage in die Runde: meine Erfahrung mit Silikonschlauch und Modelldieselsprit war vor ein paar Jahren bei meinem Verbrecher-Wiedereinstieg die, daß mir vor Jahrzehnten schon mal mein Motorenmentor gesagt hatte, daß das nicht ginge. Er hatte mir damals irgendeinen klaren Nicht-PVC-Schlauch gegeben. Drei Jahrzehnte später habbich nicht mehr daran gedacht, wurde aber von meinem eigenen Silikonschlauch umgehend daran erinnert. AKA der lungerte am nächsten Tag wie ein Stück Nasenrotz innen und außen am Tank herum.

Kommt der im Vergaser nicht mit Sprit zusammen ..?

servus,
Patrick
 
Hallo Albrecht,
da hat der Patrick recht: Schlonz am Tank ist schon doof, im Motor ist es schädlich.
Zum Herausfinden des richtigen Durchmessers nimm am besten ein oder zwei Alurohrstücke. Längs geschlitzt kannst du ihnen Spannung geben, dann reibt da nichts. Hart-PVC-Rohr oder PVC Aquariumschlauch geht auch.
Bei einem neuen Kolbenring gibt es natürlich anfangs etwas Abrieb. Das ist o.k.
10K Drehzahl würde ich als Obergrenze ansehen. Der Motor kann sicher mehr, aber beim Diesel nutzt du besser das gigantische Drehmoment.
Um welchen Faktor willst du den Peashooter vergrößern?😉

Beste Grüße
Andreas
 
Der Silikonschlauch quillt nur etwas auf, wenn er vorn im Vergaser ist
Wird aber nach 1-2 Tagen wieder besser, zum testen reicht es.
Schau dir zum Verengen des Venturis auch mal das hier an :https://www.rc-network.de/threads/umbau-carmotor-zum-speedmotor.630836/page-2#post-6635067
Wär vielleicht was, musst nur schauen, wie du das Rohr im Venturi ausrichtest ( eventuell konzentrische Stufenbohrungen in einem Holzklotz für Röhrchen und Vergaserhals)
Vg
Sebastian
 
Moin zusammen,

stimmt schon, Silikon + Dieselsprit paßt nicht auf die Dauer, das wußte ich.
Aber ganz so wild wie bei Patrick ist es bei mir nicht: die jeweils paar Minuten Exposition im Vergaser hält es bisher gut aus.
Und nachdem ich jetzt weiß, daß 8 mm Durchlaß erstmal hinkommen, baue ich zunächst ein 10/8 Aluröhrchen für das weitere Einlaufen ein.
Und dann schaue ich mich mal nach jemandem um, der mir so einen Venturi gleich mit 8 mm drehen kann.
Der klassische Venturi-Querschnitt ist ja anscheinend gar nicht so furchtbar kritisch?

Als Schlauch nehme ich für meine Diesel übrigens auch nur noch Tygon, obwohl es fürchterlich steif ist.

Und den Peashooter hätte ich mal auf 110% aufgeblasen, ergibt gut 170 cm Spannweite - um ein ausreichendes Startgewicht brauche ich mich wahrscheinlich nicht extra bemühen ;-)

Viele Grüße - Albrecht
 
Hallo Albrecht !

Ja, beim Venturi hat man von der Geometrie doch relativ viel Spielraum.
Man muss halt schauen, worauf es einem ankommt. Für maximalen Durchfluß ohne viel Widerstand ist die "klassische" Venturiform schon gut. Wenn man aber auf bessere Zerstäubung oder Regelcharakteristik einen Fokus legt sind andere Formen auch möglich. Manche der alten Supertigre 2,5er haben z.B. ab werk eine ziemliche Stufe im Venturi oberhalb des Düsenstocks, ich vermute das sollte wie eine Zweistoffdüse wirken.
Was mir aufgefallen ist, dass relativ lang Zylindrisch gebohrte Venturis mit einer scharfen Kante am Einlass die Motoren etwas am Weglaufen hindern. Meine Theorie ist da, dass sich an der Kante Wirbel bilden, die bei schnellerer Strömung größer/stärker werden und so den Durchfluß limitieren. Da wollte ich als nächsten Test mal einfach ein Zylindrisch gebohrtes Rohr verwenden, mit Absatz ober- und unterhalb des Düsenstocks.
Langer Rede kurzer sinn :
Das Venturi ruhig etwas kleiner machen als die Version mit dem Schlauch, da es durch die fehlende Stufe vermutlich etwas schlechter ansaugt trotz vergleichbarer Durchflußraten. In der Luft sind auch noch mal schwierigere Verhältnisse, was auf dem Prüfstand Funktioniert, muss in der Luft nicht unbedingt auch praktikabel sein.

VG,
Sebastian
 
Hier habe ich jetzt einen Venturi mit 6 mm Durchgang bekommen, den ich nach Bedarf aufbohren kann. Die Knatterversuche können also weitergehen, und ich werde berichten bzw. fragen, was mir so auffällt.

Bild 06.jpg


Inzwischen möchte ich schon mal an einer Art Schalldämpfer bzw. Abgassammler weitertüfteln. Am liebsten hätte ich etwas in dieser Richtung, d.h. er soll festgeschraubt werden - keine Strapse ;-(
Mit den Löchern bin ich ja noch völlig flexibel.

Wahrscheinlich werde ich etwas selber schnitzen aus einem möglichst passenden "Rohling" (vorhandener oder frei erhältlicher Expansionsdämpfer, Krümmer o.ä.) Die Maße am Auslaß sind so:

Bild 07.jpg


Was könnte denn da aus Eurer Erfahrung passen?

Viele Grüße - Albrecht
 
Grüß Gott miteinander.
Es hat doch noch ein bißchen gedauert, bis manches soweit paßte.

11 mit Speed-DN war also zu groß, Silikon-8 mit Stunt-DN ging schon irgendwie, hier 7 und 6 mm Durchgang zum weiter Herumprobieren.
Sprich, nach Bedarf schrittweise weiter aufbohren. Was war nochmal das Ziel? Ach ja, Antrieb!

Bild 08.jpg


Diese Ungetüme halte ich schon mal auf Verdacht parat: 15,5/12 APC Vierblatt, 14/7 GSN und 16/10 G-Sonic Dreiblatt.
Welche Motoren bzw. Piloten treiben es denn damit üblicherweise? Fesselflieger wohl kaum...
Quax erwägt, so etwas gelegentlich auf diesen Motor zu schnallen.
Hinweise, Anregungen, Prognosen...?

Bild 09.jpg


Fürs erste bleibe ich aber bei 15 x 8 APC und schaue nach der Venturifrage.
Lärm habe ich wieder aus 2 m Entfernung vom Auslaß (ohne Dämpfer) gemessen, taugt also nur zum internen Vergleich.
Wie wird das eigentlich korrekt gemacht, d.h. "vergleichbar"?
Verbrauch habe ich hochgerechnet.

7 mm: 7.020 U/min, 99,8 dBA, 83 ml D 2000 für 7 min.
6 mm: folgt
Mit 8 mm hatte ich oben schon mal 8.000 U/min, aber der Verbrauch wäre prima (niedrig).
Hmmm...


Wo steht übrigens eigentlich, wie so ein Geselle klingen muß bzw. darf?
Wenn ich einen OS #744 in dieser Art zurecht mache, stört das wen?
Ich meine, z.B. bei einer Art Fesselfliegertreffen, unter Freunden?

Bild 10.jpg


Ich probier's aber sowieso, glaub ich.
Zur Not hätte ich ja noch den anderen regulären Expansionsdämpfer zur Hand.

Auf die M4 Gewinde-Sacklöcher im Motorgehäuse freut sich schon – Albrecht
 
6 mm Durchlaß habe ich nicht mehr ausprobiert, sondern gleich auf 7,5 mm aufgebohrt und gegen den 7er ausgetauscht. Dann kam irgendwie der Winter...

Also jetzt 7,5 mm Durchlaß und APC 15/8. Damit liegt der Verbrauch heuer bei etwa 60 ml für 3 min.
Das ist viel mehr als mit 8 mm Durchlaß letztes Jahr – wenn ich mich nicht vermessen oder verhochgerechnet habe!
Eigentlich wollte ich weit unter 120 ml Tankgröße landen bzw. fliegen – das brauchen doch sonst nur Glühzünder.
Hmm...

Ein Auspuff muß aber trotzdem Sein oder Nichtsein!
Der größere (OS # 744) wiegt 122 g, der kleinere (Quax CTM) 24,6.

Bild 11.jpg


Praktisch ging es heute unentschieden aus:
Raw 7.050 U/min, 103,4 dBA.
Mit Expansionsdämpfer 7.110 U/min, 93,4 dBA.
Mit Quax-CTM 6.930 U/min, "um die 100" dBA – da kam ich leider nicht dazu, selber abzulesen (s.u.)

Die Drehzahlen sind wahrscheinlich immer noch (auch) einstellungsabhängig; er läuft noch nicht richtig rund, der Niederschlag ist recht dunkel. Das wird also noch ein paar mehr Probeläufe dauern.

Ist es inzwischen plausibel, daß mit "normalem" Schalldämpfer die bisher beste Drehzahl erreicht wird?
Bei meinem Irvine war es auch so.

Vom Klang her fand ich meinen Eigenbau-Auspuff gar nicht so übel – aber die schlechteste Drehzahl!
Oder geht es eigentlich um eine schöne Resonanz-Lösung, anstatt einer (mehr oder weniger) Auspuff-Drossel?
Es sollte halt leicht sein, einfach funktionieren und Diesel-Vorteile nutzen.

Auch merkwürdig: die Kompression scheint sehr wenig auszumachen.
Ich kann sie weit herausdrehen (1,5 Umdrehungen und mehr), ohne daß die Drehzahl sonderlich abfällt.
Nur zum Starten muß ich sie wieder erhöhen – an sich finde ich niedriger besser.

Leider hat er beim dritten Lauf den Propeller abgeworfen – ich hoffe doch schwer, das lag nicht am Auspuff?!
Die Mutter hat sich dabei unauffindbar verabschiedet, da brauche ich erstmal Ersatz.
Um den APC ist es hingegen nicht so schade, ich wollte ja sowieso noch andere Propeller probieren.

Petroleumduftend - Albrecht
 
Zuletzt bearbeitet:

Wilf

User
Servus Albrecht,

schon faszinierend, wie du im Filmchen den fetten 91er Webra mit einem einzigen Schubser anwirfst.

Mit großen Modellmotoren habe ich rein gar keine Erfahrung und mit Modelldieseln schon überhaupt nicht. Es fällt aber auf, dass der Diesel mit ganz anderen Drehzahlen betrieben wird als der Glühzünder. Der Glühzünder hat seine Höchstleistung bei 13 kUpm und ich nehme an, dass die Steuerzeiten auf diese Drehzahlen angepasst sind. Der Diesel dreht etwas mehr als die Hälfte.

Ich kann mir vorstellen, dass die paradoxe Reaktion des Motors auf unterschiedliche Schalldämpfer mit diesen Steuerzeiten zusammen hängt. Ein wenig Gegendruck hat der Motor scheinbar nicht ungern, weil ihm sonst das Frischgas gleich durch die Auspufföffnung entfleucht. Zu viel Gegendruck bremst jedem Motor aus und verschafft ihm einen heftigen Hitzestau. Fragt sich nur, welcher Auspuffgegendruck gerade der Richtige wäre.
 

Antares

User
Albrecht,

deine Lärmmessung hängt von vielen Faktoren ab, ist also auf einem Prüfstand nur ein grober Anhaltspunkt. Anbei die grundsätzlichen Regeln nach LVL (Quelle DMFV).
Muster-DMFV.jpg
Das Kurbelwellengewinde ist M8, weißt du vermutlich? Ersatz kein Problem.
Der Propeller ging kaputt? Am Motor oder beim Aufschlag?
@Wilfried: ja, durchaus richtig. Man könnte den Zylinder etwas absenken und die Steuerzeiten nach "unten" verschieben. Irgendwo habe ich noch ein altes Gehäuse...

LG,
Harald
 
Danke für Eure freundlichen, klugen Hinweise und Rückfragen.

Ja, ich freue mich auch immer wieder, wie schön der anspringt!
Und riecht etc ;-)
Die amtlichen Lärm-Meß-Regeln werde ich bei nächster Gelegenheit mal anwenden.

Die Kurbelwelle hat - klar - M8 Gewinde. Ich habe trotzdem so eine Hutmutter mit etwas breiterer Auflagefläche bestellt - ehrlich gesagt lieber gleich mehrere, für alle Fälle. Und ein paar Holzpropeller dazu...

Richtig, der APC hat den Abwurf nicht verkraftet: jeweils eine dicke Macke (Kerbe) an beiden Blättern, und zwar an der Rückseite, d.h. am Austrittsende des Profils, etwa auf halber Länge.
Das wird sicher nicht beim Laufen passiert sein, sondern beim irgendwie wirbelnden Aufschlag.
Dem Motor selber hat es anscheinend nicht geschadet, zum Glück auch sonst nichts oder niemandem.

Auch richtig: die Konstruktion führt "Speed" (= Drehzahl) sogar im Familiennamen, man darf also mit Recht skeptisch fragen, ob der bloße Austausch des Zylinderkopfes schon ein vollständiges neues Konzept (= z.B. Drehmoment, Sparsamkeit...) darstellt.
Und daß es dafür "Davis Diesel Conversion" Teile zu kaufen gab, muß schließlich nicht bedeuten, daß er sich wirklich eignet.

Also, vielleicht insgesamt eine Art Schnapsidee..?
Die ich aber doch noch ein bißchen weiter verfolgen will!

Was würde denn "Steuerzeiten nach unten verschieben" allenfalls praktisch bedeuten?

Ich probiere ansonsten zunächst weiter mit meinem Eigenbau-Auspuff und (noch) größerem Propeller.
So ein gemächlich tuckernder, dicker Fessel(kunst)flieger - das wär's halt.

Mit Viertaktern fange ich trotzdem nicht mehr an - außer vielleicht Diesel-Laser... falls mir einer begegnete...
Verspricht - Albrecht
 

Wilf

User
Servus Albrecht,

Die amtlichen Lärm-Meß-Regeln werde ich bei nächster Gelegenheit mal anwenden.
Obwohl ich selber Lärm messe, habe ich es mit der "amtlichen" Messanordnung nicht sooo eilig. Für Prüfstandmessungen von Motoren ist die Vergleichbarkeit der Einzelmessungen wichtig, nicht der absolute Messwert. Erst, wenn der Motor in einen Flieger eingebaut ist, kommt eine "amtliche" Messung überhaupt in Frage.
Mit Viertaktern fange ich trotzdem nicht mehr an - außer vielleicht ...
Weise Entscheidung! Das Viertaktern ist fast so geil wie das Dieseln und hat schon auch was für sich.
Ich habe gerade damit angefangen und kann ungefähr abschätzen, dass man sich da einen ganzen Strauß an zusätzlichen Problemen aufhalst.
 
Hallo Wilfried,
ich glaube, Albrecht meinte 4-Takt-Diesel. Die Frage ist doch ob sich die "Geilheit" dann einfach summiert, oder ob das im Quadrat in den Spleenfaktor eingeht?
Gruß Andreas
Ja, kann ich bestätigen, der Spaßfaktor summiert sich :) Der Laser Diesel ist völlig unproblematisch, springt auch gleich an (ohne Starter!) und läuft sehr zuverlässig. Der Ölanteil ist wie bei normalen Viertaktern und es kann auch synthetisches Öl verwendet werden. Also keine zusätzlichen Probleme (die gibt es ja eigentlich auch bei Methanol- Viertaktern nicht).

Hier mein Falcon mit Laser 80 Diesel:

Falcon Erstflug
 
Aus lauter Neugierde (Spleen-Faktor!) will ich noch eine weitere Auspuff-Option ausprobieren, obwohl ich bezweifle, daß so etwas für meinen Fesselflieger jemals in betracht kommen könnte.

Bild 12.jpg


Jetzt brauche ich erstmal ein Stück Silikonschlauch innen 20 mm – damit werden Krümmer und Tröte ja wohl üblicherweise verbunden.

Viele Grüße - Albrecht
 
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