Da ich mich in Bälde wieder dem Scale-Helibereich zuwenden werde, hab ich hier etwas gestöbert und dabei sind mir ein paar Dinge aufgefallen.
Ich will es mal als "Thesen" formulieren und auch so verstanden wissen.
- Ein (U)BEC, das einen Stützakku braucht, ist nicht zuverlässig oder nicht zuverlässig -> ich würde dann ein anderes, bzw. ein größeres wählen
- Ein unterdimensioniertes (U)BEC fällt eher aus, mit Stützakku dauert es nur länger
- Wenn das (U)BEC ausfällt, startet man trotzdem noch genau einmal, wenn man nicht vor JEDEM Start das (U)BEC OHNE Stüctzakku auf Funktion prüft
- Im Umkehrschluss braucht ein gutes und ausreichend dimensioniertes (U)BEC keinen Stützakku und auch keine weiteren Puffer-Elkos.
Meine persönlichen Erfahrungen: Ein überdimensioniertes UBEC, das als zuverlässig bekannt ist, ist allemal die beste Ausfallsicherung. Mir ist kein Fall bekannt,
wo ein korrekt dimensioniertes UBEC das Handtuch geworfen hätte. Integrierte BECs hingegen sind gerne mal Anlass für Ärger, weil sie meistens zu klein sind.
Das ändert sich gerade, langsam reagieren die Hersteller auf das erhöhte Stromaufkommen in FBL-Helis mit Digitalservos. Aber noch sind UBECs (oder SBECs)
(für mich) die erste Wahl.
Ich habe auch oft festgestellt, dass da sehr viele "Erfahrungen" in ein und denselben Topf geworfen werden. Nach dem heutigen Stand der Technik sind UBECs
äusserst leistungsfähig und zuverlässig. Auch und gerade ohne zusätzliche "Anbauten", die letztendlich nichts weiter als Fehlerquellen sind. Aber das gilt nur,
wenn auch die Dimensionierung korrekt ermittelt wird und ganz genau da passieren die - aus meiner Sicht - seltsamsten Sachen.
Anstatt einfach die Herstellerangaben zum Laststrom aller beteiligten Servos zusammenzuzählen und dies als Grundlage zur MINDESTleistung des BECs heranzuziehen,
werden die abenteuerlichsten Überlegungen angestellt. Wozu das denn? Selbst ein 15A-UBEC kostet nicht die Welt - bei Scale ist oft das nur ein einstelliger Prozent-
betrag des Gesamtwertes. Aber ausgerechnet dort, wo ALLES dranhängt, werden die allereinfachsten Regeln verletzt. Das ist mir unbegreiflich.
Zumal sich ja zunehmend mehr HV-BECs auf dem Markt tummeln, die indirekt bis 12s problemlos und ohne einen erneut fehleranfälligen 2s-Lipo auskommen. Anstecken
und alles geht. Jeder Punkt, an den man nicht mehr denken muss, den man nicht mehr vergessen kann, ist ein GUTER PUNKT.
Ein Wort noch zum HV-Betrieb: Sobald ein UBEC 6s kann, kann man es direkt an den 6s Antriebsakku hängen. Sind es 8s, so kauft man ja meist 2x 4s. Also hängt
man eins an den einen, ein zweites an den anderen Akku. Auch das geht automatisch, sofern man sich den passenden Adapter bastelt. Und bei 10 oder eben 12s
ist es nicht anders.
Ich persönlich habe die unterschiedlichsten BECs, aber das Turnigy 5/7,5A habe ich am längsten. Es wurde von Gerd Giese getestet und für sehr gut befunden.
Wenn 5-6A genügen, reicht eines, braucht man mehr Strom, nimmt man eben zwei. Die 7,5A beziehen sich nur auf den Spitzenstrom, die werden quasi nicht
berücksichtigt. Auf Dauer 5A und für ein paar Sekunden am Stück sicher auch 6A. Damit liegt man immer richtig.
Noch ein Wort zur Aussage, Scale-Helis bräuchten ja weniger BEC-Strom. Darf man erfahren, wie diese Aussage begründet wird? Meines Wissens hat der, der sowas
sagt, noch nicht ganz verstanden, wie ein Stabisystem funktioniert.
Nicht was der Pilot steuert, entscheidet über den Stromverbrauch, sondern was das Stabi an
Korrekturen an die Servos schickt, entscheidet! FBL-Blätter (so vorhanden) sollten möglichst neutral und druckpunktstabil sein. Da ist es dann völlig egal, ob man
8, 10 oder 15° Pitch gibt. Das strengt die Servos gleichermaßen wenig an. Aber wenn der Heli z.B. schnell fliegt (und das tun wohl auch Scaler mal gerne), dann arbeitet
das Stabi und damit auch die Servos áuf Hochtouren!
Daher nochmal: Um ALLE möglichen Einflüsse (FBL oder nicht, 3D-Heli oder Scale, Stabi oder nicht, etc.) auf einen Schlag ausschließen zu können, verfahre man nach
der supereinfachen Regel: BEC-Dauerstrom >= Laststrom aller Servos. Wenn nur der Blockierstrom angegeben sein sollte, nimmt man diesen, er ist kaum höher als der
Laststrom.
Ich hoffe, niemandem auf die Füsse getreten zu sein bei seinen Überzeugungen, aber ich hoffe, ich konnte meine Ausführungen hinreichend begründen, wieso ich das
so empfehle. Wer das anders sieht, muss ja nicht meiner Überzeugung folgen. Aber eine Begründung wäre dann schön.