Hallo Guido!
Am besten suchst Du Dir ein Boot, das Deinem ähnlich ist und überträgst die Segelgeometrie. Anscheinend bietet sich die Rubin an, es kann sich aber auch ein anderes, gut segelndes Boot handeln. Du brauchst davon einen Seitenriss mit Unter- und Überwasserschiff und musst einen solchen für Dein Schiff erstellen. Ähnlich sollte auch ähnlich breit und ähnlicher Kiel umschliessen. Größenunterschiede können einfach mit einem Massstab bereinigt werden.
Zur Größe der Segel:
Die Größe der Segel ist nicht soooo wichtig. Sind sie zu klein, hast Du bei wenig Wind zu wenig Druck in der Karre. Umgekehrt wird das Schiff bei zuviel Wind für die Segelfläche zuviel krängen, also nur platt auf dem Wasser liegen. Einfach die Segel nach dem Vergleichsboot "vernünftig" groß gestalten, damit das Boot im durchschnittlichen Windbereich gut segelbar ist. Echte Formeln gibt es dazu nicht, weil halt eben mal wieder kompliziert...
Zur Geometrie:
Schon schwieriger. Damit wird bestimmt, ob das Boot geradeausfahren kann oder nicht. Du brauchst den Flächenschwerpunkt der seitlichen Unterwasserfläche und den Flächenschwertpunkt der Segelfläche. Im Seitenriss muß der Segelschwerpunkt ein wenig vor dem der Unterwasserfläche liegen, vielleicht 5-8% der Wasserlinienlänge (Nicht so sicher, müßte ich mal nachlesen). Diesen Wert ermittelst Du am besten am Vergleichsschiff. Klingt kompliziert, ist es aber eigentlich nicht. Vielleicht kann zu der Vorlage jemand hier noch etwas Schlaues sagen, ich kenne das nur bei großen Segelbooten.
Diese Geschichte machen wir, damit der Angriffspunkt der Unterwasserkräfte ("Seitenführungskraft" wäre es beim Auto) seitlich mit dem der Segelkräfte übereinstimmt, weil das Boot sonst zu sehr luv- oder leegierig wird, also seine Richtung nur mit gelegtem Ruder hält. Die seltsame Vorlage von ein paar Prozent der Länge kommt daher, daß die Verhältnisse wie so oft doch recht kompliziert sind und so handelt es sich um einen reinen Erfahrungswert. Man muß nämlich berücksichtigen, daß ein Boot mit der Krängung luvgieriger wird. Auch die Annahme, daß sich die Kräfte im Schwerpunkt zusammenfassen lassen, läßt sich genau genommen nicht so treffen.
Aber auf diesen Weg müßte eigentlich ein Segelplan entstehen, der passend zu Deinem Boot ist. Eventuell kommt man um ausprobieren in der Praxis nicht herum...
Ist das hier halbwegs verständlich rübergekommen? Sonst einfach nachfragen
Schöne Grüße,
Niels, der seine Beiträge immer nacheditieren muß, weil dann doch Rechtschreibfehler drin sind...
[ 11. Oktober 2003, 12:51: Beitrag editiert von: Niels ]