Welcher Lack ist drauf? Wie am besten neu lackieren?

Hallo Zusammen,

ich bin absoluter Lackier-Laie und bräuchte mal eine kleine Hilfe von den Experten hier.

Es geht um eine F-15 (Holzmodell), die vom Vorbesitzer mit Matte überzogen wurde und dann von einem Autolackierer lackiert wurde. Der Flieger hat jetzt schon ein paar Jahre auf dem Buckel und dementsprechend einige Dellen und Schönheitsfehler, die ich gerne beseitigen möchte.

Leider kann mir der Vorbesitzer nicht genau sagen, welcher Lack drauf ist. Ich vermute aber, dass es ein 2K-Ein-Schicht-Lack ist. Kann man das irgendwie verifizieren? Den Lackierer (der das heute auch nicht mehr macht) bekomme ich ums verrecken nicht ans Telefon und habs mittlerweile aufgegeben.

Der Flieger hat mehrere Vorbesitzer: Der eine sagt es sei ein 1-K Lack, den man abwischen kann, der andere sagt es sei 2k-Lack....
Was ich als Laie wohl erkennen kann, ist dass kein Klarlack drauf ist. Wenn ich mit Aceton etwas reibe, dann setzt sich die Farbe im Tuch ab.
Vielleicht haben die Vorbesitzer das auch irgendwie mit den einsen und zweien durcheinandergewürfelt (hat auch etwas gedauert, bis ich mir die Unterschiede zwischen 1-Schicht, 2-Schicht, 1K und 2K, Basislack und Klarlack angelesen und für mich zurecht gelegt habe)

Meine Fragen sind nun:

1. Wie bekomme ich heraus, wie lackiert wurde
2. Wie sollte ich dann verfahren, um das Teil neu zu lackieren (würde das beim Lackierer in Auftrag geben, da bei mir die Voraussetzungen zum lackieren nicht vorhanden sind...)
3. Welche Variante könnt ihr empfehlen, um das Zusatz-Gewicht möglichst gering zu halten?

Ich würde im Zweifel so vorgehen:
1. Alte Lackschicht mit 400 Schleifpapier anschleifen (ggf. komplett abschleifen?)
2. Mit Spachtel/Füller die Macken ausbessern
3. Wieder 1-schicht-Lack drüber, dann allerdings in einer anderen Farbe

Oder sollte man ggf. auf 2-Schicht umstellen, wenn man eh dabei ist? Was ist gewichtsmäßig vorteilhafter?

Ich wurde davor gewarnt, das Teil neu zu lackieren, da man angeblich beim schleifen, die Fasern der GFK-Matte hochholt und die dann ausfransen? Ist das wirklich so riskant? bzw. eine so hohe Kunst??

Kennt jemand einen geeigneten Lackierer im Elbe-Weser-Raum, der Erfahrung mit sowas hat?

Vielen Dank für Eure Hilfestellungen und Ratschläge!
 

chip

User
Ich wurde davor gewarnt, das Teil neu zu lackieren, da man angeblich beim schleifen, die Fasern der GFK-Matte hochholt und die dann ausfransen? Ist das wirklich so riskant? bzw. eine so hohe Kunst??

Blödsinn!

Mit Grobem Schleifen kommt man zwar auf die Matte, aber da gibt es keine Fransen.

Da Du das eh dem Lackierer gibst brauch man auch hier nichts diskutieren da der Lackierer weiß wie man das macht.

Zu deinem Lack:


Man kann feststellen ob das 1K war oder nicht. Denn mit Verdünnung kann man den Lack komplett abwischen.
Ob jetzt eine Uni- oder Klarlack drauf war erkennt man wenn etwas angeschliffen wurde und dann mit Verdünnung darüber reiben. Hat man auf dem Lappen einen farbigen Abrieb war es eben ein 2k-Uni-Produkt, bei hellem war eben ein Klarlack genommen worden.

Das mit dem Gewicht ist eben eine Glaubenssache.
 
Hi,

Danke für deine Antwort.
das ist doch schon mal beruhigend...

Das mit dem Gewicht ist eine Frage der Sichtweise. Bei einem derzeitigen Abfluggewicht von etwas über 24kg achtet man schon drauf ;)

Dem Lackierer möchte ich daher möglichst viele Vorgaben/Infos mit auf den Weg geben. Die Vorarbeiten möchte ich nach Möglichkeit selbst erledigen...
 

fockefan

User
hallo dirk

ich würde auch den alten lack nass angefangen mit 240 ger und dann steigern auf bis zu 500 er schleifpapier abschleifen. du siehst ja sehr schnell wann die gfk matten durch den füller durchscheinen. dann musst du natürlich aufhören. lackieren würde ich den vogel dann in 2 k mit härter. muss nicht unbedingt klalack drauf- ist nur wieder gewicht.

nach den schleifen dann fein füllern, mit kontrollpulver checken wie die oberfläche ist und gegebenenfalls noch eine feine fülleschicht. kann der lackierer den leicht lackieren? es gibt auch schon sehr leichte füller wenn du an der 25 kg marke kratzt. ich hab schon modelle vom " autolackierer '" gesehen, mit der farbe hätte man 2 modelle lackieren können! :D das soll jetzt kein vorwurf an die fachleute sein. sie müssen halt sonst nicht auf s gewicht achten.:)
 

chip

User
hallo was ist das für ein Pulve?r was checkt man genau? wo bekommt man es?

Das ist Kohle.- oder Graffit-Pulver. Bekommt man im Netz bei jedem Händler welcher Autolacke anbietet.
Alternativ kann man ganz einfach mit einer Spraydose Schwarz über den Füller nebeln.
Beim schleifen kann man so erkennen wo man noch nicht geschliffen hat.
 
Ich muss doch noch mal ne (dumme?) Frage stellen:

Ich habe mich entschieden, den alten Lack erstmal draufzulassen, jedoch bestimmte Stellen mit Airbrush entsprechend auszubessern... Woher wird auf nem alten Flieger natürlich geübt ;)

Welchen Lack könnt ihr da empfehlen? Ich lese immer Revell und Humbrol...

Wie bekomme ich heraus,ob Kunstharzfarbe oder Acryl-Farbe verwendet wurde? Oder ist das bei der erneuten Lackierung egal?

Was ich vom alten Lack nur weiß: Es ist eine Einschicht-2K-Lackierung... Der Flieger ist komplett mit matter Farbe lackiert.

Vielen Dank nochmals für die Hilfestellung!
 

chip

User
Mit einem in Nitro getränten Lappen kann man den Lösemitteltest machen. Löst sich die Farbe dann hast Du einen 1k-Lack. Das ist auch der Kunstharzlack. Außerdem weird dieser nie ganz trocken und ist etwas weich.
Gehst Du mit einem 2k-Lack drauf, dieser ist "Hart", dann löst es dir dein Kunstharz an, Elastiziätsregel ist verletzt ( die letzten Schichten immer weicher) und es bildet sich eine Schrumpelhaut oder es ist dann ein Risslack.

Einschicht-2k-Material:
Da wird einfach in die Farbe Härter beigemischt. Also, nichts mit Klarlack.


Deine vorgegebenen Lackherstelle verwende ich nicht und kann dazu nichts sagen.
 
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