Welches Boot für den Einsteiger?

Hallo ihr Segler da draußen,

Ich bin seit Jahren begeisterter Modellflieger, Segelflieger und baue RC Flugmodelle seit meiner frühesten Jugend selbst. Als Bayerwald-Gewächs habe ich rund ums Wasser aber bislang naturgemäß eher einen Bogen gemacht, was auch damit zusammen hängen mag, dass bei uns größere Gewässer mit steifer Brise meist Mangelware sind. Bis auf zwei Modellmotorbootprojekte als Jugendlicher (Robbe Feuerwehrboot und Graupner Krabbenkutter Tön) fehlt mir also komplett die Erfahrung.

Was mich als Segelflieger aber sehr reizen würde, wäre mal in die Seglerei auf dem Wasser ein wenig reinzuschnuppern. Die beiden Disziplinen sind zwar einerseits grundverschieden, andererseits gibt es für mein Dafürhalten einige parallele Linien, an denen ich gerne etwas herumforschen würde. Dafür suche ich A) Infomaterial wie segeln überhaupt geht. ;) Und B) ein passendes RC Segelschiffchen für den blutigen Einsteiger.
Das C), nämlich ein Gewässer mit ein wenig Wind sollte sich finden. Und D) schwimmen und paddeln kann ich auch, so dass ich mein gekentertes Böötle bestimmt auch wieder bergen könnte.

Für den Anfang dachte ich da an ein Modell, was nahezu fertig aus der Schachtel kommt und nicht allzu teuer ist. Wo ich noch meine Graupner Hott Anlage einbaue und dann loslege. Das schöne Selberbau Mahagoni-Yachtprojekt kommt dann wenn ich feststelle, dass mich die Materie längerfristig fesselt....oder eben nie. Nun gibt es ja beim Hobbychinesen so Sachen oder auch bei diversen Onlinehändlern. Aber eigentlich weiß ich aus meiner Erfahrung im Modellflug, dass man meist zweimal kauft, wenn man unüberlegt einfach Schrott kauft. Also frage ich lieber mal bei euch nach, wie ihr mir den Einstieg anraten würdet. Vielleicht gibt es ja "das" Boot für Lernwillige, oder "den" Händler, der mich auch berät oder "das" Forum, wo es zum Thema RC Yachting voll ab geht.

Außerdem frage ich mich, ob es Sinn macht, eine Art Flautenschieber einzubauen, also ein kleines Motörchen, welches mir das Boot zurückholt, wenn es denn mal abtreiben sollte. Oder sollte ich gleich lieber in Anglerhosen oder Neoprenanzüge investieren, da die Gefahr des Kenterns höher ist und man dann sowieso ins Wasser muss?

Ihr seht schon: Fragen über Fragen wie sie nur Landratten stellen können. Und eine sicher dümmer als die Andere. :p

Vielleicht ist hier jemand unterwegs, der mich ein wenig erleuchten mag.

Viele Grüße! Euer Oliver
 
Hallo ihr Segler da draußen,

Ich bin seit Jahren begeisterter Modellflieger, Segelflieger und baue RC Flugmodelle seit meiner frühesten Jugend selbst. Als Bayerwald-Gewächs habe ich rund ums Wasser aber bislang naturgemäß eher einen Bogen gemacht, was auch damit zusammen hängen mag, dass bei uns größere Gewässer mit steifer Brise meist Mangelware sind. Bis auf zwei Modellmotorbootprojekte als Jugendlicher (Robbe Feuerwehrboot und Graupner Krabbenkutter Tön) fehlt mir also komplett die Erfahrung.

Was mich als Segelflieger aber sehr reizen würde, wäre mal in die Seglerei auf dem Wasser ein wenig reinzuschnuppern. Die beiden Disziplinen sind zwar einerseits grundverschieden, andererseits gibt es für mein Dafürhalten einige parallele Linien, an denen ich gerne etwas herumforschen würde.
Ja, gibt sicher ein paar Parallelen, wenn man es so nennen mag. Ein Segel hat eben eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Tragfläche - sie funktionieren, ich sach mal, ähnlich :)
Ich segele sowohl "manntragend", als auch mit einem Modell, sodass ich mir hier mal ein paar Antworten zutraue :)

Dafür suche ich A) Infomaterial wie segeln überhaupt geht. ;)
Mein erstes Buch dazu, bevor ich überhaupt irgendwie auf dem Wasser war, war "Segeln für Dummies". Bezieht sich jetzt auf "echtes" Segeln, also nicht auf Modelle. Aber man erfährt dort auf amüsante Weise die Grundlagen des Segelns. Das ist bei Modellen nicht wesentlich anders. Man sollte halt die Begriffe im Segelsport kennen und unterscheiden können. Eine Wende, eine Halse, am Wind, vor dem Wind, halber Wind usw. und die entsprechenden Segelstellungen muss man sich verinnerlichen, um gescheit vorwärts zu kommen. Wenn die Segel flattern, macht der Steuerman was falsch. Man kann aber auch ohne Segelflattern was falsch machen, wenn z.B. die Segel zu dicht sind, um optimal zu wirken. Man kann das in Worten schlecht erklären - dazu benötigt man Skizzen, die es im o.g. Buch reichlich gibt. Aber du musst dir kein Buch kaufen - das Netz ist voll mit Infos dazu.

Und B) ein passendes RC Segelschiffchen für den blutigen Einsteiger.
Da bietet sich je nach Geldbeutel einiges an. Am Anfang würde ich Mehrrumpfer meiden. Zu den einzelnen Klassen kann ich nicht viel sagen, da ich nur ein klassenloses Modell habe. Es ist halt immer die Frage, was man machen will. Ein günstiger Einstieg wäre auch Micro Magic. Viel einfacher und preiswerter geht es nicht und man hat da auch eine gewisse Community. Nach oben ist natürlich immer Luft - je nach Geldbeutel.

Das C), nämlich ein Gewässer mit ein wenig Wind sollte sich finden. Und D) schwimmen und paddeln kann ich auch, so dass ich mein gekentertes Böötle bestimmt auch wieder bergen könnte.
Normalerweise kentern die nicht, bzw. stellen sich wieder auf, sobald sie mit der Mastspitze mal das Wasser berühren (Mehrrumpfer oft nicht). Man kann höchstens mal am Rand, im Schilf stecken bleiben. In aller Regel braucht man selbst nicht ins Wasser, wenn man Ufernähe bei auflandigem Wind meidet.

Für den Anfang dachte ich da an ein Modell, was nahezu fertig aus der Schachtel kommt und nicht allzu teuer ist. Wo ich noch meine Graupner Hott Anlage einbaue und dann loslege. Das schöne Selberbau Mahagoni-Yachtprojekt kommt dann wenn ich feststelle, dass mich die Materie längerfristig fesselt....oder eben nie. Nun gibt es ja beim Hobbychinesen so Sachen oder auch bei diversen Onlinehändlern. Aber eigentlich weiß ich aus meiner Erfahrung im Modellflug, dass man meist zweimal kauft, wenn man unüberlegt einfach Schrott kauft. Also frage ich lieber mal bei euch nach, wie ihr mir den Einstieg anraten würdet. Vielleicht gibt es ja "das" Boot für Lernwillige, oder "den" Händler, der mich auch berät oder "das" Forum, wo es zum Thema RC Yachting voll ab geht.
Naja, zum Reinschnuppern reicht sicher auch ein "Hobbychinese", besser vielleicht eine Micro Magic, wenn du das Budget erstmal niedrig halten willst. Es bringt ja nichts, wenn du 1000 Euro investierst und dann merkst, dass das nichts für dich ist. Dann lieber zweimal kaufen und das Anfängermodell wieder verkaufen.

Außerdem frage ich mich, ob es Sinn macht, eine Art Flautenschieber einzubauen, also ein kleines Motörchen, welches mir das Boot zurückholt, wenn es denn mal abtreiben sollte. Oder sollte ich gleich lieber in Anglerhosen oder Neoprenanzüge investieren, da die Gefahr des Kenterns höher ist und man dann sowieso ins Wasser muss?
Weder Neoprenanzug, noch Flautenschieber. Ein kleines Lüftchen weht doch immer. Man muss bei einschlafendem Wind halt irgendwann runter vom Teich - das macht dann sowieso keinen Spaß mehr.

Das hier ist mein Boot : Hype Focus, also auch eher so die Billigklasse. Wenn man keine Regatten segeln will, reicht das für den Einstieg. (Mein "manntragendes" findest du in meinem Youtubekanal, falls es dich interessiert).

 
Hi Oliver,

beide angesprochenen DF-Boote sind englische Konstruktionen, die preisgünstig in China gefertigt werden. So eine Art Entwicklungshilfe, klappt aber bei den China-Klonen der Konkurrenz noch nicht so richtig ;-)

Die Dragon Flite 95 ist für den Einsteiger absolut unproblematisch, gerade auch in Schwachwind-Revieren.

Die Dragon Force 65 ist am Rumpf 30 cm kürzer und kämpft dann wie alle kleineren Boote etwas eher mit der Welle. Im Schwachwindrevier würde ich zu der aktuellen Version (V6) mit dem zusätzlichen A+ Rigg tendieren (dann bist du aber auch schon bei dem Preis der DF95).

Beide Boote sind an max. zwei Abenden zusammen gebaut. Tipps für den ersten Segeleinsatz sind gut in der Bauanleitung erklärt.

Für weitere Tipps für die DF95 folge einfach meiner Signatur.

Wird schon!
Wolfgang
 
welches Boot

welches Boot

Hi Oliver,

Aus meiner sicht macht ein nur hin.- und herfahren auf lange sicht wenig spass, der kommt erst auf wenn sich mehrere gleiche Boot in einer regatta messen. Am besten du schaust mal in Deiner nähe wo was gesegelt wird und holst Dir da Informationen.
 
Moin Oliver,

ich kann Guido nur zustimmen. Schau Dich lokal/regional um, welche Klassen oder Modelle gesegelt werden, welche Gemeinschaften es gibt und ob sie Dir sympathisch sind. Ein Probe segeln wird bestimmt möglich sein und ist durchaus sinnvoll. Ein Tipp ist, sich durchaus mal die angebotenen gebrauchten Regattayachten anzusehen und zu beobachten; bei diesen handelt es sich zwar um reine Zweckkonstruktionen, aber es muss jeder für sich entscheiden, wo er seine Priorität setzt, beim Segeln, Regattieren oder beim originaltreuen/-ähnlichen Aussehen. Mit jedem Meter gerät die Optik mehr und mehr in den Hintergrund. Allein auf einem See segeln, funktioniert sicher, nur mehr Spaß macht es, gemeinsam mit anderen um die Bojen zu segeln - wenn dann noch ein motorisiertes Bergeboot, ein Steg, erfahrene RC-Segler und ein Bootshaus mit Sanitäranlagen und Bewirtung zur Verfügung stehen, wird es schwierig, ein Mittel gegen den RC-Segel-Virus zu finden.
 
Große Zustimming an die beiden letzten Beitragsverfasser !

Ich komme auch immer seltener zum Segeln, da es auf Dauer alleine wirklich keinen Spaß macht. Da fehlt einfach die Herausforderung. Leider habe ich in meiner Nähe nur eine Interessensgemeinschaft gefunden, die "nur" Motorboote fahren. Nun mal meine Frage: gibt es irgendwo Listen oder eine Übersicht, wo sich Leute offiziell oder inoffiziell zu Regatten treffen ? Sporadisch findet man hier natürlich Hinweise zu Events, aber das ist eben alles andere als eine mehr oder weniger komplette Übersicht. In Heimatnähe hab ich da noch nie was gefunden.
 
n´Abend,

da hilft nur in den konkreten Foren recherchieren und nachfragen.

Da ich mir nicht sicher bin, wie gerne hier Links gesehen werden, ein paar Stichworte:

MicroMagic-Segeln
RG-65
radiosailing // Segeln im DSV (IOM, M, 10R, Mini40, RC-Laser) - hier gibt es auch diverse Links zu Verbänden, Vereinen, Klassen, Foren, Hersteller, etc.
VdMYS einige Reviere
Minisail-eV
 

Thaddaeus Lampe

Vereinsmitglied
Termine der Regatten findest du

Termine der Regatten findest du

danke den Vor Schreibern zu deiner Anfrage,
komm einfach zu den Terminen der Regatten ob RG/DF 65,DF95 und IOM,vorbei,und Frage uns Löcher in den Bauch, wir beißen nicht.
Schau im DSV Forum und in den einzelen Foren und hier bitte nach und komm vorbei,
kannst auch auf
www.RC-Regatta.de
schauen, leihboote sind aus den drei og Klassen vorhanden.
bis bald an unseren Seen
GER 528
Teddy
 
Hallo Leute,

Vielen vielen Dank für die tollen Antworten auf meine Anfrage! Es scheint sich ja einiges zu rühren in RCN bei den Seglern. (und ich dachte immer, hier wären nur Modellflieger unterwegs) ;) Sogar ein paar Bayern sind darunter. Ist ja genial. :D

Da mir die Tage das Gebrauchtschnäppchen einer DF95 knapp durch die Lappen gegangen ist, bleibt mir noch etwas Luft den Markt und die Szene weiter zu sondieren. Was mir ehrlich gesagt sogar Recht ist. Denn nach euren Tipps, viel Gegoogel und einigen Stunden Youtube sehe ich schon deutlich klarer. Die Range ist ja auch preislich ähnlich wie bei den Seglern der Lüfte. Von Graupners Mini Magic bis zu Booten vom Kaliber "stockmaritime" (und vermtl. darüber) ist alles dabei, was das Herz begehrt und der Geldbeutel hergibt.

Also nicht dass wir uns falsch verstehen: Ihr habt sicherlich Recht, dass das Regattasegeln den langfristigen Reiz ausmacht, aber nichts desto trotz schwebt mir schon vor die ersten zögerlichen Schritte allein zu wagen, bevor ich an einem eurer Weiher aufschlage um euch in Grund und Boden zu segeln (Scherz!) ;)
Ein guter Kumpel von mir stellt mir da sein privates Gewässer zur Verfügung. Und im Urlaub gehts an den Balaton. Evtl. ergibt sich da auch was.

Übrigens: "Segeln für Dummies" ist auch schon beim örtlichen Buchhändler geordert. :p

Aber vielen Dank schon mal für die guten Tipps wo Infos zur Szene zu finden sind und welche Boote für den Einsteiger geeignet wären. Das ist mein perfekter Einstieg.

Liebe Grüße,

Euer Oli

(oder sagt man Ahoi?) :D
 
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Da mir die Tage das Gebrauchtschnäppchen einer DF95 knapp durch die Lappen gegangen ist, bleibt mir noch etwas Luft den Markt und die Szene weiter zu sondieren.
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Vielleicht auch interessant:

http://www.radiosailing.co.uk/dragonflite-95-no-radio-with-part-built-a-rig--sails-720-p.asp

Das ist das Angebot des englischen Lieferanten, ist innerhalb von vier Tagen zuhause bei ca. 14 € Transportkosten.



...
Und im Urlaub gehts an den Balaton. Evtl. ergibt sich da auch was.
...

Da ist die DF95 unschlagbar, das Rigg passt quer in das Auto.
Und wenn es sein muss, bringe ich vier bis fünf in meinem Kombi unter, wird dann nur auf der Rücksitzbank etwas enger ;-)

22.01.17%2B-%2B3
 
Moin,

zum Thema RC-Segeln in Bayern kommen mir als Schmankerl noch die Sprinta-RC´s von Ramoser in den Sinn.
 
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