Hallo Freunde,
ich habe seit mehr als 10 Jahren eine Wendelantenne im Wettbewerbseinsatz erfolgreich und ohne Störungen in Extremfällen an einer Futaba FC 28 betrieben. Allerdings kann man diese Erfahrung nicht automatisch auf andere Sender schließen. Ein bisschen zur Technik: Bekanntlich liegen 35 MHz im Kurzwellenbereich, die Strahlerlänge (Lamda) wird nach der Formel Lamda = Ausbreitungsgeschwindigkeit geteilt durch die Frequenz, multipliziert mit dem Verkürzungsfaktor bemessen und ergibt eine Länge von etwas mehr als 8,00 m. Praktikabel ist nur eine sogenannte vertikal polarisierte Lamda/4- Antenne die dann noch mehr als 2 m Länge haben müsste. Vereinfacht gesagt, man passt den kürzeren Kompromiss mit einem Transformationsglied an die Sendeendstufe an. Hier liegt der Hund begraben. Wird nun eine andere Antenne, unterschiedliche Länge, Bauform, verwendet, ist diese meistens nicht optimal angepasst. Das gilt auch für andere Teleskopantennen. Die hochfrequente Leistung kann nicht optimal abgestrahlt werden. Die sogenannten Stehwellen (Rücklauf der HF) bewirkt am Entstufentransistor eine zusätzlich Erhitzung und führt im Extremfall zum Exitus. Weniger Sendeleistung bedeutet jedoch auch weniger Reichweite, größere Anfälligkeit gegenüber „Nachbarsignalen“. Der Eingangskreis der Empfängervorstufe ist „wie ein Scheunentor“, kann ein schwaches Nutzsignal vom Störsignal kaum unterscheiden (nur durch die Oszillatorfrequenz, die auch noch neben der Sendefrequenz liegen kann)
Teleskopantennen sind zwar klein, die Elemente unterliegen jedoch einer großen mechanischen Beanspruchung, Biegung im Wind, Eigengewicht, Kanalfähnchen, Schmutz..., kurz gesagt, sie muss gepflegt oder gelegentlich erneuert werden um ihre ursprünglichen Eigenschaften zu behalten (leitfähiges Antennenfett, von Hirschmann).
Hier brilliert die Wendelantenne. Sie ist kurz und unterliegt eigentlich keiner Abnutzung. Sie muss jedoch speziell für den Sender hergestellt sein, was bei der Streuung von unterschiedlichen Sendern nur schwer möglich ist oder der Sender muss vom Fachmann angepasst werden (das ist bei Billigsendern mangels Einstellbarkeit meistens nicht möglich). Graupner bietet diesen Kompromiss an. Bei optimaler Anpassung ist die Abstrahlung fast so gut wie bei der Teleskopantenne. Hier sei auch gesagt, dass bei einem nichtzugelassen Fremdfabrikat die Gewährleistungspflicht des Sendervertreibers entfällt und was schlimmer ist, die Betriebserlaubnis des Senders verfällt!!! Bei einem Flugunfall kann das ein böses Erwachen zur Folge haben.
Angemerkt sei auch, die Wendelantenne hat eine völlig andere Strahlungscharakteristik, die sich jedoch in der Praxis, Sichtflugbedingungen, nach meiner Erfahrung nicht negativ auswirkt.
Resümee: Nur vom Hersteller empfohlene Wendelantennen verwenden und diese ggf. nach Rücksprache bestmöglich anpassen lassen.
Viel Spaß beim Hobby