Wie Eneloop Mignon 2000 mAh richtig behandeln?

Hallo Leute,

mein letzter Empfängerakkupack Eneloop Mignon 2000 mAh hat leider jetzt nur 3 Jahre gehalten und geschätzte 150 Zyklen. Das ist wenig überzeugend. Es gingen zum Schluß nur noch etwa 500 mAh rein und ich bin froh, dass ich überhaupt gemerkt habe, dass der Akku schwach ist.

Ich habe in den 3 Jahren zunächst nur mit 500 mA geladen und in der letzten Zeit mit 700 mA, da ich mal irgendwo einen Hinweis gefunden hatte. Dabei habe ich direkt nach dem Fliegen etwa maximal 3-400 mAh nachgeladen und meist vor dem Fliegen 1- 2 Wochen später auch noch mal kurz nachgeladen. Da gingen dann noch mal 180 mAh rein. Ganz entladen habe ich den Akkupack eher selten. Erst jetzt am Schluss habe ich ihn mehrfach ent- und geladen, (mit 500 mA Entladestrom, kleiner kann mein Lader leider nicht), doch das hat ihn auch nicht mehr zum Leben erweckt. Ich habe jetzt zuletzt den Akku auch mal über den Empfängerstrom über Nacht langsam bis auf 2,5 V leersaugen lassen. Doch das hat auch nichts gebracht.

Habe ich den Akku zu stark geladen oder sonstwie falsch behandelt? Hätte ich ihn öfter komplett entladen sollen?

Ich werde den alten Akkupack mal auseinander nehmen und die Zellen einzeln prüfen. Vielleicht hat nur eine Zelle einen Schaden und war von Anfang schlecht?

Früher hatte ich Sanyo Twicell, die ich ebenso behandelt habe und die haben ewig gehalten...

Wer ist Akkuexperte und kennt sich aus?

Vielen Dank vorab!

Joachim

PS.: Eneloop löten, Ladezustand.
 
Hallo Karl,

danke für den Link. Da habe ich ja erst mal genug Lesestoff. Habe schon gesehen, dass viele auch mit 1 A oder sogar 1,5 A laden.

Zu "mit 2,5 V sind sie sicher tot": Eneloop vielleicht aber NIMH nicht grundsätzlich. Beweis: Meinen Sender habe ich vor mindestens 5 Jahren gebraucht gekauft. Er ist mit 8 NIMH 1400 mAh bestückt, von Robbe, Akkuhersteller unbekannt. Diese waren schon beim Vorbesitzer mal tiefentladen worden (Sender angeschaltet, weggestellt und vergessen). Auch bei mir war der Senderakku mindestens 2 mal tiefentladen. Doch ich betreibe den Sender mit diesen alten und mehrfach tiefentladenen Mignonakkus bis heute immer noch. Ich brauche nur etwa jeden 4. Flugtag laden... (Kein Wunder, dass Robbe pleite gegangen ist, wenn sie solche langlebigen Produkte verkauft haben... ;-))

Gruß

Joachim
 

BNoXTC1

User
Normal sagt man 1V/z, aber hab auch schon gelesen, dass sie nicht so empfindlich sind.

Ich lade meine mit 0,5C Reflex und 0,1C entladen..
 

Crizz

User
NiMH 0,9 V /Z. , bei NiCd 0,7 V /Z. Entlädt man NiMH öfter unter besagte 0,9 V sterben dei Dinger recht früh - egal was draufsteht, auch Eneloop. Und 3 Jahre sind okay, denn man sollte nicht vergessen das die Dinger auch ne längere Zeit rumliegen. Die Dingerchen kosten nicht mehr die Welt, von 10.- für ne Mignonzelle sind wir lange weg, da erneuert man allein aus Sicherheitsgründen sobald sich Kapa-Verlust bemerkbar macht. Das Modell zu verlieren wird teurer.
 

Crizz

User
0,9 V und 0,7 V sind die Grenzwerte - natürlich schon es die Zellen, wenn man die Punkte nicht ausreizt. Genau wie bei Lipos und anderen. Man verzichtet auf ein bisl Kapazität ( was i.d.r. eh nur marginal ist ) und bleibt dafür "safe". Wirklich kritisch wids eben wenn es unter diese Entladeschlußwerte geht.

Früher hat man um die Fahrakkus im Car-Bereich fit zu halten eine Diodenschaltung über die Zellen geklemmt die bei Nichtbenutzung die PAcks dann schön langsam und gezielt auf 0,7 V / Zelle entladen haben um den Memoryeffekt zu verhindern. Die alten RC-Wettbewerbs-Fahrer kennen das noch.
 

PIK 20

User
Alternative?

Alternative?

und wie sieht es denn aus wenn man seine NiMh-Akkus mit dieser Methode "behandelt"? http://www.wildflyer.de/nimh-akkus.htm

Habe das selbst ausprobiert, es funktioniert, habe es aber wegen Life und Lipo aufgegeben.
 
und wie sieht es denn aus wenn man seine NiMh-Akkus mit dieser Methode "behandelt"? http://www.wildflyer.de/nimh-akkus.htm

Habe das selbst ausprobiert, es funktioniert, habe es aber wegen Life und Lipo aufgegeben.

Hallo PIK20, vielen Dank für Deinen geschickten Link! Auch wenn es Gerd Giese anders sieht, genau diesen "Memoryeffekt", wie er bei Wildflyer beschrieben ist, hatte ich bei meinem Empfängerakku nämlich auch im Verdacht. Entgegen Crizz finde ich nämlich 3 Jahre bei 150 Ladezyklen überhaupt nicht ok. Auf der Verpackung steht drauf: für bis zu 1500 Ladezyklen geeignet. Und gerade Eneloop werden ja für ihre Langlebigkeit hoch gelobt.

Da ich offenbar mit 0,5 A bzw. 0,7 A Ladestrom noch gut im grünen Bereich gelegen habe kann ich den Fehler - falls es überhaupt mein Verschulden gewesen sein sollte - höchstens beim (zu) seltenen kompletten Entladen gemacht haben. Das war auch mein Gedanke, als ich ihn jetzt zum Schluss über den Empfänger tiefentladen habe. Wildflyer hat seine Zellen ja sogar auf 0,3 V entladen. Das wären dann auf 4 Zellen bezogen ja sogar nur 1,2 V... Und danach ließen sie sich einwandfrei nachladen.

Leider kann mein Lader nur mit minimal 0,5 A entladen. Das erscheint mir relativ viel. Und ich befürchte, dass mit diesem relativ (!) hohen Entladestrom die Zellen nie richtig leer gemacht wurden. 50 mA zum Restentladen wären sicher besser.

Nun, ich werde bei Gelegenheit den Akku mal auseinanderlöten und dann die Einzelzellen prüfen. Im Moment sind jedenfalls keine 400 mAh mehr zu laden/entladen. Und da ich den Pack ja auf 2,5 V runter entladen habe, was ja nach der Wildflyertheorie richtig gewesen wäre, spricht im Augenblick alles für eine defekte Zelle.

Ich werde berichten, sobald ich mehr weiß.

Vielen Dank bis dahin erst mal an alle!

Joachim
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Eneloop

Eneloop

Hallo Joachim,
Deine Eingangsfrage war: Gibt es Experten?
Ja, zB Gerd Giese, der hat sich sehr um alles, was mit Strom zusammenhängt bemüht, sogar die Übergangswiderstände an den Steckern hat er vermessen....
Mein Rat: Eneloops bei höherer Belastung sind ungeeignet, nach 3 und mehr Jahren gehören sie schlicht in die Entsorgung. Was kosten 4 Eneloops und was Dein billigster Flieger? Wenn auch nur einer Deiner Zellen aus der Reihe tanzt, merken es je nach Ladegerät und Entlademodus die anderen sehr unangenehm, dh. heisst sie Leiden mit.
Gruss Werner
 
@Gerd Giese: Ja Eneloop, hatte ich im Eingangspost ja bereits schon geschrieben.

@Werner: Mir ist bekannt, dass sich Gerd um die Elektrotechnik im Modellbau verdient gemacht hat. Trotzdem ist für mich meine Frage noch nicht beantwortet, nämlich: Habe ich etwas falsch gemacht. Aber ich will - bei Gelegenheit - zunächst mal den Akku auseinander nehmen und prüfen. Vorher lohnt es nicht weiter zu spekulieren.

Meine Meinung zur Lebensdauer hatte ich ja schon geäußert. Mir ist auch klar, dass Eneloop keine Hochstromakkus sind und ich hab sie ja auch als Empfängerakku eines 3 m Seglers mit 6 Servos betrieben. Weitere Details habe ich ja schon gepostet.

Das Ohmsche Gesetz kenne ich auch und weiß, dass bei hohen Strömen die Spannung am Innenwiderstand in die Knie geht. Wenn der Akku dann spannungsabhängig abgeschaltet wird, wird er praktisch nie richtig leer gesaugt. Das ist durch die Wildflyermethode mit Dioden/Widerstandsbeschaltung dann nachträglich geschehen und damit waren die Akkus wieder hergestellt. Auf der Wildflyerseite wird ausdrücklich behauptet, dass NIMH-Akkus eben doch einen Memoryeffekt haben.

Meine Eneloopzellen habe ich zwar nur mit niedrigen Analogservoströmen betrieben, aber ich habe pro Flugtag höchstens 400 mAh's rausgeholt. Sie sind also nie wirklich leer geworden. Und genau das ist bei meinen Eneloops mit dem Problem der Hochstromzellen auf der Wildflyerseite identisch. Daher meine Vermutung, dass es sich auch in meinem Fall um einen Momoryeffekt handeln könnte.

Aber mehr nach weiterer Prüfung.

Ich stelle diese Fragen hier ja nicht, weil ich den Akku nicht wechseln will, sondern weil ich für die Zukunft eventuelle Fehler vermeiden möchte.

Ich melde mich wieder, wenn ich mehr weiß.

Danke bis hierher.

Joachim
 
Eneloops

Eneloops

Hallo Joachim,
Habe alles nochmals durchgeackert und auch die Wildflyermethode studiert:

1) habe Begriffen, dass es Dir nicht ums Geld geht, sonder um warum sind meine E'loops nach 150 Zyklen schon am Ende.

2) hab ich das richtig begriffen? Eigentlich macht er ja nichts anderes als a) balancieren und b) eine gerade-noch-nicht-schädigende Tiefentladung!
Bei Ihm geht aber das in einem Zuge soweit, dass das balancieren schon nach dem Laden und auch während des Fluges durchgeführt wird und er die umständliche Akkupflege am Abend seiner Dioden-Widerstandskombination überlässt. Eine (zu tiefe) Tiefentladung vermeidet er mit der Diode, die je nach Strombelastung auf ca. 0,7V entlädt und dann "abschaltet".

Soweit so gut, damit kann man wohl die Memorykristalle tatsächlich aufbrechen, dann wären wir ja da, wo wir hinwollen: Langlebige nivellierte Akkus ohne Fehl und Tadel.

Und: Ggaannzz wichtig, dass nicht eine der 4 Zellen schon voll posaunt und Deltapeak auslöst, wenn die anderen 3 noch genüsslich an der Mutterbrust hängen und sich voll laufen lassen und doch nicht satt werden, dafür aber im Betrieb leer schreien, wenn die kräftigste Zelle noch munter Biceps zeigt!

Mir gefällt aber nicht, dass man dann den Akku wegen seiner natürlichen Selbstentladerate einfach liegen lassen soll, zB. Über die Winterpause (wobei hierbei dieE'loops einen grossen Vorteil hätten gegenüber den NiCads oder NiMH Akkus)

Für Motorenakkus werde ich aber eh nur noch Li-xx nehmen, interessant ist das für MICH nur noch als Empfängerakkus. Dann wäre ich nämlich aller BEC usw.-Sorgen enthoben...!

Was denkst Du? Was denkt Gerd?

Gruss Werner
 

Crizz

User
Das mit der Wildflieger-Methode ist ja schön und gut. Man muß sich aber Gedanken machen, wie man eine Entladung auf weniger als 0,9 V realisiert - ggf. 2 entsprechende Schottky-Dioden in Serie oder eine LV-Schottky mit einer normalen Si-Diode in Serie.

Denn : die Eneloop sind und bleiben NiMH, und da sollte bei 0,9 V absolut Schluß sein, tiefere Entladungen sind da kontraproduktiv und Verkürzen die Lebensdauer. Die 0,7 V bei der Wildflieger-MEthode sind für NiCd anwendbar und nicht für NiMH, das sollte bei all dem bedacht werden.
 
@Crizz: Bei der Wildfliegermethode geht es aber ausdrücklich um NIMH. Und in einem Fall war die Spannung sogar auf 0,3 V/Zelle gesunken.

@All: Inzwischen habe ich den alten Akkupack aufgeschnitten und festgestellt, dass 1. eine Zelle kaputt ist und 2. der Akkupack entgegen meiner Annahme schon von 2010 stammt. Die Zeit vergeht eben manchmal schneller als gedacht... Im Moment bin ich noch dabei die Einzelzellen am Ladegerät auszutesten und melde mich dann noch einmal.

Joachim
 
Zuletzt bearbeitet:

Crizz

User
Dann mach halt deine Zellen kaputt, aber beschwer dich nicht das keiner was gesagt hätte. NiMH = 0,9 V Entladeschluß, und die 0,3 V machste nicht oft, dann ist die Zelle fritte. Auch und gerade Eneloops. Aber mir soll´s egal sein. ich würde wegen ner 2.- Zelle keinen Aufriss machen, muß jeder halten wie er mag.
 
@Werner: Sorry, hatte Deinen Post #14 ganz übersehen. Ja richtig, es geht mir um die sichere Aufklärung der Fehlerursachen und darum, ob ich in Zukunft meine Lade- bzw. Entladepraxis ändern sollte. Der Ladestrom war ok, wie ich inzwischen herausgefunden habe, aber über das "Wann" des Ladens und das "Wie oft" des Entladens bin ich mir noch im Unklaren. - Ich habe hier übrigens bereits seit 3 Jahren 4 original verpackte Eneloopzellen liegen, die ich jetzt verlöten will. Entgegen dem Versprechen auf der Verpackung, dass nach 3 Jahren noch 75 % Lademenge zu entnehmen sind, kamen jetzt beim ersten Entladen aber immerhin noch etwa 66 % heraus. Wenn man davon ausgeht, dass die Akkus vorher ja auch schon ein paar Tage alt waren, dann stimmt die 75 % - Angabe ja sogar fast. Jetzt nach mehrmaligem Voll- und Entladen haben sie aber gut 1900 mAh's und damit haben sie volle Kapazität. Also das wäre mal ein Beweis für die Langlebigkeit der Eneloops.

Die bei der Wildflyermethode fest verlötete Dioden-Widerstandsbeschaltung ist eigentlich nur für die Zeit nach dem Fliegen erwünscht, um den Akku dann richtig leer zu nuckeln. Vorher, also ab dem Laden bis zum Fliegen, beschert sie nur notgedrungen in Kauf genommenen Ladungverlust, der eigentlich unerwünscht ist, jedoch wegen der Geringfügigkeit kaum ins Gewicht fällt.

Die 0,7 V Schwellenspannung der Siliziumdioden sind allerdings kein feststehender Wert, denn es fließt in Diodendurchlassrichtung auch unterhalb dieser Spannung ein kleiner Leckstrom, der den Akku, wenn auch nur sehr langsam, weiter entläd. Deswegen und auch wegen der Akkuselbstentladung kam der Wildflyer in dem einen Anwendungsfall ja sogar auf nur 0,3 Volt/Zelle. D. h., wenn ich einen Wildflyerakku lange genug liegen lasse ist er irgendwann auf 0 V entladen. Ob das speziell Eneloops vertragen weiß ich nicht.

Ich habe/hatte eigentlich gar nicht vor die Wildflyermethode für den neuen Empfängerakkupack zu verwenden. Ich finde allerdings die dort vorgestellten Erfahrungen mit dem "Memoryeffekt" bei NIMH (!) beachtenswert, da sie den urprünglichen Aussagen, das NIMH keinen Memoryeffekt haben, ja aufgrund der empirischen Erfahrung widersprechen. Ich hatte allerdings mal etwas vom Lazybatterieeffekt gelesen, der aber nur schwach ausgeprägt sein sollte.

Inzwischen habe ich einen weiteren Fehler entdeckt: Mein Ladekabel für diesen Akkupack hat eine Macke. Da ist vermutlich ein Stecker hinüber. Das untersuche ich morgen mal genauer. Ich hoffe, dass das nicht der eigentliche und einzige Fehler war... :o Der bisherige Akkutest damit ist jedenfalls erst mal wieder mit Vorsicht zu genießen.

Gruß

Joachim
 
Enelooppflege

Enelooppflege

Hallo Joachim,

Trotz aller Vorbehalte finde ich den Gedanken faszinierend:

Nach dem Fliegen auf der Heimfahrt die Eneloops etc. an den Entladestecker hängen, zu Hause abziehen und ab in die (Kühl-)Lagerung, vor dem nächsten Eunsatz vollladen und fliegen.

Zur Entladung geeignete Elektronik bauen, die auf genau 0,9 oder 0,7 V entlädt, je nach dem was erlaubt ist, dann ist man sicher, dass alle Zellen UND die Zelle in sich nivelliert ist. Alternativ könnte ich mir vorstellen, mittels Kombination von Siliziumdiode mit Schottkydiode(n) und Widerstand die geforderte "Abschaltspannung" einstellen zu können.

Lädt man vor dem Einsatz deutlich weniger ein, als Nennkapazitaet x 1,4, dann ist wohl ein Deltapeak zu früh losgegangen und der Akku muss untersucht werden.

Memmoryeffekt wird vermieden, ev. auch der Lazyeffekt (auch wenn mir gegenwärtig nicht mehr klar ist, worin der genaue Unterschied besteht).

Für die Überwinterung würde ich allerdings die Zellen nicht auf diesem Entladenivau lassen wollen.

Nun gut, zZ. bin ich in Asien, aber zu Hause habe ich genügend alte Packs herumliegen, um nochmals zu beweisen, dass die Wildflyermethode quasi der Jungbrunnen der Eneloops ist, aber es braucht Zeit und die habe ich nur sehr beschränkt, leider.

Vom festen Einlöten in den Akku der Dioden/des Widerstandes halte ich auch nichts.

Was denkst Du?

Gruss Werner
 
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