Wie Höhenleitwerk an Multiplex Fiesta SF befestigen?

Horrido,
ich bin zu einer Multiplex Fiesta SF gekommen, wie die Jungfrau zum Kind. Ich möchte das alte Schmuckstück wieder in Schuss bringen. Dazu sind einige Reparaturen nötig und ich habe keinen Bauplan. Das (Pendel-) Höhenleitwerk ist nicht montiert und ich habe nur die beiden Leitwerkshälften und eine Anlenkstange. Die Leitwerkshälften haben jeweils zwei löcher, in die die Anlenkstange passt. Ich kann die Stangen in das Seitenleitwerk stecken und die Leitwerkshälften drauf, aber dann rutschen die einfach wieder runter.

Wie befestige ich das HLW am Rumpf?

Auf dem Bild liegen die Leitwerkshälften nur daneben.

IMG_20140525_215316.jpg

Außerdem möchte ich den Flieger neu bespannen. unter anderem auch das Seitenruder. Das ist mit Scharnieren am Rumpf angeschlagen. Gibt es eine schonende Möglichkeit, das Seitenruder von dem Leitwerk zu lösen? Wie?

Das Profil der Fiesta ist auf der Unterseite S-förmig. Wenn ich das bespanne, könnte die Folie bei zu großer Spannung nicht dem S folgen, sondern den geraden Weg zwischen Flächenmitte und Endleiste nehmen. Wie verhindere ich das am besten?

Danke und Gruß
Arne
 
Hallo Arne,

die Pendelruder aller MXP-(Tangent)-Modelle werden einfach auf 2 Stahldrähte (vermutlich 3mm, musst du ausmessen) aufgesteckt. Zum Sichern reicht es, die letzten 1-2 cm leicht zu verbiegen. Das klemmt dann gut genug, ich fliege mehrere Generationen von Alpinas so.

Wenn du Bedenken wegen des S-Schlags hast, nimm nicht Bügelfolie, sondern Orastick-Klebefolie. Für extreme Klebekraft könntest du noch den Haftkleber aufbringen, aber das ist nicht wirklich nötig.

Viel Erfolg beim Restaurieren.
Karl-Heinz

Achja, Seitenruder: Wenn das mit Scharnieren eingeklebt ist, versuche den Scharnierstift zu lösen. Eventuell musst du zum Wiedereinbau neue Scharniere einkleben. Ein alternativer Versuch wäre mit dem Skalpell neben dem Scharnier ins Holz des Ruders zu gehen.
 
die Pendelruder aller MXP-(Tangent)-Modelle werden einfach auf 2 Stahldrähte (vermutlich 3mm, musst du ausmessen) aufgesteckt. Zum Sichern reicht es, die letzten 1-2 cm leicht zu verbiegen. Das klemmt dann gut genug, ich fliege mehrere Generationen von Alpinas so.

Hallo Karl-Heinz,
das finde ich erstaunlich, dass das so funktioniert, aber ich werde das so machen. Ich muss sagen, ich bin sehr fasziniert von der Einfachheit einiger Lösungen in dem Flieger. Gleichzeitig wirkt er aber sehr hochwertig und robust. Ich bin wirklich gespannt, wie er fliegen wird.

Wenn du Bedenken wegen des S-Schlags hast, nimm nicht Bügelfolie, sondern Orastick-Klebefolie. Für extreme Klebekraft könntest du noch den Haftkleber aufbringen, aber das ist nicht wirklich nötig.

Heisst das, ich kann es auch mit Bügelfolie machen? Ich habe noch 3 Rollen Bügelfolie rumstehen, aber keine Klebefolie ...

Danke für die wertvollen Tips :)

Viele Grüße
Arne
 
Hallo Arne,

genau wie Karl-Heinz schon vorgeschlagen hat : einfach auf die letzten ca. 2 cm die Stähle gaaanz leicht biegen; gerade so weit, dass der Stahl streng genug in das Messingröhrchen des HLW geht. Wenn Du zuviel biegst, geht der Stahl dann nicht mehr durchs SLW.:rolleyes:
Und, klar, einen Stahl biegen genügt.:)
Diese Befestigung praktiziere ich seit ewigen Jahren bei allen meinen 3- und 4 Meter Alpinas - ist narrensicher !

Bügeln geht trotz S-Schlag prima - bügle am besten mit ca. 2/3 der max. verträglichen Temp., so, dass gerade der Kleber schön schmilzt, aber die Folie noch nicht schrumpelt.
Dann den nach aussen gewölbten Bereich der Unterseite - so ca. von der Nasenleiste bis zum Beginn des S-Schlags bügeln - nicht spannen oder so. Das machst Du über die ges. Spannweite so. Danach den nach innen gewölbten Bereich festbügeln - jetzt aber immer nur in Richtung Endleiste hin; Folie soll nicht schrumpfen, nur satt kleben !
Hilfreich ist dabei ein "Rakel" zum andrücken, anreiben: meiner ist ein Balsabrett 10mm, so etwa 15x5 cm, betackert mit einem Stück Baumwoll T- Shirt. Klappt prima, nur eine dritte Hand wünscht man sich dabei.....:rolleyes:

Und wie sie fliegt, die Fiesta ? Einfach toll, aber halt nur langsam und gemütlich, das Wortmann Profil ist einfach DAS Thermikprofil. Andrücken und ein bisserl Jokes machen ist irgendwie sinnlos; kann auch mit dem tragenden HLW-Profil zu tun haben, da passt halt nur EINE Fluggeschwindigkeit so richtig.

Viel Spass damit noch !!

Liebe Grüße
Jürgen
 

LUMO

User
Hallo Arne,

sollte deine Fiesta noch die orginale Flächenklemmung haben dann tausche diese durch eine Zugfeder.
Bei fast jeder Landung zieht es dir die Flächen leicht vom Rumpf, dass ist dem Flachstahl in Kombination mit der Klemmung geschuldet.
Das Schrauben nervt mit der Zeit.
Die Querruder solltest Du jeweils mit einem Flächen-Servo ansteuern, sonst leidet dein Zentral-Servo im Rumpf wenn die Flächen bei der Landung ziehen.
Mit der Fiesta hast Du schon viel Spass bei leichtester Thermik, d.h. habe ich auch noch eine zwischen den ganzen neuen Modellen (Erstehand);) .

Grüße Lutz
 
genau wie Karl-Heinz schon vorgeschlagen hat : einfach auf die letzten ca. 2 cm die Stähle gaaanz leicht biegen; gerade so weit, dass der Stahl streng genug in das Messingröhrchen des HLW geht. Wenn Du zuviel biegst, geht der Stahl dann nicht mehr durchs SLW.

Hallo Jürgen,
Habe ich gestern Abend so gemacht und erstmal gaaanz leicht gebogen, dachte ich, Naja, ich habe es kaum noch rein bekommen. Das war wohl schon ein bißchen viel ...
auf jeden Fall hält das jetzt bombenfest, weil ich das kaum noch abbekomen habe. :cool:

Bügeln geht trotz S-Schlag prima - bügle am besten mit ca. 2/3 der max. verträglichen Temp., so, dass gerade der Kleber schön schmilzt, aber die Folie noch nicht schrumpelt.
Dann den nach aussen gewölbten Bereich der Unterseite - so ca. von der Nasenleiste bis zum Beginn des S-Schlags bügeln - nicht spannen oder so. Das machst Du über die ges. Spannweite so. Danach den nach innen gewölbten Bereich festbügeln - jetzt aber immer nur in Richtung Endleiste hin; Folie soll nicht schrumpfen, nur satt kleben !
Hilfreich ist dabei ein "Rakel" zum andrücken, anreiben: meiner ist ein Balsabrett 10mm, so etwa 15x5 cm, betackert mit einem Stück Baumwoll T- Shirt. Klappt prima, nur eine dritte Hand wünscht man sich dabei.....:rolleyes:

danke für diese ausführliche Anleitung. Das klingt, als könnte da Einiges schief gehen. Vor allem, weil ich noch nie eine Fläche mit Folie bespannt habe. Nur mal eine mit Japan Papier, aber das ist 20 Jahre her. Ich werde das so versuchen und berichten.


Und wie sie fliegt, die Fiesta ? Einfach toll, aber halt nur langsam und gemütlich, das Wortmann Profil ist einfach DAS Thermikprofil. Andrücken und ein bisserl Jokes machen ist irgendwie sinnlos; kann auch mit dem tragenden HLW-Profil zu tun haben, da passt halt nur EINE Fluggeschwindigkeit so richtig.

Ich bin echt gespannt auf die Flugeigenschaften des Fliegers. Ich habe schon oft gehört, dass das Profil richtig gut in der Thermik gehen soll, auch wenn der Flieger so schwer ist, wie dieser hier. Die Schwächen im Schnellflug sind mir relativ egal, dafür habe ich andere Flieger. Ich möchte einfach einen schönen Thermikschleicher, der im Langsamflug gut geht. Außerdem ist es mein erstes Modell ohne Motor, so dass ich damit gut Windenstarts, Gummistarts und F-Schlepp lernen kann. Und wenn ich so einen Flieger an einem Thermiktag wie letzten Sonntag habe, kann ich damit hoffentlich ewig oben bleiben :D

documa schrieb:
Vor ein paar Jahren hatte ich diese Version konstruiert, hält seit dieser Zeit zuverlässig, ist aber aufwendiger.

Hallo Utz,
diese Befestigung sieht sehr gut aus, besonders, weil man die sicherlich besser wieder abbekommt. Das ist auf jeden Fall eine Alternative, gerade wenn ich mal das HLW neu bespanne. Dann lohnt es sich sicher, das vorher so zu bauen. Danke für diesen Link.

LUMO schrieb:
sollte deine Fiesta noch die orginale Flächenklemmung haben dann tausche diese durch eine Zugfeder.
Bei fast jeder Landung zieht es dir die Flächen leicht vom Rumpf, dass ist dem Flachstahl in Kombination mit der Klemmung geschuldet.
Das Schrauben nervt mit der Zeit.

Hallo Lutz,
das Schrauben? Ich glaube dann habe ich nicht verstanden, wie die Flächen festgemacht werden. Ich habe sie bislang nur einmal zusammengesteckt und einfach den Flachstahl in den Schlitz gesteckt. Ich dachte bislang das herausrutschen verhindere ich durch Abkleben des Spalts zwischen Rumpf und Fläche. Liege ich da falsch? Abkleben würde ich es sowieso, aufgrund des hohen Luftwiderstands des Spalts ...

Das sieht bei mir so aus:
IMG_20140525_215356.jpg

Kann es sein, dass dass die beiden Klötze um die Kästen für die Flächenstähle diese zusammendrücken sollen, wenn die Flächen montiert sind? Also Fläche rein, Schrauben anziehen und dann ist die Fläche fest?


LUMO schrieb:
Die Querruder solltest Du jeweils mit einem Flächen-Servo ansteuern, sonst leidet dein Zentral-Servo im Rumpf wenn die Flächen bei der Landung ziehen.

Das wird dann aber eine größere Umbau-Aktion, weil ich dann ja die Flächen komplett aufmachen muss, um das Kabel dort rein zu bekommen. Kann ich die Kräfte nicht anders auffangen? Reicht das Abkleben des Flächenspalts dafür aus?

Danke für die vielen Anregungen
Viele Grüße
Arne
 
Ist der Flieger eigentlich windenfest?

Hat jemand eine gute Anleitung, wie ein Windenstart geht? Also wie muss ich in welcher Phase steuern, wieveil Gas muss ich an der Winde geben, usw.

Gruß
Arne
 

LUMO

User
Hallo Arne,

die Fläche musst Du wegen der Kabelverlegung der Flächenservo nicht öffnen. Du verwendest den vorhandenen Schacht in dem der alte Draht-Boudenzug läuft.
Schachtabdeckung für Umlenkhebel in der Fläche öffnen. Gabelkopf öffnen u. Draht mit dem Gabelkopf fest verknoten. Bohrung in der Wurzelrippe vergrössern so das der Bowdenzug samt Gabelkopf passt. Nun kräftig am alten Bowdenzug ziehen damit auch gleich das Führungsrohr mit raus kommt in dem der Bowdenzug läuft.
Da der vorher befestigte Draht nun in der Fläche liegt wir an diesem dein Servokabel am Ende vom Querruderschacht befestigt.
Jetzt kannst Du ganz locker mit diesem Draht dein Servokabel vom Umlenkschacht her zur Wurzelrippe nachziehen.
Jetzt noch deine Servos einbauen und fertig.

Auf dem Foto sieht man schön die Schraube für die nervige Flächenklemmung.

Grüße Lutz
 
nachdem ich auch mal so ein Ding hatte (lang ist's her): ganz so langsam ist die Fiesta gar nicht, ich würde sagen mittlerer Geschwindigkeitsbereich.
Für einen der DS fliegt natürlich langsam :D
Ein Anfänger ist damit auf jeden Fall schon ziemlich gefordert, die Fiesta will auch geflogen werden.

Klar es ist kein Hochgeschwindigkeitgerät - aber Aussenloops gehen damit durchaus....und dazu brauchts schon ein bißchen Speed


Klaus
 
Fiesta SF

Fiesta SF

So hab ich meine SF auch in Erinnerung. Toller Thermiksegler, aber durchaus für Rollen, Loops, Rückenflug zu gebrauchen. Mir hat sie immer viel Freude bereitet. Besonders das Flugbild.
Mal sehen, wann ich mich aufraffe, den Flieger nochmal zu bauen. Der Baukasten liegt im "80er-Retrokeller" bereit (danke Markus!).

Und richtig, Arne: Die Flächen einschieben, die Klemmschraube festziehen, fertig. Dass diese Flächenbefestigung nicht mehr state of the art ist- ok.
Aber funktioniert hat es bestens.

Gruß TE
 

kos

User
Habe auch eine MPX Fiesta SF.
Absolut toller Thermiksegler! Die Gutmütigkeit mit dem Wortmannprofil ist super.
Schnell kann man zwar auch fliegen (relativ), aber das ist bestimmt nicht ihre Stärke und übertreiben sollte man da auch nicht. Es ist ein Oldie in einfacher Sandwich Flächenbauweise ohne GFK oder sonstige Verstärkungen in den Flächen. Für die damalige Zeit aber dennoch recht robust gebaut.

Mach dir auf alle Fälle die Mühe und baue Flächenservos für die Querruder ein. Du wirst es nicht bereuen. Das Geeiere mit der meist schlechten Rückstellgenauigkeit ist nervig und sollte heutzutage nicht mehr praktiziert werden.

Gruß Martin
 
LUMO schrieb:
die Fläche musst Du wegen der Kabelverlegung der Flächenservo nicht öffnen. Du verwendest den vorhandenen Schacht in dem der alte Draht-Boudenzug läuft.
Schachtabdeckung für Umlenkhebel in der Fläche öffnen. Gabelkopf öffnen u. Draht mit dem Gabelkopf fest verknoten. Bohrung in der Wurzelrippe vergrössern so das der Bowdenzug samt Gabelkopf passt. Nun kräftig am alten Bowdenzug ziehen damit auch gleich das Führungsrohr mit raus kommt in dem der Bowdenzug läuft.
Da der vorher befestigte Draht nun in der Fläche liegt wir an diesem dein Servokabel am Ende vom Querruderschacht befestigt.
Jetzt kannst Du ganz locker mit diesem Draht dein Servokabel vom Umlenkschacht her zur Wurzelrippe nachziehen.
Jetzt noch deine Servos einbauen und fertig.

Mach dir auf alle Fälle die Mühe und baue Flächenservos für die Querruder ein. Du wirst es nicht bereuen. Das Geeiere mit der meist schlechten Rückstellgenauigkeit ist nervig und sollte heutzutage nicht mehr praktiziert werden.

Das Werde ich tun. Ich hatte mal einen Flieger, bei dem das Höhenrider nicht genau zurück gestellt hat. Das war sehr nervig. Ich muss ihn mal zusammenstecken und auch das Servo mal anschließen, um zu sehen, wie gut oder schlecht die QR zurück stellen. Erstmal muss ich jetzt noch den Rumpf reparieren. Der ist ziemlich übel in der Mitte zwischen Flächen und Leitwerk gebrochen. Ist ein super Versuchskaninchen, um erste Erfahrungen mit GFK Reparaturen zu sammeln :) Ich denke, ich werde mal die Plätzli Methode ausprobieren.

Ich habe gestern erstmal den Rumpf aufgesägt, weil innen die Bowdenzüge gebrochen waren. Ich hätte auch einen neuen verlegen können, aber ich dachte mir, dass es leichter ist, den Vorhandenen zu reparieren. Der Rumpf muss sowieso repariert werden, also habe ich ihn kurzerhand aufgesägt. Dann einfach zwei Strohhalme genommen, der Länge nach aufgeschlitzt und über den Bowdenzug gestülpt. Die Schlitze entgegengesetzt gedreht und dann an die Rumpfwand geharzt. Hält superm hat kein Spiel mehr und ist auch kein Harz rein gelaufen. Jetzt werde ich das herausgesägte Stück mit einem Stück Holz wieder einkleben, dann komplett runterschleifen und vollständig überlaminieren. Ich mach mal ein paar Bilder, wenn ich wieder zu Hause bin.

Ah, hier ist ja schon eins:
IMG_20140531_115043.jpg

Naja, den reparierten Bowdenzug sieht darauf gar nicht. Ich mach noch bessere Bilder.

Viele Grüße
Arne
 

MaikG

User
Ich habe gestern erstmal den Rumpf aufgesägt, weil innen die Bowdenzüge gebrochen waren. Ich hätte auch einen neuen verlegen können, aber ich dachte mir, dass es leichter ist, den Vorhandenen zu reparieren. Der Rumpf muss sowieso repariert werden, also habe ich ihn kurzerhand aufgesägt. Dann einfach zwei Strohhalme genommen, der Länge nach aufgeschlitzt und über den Bowdenzug gestülpt. Die Schlitze entgegengesetzt gedreht und dann an die Rumpfwand geharzt. Hält superm hat kein Spiel mehr und ist auch kein Harz rein gelaufen. Jetzt werde ich das herausgesägte Stück mit einem Stück Holz wieder einkleben, dann komplett runterschleifen und vollständig überlaminieren. Ich mach mal ein paar Bilder, wenn ich wieder zu Hause bin.

Ah, hier ist ja schon eins:
Anhang anzeigen 1171237

Naja, den reparierten Bowdenzug sieht darauf gar nicht. Ich mach noch bessere Bilder.

Viele Grüße
Arne

Das hät ich nicht getan...

Da wäre es wohl weniger aufwand gewesen, die Bowndenzüge zu ersetzen.. Oder aber die Bowndenzüge von vorne bzw. durch den schon vorhandenen Rumpfbruch zu reparieren (Messinghülse mit 3mm innendurchmesser über die gebrochene Hülse).

Die Rumpfröhre ist ein im gesammten Kraftleitendes Gebilde, klar bekommt man es mit der Plätzlimethode wieder zusammen, aber erstens ist das schon ein gewisser Aufwand (sicher mehr als die Hülsen zu ersetzen) und zweitens ist die Faserstrucktur unwiederbringlich unterbrochen.

Stell doch mal ein Bild von dem kompletten Rumpf mit den anderen beschädigungen ein.

Gruß
Maik
 
Mach ich, wenn ich wieder zu Hause bin.

Ich habe das auch nur gemacht, weil ich diese Stellen sowieso reparieren muss. Also komplett runter schleifen und dann neue Matten drauf laminieren. Da geht die Struktur doch eh verloren. Und die Risse waren fast so groß, wie die aufgesägte Stelle. Und komplett durchbrochen. Sie wurden von dem Vorbesitzer einfach mit Harz gefüllt, ohne Matten dort reinzulegen. Das möchte ich neu machen. Auf dem einen Bild sieht man das Harz noch wenig durchschimmern. Jetzt muss ich natürlich eine viel größere Stelle reparieren, weil ich ja um das gesägtw Loch auch noch einiges abschleifen muss, um dort die Glasmatten festzumachen. Wird es durch die Größe der reparierten Stelle instabiler?

Gruß
Arne
 
So, ich habe nach langer Zeit wieder eine Wenig Zeit gefunden, die Fiesta weiter zu machen. Die sieht jetzt so aus.


Vor dem Schleifen
IMG_20140625_213315.jpg


Nach dem Schleifen
IMG_20140625_223107.jpg

IMG_20140625_223128.jpg


Ich habe die Stellen mit der Plätzli Technik repariert. Es war das erste mal, dass ich einen GFK Rumpf geflickt habe. Ich muss sagen, es ist einfacher, als ich dachte. Natürlich habe ich viel zu viel Harz gemischt, 50g Harz und 20g Härter haben einen Plastikbecher halbvoll gemacht. Der war immer noch halb voll, als ich fertig war. Und schön warm :) Den Pinsel habe ich übrigens nicht mehr sauber bekommen, nicht mit Pinselreiniger und auch nicht mit Spüli. Ich werde mir Wegwerfpinsel besorgen. Und das nächste mal werde ich die Plätzli diagonal schneiden. Dann kann ich die in diagonaler Faserrichtung auflegen und bündig an den Seiten und oben und unten der Flickstelle abschließen. So waren immer nur die Ecken der Plätzlis am Rand. Ich habe dann ein Paar Plätzlis auch gerade raufgelegt, um eine anständige Verbindung zu schaffen.

Ich glaube, ich habe es ein wenig übertrieben mit dem Plätzlis. Da sind so sieben bis zehn Schichten drauf. Wieviele Schichten hat eigentlich normalerseise so ein GFK Rumpf? Und wieviele braucht dann eine Plätzli Stelle?

In der Plätzli Anleitung ist beschrieben, dass man nach der Trocknung erstmal mit einer Zinnraspel darüber gehen soll. Ich bin auch mit einer Raspel darüber gegangen, muss aber sagen, dass es mit einem Schleifklotz und 120er Schleifpapier viel besser ging. Damit ist es viel gerader geworden und ging auch viel schneller. Danach habe ich noch mit einem Deltaschleifer und 320er Papier (feineres hatte ich nicht) nachgeschliffen. Jetzt trocknet gerade die erste Lackschicht. Die habe ich einfach mit der Sprühdose drauf gesprüht. Davor natürlich mit Pinselreiniger (=Aceton?) sauber gemacht. Grundiert habe ich nicht. Bin gespannt, wie das nach der dritten Schicht aussieht.

Ach ja, gespachtelt habe ich auch noch. Mit Polyester Spachtel aus dem Baumarkt. Der muss 100:2 gemischt werden. Wie soll das gehen, wenn man nur den Boden eines Schnapsglases mit Spachtel bedeckt hat? So eine genaue Waage habe ich nicht. Ich habe dann einfach einen winzigen Tropfen Härter rein gemacht. Ich glaube aber das war zu wenig. Der ist sehr bröselig geworden. Laut Anleitung sollte der nach einer halben Stunde schleifbar sein. Das war er nicht. Ich habe ihn dann eigentlich komplett wieder runter geschliffen. Also hat das gar nichts gebracht. Außer, dass jetzt der ganze Keller danach stinkt. Wie kann ich das besser machen?

Dieses Projekt ist für mich als Anfänger in solchen Sachen zum Lernen gedacht. Ich habe (noch) nicht den Anspruch es gleich perfekt zu machen. Allerdings bin ich für Tips immer sehr dankbar. Und ich hoffe, dass Andere auch daraus lernen können.

Ach ja, ich habe mich hier für die Plätzli (oder auch Blätzli) Technik entschieden, weil ich dazu eine einfache und gut bebilderte Anleitung gefunden hatte. Mitlerweile habe ich aber auch eine sehr gute Anleitung für die "Normale" Methode gefunden, diverse Schäden zu reparieren. Es ist die Flickfiebel von Ursula Hänle. Die ist zwar für bemannte Flugzeuge, aber das Prinzip sollte eigentlich bei einem Modellfleiger nicht anders sein.

Viele Grüße
Arne
 
Mit Polyester Spachtel aus dem Baumarkt. Der muss 100:2 gemischt werden. Wie soll das gehen, wenn man nur den Boden eines Schnapsglases mit Spachtel bedeckt hat?
Polyester ist bzgl. Härtermenge recht unkritisch, da kannst Du überdosieren. Er härtet dann einfach etwas schneller.

Das ist nicht wie bei Epoxy, wo ein stöchiometrisches Verhältnis genau eingehalten werden muss.
 
Polyester ist bzgl. Härtermenge recht unkritisch, da kannst Du überdosieren. Er härtet dann einfach etwas schneller.

Das ist nicht wie bei Epoxy, wo ein stöchiometrisches Verhältnis genau eingehalten werden muss.

Das ist gut zu wissen. Dann mach ich das nächste Mal einfach mehr Härter rein. Ich brauche sowieso nicht so lange Verarbeitungszeiten beim Spachteln. Danke :)

Viele Grüße
Arne
 
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