Wie lang dürfen Kabel zwischen Netzteil und Ladegerät sein?

turbod

User
Um zukünftig die Sicherheit beim Laden meiner Lipos zu erhöhen, würde ich gerne außerhalb der Wohnräume laden.

Wir haben unter unserer Terrasse einen ca. 30qm großen begehbaren, gut belüfteten Außenkeller.

Sowohl wenn es regnet als auch im Sommer, wenn warme Außenluft in den Keller strömt und sich abkühlt, herrscht dort recht hohe Luftfeuchtigkeit.

Ich habe vier Lader und vier Netzteile und möchte die Teile daher nur während des Ladevorgangs im Außenkeller plazieren und dort nicht dauerhaft während der Saison aufbewahren, um die Geräte zu schonen.

Um den Auf- und Abbau des Ladeequipments zu vereinfachen, habe ich überlegt, die Netzteile dauerhaft im trockenen Innenkeller aufzubauen und vier Kabel, für jeden Lader eins, durch die Wand zum Ladeplatz zu führen. Dann bräuchte ich nur die Lader hin- und herzutragen und am Ladeplatz zu verkabeln.

Die Kabellänge zwischen Netzteil und Ladegerät wären maximal 6m, natürlich mit entsprechenden Querschnitt.

Spricht aus technischer Sicht etwas gegen diese Kabellängen zwischen Netzteilen und Ladegeräten?
Ich kann nicht einschätzen, ob es elektrisch zu Problemen kommen kann.

Bei den üblichen Installationen auf den Plätzen handelt es sich ja meistens um Versorgung aus Batterien und nicht um Versorgung aus Netzteilen.

Danke und Gruß.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin,
leider fehlt uns eine Angabe mit welchen Ladeströmen bzw. Ladeleistungen du agieren möchtest.
Aber für's Erste und über'n Daumen gepeilt solltest die Verlängerung mindestens (!) dreifach so
dick auslegen wie die Zuleitung des Laders selbst. Z.B. Laderzuleitung 4qmm, dann die Verlängerung
mindestens 12qmm oder dicker!
 

turbod

User
Pro Lader gegenwärtig und in absehbarer Zukunft maximal 400W.

Ausgangsspannung der Netzteile ist 30V, also ca. 13A.

Bei Schaltnetzteilen für Beleuchtung ist das Sekundär-Kabel in der Länge beschränkt wegen hochfrequenter Abstrahlung.

Gilt das auch für unsere Netzteile?
 
Einfacher wäre es die 230V in den "Keller" zu legen.
Aber bei 6m und 13A würde ich um die 6mm2 nehmen.
Drähte etwas verdrillen und gut. Wenn am Ladegerät paar V weniger ankommen sollte das egal sein, da es bestimmt 12 bis 30V Eingangspg hat?
Nur die 2 Drähte dürfen nicht zu warm werden!!! Wegen Brandgefahr...
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Nur mal so. 220V Leitungen werden mit 16A abgesichert. Bei 1,5qmm2 starren Kupferkabel wird da bei 400 Watt nichts warm. Auch bei größerer Leitungslänge. Und dem Kupfer ist es egal ob es von Wechsel- oder Gleichstrom durchflossen wird.
Bei 1600 Watt mit 50 A ist natürlich ein größerer Querschnitt erforderlich.
Allerdings könnte man trotz allem mit den üblichen Formeln den Spannungsverlust berechnen.

Warum nicht ein roll- oder tragbarer Koffer, Kasten oder ähnliches für die Netzteile und ein Verlängerungskabel für 220V?
 
Zuletzt bearbeitet:

turbod

User
Am vorgesehenen Ladeplatz habe ich ja 220V, das ist nicht das Problem.

Die Netzteile in einer Kiste hin- und hertragen - daran habe ich auch schon gedacht, gefällt mir aber nicht.

4-6qmm für ca. 15A und 6m Leitungslänge halte ich auch für ok.

Wo ich wirklich unsicher bin ist die Sache mit der hochfrequenten Abstrahlung durch die Schaltnetzteile.
Bei elektronischen Trafos für Halogen- oder LED-Beleuchtung ist immer Vorschrift, die sekundärseitige Kabellänge auf (soweit ich mich erinnere) 2m zu begrenzen. Das Kabel wirke wie eine Sendeantenne. Da wäre ich mit der Länge deutlich drüber.

Weiß über diesen Effekt jemand etwas Genaues?

Gruß turbod
 

NFLY

User
Diesen Störstrahlungseffekt kannst du unterdrücken (zumindest deutlich dämpfen), indem du die Ausgangskabel direkt am Netzteil mit einigen Windungen (z.B. antiparallel) um einen Ferritring wickelst.
Ich mußte das an zwei LED-Baustrahlern machen, die ich bei eBay gekauft habe, weil sie den Radioempfang massiv im Umkreis von mehr als 10m gestört haben.
 

s.nase

User
Ich würde ja eh erstmal versuchen, den feuchten Raum so gut zu belüften, das er nicht mehr feucht ist, bzw. mal das Dach reparieren.
 

turbod

User
Trotzdem vielen Dank für diesen nicht nützlichen Beitrag.

1.) Es handelt sich um einen begehbaren AußenKELLER unter einer Terrasse, wie ich geschrieben habe.

2.) Die Terrasse ist dicht, ebenso Wände und Boden des Raumes - alles absolut trocken und keine Mauerfeuchte.

3.) Der Raum hat eine Querlüftung. Wenn es regnet, herrscht im Keller eben auch eine hohe Luftfeuchtigkeit, wie draußen.

4.) Grundlagen Bauphysik: Wenn warme Sommerluft in einen kalten Keller strömt, erhöht sich die relative Luftfeuchtigkeit, teilweise drastisch bis zum Taupunkt. Zu meinen, dass man im Sommer einen kühlen Kellerraum durch Lüften trockenen kann, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Meistens wird das Gegenteil erreicht.
 
Hallo

Nur mal so. 220V Leitungen werden mit 16A abgesichert. Bei 1,5qmm2 starren Kupferkabel wird da bei 400 Watt nichts warm. Auch bei größerer Leitungslänge. Und dem Kupfer ist es egal ob es von Wechsel- oder Gleichstrom durchflossen wird.

Nur mal so präzisiert: 230V Leitungen, die voll ausgelastet werden sollen (16A = Waschmaschine, Spülmaschine usw.) verdrahtet man heute immer mit 2,5qmm. Die Wärmeentwicklung hängt nur am Stromfluss, Leitungswiderstand und an der Wärmedämmung der Kabel, nicht aber an der Leitungslänge. Ob Gleich- oder Wechselstrom macht in der Praxis leider doch einen Unterschied, da auch Blindleistung fließt (Betrieb von Elektromotoren), die die Kabel zusätzlich erwärmt. Es gibt entsprechende VDE Tabellen, in denen die zulässige Strombelastbarkeit der Kabelquerschnitte je nach Verlegeart (hinsichtlich der Wärmeableitung) und Umgebungstemperatur und Blindleistungswinkel angegeben ist. Präzisierung Ende.

Normalerweise müssten 2,5qmm oder 4qmm (Lautsprecherleitung) für Deinen Anwendungsfall genügen, was die Strombelastbarkeit angeht. Der Spannungsabfall ist ja nicht so bedeutend, wenn das Ladegerät mit variabler Eingangsspannung zurechtkommt. Aber es kommt auf einen Praxisversuch an, denn bei diesen Leitungslängen können ganz andere Effekte auftreten, z.B. ein Aufschwingen des Eingangskreises durch Leitungsinduktivität, -Kapazität und die weichere Spannungslage. Das weiss man aber erst, wenn man das konkrete Ladegerät im konkreten Fall konkret ausprobiert hat. Leider.

j.

(Und danke, dass mal jemand die Bauphysik richtig beschrieben hat. Selten sowas...)
 

turbod

User
Danke.

Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Verlängerung der Kabel zwischen Netzteil und Lader keine gute Idee ist und werde versuchen, eine andere Lösung zu finden.

turbod
 

turbod

User
Ich komme noch einmal auf meine Ausgangsfrage zurück.

Durch eine alternative Anordnung von Netzteilen und Ladern würden sich Kabellängen zwischen Netzteilen und Ladern von ca. 1m bis maximal 1,5m ergeben.

Wäre das elektrisch noch vertretbar?

Gruß turbod
 
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