wie programiere ich einen Flächenkreisel FUZZI von ACT

Hallo an alle
ich habe mir einen flächenkreisel Fuzzi von ACT gekauft. den habe ich auch vorschriftsmäsig in meinen cumulus eingebaut, richtig angeschlossen. nun aber gehts an die programierung, habe ne mc3010 von mpx und ich habe keine ahnung :confused: wie ich die empfindlichkeit einstellen soll. soll mittels schieberegler am sender passieren. ich verstehe das mit der bedienungsanleitung nicht so recht. so wie er jetzt eingebaut ist, kommt keine richtige vernünftige korrektur auf den querrudern an. :mad: achso, habe 2 querruderservos einzeln angeschlossen, ist ja auch noch wichtig. :)

kann mir jemand helfen wie ich die programierung am sender vernünftig umsetzten kann? :confused:

schon mal vielen dank im vorraus.
Kai :)
 
Ich fliege den Fuzzy nun schon seit 2 Jahren in einem Trainer, der hauptsächlich im L/S-Betrieb genutzt wird. Es gab eigentlich nie Probleme mit dem Kreisel.

Vorher: Flieger einfliegen.
Zunächst einmal muß ich vorausschicken, daß das Modell eingeflogen sein muß, bevor Du einen Kreisel einbaust. Ein Kreisel im Modell stellt - nach Murphy - eine zusätzliche Möglichkeit dar, Fehler zu produzieren. Und wenn er die kriegt, wird er sie gnadenlos nutzen... Also muß man zunächst sicherstellen, daß das Modell ohne Kreisel funktioniert. Funzt es dann mit Kreisel nicht mehr, hat man beim Kreisel oder allem, was damit zusammenhängt, etwas falsch gemacht. Die Fehlersuche wird dadurch etwas einfacher.

Der elektrische Anschluß
Drei Strippen gehen vom Gyro zum Empfänger: 2 für die Querruderkanäle (die beiden äußeren), eine für die Empfindlichkeit, das ist die in der Mitte.
Die Querruderservos werden am Kreisel an den beiden Buchsen links und rechts angeschlossen. Die Buchse in der Mitte ist die durchgeschleifte Empfindlichkeit zum Kaskadieren mehrerer Kreisel, z.B. wenn Du mehrere Achsen gleichzeitig stabilisieren willst. Alles angeschlossen? OK, weiter gehts.

Einbau und Einstellung der Schalter
Baue den Kreisel so ein, daß die Markierung am Kreisel, die mit "Achse" beschriftet ist, LÄNGS zum Rumpf zu liegen kommt (die Querruder bewirken eine Drehung um die Längsachse - Rollen - also muß das auch die Wirkachse des Kreisels sein!). Stelle die Reverse-Schalter auf "Normal".

Funktionscheck der Querruder
Prüfe zunächst die Funktion der Querruder mit Hilfe des Senders. sie müssen wieder sinnrichtig arbeiten, auch ohne daß man die Kreiselempfindlichkeit eingestellt hat. Tun sie das nicht, gehe auf Fehlersuche, ob alle Strippen richtig herum angesteckt sind etc. Alles klar? Also weiter.

Erstes Setup des Gebers
Nehmen wir an, der Empfindlichkeitskanal sei auf den Empfängerkanal 6 gesteckt. Dann muß der Schieberegler am Sender auf den Geber 6 wirken. Wie das an Deinem Sender programmiert wird, steht in der Bedienungsanleitung. Es geht natürlich auch mit jedem anderen Geberkanal, nur müssen Geber und Empfängerkanal immer übereinstimmen. Achte darauf, daß alle Einstellungen des Gebers "jungfräulich" sind, also z.B. Wegbegrenzung auf 100%, Offset 0% etc. Tut es das? Notfalls am Empfänger umstöpseln und weiter.

Geberrichtung einstellen
Stelle den Schieberegler für die Empfindlichkeit voll nach vorne. Kontrolliere am Sender, daß der betreffende Geberausgang auf +100% steht. Steht er auf -100%, kehre die Wirkrichtung für den betreffenden Geber um (z.B. mittels Servoreverse). Wie's geht, steht auch in der Bedienungsanleitung. Gebongt? Weiter.

Einstellung der Kreiselwirkrichtung
Bei voll aufgeregelter Empfindlichkeit drehe den Rumpf möglichst schnell um seine Längsachse. An den Querrudern muß jetzt ein deutlicher Ausschlag zu beobachten sein, der allerdings nur solange anhält, wie sich die Drehgeschwindigkeit des Rumpfes ändert. Hört die Drehung auf, kehren beide Querruder in ihre Neutrallage zurück. Der Korrekturausschlag ist umso größer, je stärker die Änderung der Drehgeschwindigkeit (die Winkelbeschleunigung) ist. Das hört sich jetzt kompliziert an, ist aber ganz einfach, wackle ein paarmal kräftig per Hand mit den Flächen hin und her.
Die Wirkrichtung des Kreisels ist richtig, wenn die Querruder der "von Hand herbeigeführten" Turbulenz und der damit verbundenen Lageänderung entgegen wirken. An der Tragfläche, welche nach oben gedreht wird, muß durch die Kreiselwirkung das Querruder auch nach oben ausschlagen um zu "versuchen", die Fläche wieder nach unten zu drücken. Wirkt der Kreisel falsch herum, senkt sich also das QR an der angehobenen Tragfläche, muß der ganze Kreisel um 180° gedreht werden. Haben vorher die Kabel nach hinten gezeigt, müssen sie nach der Kreiseldrehung nach vorn zeigen - oder umgekehrt. Bitte nicht an den Reverse-Schaltern switchen, das ist was für Besitzer von Nicht-Computersendern oder diejenigen, die mit der doppelten Verneinungs-Murphy-Logik vertaut sind. ;)

Der erste Flug
So, wenn es bis hierher funktioniert, steht dem ersten Flug mit Fuzzy nichts mehr im Wege. Gestartet wird zunächst noch mit voll zurückgenommener Kreiselwirkung, also praktisch ohne Kreisel. Das Modell sollte sich genauso verhalten wie vor dem Einbau des Gyros, sonst hast Du einen Fehler eingebaut!

Erfliegen der maximalen Kreiselwirkung
Geht bis hierher alles klar, dann kannst Du die Empfindlichkeit des Kreisels langsam (!!!) hochfahren. Am ehesten sieht man die maximal erreichbare Empfindlichkeit im vollen Speedflug, denn da wird das System Flugzeug-Servos-Querruder-Kreisel am stärksten beansprucht. Wenn der Flieger anfängt, sich um die Längsachse aufzuschwingen, also plötzlich hin- und herzappelt, dann nimm sofort die Kreiselempfindlichkeit um mindestens die Hälfte zurück und drossele die Geschwindigkeit. Taste Dich wieder und wieder langsam an diese Grenze heran, bis Du sie praktisch im Schlafe wiederfindest. Lande den Vogel, lies die erreichte Geberstellung des Empfindlichkeitskanals(z.B. +64%) ab und programmiere sie - abzüglich 5 Prozentpunkte - als maximalen Ausschlag des entsprechenden Ausgangs, z.B. mit der Servowegbegrenzung. Wie's geht, steht wieder in der Bedienungsanleitung des Senders.

Fertich. Jetzt kannst Du den Schieberegler auf Vollausschlag hochfahren - man könnte das Ganze jetzt auch auf einen Schalter legen, ohne das gefürchtete Flattern zu riskieren und Du hast trotzdem die maximale Kreiselwirkung, die Dein Flieger verträgt. FF

Hat's was gebracht?
Gruß, Bernd.
 
Hallo Bernd,

ich bin ja total begeistert, solch eine tolle Schulung hatte ich gar nicht erwartet. ich bin mir sicher das ich das jetzt hinbekommen werde. mein modell geht ohne gyro ganz gut, habe nur problemchen mit dem landen gehabt (bei boeigen wind, seitenwind) desshalb der gyro. ich werde bescheid geben, sobald ich den testflug gemacht habe.

nun denn vielen dank für die ausführliche hilfe

gruß
kai :)
 
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