Wieviel g/m² für GFK Rumpfreparatur

ich habe einen 3 m Segler bekommen, bei dem der GFK Rumpf an einigen Stellen "weich" geworden ist und auch einige Risse bekommen hat. Nun möchte ich die weichen Stellen von innen mit Glasfasergewebe reparieren. Leider habe ich damit noch keinerlei Erfahrung. Kann mir jemand einen Vorschlag machen mit welchem Mattengewicht ich hier arbeiten kann ? Reicht zum Aufbringen Epoxydharz oder sollte ich etwas anderes nehmen ?
Kann ich von außen einfach mit Spachtelmasse arbeiten um 5 Eurocent große fast durchgeschliffene Stellen zu bearbeiten ?

Die Gewichtszunahme sollte sich möglichst in Grenzen halten, da ich noch einen Elektroantrieb einbauen möchte.

Bin für jeden Tipp und Hinweis zur Reparatur dankbar !
 
Hallo Joachim08,

wenn du im Rumpf von innen die weichen GfK-Stellen reparieren willst, so kann ich dir meine Methode empfehlen:

"Befallene Stellen" im Rumpf und auch an der Außenseite anrauen/anschleifen. Mit wenig "langem" Epoxi einen Flicken Glasgewebe 80gr, besser 160gr./qm innen auflaminieren.
An den betroffenen Stellen außen Epoxi auftragen und mit Fön erwärmen. Das Epoxi wird dünner als Wasser, dringt in jeden noch so kleinen Riss des so genannten Weißbruchs und verfestigt diese Stelle. Am besten noch eine, besser zwei Flicken 25gr. oder 49gr.-Glas darüberlaminieren, aushärten lassen, drüberschleifen und finishen.

Beim Erwärmen von Epoxi entstehen nicht ungefährliche Gase. Deshalb diese Prozedur besser im Freien machen.

Was sagen denn unsere Experten dazu?

Heinz
 
Hallo Heinz,

vielen Dank für die Hinweise. Ich werde mir mal zum Wochenende das 160er Glasgewebe besorgen und dann damit den Rumpf innen laminieren. Eigentlich möchte ich den Rumpf noch elektrifizieren, da ich nicht immer eine Flitsche zur Verfügung habe. Mal sehen wo ich da einen fertigen Spant herbekomme. Hat vielleicht noch jemand einen Vorschlag, wie ich den Rumpf am besten vorne abschneide, damit später alles einigermaßen in der Flucht sitzt bzw. Motorsturz gleich eingebaut ist ?

Viele Grüße

Joachim
 
Hallo,

das 163g und auch das 105g Glasgewebe sind sehr gut für Rumpfreparaturen geeignet. Das 163´er für Innen und entsprechend 105´er außen, da es feiner gewebt ist und du weniger schleifen/spachteln musst. Alles unter 80g dient nurnoch dem Finish und bringt kaum Festigkeit und da du sowieso spachteln musst, würde ich kein so dünnes Gewebe verwenden.

Das Harz zu erwärmen sollte eigentlich nicht notwendig sein. Ein 24h Harz z.B. Epoxydharz L oder das Laminierharz L285 sind schon sehr flüssig. Bei den eisigen Temperaturen draußen im Moment auch nicht machbar. Vielleicht am besten den Harzansatz kurz auf die Heizung stellen, bevor du los legst. Die Stellen dann erst mit Harz einstreichen und Gewebe trocken drauf legen / antupfen. Die Gewebestreifen immer um ein bis zwei Zentimeter größer bzw. kleiner schneiden, damit die diversen Lagen nicht an der gleichen Stelle anfangen/aufhören und ein Festigkeitssprung entsteht. Küchenrolle griffbereit halten!

Grundsätzlich solltest du alle Flächen vor dem Harzen gründlich anschleifen und entfetten. Besonders außen sind noch Rückstände vom Trennwachs drauf. Man nimmt dafür Silikonentferner oder Aceton aus dem Baumarkt.

Spachtel erst verwenden, wenn die nötige Festigkeit im Rumpf an den beschädigten Stellen wieder vorhanden ist. Der Spachtel selbst bringt keine Festigkeit und platzt unter Umständen nur wieder ab. Überschüssiges Gewebe oder Spachtel schleift man übrigens im Nassschliff ab! Geht schneller und gibt keinen Gesundheitsschädlichen GFK Staub.

MfG,
Thorsten
 
So Joachim,

jetzt weißt Du wie man es ganz richtig macht.

Ich mache es weiter so wie oben geschildert. So falsch war es ja auch nicht.

Viel Erfolg wünscht Heinz
 
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