Wisel Light XL - Bauen, Fliegen, Erfahrungen

Ich möchte hier mal den schon angekündigten Bauthread zum Wisel Light XL eröffnen, um die Diskussionen auf dieses Modell zu konzentrieren.
Dass der Bausatz ziemlich gut ist, müssen wir dabei bestimmt nicht mehr besprechen. Oder? Ich finde die Materialsammlung zumindest sehr in Ordnung, auch wenn ich einige Kritikpunkte habe. Diese sind aber erstens nicht elementar und zweitens auch meinen eigenen Vorstellungen geschuldet. Ich fliege den Wisel nun schon einige Tage und bin mit den Einstellungen soweit durch, dass ich erstmal zufrieden bin. Das Modell ist durchaus flott unterwegs und kann noch schneller gemacht werden. Dann kommen die Rollen auch schon flink, wobei das ja immer relativ ist. Immerhin fliegt hier ein Flügel mit 1,8 m Spannweite und großer Flächentiefe, der macht natürlich keine 2 Umdrehungen pro Sekunde. Aber im Gegensatz zu einem Sommerwind oder Eyecatcher von Schweißgut ist der Wisel schnell und wendig. Er kann mit ganz wenig Ausschlägen sehr vorsichtig bewegt werden, er kann Thermik, er kann bei Wind, er kann auf dem Teller umdrehen, er kann passabel rollen und Looping soundso. Was kann er nicht? Messerflug... Okay, war ein Witz. Aber ich denke, der Wisel ist ein unkomplizierter Nurflügel, der keinen Experten am Knüppel braucht. Jedoch sollte man sich Zeit zum Einstellen lassen und etwas probieren, bis das alles ordentlich passt.

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Natürlich können wir hier gemeinsam ganz viele Baufotos sammeln und jeder bitteschön seinen Senf dazu geben. Da die Bildersammlung bei Dane RC den Bau schon sehr gut darstellt und das bei mir auf dem Bautisch auch nicht großartig anders aussah (okay, mein Chaos ist viel besser...), würde ich mich für meinen Teil darauf beschränken wollen, meine Änderungen zu beschreiben. Die sind auch nicht so umfangreich und schon gar nicht zwingend notwendig. Aber so ein wenig hat ja jeder Modellbauer seine Vorstellungen und einige Kleinigkeiten hat uns der Hersteller noch überlassen.

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Ich habe trotz Bauchschmerzen den vorgeschlagenen Antrieb von Hacker eingebaut. Die Schmerzen rührten aber ausschließlich vom Preis her, der locker mal den Bausatzpreis übersteigt. Das finde ich immer etwas unverhältnismäßig. Aber das ziemlich beschränkte Platzangebot im Rumpf und die Faulheit, da noch umzubauen, haben mich dann doch bewogen, etwas mehr zu investieren, als es ein Zwischendurchprojekt normalerweise zulässt. Und ehrlicherweise muss ich ja auch zugeben, dass der Antriebsstrang seinen Job sehr gut macht! Da gibt´s nun wirklich nix zu meckern. Ich steuere den Motor mit einem YEP 60A Regler an, wo ich sowohl die Bremse als auch den Anlauf sehr sanft eingestellt habe, um das Getriebe und die Propellerblätter zu schonen. Der Akku ist ein 3s, 2200 mAh von Turnigy, also preiswerter Standartkram. Der passt aber gut, auch vom Schwerpunkt her, denn er liegt jetzt komplett unter der Fläche. Ein kleinerer Akku würde gehen, aber damit schwindet natürlich die Zahl der möglichen Steigflüge. Und vom Gewicht her bin ich mit 1530 g voll im grünen Bereich, zumindest für meinen Geschmack. Ich habe den Akku übrigens einfach mit einem kleinen Stück Styropor festgeklemmt. Ich befürchte, dieses Provisorium ist schon meine Dauerlösung...

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Die Servos sind bei mir Corona DS-843 MG, kleine Kraftzwerge, die ich im Schrank hatte. Es geht sicher alles, was da irgendwie in die Schächte passt, also auch sowas wie HS-81/85 oder bestimmt auch noch ein HS-225 oder anderes in der Größenklasse. Aber hey, das habe ich jetzt nicht nachgemessen, nur geschätzt. Vielleicht liege ich auch etwas daneben. Ein Metallgetriebe ist bei den exponiert frei liegenden und ziemlich langen Anlenkgestängen bestimmt gut. Ansonsten müssen die Servos bestimmt keine 5 Kg Stellkraft haben. Wichtiger ist, dass sie genau zurückstellen.
Okay, genug gelabert. Es soll ja um den Bau gehen...


Das Heraustrennen der Bauteile aus den Brettchen ist echt eine Freude. Das geht alles ohne Cutter und Gewalt, weil die Haltestege angenehm klein sind. In den Brettchen sind die Rippen immer paarweise angeordnet, was das Sortieren vereinfacht. Eine ziemlich einfache aber wirkungsvolle Idee! Ich hatte nach einer guten halben Stunde zwei Haufen mit Bauteilen für die beiden Flächenhälften. Die Bauteile sind alle beschriftet.

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Fortsetzung folgt...

Gruß Mirko
 
Gleich zum Baubeginn musste ich meine Konzentration etwas schärfen, um die ersten Baugruppen auch spiegelbildlich zu bauen, also eine linke und eine rechte Fläche!!!Es werden nämlich die Rippen neben den Servoschächten zunächst mit diesen zusammengesetzt und dann erst auf die Holme gesetzt. Und genau da muss man eben aufpassen, das seitenrichtig zu machen, gerade auch, weil es so schön einfach und schnell geht. Und da ist der Fehler schneller gemacht, als man gucken kann.

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Ansonsten macht es aber echt Spaß, die Flächenhälften komplett zusammenzusetzen und mit Sekundenkleber zu verbrezeln. Aber Achtung. Es ist notwendig, den Hauptholm schön gerade auszurichten und auch die Wurzelrippe rechtwinklig einzubauen. Das sieht sonst am Rumpf oll aus! Also bitte Mühe geben. Und das mit dem Mühe geben sollte sich gerade bei der Fläche fortsetzen. Es zahlt sich echt aus, sauber zu arbeiten. Denn dann sieht das hinterher unter der transparenten Bespannung voll geil aus. Ehrlich, das hat was.
An der Fläche habe ich drei Dinge geändert:
Das innerste Rippenfeld habe ich auch von unten beplankt, um dort beim Montieren nicht immer in die Bespannung zu greifen. Es wäre dafür aber besser, die ersten zwei Felder zu beplanken, weil schlicht breiter.

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An der Flächenhinterkante, also da, wo die Ruder angeschlagen werden, habe ich eine 15 mm breite Leiste angeklebt. Das ist hier stabiler und bringt kaum zusätzliches Gewicht und beeinflusst die Optik nicht.
Mein Ärgernis des Bautages waren aber die Ruderklappen. Der Fummelkram mit all den kleinen Aufleimern war mir viel zu viel Aufwand für ein Zweckmodell. Ich habe die Aufleimer weggelassen und stattdessen die Klappen von beiden Seiten mit 2 mm Balsa komplett beplankt. Das ist deutlich schneller gebaut, deutlich stabiler und nicht deutlich schwerer. Das war aber auch der größte Eingriff in die vorgeschlagene Bauweise. Wer mehr Zeit und Gelassenheit mitbringt, wird das bauen, wie vorgesehen.

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Wer die obere Beplankung der Fläche sauber mit einer zweiten Farbe bespannen möchte, sollte sich von diesem Teil vor dem Aufkleben eine Schablone anfertigen, also auf ein großes Papier werfen und Umrisse nachzeichnen. Damit kann man dann das entsprechende Stück Folie super genau ausschneiden und dann aufbügeln.

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Die Ruderklappen sind bei mir mit der Folie angebügelt, das ist spielfrei und haltbar. Die Ruderhörner an der Stirnseite der Klappen sind sicher nicht der Weisheit letzter Schluss aber durchaus praxistauglich. Zumindest meine Klappen verwinden sich bestimmt nicht. Und wenn so ein Ruderhorn mal abbricht, ist es dort schneller ersetzt, als in der Mitte. Das Sperrholz vom Ruderhorn könnte jedoch ein paar 1/10 mm dicker sein.
Wenn ich mir was wünschen durfte, würde ich gern eine innen liegende oder über Kreuz verlaufende Anlenkung der Ruder haben wollen. Die Gestänge verlaufen sehr lang unter der Fläche und sind damit beim Transport, der Lagerung aber auch beim Landen echt gefährdet. Vielleicht könnten die Servos auch näher an der Endleiste eingebaut werden, was aber sicher auch wieder Probleme mit dem SP bringt. Aber so wie es ist, gefällt es mir noch nicht so richtig, auch wenn es funktioniert.
Die Anlenkungen müssen selbst beigesteuert werden, sind also nicht im Baukasten enthalten. Da muss sich jeder sein Kram machen, wie es beliebt. Ich habe Kohlerohre 3/2 mm genommen, an den Enden 2 mm Stahl eingeklebt und da Gabelköpfe drauf gemacht. Nach einer Bruchlandung habe ich das überarbeitet und die Rohre an den Enden mit festem Zwirn gewickelt und mit Sekundenkleber getränkt. Darüber kam noch Schrumpfschlauch. Mit weniger Leichtsinn hätte ich das gleich gemacht...
Was war passiert? Im Flug bei einer schnellen Rolle hat sich ein QR-Gestänge komplett verabschiedet, habe ich aber erst nach der Landung gesehen. Ich bin also mit Butterfly gelandet, habe zum Bremsen gezogen, der Wisel ist aber einfach weiter durchgesackt und hart aufgeschlagen. Da fehlte beim Ziehen schlicht die eine Klappe, welche nur lose am Modell hing. Das Gestänge ist höchst wahrscheinlich verloren gegangen, weil das Rohr bei Belastung vorn aufgeplatzt ist. Der Gabelkopf mit dem Stück Stahldraht hing zumindest noch am Servohebel... Beim Aufschlag hat es die Rumpfspanten im Ausschnitt oben aus den Seitenwänden gerissen, sonst war nichts passiert. Glück gehabt! Deswegen mein dringender Rat: Gestänge ordentlich machen, denn das Modell fliegt durchaus auch schneller und hat eine gut Rollrate. Da wirken schon etwas höhere Kräfte, als beim Cruisen.
Der Rumpf ist als Kampfmodell entworfen, sau stabil. Aber an der dänischen Küste ist das auch nicht verkehrt, für Grobmotoriker auch nicht, für Einschläge längs der Landebahn auch nicht...
Aber gut. Die Konstruktion ist interessant, lässt sich ohne Probleme bauen und sieht mit etwas Mühe bei der Formgebung sehr gefällig aus. Der Rumpfdeckel ist etwas aufwändig zu bauen, danach aber ein praxistaugliches Bauteil. Der Aufwand besteht aber eigentlich nur im sauberen Verschleifen der Teile, die in Schichtbauweise zusammengesetzt werden.
Lt. der Bilderfolge soll das Seitenleitwerk vor dem Bespannen eingeklebt werden. Das geht bestimmt auch, finde ich aber nicht schön. Das Leitwerk selbst ist absolut geil gemacht. Das habe ich bei einem Modell so auch noch nicht gesehen.

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Zum Einbau aber mal kurz meine Vorgehensweise:
Ich habe das Leitwerk zusammengebaut, bevor der Rumpf fertig wurde. Dann habe ich es hinten zwischen die Seitenwände geklemmt, noch bevor der Rumpfboden angeleimt wurde. Dann habe ich die Unterseiten von Leitwerk und Rumpf gemeinsam plan geschliffen. Dann habe ich das Leitwerk rausgenommen und als Abstandshalter einen kleinen Klotz am Rumpfende eingeklemmt, sodass der Abstand absolut gleich bleibt und dann den Rumpfboden verklebt. Nach dem Trocknen kam das Leitwerk wieder rein und ich habe oben die kleinen Deckelchen neben dem Leitwerk mit Nadeln festgesteckt, sodass das Leitwerk jetzt komplett spaltfrei hinten im Rumpf steht. Dann Leitwerk wieder raus und die Abdeckungen festgeklebt und verschliffen. So bleibt das Rumpfende dann formstabil, kann in Ruhe bespannt und danach das Leitwerk final eingeklebt werden. Das sieht dann sehr sauber aus und wird ebenfalls mordsstabil, weil das Leitwerk vorn mit dem letzten Spant verzapft und ansonsten oben, unten und hinten flächig verklebt wird. Das ist mal für eine lange Nutzungsdauer konstruiert.
Jaaa, mehr fällt mir jetzt erstmal gar nicht ein. Aber es gibt ja noch ein paar andere Kollegen hier im Forum, die den Wisel schon gebaut haben oder damit beginnen wollen. Ihr könnt ja fleißig ergänzen, was aus eurer Sicht noch so wichtig oder interessant ist.

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Falls noch die übliche Frage nach den ganzen Einstellwerten kommt: Ich habe sie nicht mehr nachgemessen, weder die Ruderausschläge noch den Schwerpunkt. Beides passt jetzt bei meinem Modell und gut ist es. Das muss sich eh jeder selbst für sein Haustier erfliegen. Die Schwerpunktangabe von 130 mm passt in jedem Falle, auf keinen Fall weiter nach vorn. Und die Grundstellung der Ruder habe ich an der Oberseite des Profils ausgerichtet, dadurch ergibt sich an der Unterseite ein deutlich sichtbarer S-Schlag. Die angegebenen HR-Ausschläge sind zu fett, das wird Rodeo. Ich fliege auch Butterfly inzwischen mit deutlich zurück genommenen Ausschlägen, weil das Modell damit echt heftig auf die Nase ging. Und mit Butterfly reagiert das HR nochmals heftiger, das ist mir selbst mit viel Expo kaum kontrollierbar. Sieht zumindest immer wieder wie beim blutigen Anfänger aus. Wir haben einen großen Platz, wo ich ausreichend weit anfliegen kann. Daher bremse ich nur noch sehr zart. Vielleicht probiere ich hier auch noch etwas herum. Aber bisher ist hier weniger mehr, bei mir zumindest.
Mein Fazit ist insgesamt echt positiv. Auch wenn ich Kleinigkeiten anders lösen würde, ist das ein Bausatz, der in meiner Hitliste zu den wirklich guten gehört. Mir hat er beim Bauen Spaß gemacht und jetzt beim Fliegen noch immer. Danke Corona!

Ich würde es cool finden, wenn auch andere Wisel-Piloten hier berichten und sich austauschen. Ich möchte gern noch das Problem der HR-Steuerung beim Bremsen in den Griff bekommen. Da habe ich noch keine gute Lösung erflogen. Ihr könnt euch hier gern austoben...

Gruß Mirko
 

malerlrn

User
Tja ... und nun ist es MEIN WISEL :) Ich freue mich schon riesig auf den Erstflug, mache mir allerdings gerade ein bisschen Sorgen um die Einstellungen ... Also Mirko, du meinst ich sollte die Werte vom Hersteller lieber etwas kleiner machen? Gut ... dann werde ich das mal probieren. Hast du zufällig noch die Einstellungen auf deinem Sender? Wäre schön, wenn du mir diese noch eben mitteilen kannst ... Gruß Lothar :)
 
Gleich zum Baubeginn musste ich meine Konzentration etwas schärfen, um die ersten Baugruppen auch spiegelbildlich zu bauen, also eine linke und eine rechte Fläche!!!Es werden nämlich die Rippen neben den Servoschächten zunächst mit diesen zusammengesetzt und dann erst auf die Holme gesetzt. Und genau da muss man eben aufpassen, das seitenrichtig zu machen, gerade auch, weil es so schön einfach und schnell geht. Und da ist der Fehler schneller gemacht, als man gucken kann.

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Ansonsten macht es aber echt Spaß, die Flächenhälften komplett zusammenzusetzen und mit Sekundenkleber zu verbrezeln. Aber Achtung. Es ist notwendig, den Hauptholm schön gerade auszurichten und auch die Wurzelrippe rechtwinklig einzubauen. Das sieht sonst am Rumpf oll aus! Also bitte Mühe geben. Und das mit dem Mühe geben sollte sich gerade bei der Fläche fortsetzen. Es zahlt sich echt aus, sauber zu arbeiten. Denn dann sieht das hinterher unter der transparenten Bespannung voll geil aus. Ehrlich, das hat was.
An der Fläche habe ich drei Dinge geändert:
Das innerste Rippenfeld habe ich auch von unten beplankt, um dort beim Montieren nicht immer in die Bespannung zu greifen. Es wäre dafür aber besser, die ersten zwei Felder zu beplanken, weil schlicht breiter.

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An der Flächenhinterkante, also da, wo die Ruder angeschlagen werden, habe ich eine 15 mm breite Leiste angeklebt. Das ist hier stabiler und bringt kaum zusätzliches Gewicht und beeinflusst die Optik nicht.
Mein Ärgernis des Bautages waren aber die Ruderklappen. Der Fummelkram mit all den kleinen Aufleimern war mir viel zu viel Aufwand für ein Zweckmodell. Ich habe die Aufleimer weggelassen und stattdessen die Klappen von beiden Seiten mit 2 mm Balsa komplett beplankt. Das ist deutlich schneller gebaut, deutlich stabiler und nicht deutlich schwerer. Das war aber auch der größte Eingriff in die vorgeschlagene Bauweise. Wer mehr Zeit und Gelassenheit mitbringt, wird das bauen, wie vorgesehen.

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Wer die obere Beplankung der Fläche sauber mit einer zweiten Farbe bespannen möchte, sollte sich von diesem Teil vor dem Aufkleben eine Schablone anfertigen, also auf ein großes Papier werfen und Umrisse nachzeichnen. Damit kann man dann das entsprechende Stück Folie super genau ausschneiden und dann aufbügeln.

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Die Ruderklappen sind bei mir mit der Folie angebügelt, das ist spielfrei und haltbar. Die Ruderhörner an der Stirnseite der Klappen sind sicher nicht der Weisheit letzter Schluss aber durchaus praxistauglich. Zumindest meine Klappen verwinden sich bestimmt nicht. Und wenn so ein Ruderhorn mal abbricht, ist es dort schneller ersetzt, als in der Mitte. Das Sperrholz vom Ruderhorn könnte jedoch ein paar 1/10 mm dicker sein.
Wenn ich mir was wünschen durfte, würde ich gern eine innen liegende oder über Kreuz verlaufende Anlenkung der Ruder haben wollen. Die Gestänge verlaufen sehr lang unter der Fläche und sind damit beim Transport, der Lagerung aber auch beim Landen echt gefährdet. Vielleicht könnten die Servos auch näher an der Endleiste eingebaut werden, was aber sicher auch wieder Probleme mit dem SP bringt. Aber so wie es ist, gefällt es mir noch nicht so richtig, auch wenn es funktioniert.
Die Anlenkungen müssen selbst beigesteuert werden, sind also nicht im Baukasten enthalten. Da muss sich jeder sein Kram machen, wie es beliebt. Ich habe Kohlerohre 3/2 mm genommen, an den Enden 2 mm Stahl eingeklebt und da Gabelköpfe drauf gemacht. Nach einer Bruchlandung habe ich das überarbeitet und die Rohre an den Enden mit festem Zwirn gewickelt und mit Sekundenkleber getränkt. Darüber kam noch Schrumpfschlauch. Mit weniger Leichtsinn hätte ich das gleich gemacht...
Was war passiert? Im Flug bei einer schnellen Rolle hat sich ein QR-Gestänge komplett verabschiedet, habe ich aber erst nach der Landung gesehen. Ich bin also mit Butterfly gelandet, habe zum Bremsen gezogen, der Wisel ist aber einfach weiter durchgesackt und hart aufgeschlagen. Da fehlte beim Ziehen schlicht die eine Klappe, welche nur lose am Modell hing. Das Gestänge ist höchst wahrscheinlich verloren gegangen, weil das Rohr bei Belastung vorn aufgeplatzt ist. Der Gabelkopf mit dem Stück Stahldraht hing zumindest noch am Servohebel... Beim Aufschlag hat es die Rumpfspanten im Ausschnitt oben aus den Seitenwänden gerissen, sonst war nichts passiert. Glück gehabt! Deswegen mein dringender Rat: Gestänge ordentlich machen, denn das Modell fliegt durchaus auch schneller und hat eine gut Rollrate. Da wirken schon etwas höhere Kräfte, als beim Cruisen.
Der Rumpf ist als Kampfmodell entworfen, sau stabil. Aber an der dänischen Küste ist das auch nicht verkehrt, für Grobmotoriker auch nicht, für Einschläge längs der Landebahn auch nicht...
Aber gut. Die Konstruktion ist interessant, lässt sich ohne Probleme bauen und sieht mit etwas Mühe bei der Formgebung sehr gefällig aus. Der Rumpfdeckel ist etwas aufwändig zu bauen, danach aber ein praxistaugliches Bauteil. Der Aufwand besteht aber eigentlich nur im sauberen Verschleifen der Teile, die in Schichtbauweise zusammengesetzt werden.
Lt. der Bilderfolge soll das Seitenleitwerk vor dem Bespannen eingeklebt werden. Das geht bestimmt auch, finde ich aber nicht schön. Das Leitwerk selbst ist absolut geil gemacht. Das habe ich bei einem Modell so auch noch nicht gesehen.

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Zum Einbau aber mal kurz meine Vorgehensweise:
Ich habe das Leitwerk zusammengebaut, bevor der Rumpf fertig wurde. Dann habe ich es hinten zwischen die Seitenwände geklemmt, noch bevor der Rumpfboden angeleimt wurde. Dann habe ich die Unterseiten von Leitwerk und Rumpf gemeinsam plan geschliffen. Dann habe ich das Leitwerk rausgenommen und als Abstandshalter einen kleinen Klotz am Rumpfende eingeklemmt, sodass der Abstand absolut gleich bleibt und dann den Rumpfboden verklebt. Nach dem Trocknen kam das Leitwerk wieder rein und ich habe oben die kleinen Deckelchen neben dem Leitwerk mit Nadeln festgesteckt, sodass das Leitwerk jetzt komplett spaltfrei hinten im Rumpf steht. Dann Leitwerk wieder raus und die Abdeckungen festgeklebt und verschliffen. So bleibt das Rumpfende dann formstabil, kann in Ruhe bespannt und danach das Leitwerk final eingeklebt werden. Das sieht dann sehr sauber aus und wird ebenfalls mordsstabil, weil das Leitwerk vorn mit dem letzten Spant verzapft und ansonsten oben, unten und hinten flächig verklebt wird. Das ist mal für eine lange Nutzungsdauer konstruiert.
Jaaa, mehr fällt mir jetzt erstmal gar nicht ein. Aber es gibt ja noch ein paar andere Kollegen hier im Forum, die den Wisel schon gebaut haben oder damit beginnen wollen. Ihr könnt ja fleißig ergänzen, was aus eurer Sicht noch so wichtig oder interessant ist.

Anhang anzeigen 9212328


Falls noch die übliche Frage nach den ganzen Einstellwerten kommt: Ich habe sie nicht mehr nachgemessen, weder die Ruderausschläge noch den Schwerpunkt. Beides passt jetzt bei meinem Modell und gut ist es. Das muss sich eh jeder selbst für sein Haustier erfliegen. Die Schwerpunktangabe von 130 mm passt in jedem Falle, auf keinen Fall weiter nach vorn. Und die Grundstellung der Ruder habe ich an der Oberseite des Profils ausgerichtet, dadurch ergibt sich an der Unterseite ein deutlich sichtbarer S-Schlag. Die angegebenen HR-Ausschläge sind zu fett, das wird Rodeo. Ich fliege auch Butterfly inzwischen mit deutlich zurück genommenen Ausschlägen, weil das Modell damit echt heftig auf die Nase ging. Und mit Butterfly reagiert das HR nochmals heftiger, das ist mir selbst mit viel Expo kaum kontrollierbar. Sieht zumindest immer wieder wie beim blutigen Anfänger aus. Wir haben einen großen Platz, wo ich ausreichend weit anfliegen kann. Daher bremse ich nur noch sehr zart. Vielleicht probiere ich hier auch noch etwas herum. Aber bisher ist hier weniger mehr, bei mir zumindest.
Mein Fazit ist insgesamt echt positiv. Auch wenn ich Kleinigkeiten anders lösen würde, ist das ein Bausatz, der in meiner Hitliste zu den wirklich guten gehört. Mir hat er beim Bauen Spaß gemacht und jetzt beim Fliegen noch immer. Danke Corona!

Ich würde es cool finden, wenn auch andere Wisel-Piloten hier berichten und sich austauschen. Ich möchte gern noch das Problem der HR-Steuerung beim Bremsen in den Griff bekommen. Da habe ich noch keine gute Lösung erflogen. Ihr könnt euch hier gern austoben...

Gruß Mirko
Hi Mirko, mir würde da spontan einfallen ein paar Störklappen wie Robert Schweißgut sie bei seinen Nuris verbaut nachzurüsten. Also nochmal auf den OP Tisch ;-)
Gruß Christian
 

Bostrom

User
Bin gestern mein Wisel auch eingeflogen,HR zu giftig da ist die Hälfte auch genug und auch die Qurruder heftig
Butterfly zu viel innere Klappen,sofort auf die Nase also noch einiges zum Einstellen ,aber die Gleitleistung ist sagenhaft
Wolfram
 
Hallo, meiner wartet auch noch auf den Erstflug.
Wollte die Servos schon wieder raus rupfen und die Servohebel verlängern da ich die angegebenen Ausschläge nicht erreichen kann.
Kann hier jemand mal seine Einstellungen posten, konservativ eingestellt, schärfer geht ja immer.
Stimmt der Schwerpunkt laut Angaben einigermaßen ?
Grüße Sven
 
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