Wo liegt der optimale Schwerpunkt beim Tabu?

Hallo Tabuflieger,

ich habe seit ca. 3 Jahren den Tabu von SMG, leider kann ich bei meinem Nuri die vielgepriesenen Thermikeigenschaften nicht feststellen. Am Hang dagegen fliegt der Tabu super, ist sehr wendig und bleibt oben.
Habe ich den falschen Schwerpunkt und oder ein zu hohes Fluggewicht?
Wo liegt denn bei Euren Thermik-Tabus der Schwerpunkt und mit wie viel Gewicht seit Ihr in der Luft?

Meine Daten: Schwerpunkt 245mm, Gewicht 1290 gr., Oracover-Bespannung mit Zackenband bei 10 % Flächentiefe

PS: Lohnt sich ein E-Antrieb, oder ist dann ein Bleibomber unterwegs?

Holm- und Rippenbruch
Scorpion
 

bie

Vereinsmitglied
Hallo Scorpion,

schwer zu sagen, woran es liegt.

Meine Erfahrungen mit meinem TABU, der leider, leider :( vor vier Wochen in der Rhön an der Abtsrodaer Kuppe entflog (und weshalb ich dir hier nichts mehr zum SP sagen kann):

Am Hang super - sowohl im unmittelbaren Aufwindfeld als auch dann ganz weit draußen in der Thermik.

In der Ebene habe ich ihn im F-Schlepp und auch elektrisch gestartet. Die Erfahrungen dabei: Ich konnte nicht so lange fliegen wie in der Thermik am Hang - aber das kann an den anderen (schlechteren) thermischen Verhältnissen gelegen haben.

Ansonsten ist der TABU der wohl unproblematischste Pfeil-Nuri in konventioneller Bauweise, kurz: der Allrounder . :)
 

rctoni

Vereinsmitglied
Hallo Scorpion,

ich fliege meinen TABU auch mit ca. 245 mm SWP.

Fragen: Wie hoch sind Deine Ruder für den Normalflug angestellt?
Wie hast Du den Schwerpunkt gemessen? Fingermethode?
Kannst Du das Flugverhalten mal genauer beschreiben?

[ 08. Juli 2003, 07:58: Beitrag editiert von: rctoni ]
 
Hallo Toni,

hier die Antworten auf Deine Fragen.

Die Ruder sind im Normalflug + 2mm angestellt.(mehr verursacht Wellenflug)
Der Schwerpunkt wurde mit einer Schwerpunktwaage eingestellt
Gemessen wurde an der Spitze (also die größte Fügeltiefe)
Das Flugverhalten ist als Höhe abgleiten zu bezeichnen, auch kein typisches anheben der Flügelenden
zum Anzeigen von Thermik wie bei normalen Thermikseglern.
Oben bleibt der Tabu nur bei Aufwind.

Rippen- und Holmbruch
Scorpion
 

rctoni

Vereinsmitglied
Hallo Scorpion,

Deine angegebenen +2 mm sind eindeutig zu wenig. In dieser Stellung schiesse ich den TABU von der Flitsche. Für Thermikflug sollten schon 5-6 mm angestellt sein. Fliegt absolut ruhig und langsam und zeigt jeden kleinsten Bart an, den man auf der Flächenspitze auskurbeln kann. Keine Chance für die Leitwerkler, sogar HLG's und F3J-ler haben das Nachsehen.
Dein Gewicht geht absolut in Ordnung, kenne einen TABU mit über 1400 Gramm und fliegt auch fantastisch. Ich würde mal das Zackenband entfernen. Weiss gar nicht, warum Du eines aufgebracht hast. Wird der TABU zu langsam, dann nimmt er die Nase runter und holt sich seine Fahrt selber.

Hast Du die original Anlenkung, also Teflonseele mit innenliegendem 0,8 mm Draht verwendet? Verursachte bei mir auch einen Wellenflug, da die Ruder nicht sauber zurückstellten. Erst der Einbau eines Fahrrad-Bremszuges mit 1,8 mm Durchmesser brachte Abhilfe. Lese dazu noch mal meinen Erfahrungsbericht auf http://www.flying-wing.de/
 
Hallo Toni,

die Ruderanlenkung mit dem Drahtseil habe ich von Anfang an verwendet, super Sache, sehr genau und absolut spielfrei.
Deinen Vorschlag mit 5-6 mm für den Thermikflug werde ich ausprobieren und darüber berichten.
Das Zackenband habe ich wegen der glatten Flügeloberfläche (Oracover) drauf gemacht. Bring das etwa nichts?
Gibt es denn außer dem Toni keine Tabuflieger mehr, die uns ihre Erfahrungen mitteilen?
Also gibt Euch einen Ruck und gebt Eure Geheimnisse preis.

Rippen- und Holmbruch
Scorpion
 

bie

Vereinsmitglied
Also,

mein TABU war auch mit Oracover bespannt und ohne Zackenband.

Ich habe ihn mit ca. 4 - 5 mm hochgestellten QR geflogen.

Die Rückstellgenauigkeit war bescheiden - aber das machte beim Hangfliegen kaum etwas aus.
 

ide

User
Hallo,

ich experimentiere z.Zt. noch etwas mit der Schwerpunktlage herum. Der Schwerpunkt duerfte jetzt bei ca. 245 mm liegen und der Tabu ist sehr thermiksensibel, allerdings nimmt er gerne die Nase zu weit hoch und dies muss dann ausgesteuert werden. Ich werde es naechstens mit etwas mehr Blei versuchen. Das Ergebnis werde ich dann mitteilen.
Eine Frage an andere Tabu-Besitzer:
Kann mal jemand die Verwindung der Ruderklappe messen? Also die Flaeche auf den Tisch legen und den Abstand der Klappe zum Tisch aussen messen, wenn Klappe innen im Strak ist. Bei mir ist eine Klappe verzogen und ich wuesste gerne welche.

Viele Gruesse
Ide
 

rctoni

Vereinsmitglied
Hallo Ide,

soweit mir bekannt ist, hat der TABU ab Querruder hin zur Endrippe eine Verwindung von -5 Grad. Mit diesem Wert kannst Du Dir die verzogene Klappe ermitteln.
 

liebjo

User
Hallo,
Ich würde gerne nochmal auf das Spiel-im-Bowdenzug Problem zurückkommen. Da ich gerade einen Tabu baue mach ich mir da gerade auch gedanken. Weil wenn der Servoschacht mal zugeklebt ist .... :mad: .
Also ich wollte eigendlich die orginal Züge verwenden. Ich habe jetzt exra mal ein Fahradzug probiert aber der hat bei mir viel mehr Spiel, als der Orginal. O.K. er läuft ein bischen leichter aber daher kommt ja auch das Spiel weil er sich nicht gegen das Außenrohr spannt...

Habt ich evtl. bei dem orginal Zug nur den Metallstab angelenkt, oder hab ihr Ihn auch mit der Teflonseele verbunden ?

Ich würde mich über einen Tipp freuen.

Viele Grüße

Jörg
 

rctoni

Vereinsmitglied
Hallo Jörg,

laut Anleitung wird doch der 0,8 mm Stahldraht am Ruderhebel und an der Rudermaschine eingehängt. Also läuft der Draht in der Teflonseele. Welchen Durchmesser hat Dein Bremszug? Da gibt es nämlich unteschiedliche Durchmesser. Die Bremszüge von Motorrädern sind eigentlich auch ganz gut, meist zwischen 1,8 - 2 mm. Was noch passieren kann, ist, dass der Bowdenzug in der Fläche nicht sauber verklebt wurde. Kenne einen Fall, da hat nichts geholfen ausser aufschneiden und Bowdenzug sauber verkleben.
 

bie

Vereinsmitglied
Hallo Raphael,

bin gerade aus dem Urlaub zurück gekommen und habe dein Posting gelesen, das mich etwas ratlos zurücklässt - aber dir scheint es mit meiner Bemerkung ebenso gegangen zu sein. Daher will ich versuchen, den Satz zu präzisieren:

Generell sollte selbstverständlich bei jedem Flugmodell die Rückstellgenauigkeit der Ruder/Anlenkung/Servo-Mechanik so hoch wie möglich sein.

Da der TABU allerdings ein recht träges Modell ist (genauer: mein TABU ein recht träges Modell war), musste ich - nicht nur am Hang - immer relativ stark in die Ruder hauen, um entsprechend „schnelle“ Reaktionen zu bekommen.

Und da man ja am Hang viel steuern muss (du weißt das sicher noch besser als ich), fällt es dann eben nicht mehr so auf, wenn man ständig von einer Extremstellung der Knüppel in die andere geht - die Mittelstellung findet eben kaum Anwendung, es sei denn man fliegt mal geradeaus eine Weile raus.

Und genau in letzterem Fall habe ich dann meist durch kurzes Gegenruder die Mittenstellung der beiden Ruderklappen (in Normalfluglage einige Millimeter hochgestellt) erreicht.

Die Aussage "...machte beim Hangfliegen kaum etwas aus..." bezog sich also nur auf meinen TABU in der Hangflugsituation und sollte auf keinen Fall eine allgemeine Aussage über den Hangflug sein. Sorry also, sollte ich das missverständlich ausgedrückt haben. Ich dachte, es sei im Posting zum Thema TABU auch nur als Aussage dazu zu interpretieren. War wohl ein Fehler ...

Ich habe andere Flieger, bei denen ich um deren wesentlich höhere Ruderstellgenauigkeit froh bin.

Alles klar?

[ 11. August 2003, 11:31: Beitrag editiert von: bie ]
 
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