Wozu dient ein Jumper?

Hallöchen,

Welchen Sinn hat der Jumper?

Hintergrund der Frage: Ich bau gerade ein Victoria von Donner Tieger ;) in der aktuellen Neuauflage (anderes Design). Oben am Mast befindet sich ein sogenannter Jumper, gewissermaßen eine Saling die nach vorn gebogen ist. Dort verlaufen auch Schnüre. Beidseitig vom Masttop durch die äußeren Enden des Jumper und dann weiter zu einem Beschlag am Mast. Da bei den Schnüren keine Spanner vorgesehen sind stellt sich mir die Frage, wozu soll das ganze Gut sein?. Vor allem, wenn man sich die Fortune 612 anschaut. Dort hat es auch einen Jumper, aber die Schnur ist spannbar. Aber einen Sinn konnte ich noch nicht entdecken, außer eventuelle Vorbildtreue.

Also, wozu ist das gut? Bei originalen Seglern mag es als Sprungbrettersatz (Springen=Jumpen) für badewütige Segler dienen. Aber am Modell....?

Viele Grüße
Mario

[ 27. Oktober 2004, 22:06: Beitrag editiert von: Mario Richter ]
 
Hi,
deinen Jumper nennt man in Seglerkreisen auch "Jumpstag". Es dient dazu das der Mast sich im oberen Drittel, (musst du gucken wo die Wanten angebracht sind) der Mast sich nicht oder nicht so stark nach vorne durchbiegt. Also nix mit Sprungbrett :D

Gruß,
Kym.
 
Moin Mario,
Moin Kym,

ich glaube ihr habt aneinander vorbeigeschrieben. Die von Mario als "Jumper" benannte Toppsaling ist definitiv kein "Jumpstag". Diese stark nach vorne gepfeilte Saling hat die Aufgabe bei sehr langen, und im Topp recht flexiblen, Masten Steifigkeit zu geben. Es kann hiermit, in gewissen Grenzen, der Masttopp feinfühliger eingestellt werden. Bei einem Modell hat diese zusätzliche Saling lediglich Scalefunktion.

Viele Grüße von der Hanseboot
Joachim

[ 28. Oktober 2004, 07:40: Beitrag editiert von: Joachim ]
 
Hallo Kym
Hallo Joachim,

vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Übrigens die Sprungbrettidee kam mir bei einem Bild aus dem Fortune-Thread
1081445711.jpg
Viele Grüße
Mario
 

plinse

User
Original erstellt von Eric:
*warte*
Und Counter +1 ;) ...

Das ist doch im Bereich der Kaffeesatzleserei. Wäre es ein wichtiges, effekltives Feature, hätten es alle. Einige Erbauer wollen es wohl nicht missen, aber so viel, wie man an den Booten eh schon trimmen kann, ist es wohl eher sinnvoll, die wirkungsvolleren Features zuerst mal auszuschöpfen.

Optimal genutzt, kann es sicher was bringen, falsch eingestellt aber wie immer auch schaden, nicht genutzt weil lose erhöht es den Schwerpunkt und erhöht zusätzlich den Windwiderstand auf der Kreuz, nicht umsonst ducken sich die Segler auf den AC's unters Süll, so sie nicht stehen müssen.

Denke mal über diesen homöopatischen Bereich wird sich das ganze auch nicht abheben, weder vom Nutzen als auch vom "Windwiderstand". Wird wohl keiner behaupten können, dass er wegen so eines Teiles einen Platz gewonnen/verloren hat ;) .

Es gibt auch Leute, die ihre Autos tiefer legen wegen besserer Straßenlage und dann vor Bahnübergängen bremsen und mit Schrittempo über Kopfsteinpflaster fahren - wie gesagt - bessere Straßenlage ;) .
 
mmmhh

aber es ermöglichte den Einsatz von dünneren Masten, also weniger Wiederstand.

Heute kaum mehr benutzt weil ja auf M-Booten Karbonmasten erlaubt sind und eine zusätzliche Verspannung nicht nötig ist.

Ist allerdings auf der rubin auch vorhanden und sehr nützlich um das Segel richtig zu trimmen.

Deswegen kann ich die Behauptung "Nur aus Scale zwecken" so nicht stehen lassen, weil es einfach falsch ist und Leute irreführen könnte.Und das wollen wir doch nicht.
 
Da die Frage nach den Jumpern nun wohl "einige" User nicht schlafen läßt kommt hier die exakte Definition :

Jumpstagen ( = Diamonds )

Die Jumpstagen beeinflußen die seitliche und achterliche Mastbiegung im Bereich oberhalb des Oberwant - und Vorstagansatzpunktes. Dichte Jumper biegen den Mast im Ruhezustand im oberen Bereich leicht nach vorne und verhindern dadurch beim Segeln ein ungewolltes Wegbiegen des Mastes nach Lee und nach achtern.


So, nun sollte Klarheit herrschen, und evtl. bemerkt der Eine oder Andere Rubin-Eigner das seine Jumpstage falsch eingestellt sind. ;)
 
@ Eric

Leider kann ich das Ganze nun nicht auch noch für Erstklässler verständlich schreiben. Ich war wohl der irrigen Meinung, das mit meiner Erklärung die Funktion deutlich würde, bzw. das User die nach eigenem Bekunden langjährig im Modellbau aktiv sind dieses nun mit Leichtigkeit begreifen. SCHADE :(
 
mmmh

ich versuche es nochmal

Die Frage lautete.

Original erstellt von Joachim:
Bei einem Modell hat diese zusätzliche Saling lediglich Scalefunktion.

Aha

Und warum haben dann manche M-Boote welche?

Es tut mir leid wenn ich mich nicht immer korrekt und verständlich auf Deutsch ausdrücken kann. Als Ausländer ist das ja auch nicht immer leicht.Ich bitte diesen Umstand zu entschuldigen.


Was ein Jumpster ist weiss ich ja.

ich formuliere es andersrum.

"Warum hat ein Jumpster auf ein Modellschiff lediglich Scalefunktion? "

Möchte ich gerne wissen.

Danke

[ 30. Oktober 2004, 20:50: Beitrag editiert von: Eric ]
 

Yeti

User
Ich hab's verstanden! :D Der Jumper ist eine zusätzliche Trimm-Möglichkeit des Mastes. Insbesondere biegeweichen Masten kann man damit mehr Steifigkeit im Topp verpassen oder den Mast gezielt trimmen. Das funktioniert bei den großen genauso wie bei Modellen, wobei es ohne Verstellmöglichkeit wie bei der Fortune wohl eher aus Gründen der Vorbildähnlichkeit vorhanden zu sein scheint. Bei sehr steifen Masten macht es vermutlich wenig Sinn...

Habe ich jetzt rechter? Und wenn ja: Rechter als Joachim oder rechter als Eric Oder haben die beiden schon am rechtesten? :rolleyes:

Gruß Yeti
 
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