YGE 30 BEC

Unifly

User
Aus dem Nachlass eines leider verstorbenen Kollegen erhielt ich einen YGE 30.

Bevor ich einen Steller in ein Modell einbaue, quäle ich immer das BEC-System und erstelle mir ein V/A Diagramm.
Alle bisher getesteten Exemplare (Graupner SJ, YGE, YEP) schützten sich immer selbst bei Überlastung und regelten bei Überlast die Spannung gegen null. So soll es auch sein; gegebenenfalls ersuche ich um Gegendarstellung.
Den (wie alten?) YGE 30 habe ich heute leider zu Tode gestresst. Bei kurzzeitig 4A war die Spannung konstant bei ca. 5,5V, auch bei ein paar Sekunden 5,3A noch, dann gab er kurz ein Rauchzeichen von sich. Die Spannung maß ich direkt auf der Platine, sie änderte sich nicht bis zum Tode.
Weiß jemand, ob die alten BEC´s noch nicht geschützt waren bzw. ob man gegebenenfalls das Bauteil tauschen kann bzw. woher dieses zu beziehen ist?

Grundsätzlich geht mir Sicherheit vor und es ist mir lieber, wenn das BEC am Werktisch abraucht als in der Luft!

Danke für eure Antworten
Liebe Grüße
Wolfgang
 

Oxymoron

User
Es fragt sich welche Philosophie besser ist: ein BEC, das sich (zum Selbstschutz) bei Überlastung abschaltet - oder ein BEC, das bis zum bitteren Ende probiert die Spannungsversorgung aufrecht zu erhalten?

Höhere Ströme treten in der Praxis meist nur kurzzeitig auf (Peakstrom), da sollte das BEC nicht gleich aussteigen (korrekte Dimensionierung einmal vorausgesetzt).
 

Unifly

User
Oxymoron,
bitte obige Darstellung nicht falsch verstehen, ich halte YGE für höchstwertige Steller und habe diese in allen meinen höherwertiger Modellen verbaut. Deine Philosophiefrage ist natürlich berechtigt, aber ein BEC, das sich selbst schützt, liefert ja, solange es in der Lage dazu ist, ohne sich selbst zu zerstören. Wenn die Überlast weg ist (z.B: Nachdem ein Teil des Innenlebens eines Servos abgeraucht ist) kehrt die Spannung wieder.
 

Oxymoron

User
Wenn die Überlast weg ist (z.B: Nachdem ein Teil des Innenlebens eines Servos abgeraucht ist) kehrt die Spannung wieder.
Für solche Fälle empfehlen sich reversible PTC-Sicherungen, wie sie beispielsweise auch in einigen Jeti Central Boxen als individuelle Kurzschluss- und Überlastsicherung für jeden Servo-Ausgang integriert sind.

Der YGE 30 hat ein integriertes BEC für max 2A Dauer- und 4A Spitzenstrom - was sollte Dein destruktiver Dauertest mit 5,3A (!) aufzeigen? :confused:
 

Unifly

User
Oxymoron, ich lass es jetzt, bitte oben zu lesen: "Bei kurzzeitig 4A war die Spannung konstant bei ca. 5,5V, auch bei ein paar Sekunden 5,3A noch"
Kurzzeitig waren ca. 6-8 s, dann eine Pause zur Abkühlung, dann auf 5,3A ca. 2 s. Hinterher ist man immer klüger, aber dass der Test letal endet, war mir nicht bewusst, da alle anderen Steller bisher, so wie auch industrielle Schaltnetzteile, mit einer Abregelung reagiert hatten.
 

Unifly

User
YGE ist einfach super, auch was Service anlangt, innerhalb 2 Stunden eine Antwort auf meine Frage erhalten:

Unsere aktuellen BEC's sind kurzschlussfest.
Den YGE 30 haben wir schon einige Jahre nicht mehr im Programm.
Bei dieser älteren Hardware war es tatsächlich so, dass das BEC durch einen Kurzschluss über längere Zeit einen Defekt erleiden konnte.

Die BEC's unserer aktuellen Regler haben aber deutlich mehr Sicherheitsfeatures und sind eben auch kurzschlussfest.


Also alles so, wie von mir gedacht🙂
Wolfgang
 

akafly

User
Ein BEC an die Grenze zu fahren ist lehrreich und man bekommt ein Gefühl wieviel Reserve noch bleibt. Ein auf der Werkbank abgerauchter Steller ist weniger dramatisch als ein Absturz. Eigentlich dürfte nichts abrauchen, wenn der Eigenschutz der Schaltung funktioniert.
Früher kamen bei kleinen Stellern meist handelsübliche Längsregler-IC zum Einsatz. Ich hatte mir das Überlastverhalten solcher Käfer im TO220-Gehäuse angesehen, weis nicht mehr genau welcher Typ. Ab etwa 1,2 mal Nennstrom fingen die sofort an, die Ausgangspsannung zu takten, je mehr Überlast, desto größer die Austastanteile. Bei Temperaturanstieg, aber Strom noch im Limit, machten die das auch.

Seitdem nur noch Schaum mit BEC.;)

Gruß Rene
 
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