Bitte korrigiert mich, wenn ich Quatsch erzähle.
Tills Skizze aus dem F250-Thread legt nahe, dass er ein Profil mit gerader Unterseite verwendet und außen eine deutliche Schränkung eingebaut hat. Wenn es sagen wir ein Clark Y ist und die Skizze und die Bilder nicht trügen, ergibt sich die EWD aus dem Profil selbst und der Schränkung, da die Profilunterseite parallel zum Höhenleitwerk zu stehen scheint. Wenn der Schwerpunkt mit WingLaengs mit 16% Stabilitätsmaß gerechnet (meine Erfahrung: unter 250 Gramm Abfluggewicht ist er dann immer noch leicht hecklastig) und das Modell entsprechend ausgewogen wurde, hat Till seine Hausaufgaben doch gut gemacht? Dann bleibt nur noch eines: Fliegen.
Ich dachte immer, wenn Schwerpunkt und EWD stimmen, fliegt das Modell erst mal geradeaus? Und ein zu kurzer Hebelarm oder ein zu geringes Leitwerksvolumen beeinflussen die Reaktion auf Ruderbefehle und ggf. das Kurvenflugverhalten? Angesichts der offenkundigen Eigenarten der kleinen Modelle wie Toleranz gegenüber Profiltreue und andere Wissenschaften wäre ich überrascht, wenn die Qualität von Vergleichen
Man kann auch Orangen und Zetschgem vergleichen: evtl. sind beide süss...
wirklich entscheidend ist. Es sind immerhin Anhaltspunkte, die bei dieser trial-and-error-Bauweise nicht verkehrt sind. Wenn er nicht fliegt wie gewünscht, gibt es die üblichen Verdächtigen: zuerst Schwerpunkt und EWD, vielleicht das Profil und seine Dicke, Leistung des Antriebs, Steigung der Luftschraube, ein schwindsüchtiger Akku, danach Motorsturz, Seitenzug, Größe der Ruderausschläge, Schränkung, Pfeilung, Streckung, Expo ja oder nein und wenn ja wieviel, die Oberflächengüte des Flügels, Baugenauigkeit, Windbedingungen, mangelnde Reflexe und grundsätzliche Fehlschaltungen zwischen den Ohren. Zu wissen, dass die Germanen in der Regel rote Bärte trugen, hilft vielleicht, die Ursache einzugrenzen.
Till, Du kämpfst offenbar mit den gleichen Einschränkungen wie ich auch: das Modell soll unter 250 Gramm wiegen aber gleichzeitig ein Flugverhalten haben, mit dem auch weniger Geübte klar kommen. Und bislang war zumindest bei mir kein einziger Halbpfünder eine Robbe Charter. Zwar habe ich Holgers Modelle noch nicht im Flug gesehen, aber ich gehe davon aus, dass ich nicht annähernd so gut zurecht käme wie er. Um zumindest in die Richtung zu gehen, braucht es neben geringem Gewicht mehr Flügel, also sind tiefe Flächen gut, die verlängern aber theoretisch den Rumpf nach hinten. Dafür liegt vorne jedoch immer zu wenig Gewicht drin: unsere Antriebe wiegen fast nix und dicke Akkus können wir uns sowieso nicht leisten. Daher folgt m.E. Dein Entwurf Deinen Anforderungen perfekt und sieht dann eben so aus, wie er aussieht.
Ich drücke Dir beide Daumen, bin aber sehr optimistisch. Mach es wie die Hummel, die fliegt auch, obwohl sie es eigentlich nicht kann.
LG
Jörg