Guten Morgen Jungs!
Habe meine TJ-67 gestern doch komplett zerlegt!
Grund war das in letzer Zeit im kalten Zustand beim Anzwirbeln mit den Fingern der Läufer irgendwo ab und zu metallisch leicht gestreift hat und ich aber dann doch auch die Lager kontrollieren wollte!
Das Zerlegen war an sich kein Problem und war schnell erledigt. Lediglich Turbinenrad, hinteres Lager und Welle ließ ich beisammen.
Wichtig ist nur alle Teile vorher gegeneinander zu markieren um beim Zusammenbau nicht lange überlegen zu müssen bzw. die Auswuchtung des Läufers nicht zu verändern!
Das hintere Lager läuft noch seidenweich, hingegen das vordere Lager dürfte bereits leicht "beleidigt" sein - trotzdem noch nicht "reif" für einen Wechsel
Die Brennkammer weist durch thermische Einflüsse an der Außenseite einige dicke Beulen auf - sieht auf den ersten Blick schlimm aus dürfte die Funktion aber anscheinend nicht beeinträchtigen!
Die Ursache des "Streifens" war auch schnell gefunden - das Verdichterrad berührte an einer Stelle leicht den vorderen Verdichterdeckel - vermutlich durch thermischen Verzug im Laufe der Zeit und/oder wegen dem vorderen Lager.
Habe dann alle Teile so gut es ging in einem Wassereimer und mit Geschirrspühlmittel und harter Kunstoffbürste von Ölkohle bzw. Rückständen befreit und dann mit Sonax-MOS2 konserviert - das unterkriecht Wasser und schützt vor Korrosion
Habe dann noch eine "Brennprobe" der beiden Einspritzringe gemacht und einige der feinen Messingröhrchen nachgebogen sodaß sie jetzt alle in einem Winkel von ca. 45° innen an den Sticks anliegen
Zwischen Kerzengwinde in der Brennkammer und Gehäuse setzte ich noch eine zusätzliche Distanzscheibe ein - Beilagscheibe - dadurch bleibt die Brennkammer beim Festschrauben der Kerze zentrisch. Die Beilagscheibe hab ich mit UHU-Endfest 300 innen ans Gehäuse geklebt
Beim Zusammenbau mußte ich auch noch die drei winzigen O-Ringe mit denen die Festo-Verschraubungen gegenüber den Messingröhrchen für Gas und Kerosin abgedichtet waren ersetzen - sie waren zerquetscht, hab dann statt O-Ringen einen Tropfen trioxipiertes Harz verwendet, vorher die Teile mit Sonax-Silikon-Trennspray eingesprüht
Das "Streifen" hab ich dann auch relativ leicht wegbekommen indem ich die vorderen Schrauben am Verdichterdeckel ungleichmäßig angezogen und mit einem Tropfen Loctite gesichert habe
Nachdem die ersten Testläufe danach heute Nachmittag tadellos verliefen konnte ich auch gleich drei schöne Flüge machen
Die Bine läuft also wieder wie am ersten Tag!
Grüße Spunki
PS: also zukünftige Lagerwechsel falls notwendig kein Problem!